Scheidung: Anwalt gemeinsam oder getrennt nehmen?

vom 10.04.2009, 17:11 Uhr

Meine Frau und ich wollen uns scheiden lassen. Das Trennungsjahr haben wir fast bereits hinter uns, es geht jetzt nur noch um die Scheidung an sich. Bei der Hochzeit haben wir Gütertrennung vereinbart, das ist also alles klar. Auch gehen wir in beiderseitigem Einvernehmen auseinander.

Lohnt es sich da nicht eher, bei der Scheidung einen gemeinsamen Anwalt zu nehmen, anstatt dass sich jeder von uns einen nimmt? Ich meine, es sind eigentlich keine Streitpunkte da und deshalb hatte ich die Lösung vorgeschlagen. Aber meine Frau ist da sehr skeptisch. Kann uns in dem Fall etwas passieren, dass der Anwalt uns gegeneinander ausspielt oder so was?

» Nitro » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,16 »



Meiner Meinung nach ist es in eurem Fall nicht schlimm, wenn ihr euch dazu entscheidet, einen gemeinsamen Anwalt zu nehmen. Da ihr, wie du sagst, im beidseitigen Einverständnis auseinander geht und kein Streitfall vorliegt, ist es ja eigentlich nicht notwendig um sein Recht zu kämpfen.

Allerdings kann man nie wissen, ob im Scheidungsverfahren evtl. unerwartete Streitfälle auftreten könnten. Also wenn ihr beide wirklich ohne jeglichen Streit eine faire und dem Gesetz entsprechende Scheidung wollt, wird denke ich mal auch der Anwalt keinen Grund sehen euch gegeneinander auszuspielen. Es gibt ja schließlich feste Gesetze an die sich jeder im Scheidungsfall halten muss. Vielleicht wäre es sinnvoll sich in einem Beratungsgespräch mit dem Anwalt, diese Gesetze kurz und knapp erläutern zu lassen. Danach sehr ihr ja, ob euer Gefühl euch etwas neues sagt oder nicht. In jedem Fall ist es wahrscheinlich günstiger, wenn ihr nur einen Anwalt bezahlen müsstet. :)

» Fiala » Beiträge: 66 » Talkpoints: 0,48 »


Hallo!

Also ich sehe damit auch kein Problem. Ich denke wenn ihr zwei Anwälte habt würden die euch wohl eher gegeneinander auspielen als nur einer. Ich selbst würde da einen Anwalt besser finden als einer. So müsst ihr nur einen bezahlen und er klärt euch zu beiden Seiten hin fair auf.

Hättet ihr nun zwei Anwälte, so wäre jeder Anwalt nur auf die Vorteile des einen bedacht. Da könnte es durchaus passieren das er noch weitere Vorteile und Nachteile des anderen einräumt. Bei einem gemeinsamen Anwalt wohl nicht. Ich denke dann auch nicht das es vor Gericht noch Probleme geben sollte. Da wird dann wohl alles sehr schnell vom Tisch sein.

» lassie222 » Beiträge: 219 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin davon überzeugt, dass ein gemeinsamer Anwalt völlig ausreicht. Solltet ihr jedoch zwei bevorzugen, wird es bestimmt teurer. Da ihr euch beide einig seid und keine Unterhaltsforderungen anfallen, dürfte es keine Probleme geben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke auch, dass es nicht schaden kann, wenn ihr euch gemeinsam einen Anwalt nehmt. Es ist ja so, dass ihr euch beide nicht streitet und dass bei euch alles geklärt ist: Die Güter sind getrennt und auch sonst ist alles vereinbart. Daher gibt es keine Einwände mehr. Es würde auch Geld sparen, für euch beide, wenn ihr euch zusammen einen Anwalt nehmt. Dann könnt ihr euch die Kosten auch teilen.

Ich denke aber, dass euch auch zwei Anwälte gegeneinander ausspielen können, wenn die Anwälte sich vorher geeinigt haben. Das sollte also bei euch auch nicht das Problem darstellen, weil ihr ja bereits alles geklärt habt. Also sollte deine Frau sich eigentlich keine weiteren Gedanken darüber machen. Aber wenn sie darauf besteht, dann solltest du sie gewähren lassen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Mein Ex-Mann und ich haben uns bei der Scheidung einen Anwalt geteilt; und wir haben es beide nicht bereut. Unser Beweggrund war damals natürlich das liebe Geld, und weil auch wir uns einig waren und im Guten auseinander gegangen waren, sahen wir keinen Grund zwei Anwälte zu bemühen und in dieser Hinsicht doppelte Kosten zu haben.

In unserem Fall hat er den Anwalt beauftragt und ich stand ohne Beistand da. Allerdings hat der Anwalt auch nicht wirklich viel zu tun gehabt. Außer dem Schriftverkehr mit dem Gericht, der Weiterleitung der Gerichtskosten und einem Schriftwechsel mit der Rentenversicherung war da nicht viel. Ich weiß nicht in wie weit er meinem Ex beim Ausfüllen der Unterlagen möglicherweise geholfen hat (viel kann es nicht gewesen sein weil wir einen online-Anwalt hatten der nur zur Verhandlung angereist ist und ansonten lediglich per Mail, Post und Telefon erreichbar war), aber ich bin damit auch sehr gut alleine klar gekommen.

Hätten wir Kinder oder ein Haus gehabt, und hätte es da etwas zu regeln gegeben, hätte ich mich auf diese Sparmaßnahme natürlich nicht eingelassen. Da das aber nicht der Fall war und ich nichts zu verlieren hatte, bin ich das Risiko eingegangen und habe auf die Fairness meines Ex-Mannes vertraut.

Ein paar hundert Euro haben wir durch den gemeinsamen Anwalt auf jeden Fall gespart. Immerhin etwas wenn die Ehe schon hinüber ist und die teure Hochzeit vielleicht noch gar nicht so lange her ist - wie in unserem Fall =). Ich glaube jedenfalls, dass es eine tolle Lösung ist wenn man sich einig ist und dem anderen - zumindest noch so weit - vertrauen kann.

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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