Österreich vor dem Staatsbankrott?

vom 15.04.2009, 20:11 Uhr

In einem Interview hat der amerikanische Princeton-Professor, Starökonom und Wirtschaftsnobelpreisträger gemeint, dass Island und Irland vor der Staatspleite stehen und dass er glaubt, dass Österreich sich als drittes Land davor in Acht nehmen muss. Die Reaktion in Österreich war ziemlich heftig, die Leute machen sich natürlich Sorgen hier, während der Notenbankchef und der Finanzminister die Probleme, die in Österreich vorherrschen herunterspielen (wie immer).

Ich frage mich allerdings, wem man Glauben schenken soll. Eigentlich sollten Pröll und Nowotny die Wirtschaftslage Österreichs besser im Auge haben als Krugman, dennoch wird wohl auch ein Starökonom seine Gründe haben, wenn er meint, Österreich steht vor der Staatspleite und es wird wohl kaum der Grund sein, dass er Österreich einfach nicht mag. Wie seht ihr das? Sind die österreichischen Kredite im mittel- und osteuropäischen Raum unser Untergang? In diesem Bereich gehört der Markt zu 70% Österreich, vor der Krise wurde das noch als strategischer Vorsprung für die Zukunft gesehen, jetzt entwickelt es sich zum großen wirtschaftlichen Problem für Österreich. Dennoch liegt die Staatsverschuldung in Österreich unter 70%, in Ländern wie zum Beispiel Italien hingegen viel höher. Ich frage mich also, wie große Auswirkungen diese Beteiligung in CEE-Ländern wirklich hat, zumal ich denke, dass Österreich in dieser Region eher gut positioniert ist und nicht von vornherein nur die risikoreichsten Investitionen gesucht hat.

Wohin lenkt das Schicksal den Weg von Österreich? Was meint ihr?

» miami_weiss » Beiträge: 104 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Kann ein Staat überhaupt im eigentlichen Sinn pleite gehen? Ich denke nicht. Denn jeder Staat hat Unmengen an Schulden die sich immer weiter anhäufen. Währe dies bei einer Privatperson der Fall müsste diese wohl über kurz oder lang Insolvenz anmelden. Staatsschulden hingegen häufen sich immer weiter an bis man sich dieser irgendwann mittels einer hohen Inflation bzw. Währungsreform entledigt. Island musste diese extremen Maßnahmen zum Glück nicht anwenden aufgrund der Kredite von Russland und anderen Ländern. Also auch Österreich wird nicht Pleite gehen ;)

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» Smoon » Beiträge: 440 » Talkpoints: 2,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Smoon hat geschrieben:Kann ein Staat überhaupt im eigentlichen Sinn pleite gehen? Ich denke nicht. Denn jeder Staat hat Unmengen an Schulden die sich immer weiter anhäufen.

Natürlich kann ein Staat pleite gehen! Das gab es schon oft und dann gibt es eben Druck von den Gläubigern - eben mit von außen aufgezwungenen Sparpaketen unter denen dann die Bevölkerung leidet oder der Staat bekommt keine Kredite mehr womit er ebenfalls zu Einsparungen gezwungen wird! Biedes hat in der Vergangenheit schon funktioniert und wurde angewendet.

Smoon hat geschrieben:Staatsschulden hingegen häufen sich immer weiter an bis man sich dieser irgendwann mittels einer hohen Inflation bzw. Währungsreform entledigt.

Genauso kurz gedacht: Staaten versuchen Inflationen zu vermeiden und der Großteil der Schulden wird in harter Währung aufgebaut. Da juckt es den Gläubiger nicht, wie hoch die Inflation ausfällt. Abgesehen davon erhalten Staaten mir einer hohen Inflation keine Kredite oder nur sehr teure Kredite womit sie wieder dazu gezwungen werden die Inflation einzudämmen.

@Topic
Und? Italien hat auch eine ganz andere Wirtschaftskraft und Haushaltslage als Österreich, da kann man sich mehr Schulden einfach eher "leisten" und kompensieren. Mal abgesehen davon, dass die Schulden in Österreich von den osteuropäischen Staaten nicht einfach weg sind, die werden nur langsamer zurückgezahlt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Subbotnik hat geschrieben:Natürlich kann ein Staat pleite gehen! Das gab es schon oft und dann gibt es eben Druck von den Gläubigern - eben mit von außen aufgezwungenen Sparpaketen unter denen dann die Bevölkerung leidet oder der Staat bekommt keine Kredite mehr womit er ebenfalls zu Einsparungen gezwungen wird! Biedes hat in der Vergangenheit schon funktioniert und wurde angewendet.

Was passiert wenn ein Staat komplett Pleite ist? Wird dieser versteigert? Wird dieser unter die Obhut einen Insolvenzverwalters gestellt bzw. der gläubiger Staaten? Mir ist kein Fall in der Geschichte bekannt in dem dies eingetreten ist.

Subbotnik hat geschrieben:Genauso kurz gedacht: Staaten versuchen Inflationen zu vermeiden und der Großteil der Schulden wird in harter Währung aufgebaut. Da juckt es den Gläubiger nicht, wie hoch die Inflation ausfällt. Abgesehen davon erhalten Staaten mir einer hohen Inflation keine Kredite oder nur sehr teure Kredite womit sie wieder dazu gezwungen werden die Inflation einzudämmen.

Gar nicht kurz gedacht. Wurde bspw. In der Wirtschaftskriese Ende der '20er Jahre angewendet. Ein gesunder Staat versucht natürlich die Inflation auf einem gesunden Maß zu halten. Aber was wenn alle Mittel mit Einsparungen etc. aufgebraucht sind? Wenn kein Geld da ist wird halt welches gedruckt. Der "Vorteil" davon ist das so schnell so viel Geld auf den Markt kommen kann das die Preise, Löhne, etc. gar nicht hinterher kommen. Man kann sich also seiner Schulden "günstig" entledigen. Natürlich geht dies stark zu lasten der Bevölkerung. Arbeitslosigkeit und Armut steigen rapide an.

Subbotnik hat geschrieben:@Topic
Und? Italien hat auch eine ganz andere Wirtschaftskraft und Haushaltslage als Österreich, da kann man sich mehr Schulden einfach eher "leisten" und kompensieren. Mal abgesehen davon, dass die Schulden in Österreich von den osteuropäischen Staaten nicht einfach weg sind, die werden nur langsamer zurückgezahlt.

Teilweise kann ich dir hier zu stimmen. Italien hat natürlich ein größeres BNE und kann somit mehr bzw. leichter das Geld für Zinsen aufbringen und somit auch höhere Kredite aufnehmen. Aber zu glauben das die tausenden Milliarden Schulden mal (komplett) zurückgezahlt werden halte ich für sehr blauäugig. Unter Umständen werden diese auch mal gegeneinander aufgerechnet.

Solltest du anderer Meinung sein würde ich gerne von dir erfahren wie du das vorstellst das dies möglich ist. Evtl. gibt's da auch Beispiele in der Geschichte?!

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» Smoon » Beiträge: 440 » Talkpoints: 2,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Smoon hat geschrieben:Was passiert wenn ein Staat komplett Pleite ist? Wird dieser versteigert? Wird dieser unter die Obhut einen Insolvenzverwalters gestellt bzw. der gläubiger Staaten? Mir ist kein Fall in der Geschichte bekannt in dem dies eingetreten ist.

Aus der jüngsten Vergangenheit
1. Russland erklärte 1998 den Staatsbankrott
2. Argentinien erklärte 2002 den Staatsbankrott

Bei Argentinien war das noch ohne echte außenpolitische Folgen (also ohne "Zwangsverwaltung") geblieben da man hier bequemerweise um eben diese Konsequenzen nicht zu profitieren die Schulden bei der Weltbank und ausländischen Gläubigern weiterzahlte, aber sich weigerte die Forderungen inländischer Gläubiger zu bedienen.

Bei den Russen sah es anders aus, hier wurde den Russen um wieder Geld aus dem Ausland zu erhalten vom IWF ein strenger Sparplan aufgezwungen um die Forderungen auch in Zukunft bedienen zu können - diplomatisch korrekt heißt das: "in gemeinsamer Zusammenarbeit gestaltet" :wink:, also friss oder stirb.

Logischerweise gibt es keine Versteigerung und ein Staat ist niemals komplett Pleite da er immernoch von seinen Bürgern Geld eintreiben kann. Nur wenn überhaupt keine materiellen Werte mehr vorhanden wären gestaltet sich dies schwieriger, aber auch hier gibt es Mittel zur Devisenbeschaffung, beispielsweise indem man im Land Investoren "freie Hand" gibt und so gesehen sein "Land" an diese verkauft und sich deren Wünschen beugt solange dadurch Geld in die Kasse kommt. Um`s extrem mit einem Beispiel zu sagen: Dann macht man aus seinem Land eben eine riesige Müllhalde wo jeder ohne Auflage alles abladen darf und spuckt auf die eigenen Bürger - selbst das bringt Geld.

Eine "Insolvenzverwaltung" und ein Zwang wird ganz einfach (Beispiel Russland) ausgeübt: Entweder macht der Staat was andere wollen um Geld zu bekommen oder er bekommt eben keines mehr. Selbst Regimewechsel nützen hier wenig bei denen erklärt wurde "Neuer Staat, Schulden sind mit dem alten untergegangen.", denn auch hier wurden bei "neuen Staaten" die Formel "Erkenne unsere (alten) Forderungen an oder sieh zu wie Du Geld bekommst und verrecke!" angewandt, da gibt`s viele prominente Beispiele in Afrika und Südamerika nach sozialistischen Umstürzen. Fast alle Staaten auf die das zutrifft wurden in die Rechtsnachfolge des vorherigen gezwungen indem man sie boykottierte + Kredite strich. Wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen sind heute effektiver als jeder Krieg um sein Ziel zu erreichen :wink:.

Der Staatsbankrott wird auch immer in dem Sinne erklärt, dass der Staat momentan nicht mehr in der Lage ist, die Forderungen die an ihn gestellt werden zu begleichen.

Smoon hat geschrieben:Gar nicht kurz gedacht. Wurde bspw. In der Wirtschaftskriese Ende der '20er Jahre angewendet. [...] Wenn kein Geld da ist wird halt welches gedruckt. Der "Vorteil" davon ist das so schnell so viel Geld auf den Markt kommen kann das die Preise, Löhne, etc. gar nicht hinterher kommen. Man kann sich also seiner Schulden "günstig" entledigen. Natürlich geht dies stark zu lasten der Bevölkerung. Arbeitslosigkeit und Armut steigen rapide an.

Du verwechselst hier Binnenschulden in eigener Währung und Auslandschulden die oft in harter Fremdwährung laufen, abgesehen von Staaten bei denen beides zusammenfällt (USA z. B.). Klar drückt der Staat so eine Schulden im Inland auf Kosten der Bevölkerung um Kapital durch Wertverfall zu generieren um Schulden im Ausland zu decken. Er kann aber nicht einfach so Fremdwährungen drucken und die Schulden damit bedienen - außer wie im aktuellen Fall bei den USA man kontrolliert als ausgebender Staat die Währung in der die Schulden laufen, was aber oft eben nicht der Fall ist. Fast alle Staatsschulden laufen in Dollar, Pfund und Euro - da kann man soviel eigene Währung drucken wie man will, da nützt das nichts. Und das ganze funktioniert nur sehr kurzfristig - Schuldenberge kann man damit nicht abtragen da zeitgleich die verschiedenen Wirtschaften und so wieder die Steuereinnahmen den Bach runtergehen.

Deswegen werden hier oft harte Sparprogramme angewandt bei denen staatliche Leistungen auf ein Minimum zurückgefahren werden und so Kapital abgeschöpft wird, meist spart man eben am eigenen Personal. Das macht auch einen Berg Probleme aber die in der Regel wesentlich weniger schwer wiegen als eine Hyperinflation. Und gerade bei Staaten bei denen sowieso alles drunter und drüber geht (Russland, afrikanische Staaten usw.) ist es dann fast egal ob die sowieso hohe Kriminalität noch ein wenig mehr steigt oder die kaum vorhandene staatliche Gewalt noch mehr schwindet.

Andere (totalitäre) Staaten umgehen den Staatsbankrott einfach indem sie weder auf Inflation noch auf Sparprogramme im eigentlichen Sinn zurückgreifen - dort wird bei "Bedarf" halt einfach inländisches Vermögen beschlagnahmt (siehe Spanien, Franco und die Stützung des Peso und aktuell Afrika) oder indem man einfach (siehe Argentinien) bis auf die Ordnungskräfte nichts zahlt. Die Folge sind meist Revolutionen die mit Gewalt unterdrückt werden - und die Ordnungskräfte zahlt man auch nur deswegen, weil Soldaten die nicht bezahlt werden eben eine größere Gefahr darstellen als andere Staatsdiener :wink:.

Was Italien angeht: Italien könnte rein theoretisch durch zahlreiche Maßnahmen im Falle eines extremen Sparkurses und bei Steuererhöhungen in kurzer Zeit Unsummen generieren - mit heftigen Auswirkungen auf die Wirtschaft und Bevölkerung. Und das wesentlich stärker als Österreich!

Auch Deutschland wäre rein theoretisch in der Lage durch extreme Maßnahmen (z. B. Sondersteuern auf Sparvermögen, Kürzung sämtlicher staatlicher Leistungen und Ausgaben) seine Schulden innerhalb weniger Monate komplett abzuzahlen. Nur dann kann man aufgrund des massiven Vertrauensverlustes und der Kapitalflucht hier mal alle Fortschritte samt Demokratie seit den 50ern in die Tonne hauen was insgesamt teurer ist (diese wieder aufzubauen).

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass Österreich pleite gehen wird.

Folgender Grund: In Amerika hat Obama verboten die Summe des gesamten Geldes, das im Umlauf ist heraus zu geben. Das bedeutet, dass er wahrscheinlich verhindern will, dass das Volk merkt, dass der Staat furchtbar schnell immer mehr verschuldet wird. Wenn die Krise vorbei ist, und das wird sie irgendwann sein, da Milliarden als Subventionen eingesetzt wurden, wird die USA völlig verschuldet sein.

Und dann haben sie nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie drehen an der Steuerschraube, was aber nicht sehr viel bringen wird, da man gar nicht so viele Steuern erheben kann.

Oder: (Und das ist der wahrscheinlichere Grund.) Obama wird die Schulden nur dann tilgen können, wenn eine Hyperinflation entstehen wird. Und das wird Obama wenig stören, da die meisten seiner Wähler nur von der Hand in den Mund leben. Dadurch wird aber Europa (inkl. Österreich) stark in Bedrängnis geraten. Und dann wird wahrscheinlich der gesamte Euro-Raum auch durch Inflation seine Schulden los werden, was auch gelingen wird.

Nur sind dann alle Leute die einiges angespart haben, um einiges ärmer. Aber ich glaube nicht, dass Österreich völlig pleite gehen wird.

» Abol65 » Beiträge: 44 » Talkpoints: 17,38 »


Richtig Abol65, man kann nicht mehr alle Schulden mit dem verfügbarem Geld tilgen. Man kann nur mehr Geld schaffen (zinsfrei) und so die Schulden ausgleichen oder alle Schulden für nichtig erklären.

Ehe Österreich vor einem Staatsbankrott steht würde ich noch Pakistan und Spanien als Kandidaten für einen Bankrott sehen und vielleicht noch der US-amerikanische Bundesstaat Kalifornien. Italien sehe ich ebenso bedrohter als Österreich, da die Staatsschuld höher ist und es eine starke organisierte Kriminalität gibt.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@Abol65
Vor Bill Clinton hatten die USA ein ein riesiges Haushaltsdefizit und Schulden en masse - die wurden innerhalb weniger Jahre abgebaut bzw. das Haushaltsdefizit. Hier wurde mal eben innerhalb weniger Jahres ein Defizit von 700 Milliarden Dollar in einen Überschuss von 220 Milliarden Dollar umgedreht - bei ungefähr gleichbleibenden Einnahmen (also nichts mit Geldpresse, Hyperinflation und Steuererhöhungen)!

Man sollte nicht vergessen, dass die USA die stärkste und größte Volkswirtschaft der Welt ist und kein Zwergstaat wie Österreich! Hier reichen leichte Umstrukturierungen im Haushalt bereits aus um mal ohne große Auswirkungen hunderte von Milliarden umzuverteilen.

Mal ganz abgesehen davon würde mich mal interessieren warum man denn gar nicht soviele Steuern erheben kann, wenn hier bereits wenige Null-Komma-Prozent-Veränderungen nur bei Industrie und Mittelstand auch wieder hunderte Milliarden ins Staatssäckel spülen. Du weißt schon, dass wir hier von den USA sprechen und nicht von den ÖSA oder was auch immer!

Das mit der Hyperinflation ist doch wirklich dummes Gerede, befasst euch doch mal über 3 Ecken mit Wirtschaft / Volkswirtschaft - Inflation ist zwar immer besser als Deflation, aber kein Staat der Erde will freiwillig eine Hyperinflation da hier selbst Steuererhöhungen weniger Schaden und mehr Nutzen bringen - mal ganz davon abgesehen dass die USA bei einem rigiden Sparkurs ihre 10 Billiarden Dollar Schulden innerhalb weniger Jahre abbauen können (wie schon oft passiert). Und dazu kommt: Staaten rechnen nicht in Wochen, sondern in Jahren! Deutschland schiebt seit den 70ern die Schulden vor sich her mit den Blick auf Morgen gerichtet, was denkst Du was die Amis machen wenn es hart auf hart kommen sollte.

Also bitte einmal etwas mehr Realitätssinn! Vor allem solche Sätze zeigen:

Abol65 hat geschrieben:Und das wird Obama wenig stören, da die meisten seiner Wähler nur von der Hand in den Mund leben.

dass da nur wenig vorhanden ist. Natürlich stimmt das insofern, dass die wenigsten Amerikaner Spareinlagen haben und das Geld was reinkommt meist gleich wieder rausgeht - nur merken sie es deswegen umso deutlicher, wenn hier mal weniger ankommt und der Staat mehr mitnimmt! Genau deswegen gab es erst diese Krise, weil prozentuale Einkommensveränderungen bei gleichbleibender Ausgabensituation die Subprimes erst ins Wanken gebracht haben! Und hier sind noch lange nicht alle wackeligen Risikokredite vom US Immobilien Markt, sondern nur die, die mit am riskantesten waren.

@TuDios
Jetzt wird es aber richtig lächerlich, warum verschafft ihr euch alle kein Hintergrundwissen und vergleicht Äpfel mit Birnen?

Ich will nicht (schon wieder) darauf eingehen welche Auswirkungen es hätte, die Geldpresse einfach so anzuwerfen oder einfach die Schuldenrückzahlung zu verweigern, die Folgen kann man sich sogar selber ausmalen, vorausgesetzt man denkt mal drüber nach! Vor allen Dingen wäre das sehr witzig: Auf der einen Seite Milliarden ausgeben um Banken und Binnenwirtschaft zu retten, auf der anderen sie zum Tode verurteilen indem man die Rückzahlung von offenen Forderungen verweigert! Mach Dich mal schlau, wo der amerikanische Staat verschuldet ist - nämlich hauptsächlich bei seinen eigenen Banken, nicht bei der Staatsbank von Takka-Tukka-Land.

Das gleiche gilt für Pakistan, Spanien, Kalifornien und Italien! Ich mach`s kurz, der Gedanke ist einfach zu ****:
- Pakistan hat momentan ganz andere Sorgen als einen Staatsbankrott und ist noch weit davon entfernt. Mal abgesehen davon, dass es in einer Diktatur ganz andere Möglichkeiten gibt diesen abzuwenden :wink:.
- Spanien wird immer schlechter hingestellt als es ist - im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hat Spanien viele Quellen noch nicht einmal im Ansatz angezapft, das wird immer gerne mal vergessen. Nicht umsonst hat Spanien noch ein Standard & Poors Kreditrating von AA+!
- Kalifornien - :lol:. Du meinst den Staat der allein mit seiner Wirtschaftsleistung mal eben mehrere europäische Länder alleine schluckt und der Technologie Standort der USA ist? Der Staat mit einem der höchsten Steueraufkommen? Der Staat wo man sich grüne Politik selbst in Krisenzeiten mal eben einfach so leisten kann? Mach Dich nicht lächerlich! Das einzige echte Problem was Kalifornien hat ist Los Angeles und einen adäquaten Ersatz für Arnold Schwarzenegger zu finden, mehr nicht.
- Italien - das nächste :lol:! Du weißt schon, dass Italiens Wirtschaftskraft "etwas" höher liegt als die von Österreich? Dass Russland trotz der paradiesischen Zustände für Kriminelle (von denen die Cosa Nostra & Freunde nur träumen können) und der deutlich geringen Wirtschaftsleitung und des Steueraufkommens (nur 5 % der Russen zahlen überhaupt regelmäßig Steuern) mal eben innerhalb weniger Jahre vom totalen Staatsbankrott in die Schuldenfreiheit geschlittert ist? Überdenke mal deine Kriterien!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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