Kastrationschip für Hunde - Erfahrungen gesucht

Wie ich hier Hund - Kastration wegen Vorhautentzündung schon geschrieben habe, hat mein Hund eine Vorhautentzündung. Auch nach 2 Wochen spülen, ist die die Entzündung noch nicht weg. In der Tierklinik sagte man mir, dass ich diese Vorhaut - Entzündung auch so nicht weg bekommen und da mein Hund erst 3 Jahre ist, schlug man mir dann eine Kastration vor.

Allerdings möchte ich meinen Hund nur ungern kastrieren lassen. Daher habe ich nach anderen Möglichkeiten gesucht und eine Hundetrainerin sagte mir, dass es einen Kastrationschip gibt, der ca. 6 Monate wirkt und den Testosteronspiegel runter fährt und nach den 6 Monaten wieder rauf. Allerdings dann niedriger, als vorher. Einige Hundebesitzer machen das wohl, um erstmal zu schauen, wie sich der Hund durch eine Kastration verändern würde. Da die Entzündung der Vorhaut etwas mit den Hormonen zu tun hat, sollte sie so verschwinden.

Nun wüsste ich gerne, ob jemand schon Erfahrungen mit so einen Kastrationschip gemacht hat. Und ob das sinnvoll bei einer Vorhautentzünung ist. Die Hundetrainer hat mal angefangen Tiermedizin zu studieren und macht auch viel mit pflanzlichen Mitteln bei Tieren. Ich werde wegen diesem Chip auch noch auf jeden Fall die Tierärztin fragen.

Also ich kann nun nicht sagen, dass ich mich damit auskenne. Wir haben aber vor circa zwei Wochen einen relativ jungen Golden Retriever Namens Moritz getroffen und dieser hatte auch so einen Chip. Zuerst dachte ich, dass ich mich verhört habe, da ich so etwas vorher noch nicht gehört habe. Der Moritz hatte auch irgendwelche Probleme mit dem Unterleib und der Besitzer meinte nur zu uns, dass es schon besser geworden sei. Der Hund war noch nicht so alt, ich schätze mal auf keinen Fall älter als zwei Jahre.

Doch ganz ehrlich, wenn es die Möglichkeit schon gibt und es gibt eine geringe Chance, dass es damit besser wird, dann versuche es einfach. Wenn halt weg, dann ist es weg. Ich weiß nun auch nicht wie teuer so ein Chip ist und ob es dann dir wert ist, dies auszuprobieren. Ich an deiner Stelle, denke schon, dass ich es versuchen würde, solange mir der Tierarzt nur eine minimale Hoffnung gibt.

Mein Hund hatte letztes Jahr auch einen Suprelorin-Chip. Die Wirkung hielt etwas mehr als ein halbes Jahr an und ich muss sagen, dass ich sehr zufrieden mit der Wirkung war. Als die Wirkung nachließ, fingen die alten Probleme aber wieder in gleicher Intensität an – er war sehr unkonzentriert, hatte einen übersteigerten Sexualtrieb und arbeitete auf dem Hundeplatz und auch sonst gar nicht mehr mit, weil er nur noch markieren oder rammeln wollte. Er war also wieder sehr gestresst und ein ganz anderer Hund als zu der Zeit, als der Chip wirkte. Mit dem Chip war er aufmerksam, man konnte mit ihm etwas machen und er fing keinen Stress an. Ohne Chip wurde er wieder ganz der Alte, also ein ziemlich gestresster Hund.

Da er mittlerweile auch eine Prostatavergrößerung entwickelt hatte, habe ich ihn vor einigen Tagen schweren Herzens chirurgisch kastrieren lassen. Mit der Tierärztin hatte ich schon vor einiger Zeit darüber gesprochen und sie sagte mir auch, dass sie unnötige Operationen nicht befürwortet, bei ihm aber aufgrund seines Verhaltens und seines Stresses der Meinung ist, dass es für ihn die bessere Lösung ist, sofern er nicht für die nächsten Jahre chemisch kastriert wird.

Der Kastrationschip bot die Möglichkeit, zu schauen, wie sich eine richtige Kastration auswirken würde. Ich denke, dass der Chip für meinen Hund gut war, weil er viel ausgeglichener war und mehr am Leben teilgenommen hat. Ich kenne auch einen Hund, der ständig Prostataentzündungen hatte, die unter Einwirkung des Chips aufhörten. Als die Wirkung des Chips nachließ, erkrankte der Hund direkt wieder. Nachdem er den Chip mehrere Male bekommen hat, wurde er chirurgisch kastriert.

Ich habe noch nicht gehört, dass der Hormonspiegel nach Gabe des Kastrationschips dauerhaft niedrig bleibt. Irgendwann verschwindet die Wirkung und dann wird der Testosteronspiegel auch das alte Niveau wieder erreichen. Die Wirkung verschwindet langsam, der Chip ist nicht unbedingt nach sechs Monaten direkt unwirksam. Aber irgendwann wirkt er gar nicht mehr und die Testosteronproduktion kommt wieder in vollem Umfang in Gang.

Da in zwei Wochen eine junge Hündin bei uns einzieht, hatte ich mich auch entschlossen, meinen Rüden einen Kastrationschip setzen zu lassen. Dieser scheint auch zu wirken. Mir wurde gesagt, dass der Chip in den ersten Wochen den Sexualtrieb meines Hundes noch verstärken könnte. Dem ist auch wirklich so, weil er seit einigen Tagen öfter versucht auf unsere Katze zu steigen und auch in der Hundeschule an einigen Hündinnen und kastrierten Rüden recht interessiert ist.

Außerdem konnte ich noch beobachten, dass er noch ruhiger wurde als sonst. Er schläft noch sehr viel mehr und ich meine auch, dass er noch anhänglicher geworden ist, als er es sonst schon war. Beim Training ist mir allerdings nicht aufgefallen, dass er sich besser oder schlechter konzentrieren könnte. Er hat den Chip nun seit ca. 5 Wochen und die volle Wirkung soll ja erst nach 6 Wochen eintreten. Ich bin gespannt, wie sich sein Verhalten dann verändert hat.

Bei kleinen Hunden unter 10 Kg Körpergewicht soll die Wirkung des Chips auch oftmals länger als ein halbes Jahr anhalten. Aber ich muss sagen, dass die Kosten für den Chip und das setzen des Chips fast so hoch waren, wie die einer richtigen Kastration. Aber der Chip kann auch bewirken, dass sich das Fell des Hundes verändert, vor allem bei langhaarigen Rüden und auch, dass sie zunehmen. Eben die Nebenwirkungen, die auch eine chirurgische Kastration nach sich ziehen kann.