Althaus wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

vom 02.03.2009, 23:54 Uhr

Hallo zusammen,

gerade habe ich im Netz gelesen, dass Dieter Althaus (Ministerpräsident von Thüringen) in Österreich wegen fahrlässiger Tötung angeklagt wird.

Von der Staatsanwaltschaft Leoben wurde der Strafantrag eingereicht, weil Althaus am 1.1. diesen Jahres auf einer Skipiste in Österreich mit einer 41 Jahre alten Skifahrerin kollidiert ist und diese dabei verstarb. Laut den Ermittlungen war Althaus gegen die Fahrtrichtung auf die Panoramapiste eingebogen und hat somit der Frau den Weg abgeschnitten und ist mit ihr zusammen gestoßen.

Althaus, der sich derweil in einer Rehaklinik am Bodensee befindet gab schriftlich gegenüber der Staatsanwaltschaft an, dass er sich an die Fahrt nicht mehr erinnern können, jedoch die Ermittlungsergebnisse zur Kenntnis nehme und damit die Verantwort für den Tod der Frau übernehme.

Die Thüringer CDU hält trotz allem an Dieter Althaus als Kandidaten für die Landtagswahl im Herbst fest. Im Falle einer rechtskräftigen Verurteilung müsse "jeder für sich selbst seine Konsequenzen ziehen".

Was meint ihr? Soll er trotz des Vorfalls kandidieren oder soll er seinen Job an den Nagel hängen?

Gruß Jasper

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hoffe der Landtag hatte die Immunität Althaus in diesem Fall aufgehoben. Private Vergehen sollten durch diese meiner Meinung nach nicht gedeckt werden. Althaus hat einen Fehler begannen und ich finde es aufrichtig und vernünftig, dass er die Verantwortung für den Tot der anderen Skifahrerin übernimmt. Für mich stellt sich die Frage, in wiefern er diese Verantwortung auch neben einer schriftlichen Erklärung eingesteht.

Weiß jemand, was ihm im Falle eine Verurteilung drohen würde? Mit was für Strafen ist bei fahrlässiger Tötung in Österreich zu rechnen?

So lange Althaus gesundheitlich wieder fit ist, spricht meiner Meinung nach nichts gegen einen Rückzug der Kandidatur. Sollte Althaus der Meinung sein, die Angelegenheit belaste seine Partei, so sollte es am ihn liegen die Kandidatur zurückzuziehen.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Ich denke, dass der Minister ehrlich ist und sagt, was er vom Unfall noch weiß. Ich finde es sehr gut, dass er die Verantwortung für den schrecklichen Unfall übernehmen will. Ich finde, dass er durch den grausigen Unfall schon genug durchstehen musste und hätte ihm gewünscht, dass es sich um einen Unfall gehandelt hat. Und eben nicht seine Schuld ist.

Ich denke, dass er zurücktreten würde und nicht um das neue Amt kandidiert. Denn er wird sicher mit der Schuldzuweisung zu kämpfen haben und anderes im kopf haben, als seine weitere Karriere. Ich hätte ihm wirklich gewünscht, dass er nicht Schuld ist. Vielleicht ergeben die Ermittlungen der Polizei ja noch etwas anderes.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo und guten Morgen,

Herr Althaus hat bewiesen das er doch ein feiner Kerl ist. Ich denke wie er auf die Vorfälle reagiert ist Vorbildlich und im höchsten Maße gewissenhaft. Herr Althaus hat durch einen groben Fehler einem Kind die Mutter geraubt und steht nun im vollen Umfang hierfür gerade! Kein rausreden und kein Sonderbonus der das tragen des Amtes. Das ist ein richtiger Mann der auch zu seiner Fehler steht! Herr Althaus sollte so schnell es geht sein Amt niederlegen und im vollen Umfang für die fahrlässige Tötung gerade stehen. Ich hoffe Herr Althaus entgeht wirklich der Haftstrafe!

MfG Gino

» Gino_Casino » Beiträge: 142 » Talkpoints: 0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, er sollte seine Kandidatur weiterhin aufrecht erhalten. Zumindest, wenn er diese gesundheitlich auch durchstehen wird.

Natürlich muss er sich auch dem Prozess stellen, ganz klar. Was da raus kommt muss man abwarten denke ich. Es gibt ja weiterhin keine Zeugen, soweit ich es bisher verfolgt habe. Wenn Althaus sich weiterhin nicht erinnern kann, ist es vielleicht nicht so einfach, zu einem Urteil zu kommen. Er räumt ja in seiner Stellungnahme eine Mitschuld ein, bleibt anzuwarten, wie das dann behandelt wird.

Für mich persönlich spielt dieser Unfall (selbst wenn Fahrlässigkeit im Spiel war) keine Rolle, was Herrn Althaus seine Politik angeht. Ich komme ja auch Thüringen und sehe da kein Problem, wenn man weiterhin an ihm als Kandidat festhält.

Die Entscheidung wird sicher bald fallen, aber ich denke, die CDU bleibt bei ihm als Spitzenkandidat - zumindest wenn er selbst auch weiter machen will. Bleibt zu hoffen, dass andere Parteien im Wahlkampf aus dem Prozess keine Schlammschlacht machen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


mich hat geschrieben:Ich hoffe der Landtag hatte die Immunität Althaus in diesem Fall aufgehoben. Private Vergehen sollten durch diese meiner Meinung nach nicht gedeckt werden.

Berichtigt mich, wenn ich mich irre, aber gilt die Immunität nicht nur für Staatsoberhäupter und akkreditierte Diplomaten? Beides trifft auf Althaus nicht zu.

Zur Kandidatur selbst: welche triftigen Gründ sprechen denn gegen eine erneute Kandidatur des Dieter Althaus? Ich habe bisher keinen einzigen Grund gefunden., der wirklich gegen eine Kandidatur für ein politisches Amt spricht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe gerade eben gelesen, dass es bereits ein Urteil gibt. Zwar noch nicht rechtskräftig, aber es gibt eines. Die Staatsanwaltschaft muss sich noch äussern. Danach wird Althaus zu einer Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu insgesamt 33.000€ verurteilt und zusätzlich zur Zahlung von 5.000€ Schmerzensgeld an den Ehemann der Verstorbenen.

Ging ja dann doch arg schnell. Ich war jetzt ganz erstaunt.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Verurteilung finde ich angemessen. Sicher mag Althaus fahrlässig gehandelt haben, ich bin mir aber sicher, dass kaum hier einer von sich behaupten kann, nicht schonmal eine Situation verursacht zu haben, unter der ein Mensch unter ungünstigen Umständen hätte Schaden nehmen können. Von daher ist die Strafe wohl mehr als genug.

Das Problem wird nur sein, dass Althaus nun eine offizielle Vorstrafe hat, was ihn in seinem politischen Werdegang mit Sicherheit behindern könnte. Da wird es wohl abwägen müssen, ob es sich für ihn rechnet nach wie vor zu kandidieren und auch die Partei muss sich überlegen, ob man eine Person mit einer Vorstrafe kandidieren lassen darf.

Meiner Meinung wird Althaus dadurch nun aber kein schlechterer oder besserer Politiker werden. Es war ein tragischer Unfall, mit dem sicher nicht zu rechnen gewesen ist. Deshalb spricht nichts dagegen dass er "seinen Beruf" weiter ausübt, den er sicherlich gut beherrscht. Warum sollte solch ein Unfall das nun auf einmal ändern?

Wenn die Sache scheitern sollte, dann wohl am ehesten an der Partei, die wohl zu sehr die negative Publicity scheut, die dadurch entstehen könnte. Man darf gespannt sein wie die CDU zu diesem Urteil nun stehen wird und ob sie an Althaus weiter festhalten wollen.

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


An der Partei wird es nciht scheitern denke ich. Die CDU hat bereits erklärt (in den letzten Stunden), dass Althaus Spitzenkandidat bleibt. Auch vorher haben sie immer betont, dass sie an ihm festhalten, auch wenn er verurteilt wird.

Kann natürlich auch ein Stück weit daran liegen, dass es keinen geeigneten "Alternativ-Kandidaten" gibt. Man könnte höchtens Herrn Vogel zurück holen, aber sonst sieht es irgendwie schlecht aus mit Leuten, die auch politisch bekannt sind.

Ich hoffe, das ganze bleibt beim Wahlkampf aussen vor, wobei das bei der SPD schon gestern nicht danach klang.

Aus Sicht der CDU könnte man natürlich auch damit argumentieren, dass er zuverlässig ist und zu seinen Worten und Taten steht, in der politik und im Privaten. Lassen wir uns überraschen, kann noch interessant werden.

Eine Geldstrafe finde ich auch angemessen. Haft wäre völlig überzogen bei jemanden, der nicht vorbestraft ist. Spricht ja auch für ihn, dass er die Schuld anerkannt hat, obwohl er sich nicht erinnern kann. Ich halte das ganze für einen tragischen Sportunfall. Die Krankenhäuser sind im Winter voll von verunfallten Sportlern, da kann so schnell etwas passieren. Man sollte ihm deswegen nicht absprechen, weiterhin kandidieren zu können/dürfen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Althaus ist in einem Eilverfahren zu einer Geldstrafe von 33 000 Euro verurteilt worden.

Was haltet ihr davon? Meint ihr dass es gerecht ist? Andere hätten für eine fahrlässige Tötung eine Haftstrafe bekommen. Eben haben sie im Radio gesagt, dass eine Geldstrafe in der Höhe für den Verurteilten bedeutet, dass er nicht vorbestraft ist. Und somit kann er weiter seinen Beruf als Politiker ausüben. Hätte er eine Haftstrafe (auch, wenns ie mit Bewährung gewesen wäre) bekommen, dann hätte er als vorbestraft gegolten und hätte die Politikerkariere an den Nagel hängen können.

Ich finde das urteil nicht gerecht. Denn warum gilt ein "normalsterblicher" als vorbestraft, weil er das Geld nciht hat und deswegen eine Gefängnisstrafe bekommt und warum kann man sich mit Geld sogar die Freiheit erkaufen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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