Kindergarten von der Kirche

Meine kleine Tochter sollte ab dem Herbst in den Kindergarten gehen, in meiner Nähe wäre ein Kindergarten der von der Kirche betrieben wird. Das wäre zwar praktisch aber ich fürchte dass man sie dort in einer Weise beeinflussen wird die mir nicht gefällt.

Wir gehören keiner Kirche an und sie sollte sich wenn sie älter ist mal selber entscheiden was sie möchte. Wie sind die Erfahrungen der anderen Eltern in dem Fall?

Ein kirchlicher Kindergarten ist ebenfalsl ein öffentlicher, nur dass er eben von der Kirche betreut wird. Meine kleine Nichte geht in einen katholischen Kindergarten - ohne dass ihre Eltern in der Kirche sind. Sie hatten auch die Angst, dass ihr Kind dort vielleicht zu sehr beeinflusst wird. Im Kindergarten erfuhr sie, dass dort nicht gebetet wird wie man das vielleicht denkt. Nur die kirchlichen Feste werden eben gefeiert, also Ostern, Erntedankfest etc. Auch besuchen die Kleinen mal eine Kirche in der Nähe. Das ist nicht weiter schlimm für sie gewesen, da sie auf einem Dorf leben und dort sowieso sehr viel von der Kirche für die Kinderbetreuung angeboten wird (z.b. auch ein Chor).

Ihr könntet euch ja auch direkt im Kita beraten lassen. Meist bewirbt man sich ja sowieso bei mehreren - wo man dann einen freien Platz bekommt ist ja meist Glückssache anschließend. In der Kita könnt ihr eure Bedenken ruhig äußern. Diese hat man sicherlich nicht zum ersten Mal und wird euch auch alle Fragen diesbezüglich beantworten.

Hallo!

Ich bin katholisch und meine Kinder waren in einem evangelischen Kindergarten, was sie nciht anders beeinflusst hat. Dort waren auch ausländische (muslemische) Kinder oder Kinder anderen Glaubens. Sie sind auch nicht beeinflusst worden. Im Gegenteil. Es wurde Rücksicht genommen. Beim gemeinsamen Frühstück kam dann auch Wurst auf den Tisch, die muslemische Kinder essen konnten oder eben Marmelade oder andre Sachen.

Ich habe Erzieherin gelernt und habe in verschiedenen Kindergärten gearbeitet. In Katholischen oder evangelischen Kindergärten ist zwar morgens das Morgengebet und es werden auch kirchliche Veranstaltungen gemacht, aber das beeinflusst meiner Meinung nach die Kinder nicht. Sie sehen das ganze sehr spielerisch und haben nicht den kirchlichen Hintergedanken, sondern sehen es als eine Abwechslung.

Katholische Kindergärten, die ihre Aufgabe sehr ernst nehmen, nehmen auch meist nur katholosche Kinder auf. Wenn sie aber auch andre Kinder aufnehmen, die keinen Glauben haben, wird die kirchliche Erziehung etwas in den Hintergrund gestellt.

Ich würde an deiner Stelle mal mit der Leiterin des Kindergartens reden und fragen, inwieweit die katholische Früherziehung in dem Kindergarten geht.

Mein Sohn ist auch in einem Kndergarten der der katholischen Kirche angehört. Bei uns gibt es sonst nur einen städtischen und einen Kindergarten der evangelisch ist. Und auf beiden gibt es ewig lange Wartelisten. Luca ist nicht getauft, da wir der Meinung sind dass er später mal selber entscheiden soll ob und wie er sich taufen lässt.

Deshalb hatte ich auch erstmal Bedenken ihn in einen "religiösen" Kindergarten zu geben. Ich empfehle dir, den Kindergarten anzuschauen, und mit den Erzieherinnen zu reden und ihnen deine Bedenken zu schildern. Sie werden dir dann sicher sagen können wie sie es dort handhaben. So hab ich es auch gemacht. Was mir dann gesagt wurde, war dass die Kinder eben an Weihnachten nicht gesagt bekommen dass der Weihnachtsmann kommt, sondern dass das Christkind kommt, weil Jesus geboren ist, ebenso an Ostern. Und damit konnte ich leben. Manchmal kommt mein Sohn jetzt und besteht drauf dass wir vor dem Essen beten. Das finde ich jetzt allerdings nicht so schlimm. Ich denke nicht dass durch sowas die Kinder zu stark beeinflusst werden.

Da viele Kindergärten als Träger die evangel. oder kathol. Kirche haben, ist das in meinen Augen nichts Außergewöhnliches. Okay, mein Sohn war schon einmal mit der Krippe in der Kirche zum Erntedankfest bzw. zu Ostern und Weihnachten, aber ich persönlich finde das nicht schlimm.

Ich glaube nicht, dass die Kinder zu stark beeinflusst werden, sie bekommen zwar die religiösen Feste mit, aber es finden sonst so viele andere Aktivitäten statt, dass das nur ein paar von vielen Aktivitäten sind, von denen die meisten mit Religion nichts am Hut haben. Alleine, dass mich bei der Aufnahme meines Sohnes in der Krippe kein Mensch nach meiner Konfession oder der meines Mannes (ich bin konfessionslos und mein Mann Moslem, aber auch nicht gläubig) gefragt hat, zeigte mir schon, dass ich keine Bedenken haben muss.

Der Kindergarten in dem ich arbeite ist selbst evangelisch obwohl ich katholisch bin. Ich denke nicht dass die Kinder von uns Erziehern beeinflusst werden da in die Kirche nur der Träger der Einrichtung ist. Natürlich legen wir viel Wert auf die Christlichen Feste wie Weihnachten, Ostern ect. aber das sind auch Feste über die die Kinder Bescheid wissen sollten da sie in unseren Gesellschaft einen großen Stellenwert haben.

Ich selbst war überrascht darüber, dass als ich die Kinder zum Thema Ostern befragte sie nur wussten dass der Osterhase kommt und es Geschenke gibt. Das zeigt mir dass der Umgang mit solchen Festen in den Familien anderes gehandelt wird. Ich denke dass es wichtig ist den Kindern gerade in diesen Bereichen Hintergrundwissen zu geben.

Weiterhin denke ich dass nicht die Geschenke an solchen Festen die Hauptsache sein sollten. Ich selbst bekam als Kind immer eine Kassette und ein Osterhase. Heute bekommen die Kinder Fahrräder. Der Materialismus und der Konsum Druck steigt, doch wir sollten dies nicht auf unsere Kinder übertragen.