Wissen Kinder was sie essen?

vom 31.03.2009, 12:57 Uhr

Dieser Thread Kinder sollen Kaninchen häuten erinnerte mich an eine Begebenheit, die ich hatte, als ich auf einKindergartenkind im Alter von 5 Jahren aufgepasst habe. Das Kind war eine Kindergartenfreundin meiner Tochter. Ich habe sie mittags vom Kindergarten mit nach Hause genommen. Dort habe ich Kartoffeln geschält und siese in Streifen geschnitten und wollte Pommes daraus machen.

Die Kleine schaute mich an und fragte mich,w as ich denn zu essen mache. Als ich sagte, dass ich Pommes mache, schate sie ganz unglaubwürdig und meinte "Du machst Pommes aus Kartoffeln? Meine Mama kauft die in Tüten und das sind keine Kartoffeln. Das sind Pommes". Es dauerte ziemlich lange, ehe ich ihr erklären kontne und sie verstand, dass in der Tüte auch nur Kartoffeln sind, die schon für die Pommes vorbereitet wurden.

Während ich das Essenn weiter vorbereitete kam meine Tochter mit einem Bilderbuch und in dem waren Tiere vom Bauernhof abgebildet. Unter anderem auch ein Huhn. Meine Tochter kam und meinte. "Mama, das kann man doch essen, oder?" Ich sagte natürlich , dass man Hühner essen kann und die kleine Freundin meinte, dass sie nie ein Huhn essen würde. Als sie dann genüsslich in das Hühnerbein reinbiss, was es bei den Pommes beigab, meinte meine Tochter "Und das was du grade isst ist ein Stück von einem Huhn. Die Kleine schaute ganz unglaubwürdig und meinte nur "Nein, das ist Fleisch, aber kein Huhn.

Gibt es wirklich noch mehr Kinder, die eigentlich gar nicht wissen, was sie grade essen? Das ganze erinnerte mich dann später noch einmal daran, als sie im Fernsehen eine Gemüseumfrage machten. Dort wurden Jugendliche befragt, wie Sauerkraut wäcnst und was es ist. Da meinte doch tatsächlich ein Gymnasialschüler, dass es die Wurzeln von irgendeinem Gemüse wären. Er wußte nicht, dass es Weißkohl ist, das eingelegt wird , damit es Sauerkraut wird. Ich frage mich bei solchen Erlebnissen dann doch immer, ob es wirklich solche Kinder gibt und ob die Eltern nicht mal aufklären können, was auf dem Tisch steht. Ich finde es enorm wichtig, dass Kinder auch wissen, was sie grade essen und wie irgendwas gemacht wird und wie es wächst.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich hab wirklich gestaunt, als ich deinen Beitrag gelesen habe und ich hab auch nochmal über den anderen Thread nachgedacht. Es ist schon ein seltsames Thema. Ich finde schon das Kinder wissen sollten was sie essen. Was ist so schwer daran, Kinder mit ins Kochen einzubeziehen? Gerade beim Beispiel Pommes ist es doch so einfach den Kindern spielerisch beizubringen, woher das Essen stammt.

Ich hab ein Glück noch nie ein solch extremes Beispiel erlebt. Letztens war das Kind nur etwas verdutzt, als ich ihr erkärt habe, dass in Gummibärchen auch etwas Schwein ist. Gut aber das ist verständlich.

Die Geschichte mit dem Huhn und der Aussage "Nein das ist Fleisch und kein Huhn" ist echt der Hammer. Wie werden denn Kinder heutzutage erzogen? Wird die Realität ganz vor ihnen verschlossen? Ich werd meinem Kind eindeutig ganz viele Dinge erklären und ihm auch nichts vorenthalten, auch wenn es eventuell grausam ist. Aber besser ich erzähl es dem Kind früher und es hat es schonmal gehört, auch wenn es das Erzählte noch nicht ganz zuordnen kann, anstatt irgendwann total entsetzt dazustehen.

Letztens hab ich mein "Pflegekind" zur Schule gefahren und im Autoradio lief irgendwas über Kinderpornos. Die Kleine hat dann auch gefragt was das ist und ich hab ihr dann - natürlich ohne Details - erklärt, was das ist. Ich halte absolut nichts davon wenn man dem Kind die Antwort vor den Kopf knallt "Das braucht dich nicht zu interessieren, das ist noch nichts für dich". Und genauso denke ich über die Lebensmittel. Wenn mein Kind fragt, warum die Blutwurst Blutwurst heisst, kriegt es auch eine ehrliche Antwort und selbst wenn sie nicht fragt, bin ich halt diejenige die dann mal fragt: "Na, schmeckt dir dein Essen? Und weisst du auch was das ist?"

Der Schlüssel des Ganzen ist es einfach miteinander zu reden! Das fördert nicht nur das Kind, sondern nebenbei auch noch das Verhältnis zueinander.

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» Hormonkeks » Beiträge: 447 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Ich wusste eigentlich recht früh, was ich als Kind zu Essen bekam. Aber ich muss sagen, dass ich damals noch recht unvoreingenommen alles probiert habe. Heute sortiere ich da doch recht gut aus, was ich essen möchte. Meine Eltern und Großeltern haben mir auch immer recht gut erklärt, was ich da auf dem Teller habe.

Ich finde es wichtig, dass Kinder schon lernen, wo die Nahrung herkommt und was das Einzelne genau ist. Es schockiert mich ehrlich, dass die Freundin, deiner Tochter nicht wusste, dass sie Hühnchen isst und das Pommes aus Kartoffeln gemacht werden. Was denken sich denn Eltern dabei, dass sie ihren Kindern das nicht erklären? Sicher denken sie, dass es die Kinder schon irgendwann von alleine lernen.

Ich weiß, dass ich meinen späteren Kindern auf jeden Fall früh erklären werden, was sie da essen. Ich finde das sehr wichtig. Es ist doch traurig, dass manche Schüler auf dem Gymnasium nicht wissen, was Sauerkraut genau ist. Das sollte vielen Eltern mal zu denken geben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Woher sollen die Kinder denn wissen, woher die Lebensmittel kommen? In meiner Stadt gab es früher einen kleinen Bauernhof, den ich als Kind immer wieder besucht habe. Ich konnte als Kind noch zusehen, wie zum Beispiel eine Kuh gemolken wird. Doch dieser Bauernhof hat inzwischen zugemacht. Kleine Bauernhöfe sind heute kaum noch wirtschaftlich und müssen häufig schließen. Den Kindern wird damit die Gelegenheit genommen, vor Ort zu zusehen, wie viel Arbeit hinter der Erzeugung von Lebensmitteln steckt.

Ich fände es sinnvoll, wenn mehr Schulen Bauernhöfe oder ähnliche Betriebe besuchen würden. Dann würden die Schüler die Praxis sehen und nicht nur von Theorie überhäuft werden.

Dann kommt noch hinzu, dass Kinder sich immer häufiger mit Medien wie zum Beispiel Spielkonsolen beschäftigen. Auch das trägt zur einseitigen Bildung bei. Bei dem heutigen Medienangebot sehe ich die Gefahr, dass sich Kinder immer weniger für die Realität interessieren und sich lieber mit der virtuellen Welt beschäftigen. Man braucht sich deshalb nicht zu wundern, dass Kinder in bestimmten Bereichen unzureichend informiert sind.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo kengi!

Woher die Kinder das wissen sollen? Von den Eltern. Es gibt genug Bücher und man kanmn auch den Kindern erklären wo was herkommt. Da braucht man nicht unbedingt einen Bauernhof für. Meine Kinder sind auch nciht auf dem Land aufgewachsen. Aber kann man den Kindern denn nciht erklären, dass Pommes aus Kartoffeln sind oder Kotletts vom Schwein oder ein Hänchennugget aus einem Huhn gemacht wird und und und? Das ist doch gar nciht so schwer. Vor allem, weil es schon Bilderbücher für Kleinkinder gibt, die zeigen, was man auf den Tisch bringt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo kengi, in einem Thread plädierst Du dafür, dass die Eltern mehr Verantwortung übernehmen sollten, im anderen Thread sind wieder die Umstände schuld? Ich denke, dass auch hier die Eltern in der Pflicht sind.

Dass man nicht unbedingt weiß, wie Sauerkraut gemacht wird, finde ich noch einigermaßen nachvollziehbar. Auch dass man die Herkunft von Gummibärchen nicht kennt, ist OK. Aber mir ist es schon passiert, dass Kinder nicht wirklich sagen konnten woraus Apfelmus oder Kartoffelbrei besteht. Und das ist doch nun wirklich einfach zu erklären. Das kann man selbst dann erklären, wenn man es aus Zeitgründen doch nicht so handhabt. Zwar wäre es schöner, wenn man das alles live zeigen könnte - muss man aber nicht!

Mein Sohn und auch meine Nichte wissen inzwischen ziemlich gut über die Nahrungsmittel Bescheid, die sie regelmäßig verzehren. Sie helfen auch gern beim Ernten und weiterverarbeiten. Auch wenn das Arbeit ist, haben sie inzwischen viel Spaß daran zu sehen, was letzten Endes daraus wird.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo Diamante und JotJot

Ich hätte meinen Beitrag etwas ausführlicher schreiben sollen. Ich habe oben darauf hingewiesen, dass sich manche Umstände geändert haben und dies unter anderem dazu beiträgt, dass manche Kinder über die Herkunft der Lebensmittel schlecht informiert sind. Aber ich habe nie behauptet, dass deswegen die Eltern aus dem Schneider wären. Im Gegenteil: Gerade weil sich viele Umstände geändert haben, wäre es wünschenswert, dass hier Eltern gezielt gegensteuern und ihre Kinder informieren. Das tun viele Eltern auch. Ich habe aus beruflichen Gründen viel Kontakt mit Eltern und kann hier vielen Eltern ein Lob aussprechen, weil sie sich sehr um die Allgemeinbildung ihrer Kinder bemühen. Aber leider sehe ich auch manchmal das Gegenteil. Bei manchen Kindern welche ich unterrichte (ich arbeite als Nachhilfelehrer) habe ich den Eindruck, dass sich die Eltern zu wenig um sie kümmern bzw. vielleicht gar nicht genau wissen mit was sich ihrer Kinder den ganzen Tag über beschäftigen.

Ich kann euch also nur zustimmen. Wenn Eltern ihre Kinder informieren würden (kindgerechtes Informationmaterial gibt es ja genügend), dann würden Kinder nicht glauben, dass Kühe lila sind und die Milch aus dem Supermarkt kommt.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Kinder sind drei und neun Jahre alt und sie wissen zum größten Teil ganz genau was sie essen. Gut, die Kleine weiss noch nicht alles, aber mein Großer weiss da schon einiges.

Meine Kinder wissen, dass die Milch nicht in der Tüte an Bäumen wächst, sondern dass sie aus der Kuh kommt, sie wissen aus welchem Tier das Fleisch kommt, dass sie essen und auch einiges über Obst und Gemüse. Viel haben sie von meinem Mann und mir gelernt, da wir sie gerne mit in die Küche nehmen und sie beim kochen helfen lassen. Einiges wissen sie aber auch von ihren Großeltern, dort haben sie kleine Beete und dürfen selbst Gemüse und Kräuter anpflanzen. Wir waren auch schon mit ihnen auf einem benachbarten Bauernhof und dort haben sie die Tiere gesehen die sonst auf ihren Tellern landen.

Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass die Eltern dafür zu sorgen haben, dass ihre Kinder über die Herkunft von Nahrungsmitteln informiert sind.

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Gerade die Sache mit dem Fleisch erinnert mich an ein Essen bei früheren Bekannten, die damals einen 5-jährigen Sohn hatten. Im Fernsehen lief eine Tiersendung, in der Löwen Antilopen jagten und fraßen. Der kleine Junge meinte, die Löwen wären sehr böse, weil sie die Kühe (!) essen würden. Ich habe dann gesagt, dass die das machen müssen, um zu überleben, und wir ja auch gerade eine Kuh auf dem Teller haben. Daraufhin hielt sich die Mutter den Finger vor den Mund und blickte mich warnend an, und der Vater lenkte den Jungen schnell ab.

Sowas kommt sicher auch öfters vor, dass die Leute den Kindern einfach nicht sagen wollen, dass diese im Moment ein ehemals lebendes Tier essen. Ob so eine "Schonung" der Kinder vor der Realität etwas bringt, wage ich zu bezweifeln. Früher war es ganz normal, dass die Kinder an Weihnachten die Kaninchen gegessen haben, mit denen sie im Sommer gespielt hatten.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja es ist echt bisschen traurig das viele Kinder nicht wissen was sie Essen. Ich selber habe auch oft überlegt ob ich meiner Tochter sage das die Nuggets vom Hühnchen. Sie liebt solche Tiere und ich hatte angst das sie es dann nicht mehr Essen mag, aber wir haben es doch normal benannt mit namen des Tieres.

Ein Pflegekind bei uns im Bekanntenkreis wurde immer mit Dosenfutter ernährt und ist die normalen gesunden Sachen nicht. Da kann man sich Stunden hinstellen und eine Hühnersuppe kochen und sie mag diese nicht sondern möchte eine aus der Dose . :?:

Aber das die Kinder heut zu Tage immer mehr verdummen ist ja kein Geheimnis sondern bittere Realität, es ist sehr schade das die Eltern die Kinder zur Welt Bringen und dann nicht in der Lage sind diese richtig zu erziehen und zu bilden.

» SusanneA » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,00 »


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