Wann ist die beste Zeit um ein Kind zu haben?

[Gio]

Wir planen ja gerade, wenn auch schon lange, neuen Familienzuwachs. Da wir momentan schon durch alle Höhen und Tiefen, sowohl finanziell als auch in der Beziehung gegangen sind haben wir schon öfter den Gedanken gehabt, dass es dann und dann eher nachteilig gewesen wäre schon ein Kind zu haben und dann wieder besser.

Aber: Gibt es eigentlich den optimalen Zeitpunkt und die optimalen Verhältnisse oder sollte man die Feste feiern wie sie kommen? Ist es, und das sollte das höchste Gut sein, aber nicht mehr im Interesse des Kindes in eine Familie herein geboren zu werden, die einen sicheren Hafen bildet oder kann man ein schwankendes Schiff auch damit wieder ausloten und schweißt ein Kind einen nicht mehr zusammen als andere Umstände? Machen wir es nicht zu lang: Wann geht ihr von optimalen Voraussetzungen aus und wann nicht? Bitte kein romantisierendes Blabla wie "Es gibt keinen falschen Zeitpunkt für ein Kind...", denn den gibt es sehr wohl. .

Du hast recht, es gibt einen falschen Zeitpunkt für ein Kind, da lässt sich nichts beschönigen. Der richtige Zeitpunkt ist aber nicht unbedingt der, an dem finanziell alles total abgesichert ist, sondern der, an dem die Eltern in sich gefestigt sind. Was du ansprichst, die sogenannten "Kittekinder", die eine Beziehung wieder festigen sollen, tun mir leid, denn sie können ihre Aufgabe nicht erfüllen. Ganz im Gegenteil! Es wäre beschönigend zu sagen, dass ein Kind die Beziehung in keiner Weise belastet. Das sind die tollen Ausnahmen, aber ich habe gelesen, dass diese Ausnahmen keine 20% ausmachen.

Es wäre fatal, ein Kind in eine Beziehung hineinzuplanen, die fast am Ende ist, in der Hoffnung, damit den Partner halten zu können. Es wäre aber auch nicht sinnvoll, wenn andere Faktoren in negativer Weise so gravierend sind, dass sie eine Elternschaft belasten würden. Kurz gesagt: ein Kind erwartet keine Reichtümer; ist die finanzielle Situation allerdings so eng und belastend, dass die den normalen Tagesablauf der Eltern bestimmt, dann wäre dies auch kein guter Zeitpunkt, ein Kind in die Welt zu setzen.

Für ein Kind muss nicht alles "fertig" und hergerichtet sein, dafür ist man ja eine Familie, dass man sich gemeinsam etwas aufbaut und sich weiterentwickelt. Für ein Kind sollte aber bereits alles in geordneten Bahnen laufen. Das hat jedes Kind verdient.

Ich persönlich finde, das es kein bestimmter Zeitpunkt oder Alter dazu gibt. Mit 25 Jahren bekam ich mein ersten Sohn, das war zu früh für mich, hatte die Nerven nicht so wie ich sie Heute habe. Mit 35 Jahren habe ich meinen zweiten Sohn bekommen und der kann toben und machen wie er will, Mama behält immer die Nerven.

Es liegt an einem selbst wie weit er dafür ist, für eine Beziehung bekommt man auch nie eine Garantie, mit einem Kind wird es in der Ersten Zeit sehr stressig und die Beziehung leidet darunter, es müssen sich beide einig sein. Das aller Wichtigste ist, immer die Nerven bewahren, bei einem Säugling schläft Frau nicht gerade viel und kann dann etwas gereizt sein.

Ich bekam mein erstes Kind mit 25 Jahren und das zweite mit 27 Jahren und für mich war das genau der richtige Zeitpunkt. Vorher hätte ich kein Kind haben wollen. Abgetrieben hätte ich zwar wohl nicht, aber geplant hätte ich früher kein Kind.

Also ich wollte erst einmal meine Ausbildung beenden, dann wollte ich ein paar Jahre arbeiten und noch das Leben mit meinem Mann zu zweit genießen. Wir sind viel weg geflogen und haben schon viel von der Welt gesehen. Also ich fand es wichtig so wie wir es gemacht haben, aber ich kenne auch andere Menschen und die sagen es wieder anders.

Also für mich gibt es auch den richtigen Zeitpunkt. Ich wollte mit meiner Lehre fertig sein und gearbeitet haben. Natürlich sollte man auch in finanziell gefestigten Verhältnissen stecken, auch wenn das nicht immer planbar ist.

In jeden Fall wollte ich aber auch schon eine längere Zeit in einer Beziehung sein und den Menschen mit allen Fassetten kennen, um das Risiko einer Trennung zu minimieren. Dennoch wolle ich nicht zu spät Mutter werden. Ich wollte aber auch schon fest im Leben stehen und dann lieber noch warten.

Schlussendlich bin ich mit 23 Mutter geworden und kann sagen, dass er genau der richtige Zeitpunkt war. Wir haben lange darauf geplant, da für uns beide feststand, dass wie Kinder wollen. Unsere Beziehung war gefestigt und finanziell haben wir die schwierigen Zeiten hinter uns gelassen.

Einen falschen Zeitpunkt gibt es auch meiner Meinung nach. Ein Kind wird eine „beschädigte“ Beziehung nur noch mehr belasten, satt sie zu festigen. Denn gerade mit einem Kind muss man sich in vielen Situationen auf den Partner verlassen können und sich nicht mit Beziehungsproblemen, weil man mit dem Verhalten des anderen nicht einverstanden ist, herumschlagen. Denn durch den zusätzlichen Stress mit dem Kind, könnten die Auseinandersetzungen noch heftiger werden als vorher.

Für mich ist es auch der falsche Zeitpunkt wenn man gerade am Anfang der Beziehung steht. Denn die ersten beiden Jahre hat man noch eine rosarote Brille auf und dass kann gut gehen, geht es aber oft nicht. Und haben schwierige, sehr schwierige Zeiten, berufliche und finanzielle, zusammen geschweißt, dass wir uns nie deshalb gestritten haben, sondern dann erst recht spontan zusammen gehalten haben.

Und weil wir uns auch lange gedanklich damit auseinander gesetzt haben, ist unser Sohn nie eine Belastung gewesen. Wir haben beide ziemlich schnell gesagt, dass er uns nach einer Woche schon so vor kam, als ob unser Sohn schon immer bei uns ist. Bedenken muss man auch, dass man sich vor allem wenn es noch klein ist, alles ums Kind dreht und man kaum Zeit für die Partnerschaft hat.

Ich glaube man kann es nicht so pauschal sagen ob es einen richtigen oder falschen Punkt gibt zum Kinder kriegen. Man kann ja leider nicht in die Zukunft blicken und weiß daher nicht ob ein Kind auch noch in 2-3 Jahren das bekommt was es benötigt oder ob es einem dann eventuell schlechter geht und man gucken muss wie man zurecht kommt.

Ich bin aber auch der Meinung, dass die Basis, das Umfeld schon stimmen sollte. Wenn es einem zum Beispiel finanziell so schlecht geht, dass man selber kaum zurecht kommt, dann sollte man sich auch kein Kind zulegen, das ist meine Ansicht.

Aber ansonsten ist so was nicht planbar. Ich selber bin schwanger geworden, als ich arbeitslos und mein Mann Student war - keine schönen Voraussetzungen. Geschafft haben wir es trotzdem. Man sollte schon abwägen aber am Ende siegt so oder so das Bauchgefühl und das Herz.

Ich glaube den richtigen Zeitpunkt gibt es nie. Es ist doch immer irgend etwas was man noch machen wollen würde, kaufen wollen würde etc.. Also ist der Zeitpunkt letztlich immer ein wenig "falsch".

Ich denke aber schon das einiges geregelt sein sollte, wie das man finanziell schon recht gut abgesichert ist, die Partnerschaft gut läuft, man Zeit hat für ein Kind. Letztlich ist das für mich schon wichtig, allerdings klappt es auch wenn ein Unfall passieren sollte irgendwie und et hät noch immer jut jejange, oder wie sagt man so schön in Plattdeutsch.

Also einen wirklich richtigen oder falschen Zeitpunkt gibt es meiner Meinung nach nicht, nur einen relativ guten.

Ich denke, dass gewisse Voraussetzungen einfach erfüllt sein müssen, wenn man ernsthaft mit dem Gedanken spielt, ein Kind zu bekommen. Ein Kind bringt eine Menge Verantwortung und Ansprüche mit sich.

Ich denke, dass beide Partner eine gewisse Stabilität in ihrem Leben erreicht haben sollten, wenn sie sich dafür entschließen, ein Kind zu bekommen. Gleiches gilt für den Fall, wenn eine Frau sich alleine für ein Kind entscheidet und plant, das Kind ohne einen Partner zu bekommen, zum Beispiel mit Hilfe einer Samenbank oder eines One Night Stand.

Ich finde es wichtig, dass eine gewisse Unabhängigkeit besteht, die man sich auch unbedingt erhalten sollte. Beide Partner sollten ihr Studium oder ihre Ausbildung beendet haben und einen festen Job haben, damit der finanzielle Rahmen gegeben ist. Ein Kind bringt viele neue finanzielle Belastungen mit sich und ich finde es unverantwortlich, sich um diese Aspekte keine Gedanken zu machen und auf die Hilfe von der Familie oder des Staates zu hoffen.

Ich denke auch, dass eine gewisse berufliche Stabilität vorhanden sein sollte. Natürlich ist es nicht schlimm, wenn man mehrfach aufgrund eines Jobs umzieht, allerdings bringt jeder neue Job und jeder Sprung auf der Karriereleiter zunächst einen gewissen Mehraufwand mit sich. Zudem sollte man nicht irgendwann das Gefühl haben, berufliche Chancen verpasst zu haben. Daher sollte man im Vorfeld genau abwägen, was man erreichen will und dann eventuell zu einem späteren Zeitpunkt ein Kind bekommen.

Auch die Betreuung des Kindes sollte gesichert sein. Für mich ist es normal, dass beide Partner arbeiten und ihre Karriere vorantreiben. Für die Zeit der Abwesenheit muss also ein Babysitter gefunden werden, der zuverlässig ist und sich gut um das Kind kümmert.

Es kommen so viele Faktoren zusammen, die man gar nicht im Vorfeld benennen kann, allerdings denke ich, dass ich die wichtigsten genannt habe. Wichtig ist aber auch, dass beide Partner sich in gewisser Weise ausgelebt haben und bereit sind, die Verantwortung zu übernehmen und auch Kompromisse einzugehen.

Ich denke, dass der optimale Zeitpunkt dann ist, wenn man eine Berufsausbildung abgeschlossen und schon ein paar Jahre in seinem Beruf tätig war (und dementsprechend einige Rücklagen hat). Dann hat man zum Einen jederzeit wieder die Möglichkeit, ins Berufsleben einzusteigen und schon ein bisschen für die Kinder gespart.

Auch finde ich, dass man schon sesshaft geworden sein sollte, also eine dauerhafte Bleibe gefunden haben sollte und nicht unschlüssig über den momentanen oder zukünftigen Wohnort sein sollte, da ich finde, dass man Kindern keinen Umzug zumuten sollte.

Die Beziehung sollte selbstverständlich auch schon eine gewisse Zeit lang bestanden haben und man muss schon alleine deshalb mindestens 1 Jahr mit dem Partner zusammen gewesen sein, damit man auch beurteilen kann, ob er wirklich der Mensch ist, der er vorgibt zu sein und ob man wirklich solche Kinder wie den Partner haben will.

Ich glaube auch nicht das es den " besten" Zeitpunkt für ein Kind gibt. Ich selbst habe mein erstes Kind mit 28 bekommen. Die Schwangerschaft war bei weitem nicht geplant, da ich mit meinem Mann erst 4 Monate zusammen war. Wir haben es damals einfach angenommen und sind nun sehr glücklich darüber. Unser Sohn ist der schönste Unfall unseres Lebens.

Für mich persönlich war dieser Zeitpunkt ideal. Ich hatte mich total ausgetobt in allen Bereichen und war bereit meine Zeit und meine Energie in ein Kind zu stecken. Ich habe nie das Gefühl gehabt irgendwas zu verpassen. Ich kenne Frauen die Ihre Kinder viel zu früh bekommen haben. Die konnten sich nicht richtig auf Ihre Babys einlassen und hatten in jeder Sekunde das Gefühl irgendwas zu verpassen. Die Kinder liefen dabei dann nur so nebenbei.

Mittlerweile bin ich 34, habe das zweite Kind ( 3 Jahre alt) aus dem gröbsten raus und genieße auch schon wieder Zeit für mich. Ich finde man darf das Kinder bekommen auch nicht unbedingt von der finanziellen Situation abhängig machen. Es ist zwar schön wenn man genug Geld zur Verfügung hat, aber Geld allein macht auch nicht glücklich.

Wir sind finanziell auch nicht so gut gestellt, und trotzdem bieten wir unseren Söhnen einiges. Es gibt Sachen die man mit Geld nicht kaufen kann und das ist viel Liebe, Zeit und Geduld. Und das sind doch die wichtigsten Bausteine beim erziehen eines Kindes.