Mein Sohn passt sich im Verhalten seinen Freunden an

vom 28.04.2009, 09:21 Uhr

Momentan habe ich ein großes Problem mit meinem jüngeren Sohn. Er ist 10 Jahre alt und war eigentlich immer ein lieber und unkomplizierter Junge. Er war höflich, machte auch seine Aufgaben für die Schule promt und war ein guter Schüler.

Seit einiger Zeit hat er in der Schule einen neuen Freundeskreis, der ihm meiner Meinung nach, gar nicht gut bekommt. Diese Kinder sind frech, gemein und werden alle nach sonderpädagogischen Förderbedarf unterrichtet. Das ist jetzt nicht negativ gegen Kinder, die nach SPF unterrichtet werden gedacht, es ist nur so, dass sich mein Sohn total diesen Kindern anpasst. Er lernt nichts mehr, macht seine Hausaufgaben - wenn überhaupt - nur noch schlampig und ist auch sonst wahnsinnig frech, schreit mich an.

Bitte versteht mich falsch! Ich habe echt nichts gegen Kinder, die etwas mehr Förderung in der Schule brauchen und mir ist im Prinzip egal, ob die Freunde meines Sohnes normal oder nach sonderpädagogischen Förderbedarf unterrichtet werden - aber muß er deshalb auch zum schlechten Schüler werden?

Die Kinder an seiner Schule sind außerdem auch total respektlose Erwachsenen gegenüber und ärgern auch andere Kinder. Alles in Allem weiß ich momentan echt nicht mehr, wie ich mit meinem Sohn umgehen soll!
Ich habe es im Guten probiert (mit Zureden), ich habe ihn geschimpft, wenn er zu frech war, aber es hilft einfach alles nichts - er wird nur noch sturer und frecher!

Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich, wie ich das in den Griff bekommen könnte!

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» Monni » Beiträge: 157 » Talkpoints: -0,46 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich weiß nicht, ob ich dir weiterhelfen kann, da mein Sohn erst im Kindergartenalter ist. Aber wenn alles nicht hilft, würde ich glaube ich an deiner Stelle über einen Schulwechsel nachdenken, falls das örtlich möglich ist. Manchmal wirkt eine neue Umgebung Wunder.

Irgendwie wundert mich auch, wieso viele Kinder an der Schule sonderpädagogisch gefördert werden. Ist das eine Art integrative Schule? Ich kenne mich diesbezüglich nicht so gut aus, deshalb frage ich.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Guten Morgen,

ich kenne das, was du da grade durchmachst auch sehr gut, aber Gott sei dank im umgekehrten Stil. Mein Sohn ist 8 und passt sich im Moment auch sehr seinen Freunden an, aber diese sind alle aus sehr gutem Elternhaus und sind auch dementsprechend perfekt erzogen. Ich mein, mein Sohn ist auch gut erzogen, aber seitdem er sich so anpasst, ist er sowas von Wild darauf immer der Beste in der Schule oder im Fussball zu sein. Also genau das Gegenteil wie du es grad erlebst

Ich denke, das es immer wieder Phasen im Leben unserer Kinder gibt und die müssen sie für ihre Entwicklung ja auch haben. Bei dir würde ich sagen, hilft im Moment nur strenge Konsequenz und warten, bis sich diese Phase gelegt hat. Während der Zeit würde ich immer wieder mit gutem Zureden versuchen auf deinen Sohn einzugehen und ihm deine Sicht der Lage zu erklären. Man muss natürlich aufpassen, das das Anpassen nicht in negative Bahnen ausartet, denn wie du schon sagst, sind die Kinder gegenüber ihren Eltern auch frech.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Da wir in einem kleinen Dorf wohnen, ist ein Schulwechsel leider nicht möglich. Da müßte er mit dem Zug ca. 15 km fahren und das Schulgeld müßte ich auch selber bezahlen, wenn ich darauf bestehe, dass er in einem anderen Ort zur Schule geht. Die "freie Schulwahl" gibt es bei uns leider noch nicht.

Eine Integrationsschule ist die Schule bei uns eigentlich nicht. Es ist nur so, dass die Schüler, die im Unterricht nicht mitkommen, nach Sonderpädagogischen Förderbedarf unterrichtet werden. Dafür wurde eine eigene Lehrerin eingestellt. In der Klasse meines Sohnes sind das 5 Kinder - bei einer Klasse von 23 Kindern finde ich das auch ziemlich viel.

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» Monni » Beiträge: 157 » Talkpoints: -0,46 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich würde einfach mit Deinem Sohn reden. Mit 10 Jahren dürfte er einigermassen einsichtig sein. Es geht ja um seine Zukunft wenn er jetzt in der Schule absackt. Sicherlich geht er noch in die 4 Klasse? Dann wäre es möglich das die Kinder sich bald schulisch trennen?

Er macht sonst sein Leben kaputt und ich wäre so derb und würde ihm auch den Umgang zumindest privat verbieten. Wenn er so negativ wird, dass wäre für mich nichts. Mein Sohn lässt sich auch viel beeinflussen. Aber bei ihm geht es mehr in die Richtung: Du darfst denn nicht mögen und so und er lernt exaktes Hochdeutsch zu sprechen, was wir nicht tun. Sein Freund redet nur so.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mein Sohnemann ist gerade halb so alt, aber auch ich bemerke öfter mal Phasen in denen er sich vermehrt nach anderen Kindern richtet und das finde ich nicht immer toll. Bisher hat es immer ganz gut geklappt indem ich immer wieder auf meine Grenzen hingewiesen habe (diese aber auch mal überprüft habe) und darauf gepocht, dass diese Grenzen respektiert werden und mein Sohn sich (zumindest) daheim an unsere Regeln hält.

Sicher wird das mit einem älteren Kind eher schwierig sein, darauf zu bestehen, dass es bestimmte Grenzen gibt und dass einige Regeln eingehalten werden müssen. Und bevor man stur einfach Regeln durchsetzen möchte sollte man auch überdenken, ob diese noch zeitgemäß sind oder vielleicht doch geändert werden müssen. Trotzdem solltest Du unbedingt konsequent bleiben und zumindest daheim auf die Einhaltung Eurer Regeln bestehen.

Inwieweit Du mit all dem Einfluss auf den Sohn nehmen kannst, bleibt trotzdem ungewiss, weil Kinder ab einem bestimmten Alter ja auch einen Selbstfindungsprozeß durchmachrn (Du erinnerst Dich :wink: ) und da bleibt den Eltern meist ohnehin nur abzuwarten, bis alles vorbei ist.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo!

Es ist ganz normal und gehört auch ein Teil zur Entwicklung, dass Kinder sich ab und an mal Freunde suchen, die nach Ansicht der Eltern einfachnciht zu den eigenen Kindern passen und man dann auch sieht, wie die eigenen Kinder sich entwickeln. Das ist zwar traurig, aber man kann nciht viel daran machen, ausser mit dem eigenen Kind zu reden.

Kinder müssen lernen, ihre eigene Persönlichkeit zu finden und zu entdecken und das können die Kinder nciht, wenn du die Freunde verbietest. Sie müssen sehen und merken, dass sie sich selber verändern und wenn sie das nciht machen, dann kannst du einfach immer nur versuchen deinen Sohn darauf hinzuweisen. Er muss dann merken, dass er mit der Art seiner Freunde bei dir nicht durchkommen kann. Er muss merken, dass er nciht für die Schule oder die Lehrer oder für die Eltern lernt, sondern für sich selber und das kann er durch Gespräche mit den eltern schon lernen und auch selber ändern.

Dein Sohn ist 10. Das ist noch ein Alter, wo du ein wenig Einfluss mehr hast, als wenn er erst voll in der Pupertät steckt. Nämlich dann lässt er sich von den Eltern, die ja soweiso immer nur gegen die Kinder sind (wenn man den Kindern glauben kann) nichts mehr sagen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo!

Zuerstmal danke für euere Antworten! Ja, mein Sohn ist momentan noch in der 4. Klasse Volksschule. Aber ich finde es gerade deshalb so schade, dass seine Noten so absacken, da er ja jetzt das letzte Jahr Volksschule hat und er sich irgendwie die Zukunft schon verbaut, wenn er dann in der Hauptschule überall in die schlechteste Leistungsgruppe kommt. Da braucht man dann an eine weiterführende Schule nicht mehr denken!

Natürlich weiß ich nicht, welchen Berufsweg mein Sohn einmal einschlagen wird, aber er sollte doch zumindest die Möglichkeit haben, das selbst zu entscheiden und es ist einfach eine Tatsache, dass einem mit einem schlechten Zeugnis nicht mehr alle Türen offen stehen. Aber irgendwie kann oder will er das nicht verstehen. Er ist wirklich der festen Überzeugung, dass er nur für mich bzw. die Schule lernt.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es gar nichts bringt, Freunde zu verbieten. Das Ergebnis ist höchstens, dass sie sich dann heimlich mit ihnen treffen (habe ich früher auch so gemacht - allerdings war ich da schon in der Pubertät).

Naja, ich fürchte mir wird echt nichts anderes übrig bleiben, als immer wieder gut auf ihn einzureden - auch wenn es mir bei seinem momentanen Verhalten mir gegenüber oft sehr schwer fällt.

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» Monni » Beiträge: 157 » Talkpoints: -0,46 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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