Die Seele des Menschen

vom 12.09.2009, 22:15 Uhr

Oft hört man, dass auch der größte Verbrecher doch tief im inneren eine gute Seele hat. Oder eben, dass es einem in der Seele weh tut . Das sind Sprüche, die nicht nur von Leuten kommen, die an ein Leben nach dem Tod glauben und glauben, dass die Seele weiterlebt.

Was ist eigentlich in euren Augen die Seele eines Menschen? Wie definiert ihr die Seele und hat jeder Mensch eurer Meinung nach eine Seele? Womit würdet ihr eine Seele vergleichen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Für mich ist die "Seele" als etwas Mystisches oder dergleichen nicht vorhanden. Sie basiert auch nur auf dem Aufbau unserer Synapsen, genau so wie der Charakter. Eigentlich würde ich auch nicht zwischen Charakter und Seele unterscheiden, für mich bilden Charakter und Erinnerungen/Erlebnisse, vielleicht noch die "Seele", wobei diese in meiner Welt eher ein leerer Begriff ist, einen Menschen. Erinnerungen/Erlebnisse deshalb, weil sie den Charakter verändern können und dieser eben keine feste Konstante ist, die sich das gesamte Leben über nicht ändert.

Deine Frage nach meiner Definition von "Seele" sollte ich damit beantwortet haben und ich denke es sollte auch klar sein, dass nach dieser Definition jeder über eine "Seele" verfügt, wobei ich wie gesagt keine abstrakte Verwendung für diesen Begriff habe, erstrecht nicht in der klassischen Bedeutung.

Vergleichen könnte ich dieses Gebilde, das einen Menschen mental ausmacht, mit nichts, ich finde nicht einmal eine passende Beschreibung, am ehesten wäre es für mich noch wie eine Art intelligenter Programmcode, der nicht nur aus Anweisungen sondern auch aus Informationen gebildet wird und sich selbst verändern kann.

Ich denke das wahre Ausmaß und die Komplexität der im menschlichen Gehirn ablaufenden Vorgänge kann niemand verstehen, es gibt einfach zu viele unterschiedliche Bedingungen die entscheiden, wie das Ergebnis ausfällt.

» AP Nova » Beiträge: 336 » Talkpoints: 19,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig ist, einen simplen Begriff wie den der Seele zu definieren. Für mich ist die Seele so etwas wie mein eigenes Ich, meine eigene Persönlichkeit, die sich je nachdem, was ich in meinem Leben erlebe, positiv, aber auch negativ verändern kann. Demnach ist die Seele für mich nichts Unveränderliches, sondern wandelbar. Auch ist die Seele für mich nichts Greifbares, nichts, was man mit Augen sehen könnte. Von der Umwelt wird auch immer nur der Körper und nicht der Geist (Seele) wahrgenommen. Da ich an ein Leben nach dem Tod glaube, denke ich, dass jeder Mensch eine Seele hat, die nach dem Tod die nun zerstörte Hülle verlässt und sich auf die Suche nach einem neuen Wirt macht, der bewohnt werden kann.

Nur stellt sich bei letzterer Überlegung nun folgendes Problem: Wenn ich davon ausgehe, dass ich eine Seele besitze, muss ich zwangsläufig auch davon ausgehen, dass jeder andere Mensch ebenfalls eine Seele besitzt, denn warum sollte ich allein dieses Privileg genießen? Wie entstehen aber nun die ganzen neuen Seelen, die in Zeiten der Überbevölkerung gebraucht werden? Und was wäre, wenn es keine neuen Hüllen mehr geben würde? Wären wir dann dazu verdammt, hüllenlos durch die Welt zu geistern?

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» Silentium » Beiträge: 121 » Talkpoints: 122,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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