Wie Farben auf Kinder wirken

Schon vor 200 Jahren erkannte Johann Wolfgang Goethe, dass Farben auf uns Menschen eine Wirkung haben. So unterschied Goethe sympathische und unsympathische Farben. Also Farben die uns gut tun und Farben, die uns eben nicht gut tun.

Als Goethe die Wirkung der Farben untersuchte, war er schon erwachsen. Neuere Forschungen haben ergeben, dass Säuglinge und Kleinkinder noch viel sensibler auf Farben reagieren als wir Erwachsenen. So sind knallige und vielleicht auch noch kontrastreiche Kinderzimmerausstattungen zwar bei Eltern beliebt für die Kleinen aber nicht geeignet. Denn diese Farben machen unruhig.

Besser sind pastellige Farben, die freundlich und auch ausgleichend wirken. Einige ausgewählte kräftige Farbakzente sind aber durchaus schön, bunt gemusterte Vorhänge oder Tapeten sind schon wieder zu viel. Ebenfalls sinnvoll ist, die verschiedenen Ecken des Kinderzimmers in verschiedenen Farben zu gestalten; beispielsweise die Schlafecke in beruhigenden Farben, die Spielecke dagegen in belebenden Farben.

Wie wirken nun die einzelnen Farben?

Rot ist die erste Farbe, die ein Säugling wahrnimmt. Daher gibt es auch viele Spielzeuge für Säuglinge und Kleinkinder in rot. Als Wandfarbe ist von Rot jedoch abzuraten, da sie nervös und sogar aggressiv machen kann.

Gelb dagegen wirkt harmonisierend und kann fröhlich und ausgeglichen machen. Da sie in Klassenzimmern sogar die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit steigert, ein Tipp für größere Kinder: der Standort des Schreibtischs bietet sich an, um in Gelb gestaltet zu werden.

Orange macht träge Kinder munter. Kein dummer Spruch, es ist wirklich so. Außerdem regt Orange den Stoffwechsel an. Interessant ist auch, was Wissenschaftler feststellten: Testpersonen empfanden orange-rot gestrichene Zimmer tatsächlich als wärmer als in anderen Farben gestrichene Zimmer.

Blau wirkt zwar entspannend und auch beruhigend. Davon können besonders ängstliche und nervöse Kinder profitieren. Allerdings kann Blau auch schnell kalt wirken. Darum sollte man genau auf den Farbton achten und möglichst mit warmen Farben kombinieren.

Grün entspannt, schafft Geborgenheit, Sicherheit und auch Ausgleich. Nicht umsonst sind Schultafeln dunkelgrün. Diese Farbe kann den Puls herabsetzen und lebhaften Kinder helfen, leichter in den Schlaf zu finden.

Rosa ist durchaus geeignet Aggressionen abzubauen und kann ausgleichend wirken. Allerdings sollte es dann die pastellige Version sein. Ein knalliges Pink dagegen wirkt genauso wir Rot.

Violett wirkt ebenfalls besänftigend und beruhigend auf sehr lebhafte Kinder. Untersuchungen haben bestätigt, dass violette Räume wirklich einen positiven Einfluss auf das zentrale Nervensystem haben können.

Weiß ist als alleinige Farbe nicht geeignet. Sehr wohl aber zum Kombinieren mit anderen Farben.

Schwarz/Grau wirken ziemlich düster und machen traurig. Darum sollte man diese Farbfamilie im Kinderzimmer möglichst meiden – auch wenn das nicht immer möglich ist.

Ich hab auch mal gelesen, dass Versuchspersonen einen Raum, der mit roten Wänden gestaltet ist um 5-10 Grad wärmer einschätzen als die tatsächliche Temperatur. Versuchspersonen, die sich in einem blauen Raum befanden jedoch 5-10 Grad kälter. Es stimmt also wirklich, dass Farben unsere Gefühle beeinflussen.

Der Stier jedoch achtet nicht auf die Farbe des roten Tuches, sondern auf die Bewegung (kleiner Einschub O.T. am Rande).

Ich weiß nicht. Bei mir trifft das gar nicht zu. Ich liebe die Farbe hellblau un den Wänden und mir ist im Wohnzimmer (32 qm) nie kalt. Ich finde die Farbe hellblau einfach nur wunderschön und beruhigend. Die Kinder (Buben) haben ihre Wände im Zimmer in dem gleichen hellen blau gestrichen. Aber ich habe in beiden Fällen mir weiß kombiniert.

Als ich noch klein war, waren meine Lieblingsfarben rot und gelb. Gelb weil es eine warme schöne und helle Farbe ist und rot einfach weil sie so schön leuchtet und gute Laune macht. Orange konnte ich nie leiden (auch heute noch nicht). Meine Söhne bezvorzugen schwarz und orange als Lieblingsfarben. Aber das kann auch von den Wilden Kerlen kommen.

Hallo MoneFö, sicher muss man nicht die Farben mögen, die weiter oben recht positiv beschrieben wurden. Und gerade ältere Kinder orientieren sich auch schon an ihren Vorbildern, bei Deinen Jungs sind es die wilden Kerle, bei meinem Sohn sind es rot und blau (Spiderman) und bei meiner Nichte pink (Hello Kitty).

Die oben beschriebenen Wirkungen basieren mehr auf den Beobachtungen, die die bei der Mehrzahl der Probanden gemacht wurde. Und oft wird man sich der Wirkung gar nicht bewußt. Außerdem sind Pastellfarben immer noch beruhigender als die kräftigen Farbtöne der gleichen Farbe.

Ich denke es gibt einen Unterschied zwischen der Wirkung einer Farbe und dem persönlichen Geschmack und natürlich kann der persönliche Geschmack die Wirkung einer Farbe auch beeinträchtigen.

Ich mag zum Beispiel Rosa, Gelb und Orange nicht und wenn ich ein Haus betrete in dem die Wände pastellig gestrichen sind fühle ich mich nicht beruhigt sonder bekomme unweigerlich den Eindruck von Unentschlossenheit. Ich muss dabei immer an den weiße Raufaser Typ denken, der bunte Wände will, aber keinen Mut zur wirklichen Veränderung hat. Kräftig gestrichene Wände, auch wenn es total obskure Farben sind, strahlen für mich dagegen Persönlichkeit aus und ich fühle mich deshalb in Knallgrün wohler als in Pastellgrün.

Aber das bedeutet doch nicht, dass bestimmte Farben nicht trotzdem eine unbewusste Wirkung auf mich haben. Mein Schlafzimmer ist auch blau-weiß gestrichen und wenn ich es dort kalt finde dann liegt das vor allem daran, dass ich dort meistens keine Heizung anhabe - aber wenn ich mein Schlafzimmer einmal in blau und einmal in rot hätte und die Temperatur in beiden Räumen schätzen müsste könnte es trotzdem sehr gut möglich sein, dass ich die Temperatur im roten Zimmer als wärmer empfinde.