Meine Tante hat Lungenkrebs! Was jetzt?

vom 23.04.2009, 18:17 Uhr

Ich habe gestern erfahren das meine liebe Tante Lungenkrebs hat. Sie ist noch nicht 40 Jahre alt. Sie soll jetzt eine Chemotherapie bekommen. Und wie und was die Operieren das wissen wir erst nächste Woche. Vielleicht kennt sich jemand aus. Was kommt jetzt auf meine Tante zu? Und vielleicht weiß jemand wie hoch normalerweise die Lebenschancen sind.

Wir wollen sie jetzt bald im Krankenhaus besuchen aber ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll und ob ich mein Kind mitnehmen kann und sollte oder nicht. Das Krankenhaus ist nicht gerade um die Ecke also muss ich meinen Sohn eigendlich mitnehmen. Aber ist das in Ordnung ein Kind mitzunehmen?

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Zu erstmal ich hab einen Onkel von mir vor einige Zeit verloren, welcher auch an Lungenkrebs erkrankt war. Lungenkrebs ist eine Erkrankung welche sehr viele Opfer fordert. Wenn der Krebs sehr früh erkannt wird besteht die Chance für eine erfolgreiche Therapie bei etwa 50%. Das Problem ist Lungenkrebs im frühen Stadium ist nicht unbedingt leicht zu erkennen. Im fortgeschrittenem Stadium (bemerkbar durch Bluthusten u.ä.) stehen die Chance dagegen sehr schlecht. Wie die Behandlung jetzt im einzelnen aussieht hängt von Stadium der Krankheit ab und wie stark sich der Krebs schon verbreitet hat, denn es bleibt meist nicht nur bei der Lunge. Am besten bespricht man dies mit dem behandelnden Arzt.

Wie man sich verhalten soll ist schwierig zu sagen. Man sollte zeigen das man für denjenigen da ist und auch Mut machen. Ansonsten halt ganz natürlich sein und auch über alltägliches sprechen. Ich denke auch das es in Ordnung ist ein Kind mitzunehmen.

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» Smoon » Beiträge: 440 » Talkpoints: 2,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In welchem Stadium die Krankheit schon vortgeschritten ist weiß ich nicht. Ich weiß nur das sie schon seit etwa 8 Monaten husten hatte und dann ist es eher zufällig entdeckt worden das sie einen Tumor hat beim Röntgen. Und der Tumor hat schon eine Größe von 7 Zentimetern. Ich kenne mich nicht so aus und hoffe das alles gut wird.

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo,

ich weiß jetzt nicht wie alt Dein Sohn ist, aber normalerweise spricht nichts dagegen sein Kind mitzunehmen. Ich denke, dass wird deine Tante sicherlich auch freuen, wenn sie ihn sieht. Unterstützung ist in dieser Zeit einfach extrem wichtig, da vor ihr ein nicht leichter Weg steht.

Da ich nicht genau weiß, wie die Ärzte vorgehen kann ich Dir nur allgemein etwas zu Chemotherapie sagen. Zunächst einmal ist ein Tumor nichts anders, als Zellgewebe, welches sich drastisch schnell vermehrt, da aufgrund von zum Beispiel Mutationen die Zellvermehrungsregulierung in der Zelle nicht mehr vorhanden ist. Die Zellen erfahren also keine Kontrolle mehr und teilen sich ununterbrochen.

Chemotherapeutika, beziehungsweise Zytostatika greifen nun in den Zellvermehrungsmechanismus ein. Zum Beispiel sind dies entartete DNA-Bausteine, an die kein weitere DNA-Baustein mehr angeknüpft werden kann. Diesen Fehler erkennt die Zelle dann und beginnt Selbstmord (Apoptose). Das heißt also, die Zellen vermehren sich nicht mehr. Da die Zellen sich nicht alle gleichzeitig teilen sondern sich immer in unterschiedlichen Phasen der Zellteilung befinden, ist es wesentlich effektiver mehrere Zytostatika gleichzeitig einzusetzen. Diese greifen in die verschiedenen Stadien der Zellteilung ein und können so noch mehr Zellen zur Apoptose zwingen.

Ich denke aber der behandelnde Arzt wird deine Tante auch gut über die Therapie aufklären und ihr erklären was dabei passiert. Ich drücke ihr auf jeden Fall die Daumen, dass alles ein gut wird!

» menja » Beiträge: 152 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,
ich habe vorletztes Jahr meinen Stiefpapa an Lungenkrebs verloren. Krebs ist leider eine heimtückische Krankheit und man kann nie genau sagen ob man sie überstanden hat oder er noch in einem lungert.

Bei meinem Vater war es so, daß er Chemo bekommen hat, daß war ambulant im Krankenhaus. Dazu kam dann noch die Bestrahlung, wo er leider seine Haare vorlor.

Ganz genau weiss ich nicht mehr, wie viele Chemos und Bestrahlungen er bekommen hatte. Aber leider hieß es dann, der Lungenkrebs sei ruhig, man braucht in nicht zu operieren, weil es eine sehr gefährliche Stelle war. Doch während dessen bildeten sich Methastasen im Hirn, und letztendlich dann auch wieder in der Lunge.

Ich möchte dir keine Angst machen, aber er ist sehr qualvoll gestorben und an seinem eigenen Blut letztendlich erstickt. Ich finde Lungenkrebs ist einer der schlimmsten Krebsarten, weil man teilweise, je nach Stadium, schlecht Luft bekommt.

Bei Krebs sollte man als Angehöriger nie die Hoffnung verlieren, aber gleichzeitig sich auch aufs schlimmste gefasst machen. Je nach dem, wann der Krebs erkannt wurde, besteht die Chance noch viele schöne Jahre erleben zu dürfen. Ich wünsche deiner Tante alles Gute und bitte nie den Mut verlieren.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei meiner Mutter wurde Ende Mai 2005 Lungenkrebs diagnostiziert. Allerdings hatten sich schon Metastasen im Kopf gebildet. Man hätte den Krebs wahrscheinlich auch nicht gefunden, wenn die Metastasen sich nicht schon bemerkbar gemacht hätten.

Damals fand dann ein Gespräch mit einem Arzt, meiner Mutter, meinem Vater und uns beiden Kindern statt. Da wurde auch ganz klar gesagt, das der Lungenkrebs nicht mehr operiert werden könnte. Die Metastasen würde man bestrahlen. Und ansonsten würde sie halt Chemotherapie bekommen. Es wurde aber auch gesagt, das sie nie wieder gesund werden wird. Durch die Chemo würde man ihr nur das Leben erleichtern und verlängern können.

Ich selbst habe damals auch gegoogelt, wie den die Lebenserwartung aussieht. Ich kam zu dem Ergebnis 6- 12 Monate. Ich sprach auch eine Ärztin an. Die meinte zu mir, kein Jahr mehr und das sie damit rechnet, das meine Mutter an den Metastasen sterben wird.

Ende 2006 wurde die Chemo eingestellt, weil sie nichts brachte. An Fasching 2007 fiel sie in der Wohnung. Oberschenkelhalsbruch. Der konnte auch nicht mehr wirklich operiert werden und wenn nur mit Teilnarkose. Weil man ihr halt, wegen dem Lungenkrebs, keine Vollnarkose mehr geben konnte. Die Teilnarkose klappte nicht. So wurde meine Mutter dann bettlägerig. Ende März 2007 verstarb sie dann. Also fast 2 Jahre nach der Diagnosestellung.

Wenn der Krebs noch nicht gestreut gehabt hätte, wären die Heilungschancen wesentlich höher gewesen. Deshalb denke ich, das deine Tante eventuell doch noch eine reele Chance hat.

Zum Thema Kinder mitnehmen. Mein Bruder und ich haben beide keine Kinder. Deswegen stand das nie zur Debatte. Ich weiss deshalb auch gar nicht mehr, ob Kinder auf der Onkologie erlaubt waren. Hier bei uns wurden dort auch Immunerkrankungen behandelt und es kam schon vor, das meine Mutter mit jemand auf dem Zimmer lag, der an einer solchen Erkrankung litt und man deshalb das Zimmer nur mit Mundschutz betreten durfte. Vielleicht solltest du einfach mal fragen, in wie weit da Kinder überhaupt rein dürfen. Meiner Mutter ging es an sich relativ gut während der Chemo. Gut sie war halt schwach, was aber auch an ihrem Allgemeinzustand lag. Wir haben sie dann oft mit einem Rollstuhl durch das Krankenhaus gefahren. Aber sie hätte sich sicherlich über Kinderbesuch gefreut. Sie hat sich nämlich an sich immer Enkelchen gewünscht. Ich würde an deiner Stelle eventuell morgens anrufen, wie es ihr allgemein geht. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du dein Kind mit nimmst.

Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Kraft für die nächste Zeit.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Hallo!

Wenn deine Tante eine Chemotherapie bekommt , dann würde ich erst mit den Ärzten reden, ob es ratsam ist, sie mit Kind zu besuchen, weil dann Keime von ihr ferngehalten werden müssen. Denn die Chemotherapie macht auch die gesunden Zellen mit kaputt und dann ist sie anfälliger für Keime.

Man darf der Mut nicht verlieren, auch wenn man bei Lungenkrebs wirklich sehr schwer hat, dass man es auch wirklich packt. Denn Luingenkrebs kann man wirklich meist nur sehr spät erkennen. Ich kenne 4 Leute, die an Lungenkrebs gestorben sind. In allen Fällen ist der Krabs trotz Behandlung sehr schnell fortgeschritten und eine Operation war nur in 3 Fällen möglich. Aber leider auch ohne großen Erfolg.

Gib aber die Hoffnung nciht auf. Auch wenn nur wenige Leute diesen krebs besiegen. Vielleicht ist deine Tante unter den wenigen, die es schaffen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



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