In Deutschland findet man keine Arbeit

vom 22.08.2007, 17:33 Uhr

Hallo Dracena,

ich hoffe, es hat sich bei Dir mittlerweile etwas ergeben?

Diese schwierige Situation der Arbeitssuche kenne ich auch. Meine Ausbildung hat mir leider weder etwas gebracht noch irgendwie weitergeholfen oder dafür gesorgt, dass ich Arbeit finde. Das Arbeitsamt erkennt meine Ausbildung, während der ich Beamtin auf Widerruf war, nicht einmal an.

Ich habe also versuchen müssen, meine Chancen irgendwie zu nutzen, wenngleich ich nicht viele Chancen hatte, denn sich in einem anderen Beruf ohne weitere Qualifikation in Form einer grundlegenden Ausbildung zu bewerben, ist nicht immer mit Aussicht auf eine Anstellung gesegnet.

Lange Zeit habe ich an meinen Bewerbungen und meinem Auftreten gefeilt, habe auch alles ausprobiert, Zeitarbeitsfirmen, Arbeitsamt, verschiedene Jobbörsen, direkt bei den Firmen anrufen. Und ich habe festgestellt, was überhaupt keinen Sinn gemacht hat und was ich vertiefen musste. Am wenigsten Sinn hat in meinem Fall gemacht, bei den Firmen direkt anzurufen, deren Nummern ich mir aus dem Telefonbuch gesucht habe. Den meisten Erfolg brachte hingegen das erneute Optimieren (in gestalterischer Hinsicht) meiner Bewerbungsmappe und das Bewerben auf Stellenangebote. Zeitarbeitsfirmen haben nie etwas für mich gefunden.

Fragen nach dem Alter habe ich immer nur dann gehört, wenn ich sowieso nicht in Frage kam, aus welchen Gründen auch immer. Aber die Frage nach dem Alter gibt dem Personaler immer die Möglichkeit zu sagen, ach so, dann kommen Sie leider nicht in Frage. Ich denke, das ist nur eine billige Möglichkeit, das Gespräch möglichst schnell abzubrechen. Auch habe ich mir schon anhören müssen, überqualifiziert zu sein - obwohl eher das Gegenteil gemeint gewesen sein dürfte, denn wie kann ich überqualifiziert sein, wenn ich keine Ausbildung für den Beruf vorweisen kann, auf den ich mich bewerbe? Auch das ist sicherlich nur eine Aussage, um den Bewerber schnellstmöglich abwimmeln zu können.

Letztendlich hat es doch immer wieder geklappt, man darf "nur" einfach nicht aufgeben. Ich weiß, dass das sehr schwer ist und stand auch oft kurz vorm Verzweifeln. In solchen Momenten habe ich mir immer mein Bewerbungsanschreiben nochmal durchgelesen und es komplett neu formuliert und bei der Gelegenheit noch meinen Lebenslauf neu gegliedert. Das hat mir die notwendige Motivation verschafft, in der Hoffnung weiterzusuchen, dass es jetzt aber doch klappen muss.

Ich wünsch Dir und Pralinka viel Erfolg!

LG,
moin!

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



eselchen hat geschrieben:Es ist wirklich schwer, was zu finden. Meine Ausbildung und Berufserfahrung scheint nichts mehr wert zu sein, deswegen darf ich mich jetzt bei Mc hinstellen und Burger schmieden. Aber besser als gar nix. Nur wozu überhaupt noch eine Ausbildung u. Fortbildungen machen?


Weil man dann bessere Chancen hat. Man muss sich natürlich vorher informieren, ob die Ausbildung Zukunftschancen hat. Eine Freundin von mir war auch erst Orthopädieschuhmacherin, da fand sie nichts, dann war sie als Verwaltungsangestellte bei der Post, hat dort viele Schulungen mitgemacht und jetzt ist sie Versicherungskauffrau (ich glaube die genaue Bezeichnung ist anders, ist eine ziemlich schwere Ausbildung, da die Gesetze kürzlich verschärft wurden im Versicherungsrecht).

Heutzutage ist es leider so, dass man gegebenenfalls umsatteln muss, wenn der Job keine Zukunft hat. Ich habe diesbezüglich noch relativ viel Glück, dass meine Ausbildung als Europasekretärin so universell ist, aber auch ich habe keine 100%ige Garantie, dass ich nicht doch einmal umsatteln muss. Mal ehrlich, du möchtest doch nicht für den Rest deines Lebens Burger schmieden, oder? Wenn es irgendwie finanziell machbar ist, z.B. mit Unterstützung der Arge, würde ich mich, wenn meine Lage so wäre wie deine, für eine Ausbildung entscheiden.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also wenn ich bei mir im Bekanntenkreis gucke arbeiten auch alle und ich wohne ganz im Norden Deustschlands in Meck Pomm.

Mal eine Geschichte aus dem letzten Jahr.

Ende September kündigt ein Kumpel bei seiner Firma und sagt dann zu mir. Ich habe dieses Jahr keinen Bock mehr was zu machen erst nächstes Jahr wieder. Am 1.1.08 schreibt er mir dann via ICQ, ja ich war gestern kurz mit nen Kumpel unterwegs und naja ich habe jetzt wieder nen Job (Montage) und fahr Morgen auch dann los. Er hatte dann so 1700€ Netto im Monat und von Ausbildung kann bei ihm keine Rede sein. Er ist 25 hat keine abgeschlossene Ausbildung nur mal hier und da gearbeitet, aber wenn er wirklich was wollte hat er auch was gutbezahltes gekriegt.

Was ich in letzter Zeit immer feststelle. Man kriegt ALLES wenn man die richtigen Leute kennt. Kennt man keinen ist es egal ob man besser ist als der andere. Kontakte sind das A und O heutzutage.

» k111 » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,00 »



Dann will ich mal als jemand, der Bewerbertraining macht, ein paar Tipps geben.

Zum ersten sind die sogenannten Initiativbewerbung bei den meisten Firmen unerwünscht. Auch wenn das noch gerne von Arbeitsamt und vielen Dozenten anders gepredigt wird. Einzig da, wo ein Formular auf der Website zu finden ist, sollte man seine Daten eintragen. Sobald die Firma dann jemanden sucht, schauen sie dort nach geeigneten Leuten, ehe die Stelle offiziell ausgeschrieben wird.

Dann die Bewerbungsmappe. Auch da hat sich in den letzten Jahren viel getan. Zumal auch schon die Farbe der Mappe viel aussagt und einige Bewerbe da schon durchfallen, weil sie sich falsch entschieden haben.

Auch Stellenbörsen sind nicht mehr das, was sie mal waren. Grosse Firmen schreiben ihre Jobs direkt auf ihren Webseiten aus. Lassen also Arbeitsamt und andere Börsen komplett aussen vor. Wer also wirklich was finden will, muss sich durch die Massen an Firmenseiten arbeiten.

Ansonsten rate ich zu Profilen bei grossen Jobbörsen. Da werden einem dann neue Angebote per Mail geschickt. Sind zwar oft auch Sachen dabei, die nicht zu einem passen. Aber spart das ständige Suchen auf den Seiten. Zumal diese Profile für Arbeitssuchende kostenlos sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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