Streit aufgrund der Kirche

vom 25.05.2009, 09:53 Uhr

Meine Eltern haben Bekannte die sehr gläubig sind. Jeden Sonntag ist es Pflicht in die Kirche zu gehen, in der Woche am Besten auch noch. Man darf nicht lügen, auch Notlügen sind das Schlimmste überhaupt. Man muß sich an Gesetzte halten.

Letztens auf einer Feier meiner Eltern waren diese Personenn natürlich auch wieder dabei. Sie haben uns gefragt wo wir in die Kirche gehen und als ich ihr geantwortet habe, dass wir nicht in die Kirche gehen fing sie uns und vor allem mich regelrecht zu verfluchen. Wie kann ich so undankbar sein. Ich solle Gott danken dass ich auf der Welt bin. Einmal die Woche sollte ich in der Kirche zu dem lieben Gott beten. Meine Kinder sind getauft, und besuchen die Kirche nicht, ich bin eine schlechte Mutter. Wir kann ich so rumlaufen wie ich rumlaufe (Jeans und ein leicht ausgeschnittenes Top).

Mir kam so eine Wut hoch dass ich ihr alles an den Kopf geworfen haben was mir so zu ihrer Gläubigkeit einfällt. Wie kann ein Mensch der so gläubig ist, der Oma Geld abnehmen für Fernsehprogramme die umsonst sind. Wie kann ein Mensch der so gläubig ist und so gesetztestreu Strafzettel kassieren? Wie kann ein Mensch der so gläubig ist Sex zu Spaß haben, da die katholische Kirche Sex mit Nutzen verbindet, nur zum Kindermachen. Wieso hat dein Sohn einen Roller der laut Papieren nur 50 kilometer pro Stunde fahren sollte, ganze 110 km/h fährt? Warum muß ich in die Kirche gehen? Gott ist doch überall, dann könnte ich doch auch von zu Hause beten? Es sind noch einige andere Sachen gekommen.

Auf jeden Fall bin ich der Teufel. Nur die Kirche gibt mir halt, die Kirche wird mir helfen, wenn ich Schwierigkeiten habe. Kein Wort von Gott! Die Kirche ist ihr Leben. Nichts kommt in diese Köpfe rein. Ich bin auf jeden Fall verflucht, mein Mann ebenfalls, und unsere Kinder werden nie erzogen sein, weil wir nich in die Kirche gehen. Wie kann ein Mensch so denken?

Wir sind letzendlich gefahren, meinen Eltern wurde richtig blöd, dass die sich so verhalten haben. Zu denen gab es seid diesem Nachmittag auch erstmal keinen Kontakt mehr.

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» marizza » Beiträge: 199 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Ich denke, dass es immer solche Menschen gibt, die anderen ihren Glauben aufzwingen wollen und sagen, was richtig und falsch was ist. Ich glaube auch an Gott, aber ich gehe auch nicht in die Kirche. Früher, habe ich das jeden Sonntag gemacht, aber nun, wo ich selbst entscheiden kann, mache ich das nicht mehr. Da ich auch der Meinung bin, dass man auch zu Hause beten kann und Gott eben überall ist, wie du schon geschrieben hast.

Es war sicher richtig, dass du der Frau auch mal die Meinung gesagt hast. Beleidigen lassen, muss sich wohl niemand. Aber ich denke, dass eben immer jemanden gibt, der mit dem Lebensstil des anderen nicht einverstanden ist und sich einmischen muss.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallöchen,

so einen Arbeitskollege hat auch mein Freund auf der Arbeit. Er kommt manchmal heim mit "Geschichten", die ihm sein Kollege wieder erzählt hat bzw. um ihn "zu binden". Er wird auf der Arbeit, wenn die beiden in ein Gespräch kommen förmlich mit der Kirche und Gott konfrontiert, das ist nicht mehr schön. Manchmal dreht sich alles auf der Arbeit rund um die Kirche. Ich bin manchmal echt froh, das ich solche Arbeitskollegen nicht habe.

Ich denke irgendwann ist auch mal zuviel. Man kann jemanden einmal versuchen in die Kirche zu "werben", jedoch dann ist Schluss, wenn der Gegenüber nicht möchte und ihn das doch nervt, sollte Ende damit sein und nicht jeden Tag von morgens bis abends davon gesprochen werden. Ich akzeptiere jedem seine Entscheidung, aber man muss sie nicht "aufdrängen"!

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo!

Nicht umsonst sagt man, dass man über Kirche und Politik nicht streiten soll. Denn da gibt es so viel unterschiedliche Meinungen. Meine Mutter war auch sehr gläubig. Zumindest nach Aussen hin. Ich musste als Kind auch immer mit in die Kirche gehen. Wenn ich mal nicht wollte, fing meine Mutter an zu heulen und mir Vorwürfe zu machen und die Strafen für das "nicht in die Kirche gehen_" waren höher, als wenn ich irgendwo was geklaut hätte. Ich musste einmal im Monat beichten gehen. Meine Mutter war dann mit in der Kirche und hat auch aufgepasst, dass ich in den Beichtstuhl gehe.

Als Kind weiß man gar nicht, was man alles falsch macht und was man beichten muss. so kam bei der Beichte auch nciht viel raus. Aber meine Mutter bestand darauf.

Schlimm finde ich, dass ich sehr oft Streit mit meiner Mutter hatte, wenn es um ihre geliebte Kirche ging. Für mich war Gott auch überall und dazu brauchte ich nicht in die Kirche gehen. Das Schlimme war auch, dass man nicht mal richtig diskutieren konnte mit meiner Mutter, wenn es um die Kirche geht. Sie war eine Frau, die eigentlich nur sich selber geliebt hat und immer nur an sich selber gedacht hat. Zumindest dann, wenn sie keine Vorteile gesehen hat auch an andere zu denken.

Mit Bibelsprüchen habe ich sie dann oft auch verzweifeln lassen. Denn sie war nach aussen hin der fromme Mensch und tief im inneren hat sie sich selber nicht daran gehalten. Sie war nachtragend wie ein alter Elefant. Sie lies nicht gelten, was andere sagen. Ihre Mitmenschen waren ihr egal. Sie brach den Kontakt mit meiner Schwester im größten Streit ab. Dann hatte auch ich irgendwann keinen Kontakt mehr. Sie integrierte und war einfach in meinen Augen sehr bösartig. Aber trotzdem ging sie jeden Sonntag in die Kirche. Oft auch während der Woche.

Ich habe ihr einmal gesagt, dass sie ein sehr armer Mensch ist, der sich selbst furchtbar hassen muss. Sie schaute mich entsetzt an und meinte, was das sollte. Ich meinte daraufhin, dass in der Bibel steht, "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selber". Da sie aber ihren Nächsten nicht liebt, muss sie sich selber wohl auch hassen. Der Kommentar darauf war heulen.

Ich denke, dass diese Supergläubigen Leute einfach nur nach Aussen hin so tun, als wenn sie nach Gottes Geboten leben. Denn wenn sie wirklich danach leben, dann dürften sie kein Gesetz brechen. Denn das wäre ja auch wieder eine Sünde.

Meine Mutter ist , ich sage es jetzt mal etwas ironisch, in den Armen Gottes gestorben. Denn sie ist in der Kirche im Alter von 80 Jahren zusammengebrochen und nicht mehr aus der Ohnmacht erwacht.

Ich nehme die Leute, die so fanatische Kirchgänger sind nicht mehr ernst. Man kann auch an Gott glauben udn ihn anbeten, wenn man nciht jeden Sonntag in die Kirche rennt. Denn Gott ist überall. Und ich denke, dass diese Leute, die jeden Sonntag in die Kirche gehen es nur machen um ihr Gewissen zu erleichtern. Denn diese Leute sind meiner Meinung nach arm dran. Besonders, wenn sie immer auf ihr Recht bestehen. Denn sowas ist in meinen Augen auch eine Sünde, wenn sie anderen ihren Willen udn ihren Glauben aufdrängen wollen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn man mal darüber nachdenkt ist es eigentlich relativ nachvollziehbar wie solche Menschen ticken und warum sie so handeln.

Der Glaube an einen Gott ist erst mal völlig irrational, also ist eine sachliche Diskussion über das Thema natürlich auch gar nicht möglich, weil die gläubige Seite keine solchen Argumente hat und die Diskussion so zwangsläufig auf eine persönliche Ebene runterziehen muss.

Zum anderen fehlt Menschen, die Werte und Normen von anderen unreflektiert übernehmen (egal ob es jetzt um die Werte einer Kirche oder einer politischen Ideologie oder sonst was geht) wahrscheinlich auch einfach das Verständnis für Menschen, die ihr Leben so leben wollen wie sie das für richtig halten und eben nicht so, wie eine angebliche Autorität ihnen das vorschreibt.

Ich lasse mich zwar auch manchmal auf solche Diskussionen ein, weil ich es schon sehr interessant finde was in den Köpfen anderer Menschen so vor geht und weil ich auch immer noch hoffe irgendwann das Phänomen Religion zumindest im Ansatz zu verstehen. Aber klug ist das natürlich nicht, denn ich finde es ist am besten, wenn man solchen Menschen deutlich zu verstehen gibt, dass man an diesem Thema nicht interessiert ist und wenn das nicht hilft ist ignorieren angesagt. Ich bin auch schon mal demonstrativ aufgestanden und habe den Raum verlassen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich kenne auch Menschen, welche sehr religiös sind und gleichzeitig lieblos erscheinen. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, wie du dich fühlst. Manche Menschen geben vor, gläubig zu sein und verbreiten gleichzeitig eine kalte Atmoshäre - das ist ein Widerspruch zur christlichen Nächstenliebe.

Ich selbst glaube auch an Gott. Aber ich bin der Meinung, dass man nur freiwillig an Gott glauben kann. Der Glaube sollte von innen nach außen gehen. Dann ist der Glaube echt. Wer seinen Glauben aus einem Pflichgefühl heraus lebt, gleicht einem Schauspieler. Aber ich möchte deine Bekannten nicht verurteilen. Ehrlich gesagt tun sie mir Leid. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Glaube ohne Liebe glücklich machen kann.

Es muss für dich sehr verletztend gewesen sein, als die "Böse" dargestellt zu werden. Kein Christ sollte sich besser als andere fühlen, weil dieses Verhalten anderen so sehr weh tut. Nach welchen Maßstab könnte ein Mensch beurteilen, dass er besser als jemand anderes wäre? Die Anzahl der Kirchenbesuche sind hier sicher kein Maßstab.

Ich würde an deiner Stelle Diskussionen mit deinen Bekannten unbedingt vermeiden. Eure Denkweise ist wahrscheinlich so verschieden, dass ihr die ganze Zeit aneinander vorbei reden würdet. Am Ende sind alle zerstritten und man ist keinen Schritt weitergekommen.

In deiner Lage ist es gar nicht so einfach, richtig zu reagieren. Ich an deiner Stelle würde versuchen, die Vorwürfe und Diskussionen sachlich abzublocken. Sage ihr freundlich, dass du keinen Streit willst. Es ist wichtig, dass du versuchst freundlich zu bleiben, auch wenn es sehr schwer fällt. Dann kann es nicht so schnell zum Streit kommen und beide Seiten ersparen sich Ärger. Ich habe schon mit solchen Menschen, wie deinen Bekannten geredet. Ich bin immer freundlich geblieben und habe nicht diskutiert. Dann endet das Gespräch meistens schneller. Zu Beginn ist es ein unzufriedenstellendes Gefühl, weil man viele Meinungen einfach nicht nachvollziehen kann und gerne korrigien würde. Da man auf der rationalen Ebene hier aber nichts erreichen kann, ist ein Rückzug die bessere Lösung.

Ich wünsche dir, dass du eine friedliche Lösung findest. Deinen Bekannten würde ich wünschen, dass sie erkennen würden, was echte Nächstenliebe ist und ihren Glauben frei und ohne Zwang leben könnten - das würde ihr Leben um 180° verändern. Leider sind religiöse Verhaltensweisen in der Regel so tief in einer Persönlichkeit verankert, dass hier nur ein Wunder helfen kann. Alles Gute euch allen!

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin zwar getauft und auch konfirmiert. Aber schon die Konfirmation war damals meine Entscheidung. Und an Gott glaube ich schon 20 Jahre nicht mehr. Aber ich finde es richtig, das du dich verbal gegen diese Person gewehrt hast. Denn wenn sie der Meinung ist, das sie so oft wie möglich in die Kirche gehen will, dann ist das ihre Entscheidung.

Aber sie hat nicht andere dazu zu nötigen es ihr gleich zu tun. Und das du Gott danken sollst, das du auf der Welt bist. Ich denke mal, das solltest lieber bei denen Eltern machen :wink: Denn sie haben dafür gesorgt, das du entstanden bist und geboren wurdest.

Und wenn deine Eltern seitdem keinen Kontakt mehr zu dieser Familie gesucht haben, dann ist das doch ein Zeichen, das sie zu 100% hinter dir und deiner Meinung stehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallo,

ich glaube, derartiger religiöser Fanatismus ist eine Mischung aus Haltsuche und beschränktem Weltbild. Wer sich einer Glaubensgemeinschaft so massiv zuwendet, hat meistens sonst nichts, was seinem Leben einen Sinn gibt und selbiges lebenswert macht. Dass andere Menschen die Erfüllung ihres Lebenssinnes in anderen Bereichen suchen und auch finden, scheint ihnen völlig unlogisch zu sein, da sie selbst etwas oder jemanden brauchen, der als Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens fungiert und ihnen sagt, was zu tun und zu lassen ist. Die (katholische) Kirche ist doch in einem solchen Fall eine ideale Anlaufstelle. Dass der Weg zu Gott nicht über Kirchengebäude und Prediger führt, erscheint solchen Menschen wahrscheinlich als völlig verquere, nicht hinnehmbare Sichtweise - eben als etwas, dass in ihr heiles kleines Weltbild nicht passt.

Auch wenn es schwer fällt, ist es wohl das Beste, ruhig zu bleiben und sich nicht auf ein solches Streitgespräch einzulassen. Natürlich würde es jeden Menschen erst einmal auf die Palme bringen, wenn er als Nicht-Kirchengänger als ungläubiges, verteufelnswertes Wesen hingestellt wird. Deshalb verstehe ich auch, warum du deinen Bekannten ihre Pseudomoral vorgeworfen hast. Aber im Grunde genommen sind Leute, denen es nicht gelingt, über ihren (religiösen) Tellerrand hinaus zu schauen, vor allem empathisch sehr arm dran. So gesehen lohnt es sich eigentlich gar nicht, mit diesen Menschen ein vernünftiges Gespräch zu führen, geschweige denn sich über den Vorwurf, man sei das "Fleisch gewordene Böse" überhaupt aufzuregen.

» Sunny08 » Beiträge: 228 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Danke für eure Beiträge.

Auf dieses Gespräch wollte ich mich auch nicht einlassen, da ich diese Personen grundsätzlich meide und nur das Nötigste mit denen spreche. Aber was zu weit geht, geht zu weit. An diesem Tag wurden gewisse Grenzen mit ihren Vorwürfen überschritten und ich mußte endlich was dagegen machen, denn die Wut war schon viel zu groß.

Ich selber glaube nicht mehr an Gott, es gab zu viele Zwischenfälle, welche dazu führten den Glauben zu verlieren. Jedoch ist es immer die Entscheidung der jeweiligen Person ob diese glauben will oder nicht. Niemals würde ich jemanden aufzwingen seinen Glauben aufzugeben.

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» marizza » Beiträge: 199 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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