Schlüssel gefunden - keinen Finderlohn bekommen!

vom 29.09.2009, 09:23 Uhr

Mich würde es sicherlich auch wurmen, wenn ich jemandem ein Fundstück zurückbringen würde, das ihm sehr viel Ärger erspart, wie zum Beispiel einen Schlüssel oder eine Geldbörse, und derjenige dann nur kurz angebunden und undankbar ist. Aber vielleicht ist es bei dir nur so rübergekommen, dass sie sich beim Übergeben des Schlüssels nicht angemessen bedankt hat?

Wahrscheinlich war sie am Telefon so außer sich vor Freude, dass sie ihren Schlüssel wiederbekommt, dass die Freude schon ein wenig abgeklungen ist, als sie den Schlüssel dann persönlich wiederbekommen hat. Tatsache ist, dass ein Finderlohn bei solchen Dingen was schönes ist, aber nicht sein muss. Und danach zu fragen oder aufdringlich zu werden, wäre in meinen Augen ein Tabu.

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» amourama » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,87 »



Also ich würde auf gar keinen Fall auf einen Finderlohn bestehen. Ich finde es wirklich fürchterlich, dass die Menschen heute für wirklich alles Geld wollen und es nicht einfach mal unter „Gute Tat“ verbuchen können. Hättest du den Schlüssel etwa nicht zurückgegeben, wenn du von Anfang an gewusst hättest, dass du keinen Finderlohn bekommst?

Das „Danke“ von der Frau aus ist meiner Meinung nach völlig ausreichend. Ich sehe es als selbstverständlich an, einen Schlüssel, den man findet, entweder ins Fundbüro zu bringen oder direkt dem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Einen Finderlohn würde ich da gar nicht annehmen.

Es ist nicht persönlich gemeint, aber: Sich mit dem Suchen nach dem Besitzer nur wegen der Aussicht auf einen Finderlohn so viel Mühe zu geben klingt für mich ziemlich unsozial und arg geldgierig.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe schon einmal eine Brieftasche mit Ausweis, Führerschein, Fahrzeugschein und sonstigen wichtigen Papieren gefunden. Weil ich auch so behandelt werden will, wie ich andere behandle, war ich so "sozial" und ging sofort zum Fundbüro. Ich musste ein Formular ausfüllen und gab Finderlohn als freiwillig an.

Ein paar Tage später rief eine Frau aus dem Fundbüro an und sagte mir, dass die Börse abgeholt wurde, die Frau aber sich weder bedankt hat, noch einen Finderlohn gegeben hat. Ich fand das schon dreist, weil ich ja mir die Zeit extra genommen hatte um den Geldbeutel abzugeben, auch dass ich ihn überhaupt abgegeben habe, wäre ein Finderlohn wert gewesen und ein Dankeschön allemal! Aber keins dergleichen, worüber ich sehr enttäuscht war. Man muss ja nicht unbedingt Geld geben. Eine Flasche Wein oder ein Gutschein drückt die Dankbarkeit eh schon aus.

In Zukunft werde ich natürlich weiterhin sozial bleiben und gefundene Dinge zum Fundbüro tragen, jedoch hoffe ich natürlich darauf, dass jemand dies auch schätzen wird und sich dementsprechend Dankbar zeigen wird.

» JonnyUnseld » Beiträge: 19 » Talkpoints: 10,62 »



Maan darf heutzutage leider nicht mehr groß was erwarten, das sollte jeder wissen. So ein Danke kann manchmal auch reichen und wer weiß, warum sie so "undankbar" war? Vielleicht hatte sie auch gerade noch was anderes im Kopf!

Finderlohn für 5 Schlüssel könnten wir aber mal ausrechnen, das wären so ca. 15-20 Eur als Anschaffungswert und davon 5% dann hättest du knapp nen Euro bekommen ;-)

Klar, ein kleines Dankeschön in Form von ner Packung Merci oder so was, wäre vielleicht auch ok. Nur denkt man da vielleicht im ersten Moment auch nicht dran. Wie gesagt, dem ein oder anderen fällt der Stein vom Herz, dass er seinen Schlüssel wieder hat und denkt dann erst mal nicht daran. Vielleicht war sie zwar froh, hatte aber schon alle Schlüssel nachmachen lassen. Wäre ich auch was angepisst :-D Da ist man zwar dankbar, aber trotzdem sickig und fällt einem nicht um den Hals und überschüttet einen mit Geschenken des Dankes ;-)

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge



In so einer Situation Finderlohn zu erwarten, finde ich schon ziemlich unverfroren. Natürlich hast du dieser Frau geholfen und dank dir muss sie nun keine neuen Schlüssel anfertigen lassen oder irgendwelche Schlösser austauschen. Dennoch empfinde ich es als völlig ausreichend, dass die Frau sich ja bei dir bedankt hat. Was soll sie denn noch tun? Ich hätte an deiner Stelle überhaupt nicht an einen Finderlohn gedacht, sondern das Thema abgehakt, nachdem die Frau ihren Schlüssel wiederbekommen hat. Du schreibst, dass Undank der Welten Lohn ist und behauptest dadurch, dass die Frau undankbar war. Wieso siehst du das so - etwa nur weil sie dir kein Geld gegeben hat?

Ehrlich gesagt fände ich es auch komisch, einem erwachsenen Menschen etwas Geld anzubieten, wenn dieser meinen verlorenen Schlüssel findet. Ich gehe mal davon aus, dass du erwachsen bist. Ich käme mir blöd vor, wenn ich einem solchen Menschen vielleicht zehn Euro Finderlohn geben würde, weil ich das Gefühl hätte, den anderen damit zu beleidigen. Einem Kind kann man ein paar Euro geben, aber ein Erwachsener mit einem normalen Einkommen wird sich vielleicht beschämt fühlen.

Nimm doch einfach das Dankeschön der Frau an, ohne weitere Forderungen zu stellen. Für dich hat es doch sicher keinen echten Aufwand bedeutet, diesen Schlüssel zurückzubringen. Du hast ihn ja zufällig gefunden und konntest dann offenbar recht schnell feststellen, wem er gehört. Wenn du damit vielleicht zwanzig Minuten beschäftigt warst, wird dich der Verlust dieser Zeit sicher nicht umbringen.

Dass die Frau ihren Schlüssel beim Suchen nicht gefunden hat, finde ich nicht ungewöhnlich. Meistens ist es doch so, dass man die Sachen, die man gezielt sucht, dann erst recht nicht findet, so dass sie später mehr oder weniger durch Zufall wieder auftauchen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde das Geschehen wohl als "jeden Tag eine gute Tat" abtun und wäre gar nicht auf die Idee gekommen, der Frau einen Finderlohn abspenstig zu machen. Natürlich ist es sehr lobenswert, dass du dir so viel Mühe gegeben hast und sogar "recherchiert" hast, wem der Schlüssel gehören könnte. Dennoch fände ich es etwas übertrieben für einen Schlüsselbund Finderlohn zu verlangen.

Ich würde ehrlich gesagt überhaupt nie auf die Idee kommen, Finderlohn zu verlangen. Aber ich war auch noch nie in einer solchen Situation und vielleicht würde ich bei bestimmten Dingen- beispielsweise der prall gefüllten Geldtasche- doch auch so reagieren.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde nicht, dass man dann einen Finderlohn verlangen sollte. Du weißt ja nicht, wie es der Dame finanziell geht. Es kann ja durchaus sein, dass sie jeden Cent braucht und dann kein Geld dafür übrig hat. Des weiteren finde ich nicht, dass es sich gehört dafür Geld oder einen Finderlohn zu verlangen. Ich meine, dass das Ehrensache ist, dass man fremde Sachen, die man gefunden hat, zurückgibt. Du würdest ja auch wollen, dass man du deine Sachen zurückbekommst ohne dafür dann viel Geld bezahlen zu müssen, wenn die Sachen dir gehören.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



In so einer Situation würde ich auch nicht erwarten, dass ich Finderlohn bekomme bzw dann "meckern", wenn ich keinen bekomme. Ich würde mich freuen, dass die Frau ihren Schlüssel zurück hat und ich eine "gute Tat" geleistet habe. Ich selber wäre ja auch froh, wenn mir jemand etwas verlorenes zurückbringt und nicht gleich die Hände aufhält. Auch wenn du es vielleicht so nicht gemeint hast, aber besonders dadurch dass du dir sogar Gedanken machst, wie du dich jetzt verhalten sollst und ob du noch was sagen sollst zwecks Finderlohn finde ich schon merkwürdig und kommt doch etwas gierig rüber.

Wenn die Dame jetzt nun wirklich etwas undankbar wirkte, wäre dass das einzige was mich etwas wurmen würde, aber auch kein Drama. Ich habe z.B. auch schonmal was verloren und war total durcheinander (war auch etwas relativ wichtiges), als es dann jemand gefunden hatte und ich es mir abgeholt habe, war ich auch überblick und dankbar, vor lauter Aufregung jedoch auch etwas kurz angebunden, sodass ich im Nachhinein auch dachte: "Mist, du kamst sicher total unfreundlich rüber." Sowas kann passieren.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Natürlich kann ich verstehen, dass man darüber erfreut wäre, einen Finderlohn zu erhalten, wenn ein Schlüsselbund wieder an den Besitzer zurückgegeben werden kann. Aber als ein "Muss" sehe ich es auch nicht an. Manchmal ist ein wirklich ernst gemeintes Danke mehr wert, als ein materieller Finderlohn. Davon kann man sich zwar nichts kaufen, muss man aber auch nicht.

Ich selbst habe nur mal ein Portemonnaie gefunden, was wohl schon jemand vor mir gefunden haben muss. Denn bis auf den Ausweis war das gesamte Portemonnaie leergeräumt. Nichts desto trotz habe ich es in der örtlichen Eisdiele abgegeben, ein Fundbüro oder eine Polizeistation gab es vor Ort nicht. Allerdings habe ich keine Daten hinterlassen, so dass mich der Besitzer auch gar nicht hätte kontaktieren können. Ausserdem hätte es dann noch heissen können, dass ich diejenige gewesen wäre, welche das Portemonnaie leergeräumt hätte. Darauf kann ich verzichten.

Unabhängig davon, ob ich einen Finderlohn bekomme oder nicht, würde ich auch wieder wie oben handeln. Unter Umständen kann man ja selbst herausfinden, zu wem etwas gehört und wenn das eben nicht der Fall ist, würde ich die Sachen auch auf einer Polizeistation, einem Fundbüro oder in einem Geschäft abgeben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Auch wenn dir das Verhalten der Dame recht barsch vorkam. Es gibt Menschen die sind einfach so und meinen es gar nicht so schlecht, wie es beim Gegenüber ankommt. Und es kann auch durchaus sein, das die Dame nicht an der Stelle vorbei kam, wo du den Schlüssel gefunden hast. Spielende Kinder und auch Tiere können den von A nach B befördert haben.

Allerdings finde ich die Frage nach dem Finderlohn doch schon fast dreist. Ich selbst habe mal die Krankenversicherungskarte eines Kindes gefunden. Diese war in einer Geldbörse, wo nur noch der Bestellzettel vom Arzt drin war. Also hatte ich eine Anlaufstelle, um dort nach dem Patienten zu fragen. Es war für mich toll, wie froh die Mutter am Telefon war, das die Karte gefunden und abgegeben wurde.

Der Sohn wurde nämlich am Tag vorher von grösseren Jungs um sein Taschengeld gebracht und das nicht gerade auf sanfte Weise. Sie hatte auch die Sprechstundenhilfe des Arztes gebeten meine Daten aufzuschreiben, aber ich habe darauf verzichtet. Verlieren kann jeder was und wenn jeder Finder nur ehrlich genug ist, es auch abzugeben, wäre dem freundlichen Miteinander schon ein Stück geholfen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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