Isolation der Kinder

Ich glaube, dass meine Schwester und ihr Mann etwas sehr falsch an der Erziehung ihrer Tochter machen. Oft, wenn ich bei ihnen zu Besuch bin, was mehrmals in der Woche ist, weil wir sehr nahe wohnen, erlebe ich, dass sie die Kleine (sie ist in einen kleinen Raum neben der Toilette einsperren. Weil sie sich schlecht benimmt, erklären sie das. In diesem Raum gibt es keine Fenster und eigentlich überhaupt nichts, er steht leer seit sie das Haus fertig gebaut haben.

Das Mädchen hat dort gerade genug Platz, um auf dem Boden zu sitzen. Manchmal muss sie dort eine Stunde und mehr verbringen. Ich selbst finde, dass es ihr nur schadet, man kann das Kind nicht so lange isolieren, das würde ihr Benehmen doch nur verschlechtern, bis sich irgendwelches Trauma oder eine Psychose entwickel, oder liege ich falsch?

Hallo.

Ich finde das mit dem stillen sitzen nicht schlecht als Erziehungsmittel. Ich mache das bei meinen kleinen auch so das wenn er gar nicht hört das er mal auf sein Zimmer geschickt wird. Aber da hat er alles und kann auch mal was spielen. Und ich lasse den da auch meist nur 5 bis 10 minuten und dann geh ich rein und red mit ihm. Er ist dann auch wieder lieb und darf wieder mit raus.

Eine ganze Stunde finde ich schon sehr lange und das mit dem Zimmer wo nicht mal ein Fenster ist und sonst auch eigentlich nichts finde ich gar nicht gut. Das wäre ja das selbe wenn ich mein Kind in den Keller sperre. Das geht gar nicht. Man kann Kinder auch anders bestrafen.

Grüße!

Das hört sich schon sehr grausam an. Das Kind mal ein paar Minuten auf sein Zimmer zu schicken, bis es sich abgeregt hat, finde ich noch okay.

Aber ich denke, ein Kind für einen für ein Kind fast unendlichen Zeitraum von einer Stunde in so ein Zimmer ohne Fenster zu stecken, ist wirklich unmenschlich.

Ich kann mir gut vorstellen, das so eine Isolation Verlustängste fördert und sich negativ auf die Psyche des Kindes auswirken kann. Irgendwann ist das Kind sich dann nur noch unsicher, etwas falsch machen zu können und dann wieder in das verhasste Zimmer zu müssen. So mag es sein, dass das Kind sich dann zwar vorbildlich benimmt, aber immer von der Angst dominiert wird, doch etwas falsch zu machen und dann bestraft zu werden.

Normal finde ich so eine Bestrafung nicht. Unser 2-jähriger Sohn muss manchmal für ein paar Minuten in den Gang. Danach ist er schon ziemlich fertig, aber ich denke, so 2-3 Minuten sind noch vertretbar.

Das Verhalten Deiner Schwester grenzt für mich schon nahezu an Kindesmisshandlung! Das ist ja Wahnsinn, ein Kind in einen engen Raum ohne Fenster zu sperren und das, wie Du schreibst, sogar über eine Stunde. Für ein kleines Kind ist das doch unendlich viel Zeit! Und dann ohne Beschäftigung, ohne irgendein Sitzmöbel, das kommt mir ja vor wie verschärfte Kerkerhaft!

Wobei ich sagen muß, dass ich die reine Grundidee - das Kind in eine ruhigere Ecke zu bringen, damit es Muße und Zeit zum ruhig werden und nachdenken hat - an sich nicht schlecht finde. Das handhabe ich in gewisser Weise mit meinem zweijährigen Sohn auch so. Aber ein kahles winziges Zimmer für so lange Zeit ist wirklich übertrieben.

Wenn mein Sohn bockig ist und herumschreit, bringe ich ihn auch schon einmal in sein Zimmer, bleibe dabei aber ruhig und erkläre ihm, warum ich möchte, dass er jetzt erst einmal dort bleibt und was mich vorher gestört hat. Ich sage ihm dann auch, dass er so die Gelegenheit hat, sich in Ruhe wieder zu beruhigen und dass er ruhig wieder zu mir kommen darf, wenn er sich wieder besser fühlt. Dabei lasse ich die Tür auch einen Spalt offen, damit er sich nicht eingesperrt fühlt und das Zimmer aus freien Stücken wieder verlassen kann.

Vielleicht kannst Du Deiner Schwester noch einmal ins Gewissen reden und mit ihr zusammen eine andere Möglichkeit finden, dem Kind aufzuzeigen, was es in den Augen der Eltern "falsch" gemacht hat? Mann könnte der Kleinen doch beispielsweise eine Ecke in ihrem Kinderzimmer herrichten, in der ein kleines Sofa oder ein paar Polster liegen. Dort kann sie in wesentlich angenehmerer Atmosphäre nachdenken und sich dann wieder sammeln.

Hallo!

Das sind ja Erziehungsmethoden fast aus meiner Kindheit. Ich "durfte" immer in den Kohlenkeller. Da war es auch dunkel, denn Licht anmachen durfte ich nicht und dort musste ich auch manchmal eine halbe Stunde bleiben. Ich empfand das als schlimmste Strafe, die man einem Kind überhaupt geben kann. Noch schlimmer, als wenn meine Mutter mir den Hintern verhauen hat.

Ich würde mit deiner Schwester da ein sehr erstes Wörtchen reden und wenn sie sich darauf nicht einlässt, würde ich sogar bei meiner Schwester nciht scheuen, das Jugendamt einzuschalten. Denn das ist das allerletzte, was man einem Kind antun kann.

Ich habe heute noch Angst in den Keller zu gehen und habe Angst, wenn im Treppenhaus auf einmal das Licht ausgeht und bei mir ist es ca. 40 Jahre her, dass ich solche Strafen bekam. Und grade ein 8 jähriges Kind kann man anders Strafen und ihm anders erklären, was es falsch gemacht hat. Es gibt einfach keinen Grund, egal, was ein Kind gemacht hat, es in einen dunklen Raum zu sperren. Das grenzt ja an seelischer Folter.

Ich finde solche Erziehungsmethoden absolut grausam. ich habe auch zwei Kinder, und die sind beide keine Engel, zumindest stellen si auch öfter mal etwas an. Natürlich wurden sie auch beide schon mal in ihre Zimmer geschickt, aber nie für längere Zeit, sondern nur für ein paar Minuten. Ausserdem waren es eben ihre Zimmer und keine dunklen Abstellkammern. Die Kleine muss doch richtig Angst da drinnen haben und daraus können sich natürlich auch schlimmere psychische Störungen entwickeln!

Man kann Kinder nicht einfach wegsperren weil sie mal etwas anstellen, es sind eben Kinder und die sind nicht immer nur nett, lieb und brav! Rede mal ernsthaft mit deiner Schwester, denn ein Kind ist keine Puppe, die man bei Nichtgefallen einfach mal in den Schrank steckt!

Das hört sich ja grausam an. Die kleine tut mir sehr Leid. Kannst du nicht mal ernsthaft mit deiner Schwester reden? Das sind ja furchtbare Methoden. Kannst du denn da einfach so zuschauen wenn du dort bist? Schon alleine das Wissen davon würde mir in der Seele weh tun.

Ich habe 4 Kinder im Alter von 11, 7, 4 Jahren und 2 Monaten. Meine Kinder sind mit Sicherheit auch keine Engel und haben auch schon das eine oder andere angestellt. Ich würde sie aber nie in einen so kleinen Raum ohne Fenster sperren. Man kann die Kinder doch auch in ihr Zimmer schicken, den Besuch beim Freund oder der Freundin, den Lieblingsfilm oä. verbieten. Es gibt so viele andere Konsequenzen wenn das Kind mal was angestellt hat.

Die kleine hat mit Sicherheit große Angst. Was erhoffen sich deine Schwester und ihr Mann dadurch? Dass sie sich aus Angst keinen Millimeter mehr bewegt, nicht mehr spricht, nichts anrührt nur aus Angst wieder etwas falsch zu machen und wieder in "die Kammer" zu müssen? Sie ist ein Kind und macht auch mal Blödsinn und Fehler. Ob die Eltern wissen was sie der kleinen damit antun?

Ich hatte selbst eine sehr schwere Kindheit mit viel körperlicher und psychischer Gewalt und habe heute noch sehr dran zu knabbern.

Hallo!

Ich finde diese Methode auch schrecklich. Gerade für ein kleines Kind, muss es doch schlimm sein, in einem Raum ohne Fenster zu sitzen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Kind so irgendwann Platz-angst oder andere Ängste entwickeln kann.

Es ist ja in Ordnung, wenn man das Kind auf sein Zimmer schickt, wenn man unartig war. Aber es gleich für eine Stunde oder sogar länger in einen dunklen Raum zu sperren, geht gar nicht. So kann man wirklich nicht mit einem kleinen Kind umgehen. Rede schnell mit deiner Schwester, dass sie das ihrem Kind nicht mehr antut. Anscheind macht sie sich gar keine Gedanken darüber, wie ihr Kind leiden muss. Man sollte sie vielleicht mal für eine halbe Stunde in den Raum setzten, damit sie selbst fühlt, wie es ist.

Das sind wirklich Zustände wie vor zig Jahren. Wenn ich was angestellt hatte, dann gab es Hausarrest oder ich wurde auf mein Zimmer geschickt und in schlimmeren Fällen, bekam ich auch mal einen Klaps auf den Po. Aber es wäre nie jemand auf die Idee gekommen, mich in einem dunklen Raum zu sperren und mich so lange dort sitzen zu lassen.

Na dass sind ja ganz tolle Erziehungsmethoden! Mein Sohn war gerade in den letzten Monaten ein richtiger Teufel, ich hätte ihn an manchen Tagen einfach an die Wand klatschen können. Aber ich habe es natürlich nicht getan, denn er ist mein Kind und egal was los ist, ich könnte ihm niemals weh tun. Ich finde es absolut in Ordnung wenn amn ein Kind mal für eine Weile auf sein Zimmer schickt weil es etwas angestellt hat, aber doch nicht in eine dunkle Kammer!

Der Bruder meines Vaters war ein Stiefkind, die Mutter hat ihn mit in die Ehe gebracht und der Stiefvater konnte ihn niemals richtig akzeptieren. Er hat ihn immer schlecht behandelt und unter anderem auch in einen Kellerraum gesperrt, teilweise stundenlang. Er hat sich als Jugendlicher umgebracht, dass ist jetzt mal ein Extrembeispiel! er litt nämlich dermassen unter Angstzuständen und Depressionen, dass er es einfach nicht mehr ausgehalten hat. Dies kannst du deiner Schwester ruhig mal erzählen!

Also ich kenne das natürlich, ich habe selber eine kleine Ramboline zu Hause, dass sich die Kinder manchmal absolut alles erlauben und nicht mehr wissen, wo die Grenze ist. Wenn ich dann wirklich 10 Mal wegen demselben Vorfall ermahnen muss, dann sage ich dann auch: "Noch einmal und du gehst auf dein Zimmer- alleine!", und wenn sie es wieder macht, dann geht sie auch hinein und kommt dort auch erst nach spätestens fünf Minuten wieder heraus. Dann frag ich sie, ob sie sich jetzt benehmen kann und dann sagt sie meistens reumütig: ja! und es klappt dann auch.

Mein Kind jedoch stundenlang in einem dunklen Zimmer bei so wenig Platz und keinen Spielutensilien einzusperren könnte ich mir jedoch niemals vorstellen. Wenn meine Kleine auf ihr Zimmer muss, sperre ich auch nicht ab. Kommt sie dann wieder heraus, trag ich sie wieder ins zimmer hinein, so lange, bis sie drin bleibt und erst wieder rauskommt, bis ich sie hole. Und dann so etwas, also das grenzt nicht nur an Misshandlung, das ist Kindesmisshandlung. Ich würde eine anonyme Anzeige bei der Stadt beim zuständigen Jugendamt machen und denen erklären, dass du das Kindeswohl gefährdet siehst aber unerkannt bleiben möchtest, nicht dass das Kind oder du noch mehr solche Probleme bekommt!