Wer lügt? Spiegel oder Foto?

vom 02.09.2009, 15:11 Uhr

Mir ist schon oft aufgefallen, dass ich, wenn ich mich zum Ausgehen schminke und die Haare mache und mich im Spiegel betrachte auch zufrieden mit meinem Aussehen bin. Wenn man aber dann sofort danach ein Foto von mir macht, dann bin ich total unzufrieden mit meinem Aussehen.

Wie sehen andere einen? So, wie man sich im Spiegel sieht oder so, wie man auf dem Foto aussieht? Macht es das Spiegelverkehrte, dass man sich derart anders sieht? Warum ist man im Spiegel hübscher als auf Fotos?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ja, dass bemerke ich auch immer wieder. Wahrscheinlich liegt es, wie bereits gesagt, an der Kamera. Wenn du in den Spiegel schaust, siehst du dein Gesicht ja frontal. Wenn ein anderer mit einer Kamera ein Foto macht, dann ist es meist aus einem anderen Winkel. Vielleicht liegt es ja auch an der Art der Beleuchtung. Die meisten Kameras haben einen Blitz. Dieser belichtet dann das Gesicht von der Seite, während man im Bad ja von oben Licht bekommt. Dadurch können auf dem Bild Schatten entstehen, die vor dem Spiegel gar nicht zu sehen waren.

Ich würde sagen, dass andere dich so sehen, wie auf du auf dem Foto zu sehen bist. Wenn man in den Spiegel schaut und sich schminkt, ist meist nur das Gesicht auf dem Spiegel. Vielleicht macht der "Gesamteindruck" ja den Unterschied. Aber ich würde das alles nicht so überbewerten. Sei so, wie du bist.

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» Porsche » Beiträge: 190 » Talkpoints: -0,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vor dem Spiegel hat man ein ganz anderes Licht und auf einem Foto sehen die Lichtverhältnisse immer anders aus. Bei mir ist auch oft so, dass ich mich zu Hause gut finde und hinterher, wenn ich dann Bilder sehe, bin ich auch meist unzufrieden und finde, dass ich ehr angemalt aussehe oder zu wenig Make up trage.

Ich kann es mir auch nur so erklären, dass die Fotos eben das Aussehen verändern. Da das Licht dann ganz anders erscheint. Meistens schminkt man sich ja auch im Bad, da sind die Lichtverhältnisse ja nochmal wieder anders. Mein Licht im Bad ist greller, aber auch gleichzeitig dunkler. Daher schaue ich immer nochmal im Flur in den Spiegel, wo Tageslicht ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



ja das ist mir auch schon wahnsinnig oft aufgefallen, dass man im Spiegel immer total zufrieden mit sich ist und sich hübsch findet. So geht es mir auch. Wenn man dann aber ein Foto von sich macht oder jemand anderes, schaut man meist schon ganz anders aus und gefällt sich selbst nicht mehr.

Ich denke ebenfalls, dass es auf die ganzen Lichteinflüsse ankommt, die auf die Kamera oder den Spiegel einwirken, weil du dich, wie die anderen schon erwähnt haben, im Spiegel frontal siehst und nicht beispielsweise von der Seite, wo man ja auch eben fotografiert werden kann.

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» Summergirli03 » Beiträge: 345 » Talkpoints: 2,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass der Spiegel lügt. Zumindest habe ich irgendwo mal gelesen, dass man sich im Spiegel ja, logischerweise, spiegelverkehrt betrachtet und die Optik in Wirklichkeit eben genau anders herum ist und deshalb verzerrt das auch etwas die Wahrnehmung. Auf einem Foto hingegen siehst du dich 'richtig' und so wie auch andere dich sehen.

Trotzdem verzerrt ein Spiegel ja nur minimal die tatsächliche Erscheinung und ich kenne das auch sehr gut, dass ich mich nacher auf einem Foto sehe und einfach furchtbar finde. Das mag auch daran liegen, dass man in einem Spiegel ja die Körperbeherrschung viel einfacher durchführen kann. Wenn man fotografiert wird, sieht man sich dabei ja nicht selbst.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Da spielen mehrere Faktoren zusammen. Zunächst wie von vielen schon angesprochen das Licht. Eine nicht gerade professionell bediente Kamera macht häufig "unhübsch". Zum Beispiel durch zu grellen Blitz. Dann kommt von der anderen Seite dazu, dass der Spiegel ja spiegelt, und man sich selbst am häufigsten so sieht (besonders als Frau). Nimm doch mal ein Foto deines Partners oder einer anderen Person von deinem Rechner und spiegele es. Das sieht auch irgendwie komisch aus.

Und dazu kommt noch, dass besonders Fotos, auf denen man nicht wußte, dass man fotografiert wird, meistens nicht so optimale Winkel gewählt werden (sonst würde man auch schnell merken, dass man fotografiert wird), diese rücken einen temporär in ein schlechteres Licht.

Und bei der Option, wo wir wissen, dass wir gerade fotografiert werden, spielt häufig das Unterbewusstsein eine große Rolle: Man möchte auf diesem Bild hübsch aussehen und versucht sich von seiner besten Seite zu zeigen, dabei verkrampfen sich sehr viele, ohne es zu merken. Meistens sind davon entweder das Kinn oder die Stirnpartie (oder beides) betroffen. Dies hat mir ein professioneller (Personen-)Fotograf mal erzählt, als er ein paar Bilder von mir gemacht hat. Man kann tatsächlich üben, diese Verkrampfung los zu werden. Seitdem finde ich mich selbst auf vielen Schnapschüssen auch häufig hübscher als früher, weil es dem Spiegelbild ja viel mehr ähnelt (aber eben nur ähnelt).

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei mir ist es auch immer wieder so, dass ich vor dem gleichen Problem stehe. Wenn ich mich im Spiegel betrachte, bin ich meistens sehr zufrieden mit meinem Aussehen und finde mich hübsch. Wenn jedoch direkt danach ein Foto von mir gemacht wird, bin ich richtig entsetzt über mein Aussehen und kann gar nicht richtig glauben, dass ich tatsächlich so aussehe. Immerhin ist oftmals ein sehr großer Unterschied zu sehen. Von daher ist es mittlerweile auch so, dass ich nur sehr ungern Fotos von mir machen lasse, weil ich genau weiß, dass ich ohnehin enttäuscht vom Ergebnis sein werde.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man wirklich so aussieht, wie man auf Fotos aussieht. Auch wenn es natürlich immer wieder Fotos gibt, die wirklich nicht gelungen sind und einen in einer sehr ungünstigen Pose zeigen, zeigen Fotos wohl die Wahrheit. Immerhin sind die Kameras heutzutage auch wirklich sehr gut, so dass das Licht optimal ist. Außerdem sieht man sich ja auch auf Fotos nicht spiegelverkehrt, wie es bei einem Spiegel der Fall ist. Dazu kommt, dass man bei spontanen Fotos auch meistens nicht posiert, wie es vor dem Spiegel oftmals der Fall ist.

Wenn man vor dem Spiegel steht, befindet man sich ja meistens im Haus und nicht draußen. Das Licht ist dann auch längst nicht so gut. Stattdessen ist es drinnen immer etwas dunkler, wenn nicht direkt Tageslicht durch das Fenster kommt. Und im künstlichen Licht sieht jeder besser aus, als im Tageslicht, wie ich finde. Dazu kommt eben, dass man sich spiegelverkehrt sieht und seinen Gesichtsausdruck genau kontrollieren kann. Dadurch sieht man dann eben auch besser aus.

Wenn Fotos von mir gemacht werden, dann immer ohne Blitz. Der Blitz von der Kamera lässt einen meistens ungünstig erscheinen, wie ich finde. Immerhin sieht man dann alle Hautunreinheiten. Das kommt besonders dann richtig zur Geltung, wenn es draußen dunkel ist. Ansonsten zeige ich mich auch nach Möglichkeit immer von der Seite. Das wirkt besser, als wenn man direkt geradeaus in die Kamera schaut.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das kenne ich auch von mir selbst. Und in jedem Fall ist es der Spiegel, der lügt! Wenn man in diesen hineinblickt, möchte man "unbewusst" ein Idealbild seiner Visage vor sich haben. Das Gehirn macht einen also soweit hübsch, bis man sich selbst im Spiegel ertragen kann oder womöglich gar schön findet. Dieser Effekt soll das Selbstwertgefühl unterstützen. Gäbe es ihn nicht, kämen die meisten Menschen vermutlich gar nicht mehr aus dem Haus und die Schönheitschirurgen würden in ihrem Geld ersticken.

Hinzu kommt eine - besonders bei billigen Apparaten - optische Verzerrung des fotografierten Objekts. Da bekommt man schnell mal eine Kartoffelnase oder eine zurückfallende Stirn, weil die Linse das Licht nicht authentisch genug eingefangen bekommt.

Ansonsten habe ich den besagten Effekt auch schon beim Zeichnen erlebt: Ich bemühte mich z.B. eine Vase möglichst realistisch abzuzeichnen und sie schien mir beim Betrachten die ganze Zeit über schnurgerade - bis ich das Blatt kopfüber stellte. Erst dann bemerkte ich zahlreiche Asymmetrien und suboptimal ausgeführte Schattierungen. Diese Erfahrung führt mich zu dem Schluss, dass der Mensch generell dazu geneigt ist, das zu sehen, was er sehen will.

» MasterOers » Beiträge: 348 » Talkpoints: 1,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das nennt man Unfotogen. Deshalb würde ich eher auf die Lüge der Kamera plädieren. Frag doch einfach mal deine Mitmenschen, wie sehr das Foto wirklich deinem Erscheinungsbild entspricht? Wenn sie dir sagen, dass du doch eher anders aussiehst in Live, dann weißt du, dass du einfach nur unfotogen bist.

» Toszka » Beiträge: 72 » Talkpoints: 17,28 »


Sieht man In einem Spiegel hinein, sieht man immer besser aus, als man ist. Man sucht sich auch den günstigsten Blickwinkel aus. Wenn man sich nicht gefällt, tupft man hier und reibt da, bis man zufrieden ist. Erst ein Foto bringt die Wahrheit an den Tag. Ungünstiges Licht und ein anderer Blickwinkel sorgen dafür, dass man mit seinem Foto nicht zufrieden ist. Es sind auch die Farben, die auf dem Foto dann ganz anders wirken.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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