Eigene Gefühle, wenn Kinder in den Kindergarten gehen?

vom 21.04.2009, 10:19 Uhr

Hallo,

unser Sohn geht nun seit gut 2 Wochen in den Kindergarten bzw. in die Kinderkrippe. Er ist 20 Monate alt und aufgrund unseres Hausbauwunsches, ging es nicht, dass ich länger zu Hause bleibe. Ich bin aber nur 30 Stunden pro Woche arbeiten und unser Sohn muss an vier Tagen pro Woche nur bis 14 Uhr bleiben und der fünfte Tag ist jeweils variabel. Zudem wird er im Sommer mindestens vier Wochen komplett zu Hause bleiben und tageweise mit meiner Oma ins Schwimmbad fahren, anstatt in den Kindergarten zu gehen.

Nun ist es so, dass unser Sohn heute das erste Mal ganz alleine in der Gruppe war. Ich bin bisher immer noch für etwa 20 bis 30 Minuten in die Gruppe mitgegangen und dann war er noch für etwa 1 1/2 Stunden alleine. Da uns aber nur mehr 2 Wochen bleiben, bis ich arbeiten gehe, haben wir heute entschieden, dass ich nun nicht mehr hineingehe.

Erst ist unser Sohn brav alleine in die Gruppe maschiert. Als ich dann aber gesagt habe, dass es mir doch ein Bussi schenken soll, ist er zwar zu mir gekommen, hat aber während er zu mir gekommen ist, angefangen zu weinen. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich Arbeiten gehe (wird ja in Zukunft so sein und außerdem kennt er es schon, weil ich bereit jetzt einen Tag pro Woche arbeiten gehe. während meine Oma auf ihn aufpasst) und ihn später abhole.

Die Kindergärtnerin hat ihn dann übernommen und ich bin schnell aus der Gruppe gegangen. Ich habe irgendwie schon ein schlechtes Gewissen und es fällt mir nicht leicht ihn alleine zu lassen, weil er ja mein "Baby" ist. Andererseits weiß ich, dass der dort ganz liebe Kindergärtnerinnnen hat und dass das nun mal - leider- der Lauf des Lebens ist.

Wie ist es euch ergangen als eure Kinder das erste Mal alleine im Kindergarten waren? Haben eure Kinder auch geweint?

Als Kindergärtnerin habe ich sogar Mütter erlebt, die geweint haben, während ihre Kinder vergnügt gespielt haben!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo!

Irgendwie war ich damals ein wenig enttäuscht, dass meine Kinder "Tschüss" sagten und in die Gruppe maschierten. Einzig meine Tochter hat nach ein paar Minuten registriert, dass ich nciht nmehr da bin und fing an zu weinen, als ich nicht mehr im Kindergarten war. Sie beruhigte sich aber sehr schnell.

Ich kenne es nicht wie andre Mütter, die ihre weinenden Kinder versuchten in die Gruppe zu bekommen. meine Kinder waren stolz wie Bolle endlich so groß zu sein um in den Kindergarten zu können. Ich habe sie auch monatelang mit Gesprächen und mit Büchern auf den Kindergarten vorbereitet. Sie waren bei der Anmeldung dabei und hatten einige Nachmittage, wo sie den Kindergarten kennenlernen durften. Aber nie mit Müttern, sondern immer alleine.

Ich kenne es auch nicht, dass die Mütter erst mal eine zeitlang mitgehen. Es wat bei uns in allen Kindergärten immer so, dass die Mütter die Kinder an ein paar Probenachmittage hinbrachten und 2 Stunden dort liessen. Aber dabei waren die Mütter nie.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo,

das ist ganz normal was du durchmachst. Aber sicher wird sich dein Kleiner viel schneller an die Situation gewöhnen als du dich. Bei meinem Sohn gab es zum Glück am Anfang keine Probleme. Allerdings hat er zwischendrin immer mal Tage, wenn er müde ist, oder er nicht ganz so fit ist z.B., an denen er mich einfach nicht gehen lassen will, und bei mir am Hals hängt und weint wenn ich gehen will. In solchen Momenten fällt es mir wahnsinnig schwer, zu gehen. Am liebsten würde ich ihn dann gerade wieder mitnehmen. Und das, obwohl ich weiß, dass er liebend gerne in den Kindergarten geht und dort Freunde hat, und seine Erzieherinnnen alle mag.

Bei meinem Kleinen ist es manchmal noch schlimmer. Auch er hat Tage, oder Phasenweise auch Wochen, in denen er sehr an mir hängt. Er ist ja auch erst 2 Jahre. Wenn er dann morgens an mir klammert und weinend bei mir aufm Arm ist, bin ich auch den Tränen nahe, wenn ich ihn dann der Tagesmutter übergebe. An solchen Tagen rufe ich auch immer nach einer halben Stunde nochmal an und frage ob alles in Ordnung ist. Die Antwort ist durch die Bank hinweg eigentlich immer die gleiche: "nachdem du weg warst hat er ganz ruhig gespielt und alles war in Ordnung".

Also es ist meistens so, dass sie, sobald sie Ablenkung haben und im Spiel drinnen sind, die Mamas oft schnell vergessen sind. Denk also einfach nur daran, dass es ihm auch gut tut, wenn er mit anderen Kindern spielen kann und Abwechslung hat. Und freu dich drauf, wenn du ihn abholst, und er dir dann freudestrahlend mit einem "Mama" entgegengelaufen kommt. :)

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann mich noch genau erinnern, wie es mir ging, als mein Sohn (mittlerweile 5) das erste Mal alleine in der Krippe blieb. Ich hab alle fünf Sekunden aufs Handy geschaut ob ich einen Anruf bekomme, daß ich ihn holen muß usw..

Aber ich habe schnell gemerkt, daß es ihm dort sehr gut geht, die Betreuung ist ausgezeichnet und auch wenn die Kids mal weinen, wenn man geht, habe ich bald gemerkt, daß es sofort aufhört, wenn man als Mutter dann weg ist. Mein Sohn ist immer gerne zur Krippe geganen und deswegen war der Kindergarten auch kein Problem mehr. Allerdings hatte ich dort am Anfang mehr Angst, weil alles neu war und auch die Kindergärtnerinnen nicht mehr so viel Zeit für alle Kinder haben.

Aber auch da hab ich schnell gemerkt, daß die Betreuung super ist und man sich als Mutter wirklich keine Sorgen machen muß. Aber wir Mütter sind ja doch in unserem Herzen richtige Glucken :D (jedenfalls ich!) und loslassen ist oft nicht einfach! Bin schon gespannt, wie es mir dann geht, wenn mein Sohn in die Schule kommt, da mach ich mir sicher wieder Sorgen :evil:.

» michoubalou » Beiträge: 21 » Talkpoints: 13,58 »



Ich schreib mal aus meiner Sicht. Und zwar kann ich mich noch sehr genau daran erinnern, wie ich in den Kindergarten kam. Meine Mama hat mich abgeliefert und ich seh das Bild noch genau vor mir. Die Kindergärtnerin kniet neben mir, ich weine aus Leibeskräften und will zu meiner Mama, während sie diesen riesig großen und langen Gang zum Ausgang geht und sich nichtmal mehr umdreht.

Vor ein paar Jahren hab ich meine Mutter mal drauf angesprochen und sie meinte es hat ihr fast das Herz zerrissen als sie mich hat schreien hören und sie war kurz davor umzudrehen und mich wieder mitzunehmen.

Also ich glaub die Variante der enttäuschten Eltern, wenn das Kind sich gleich gut einbürgert ist viel einfacher als diese Erfahrung. Für beide Seiten. Ich hoffe, dass mein Kind auch mal so offen ist für neues und sich leicht eingliedern lässt. Zumal man ja heute nicht mehr einfach nur sein Kind abgibt, sondern eine Eingewöhnungsphase hat, die ich damals nicht hatte. Trotz allem hat mir der Kindergarten dann Spaß gemacht.

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» Hormonkeks » Beiträge: 447 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

bei uns gibt es immer so einen Probetag für die neuen Kindergartenkinder und bei meinen beiden Söhnen (4+8 Jahre) fiel dieser komplett unterschiedlich aus.

Der grosse fand den Probetag absolut toll und wollte am liebsten gleich ganz da bleiben. Aber als der erste reale Kindergartentag dann da war, war das Gejammer gross. Er wollte einfach nicht dort bleiben und ich verstand die Welt nicht mehr. Ich habe anfangs auch noch etwas Zeit dort verbracht, aber dann haben die Erzieherinnen und ich abgemacht, das ich einfach gehe, ob er weint oder nicht. Wenn er wirklich nicht aufgehört hätte, wo ich gegangen bin, dann hätten sie mich sofort angerufen. Aber komischerweise hatte mein Sohn da wohl das Motto: Aus den Augen aus dem Sinn und alles war super.

Mein kleiner dagegen fand den Probetag absolut doof und wollte nie wieder dahin. Am Tag wo er dann musste, grauste es mir schon und ich machte mich auf ein Riesentheater gefasst, aber es kam dann doch anders. Der kleine geht super gern dorthin und ist schoon am WE oder in den Ferien nur am meckern, das er doch zum Kindergarten möchte.

Also ich habe sozusagen beide Seiten kennengelernt. Aber beide Kinder sind dann doch regelmässig zum Kindergarten gegangen. Ich hatte bei dem Grossen anfangs auch immer ein schlechtes Gewissen, aber früher oder später musste ich mich sowieso etwas von ihm lösen. Aber es ist schon ein komisches Gefühl wenn man geht und das Kind jammert.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich weiß noch genau wie schrecklich das für mich war als ich meinen Sohn einfach abgegeben habe. Ich hatte mich mit der Kindergärtnerin geeinigt das ich meinen Sohn gleich vor der Tür Verabschiede und ich dann gehe. Es hat mir das Herz gebrochen als er so geweint hat. Ich musste mich so zusammenreißen das ich vor meinem Sohn nicht anfange zu weinen. Aber als ich dann wieder zu Haus war habe ich bitterlich geheult.

Nach ungefähr zwei Wochen hat sich das dann auch bei mir und meinem Sohn richtig eingependelt und er wollte am liebsten gar nicht mehr mit nach Hause.

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo

Wir hatten eine sehr kurze Eingewöhnungsphase, leider nur eine Woche, weil ich sehr kurzfristig einen Arbeitsvertrag bekommen habe und wir zu diesem Zeitpunkt auch noch geheiratet haben. Unsere Tochter war zu diesem Zeitpunkt 1 Jahr und 4 Monate alt.

Die Zeit der Eingewöhnung lief recht gut, ich bin am zweiten Tag schon gegangen, allerdings nur bis vor die Tür, dass ich im Fall der Fälle erreichbar bin. Am dritten Tag wollte sie dann sogar schon Mittag in der Kita essen und alles sah wunderbar aus.

Dann musste ich arbeiten und unserer Tochter muss aufgefallen sein, dass es ernst gemeint ist von uns sie in die Kita zu stecken und fing an jeden Morgen wenn ich ging zu weinen. Die Erzieher meinten immer das wäre nur Show sobald ich weg wäre würde sie sich beruhigen aber das hat mein Gewissen gar nicht beruhigt.

Es gab Momente da habe ich sie schreiend in der Kita zurück gelassen und es brach mir fast das Herz. Mein schreiendes Kind zurück zulassen, sorgte dafür, dass ich mich wie eine Rabenmutter fühlte. Es dauerte noch ein paar Wochen bis es sich dann alles eingespielt hatte und sie von sich aus sagte, dass sie in die Kita möchte.

Dann kam der Gruppenwechsel und wir hatten genau das Gleiche Problem. Und ich hatte wieder genau das gleiche schlechte Gewissen ich fühlte mich elend. Aber auch das hat sich mittlerweile gelegt und sie liebt ihre Kita. Aber mein Gewissen hat echt gelitten mir ging es mindestens genauso schlecht wie ihr.

Lieben Gruß
stance

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke nicht, dass es ein Patentrezept gibt, dass wirklich allen Kindern den Start in den Kindergarten oder eine ähnliche Einrichtung leicht macht. Dazu sind die Kinder verschieden und gerade kleine Kinder kann man auch ganz schlecht darauf vorbereiten, dass sie demnächst in die Kinderkrippe oder Kita gehen.

Mein Sohn geht in die Krippengruppe der Kita seit er 12 Monate ist. Wir hatten auch eine kurze Eingewöhnungsphase bevor es "ernst" wurde. Allerdings habe ich meinen Sohn auch während dieser Phase allein in der Kita gelassen, wenn auch nur für zunächst 30 Minuten. Und trotzdem: mein Kind war eines der Kinder, die sich am Anfang nur widerwillig von Mama trennen konnten und auch erst weinten. Das ging aber recht schnell vorbei.

Klar war auch ich in den ersten Tagen hin und her gerissen und wäre am liebsten wieder umgedreht und hätte das Kind mitgenommen. Allerdings hätte ich dann nicht in Ruhe arbeiten können, kein eigenes Geld verdient. Den Rest kann man sich denken. Das war für mich dann auch keine Alternative.

Glücklicherweise waren aber auch die Erzieher sehr verständnisvoll und wir haben dann eine Taktik ausgearbeitet, so dass mein Son beim Bringen erst mal für ein paar Minuten eine Erzieherin für sich hatte. Und obwohl in dem Jahrgang meines Sohnes sehr viele Kinder geboren wurden und auch die Kita besuchen, war es so, dass diese Kinder alle mit 1 bis 2 Monaten Abstand in die Kita kamen, so dass für mindestens vier Wochen immer nur ein Kind neu war, dass entsprechend umsorgt werden konnte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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