Enttäuscht über Kliniktermin

vom 12.12.2008, 13:21 Uhr

Hallöchen,

gestern hatte ich mal wieder nach zwei Jahren einen Termin in der Hals-Nasen-Ohren Klinik im Heimatort meiner Eltern, da man vor 4 Jahren meine Schlafkrankheit Narkolepsie diagnostizierte, wollte ich nach meinem Umzug nicht unbedingt die Klinik wechseln und habe vor 4 Wochen einen Termin vereinbart. Dieser war gestern und ich bin sichtlich enttäuscht.

Ich meldete mich 30 Minuten vorher an, da man ja nie weiß, wie es mit Stau´s aussieht und es gab schon Probleme meine Akte zu finden. Jeder schob dem anderen die Schuld zu, die Akte nicht zu finden. Mir war dies herzlich egal, da ich alles parat hatte, was ich dabei haben sollte, jedoch gab ich den Damen den Tipp, doch mal auf der Station zu schauen, denn dort war ich vor 2 Jahren das letzte Mal. Doch die Info war ihnen herzlich egal und als mich der Arzt aufrief, war auch nach 1,5 Stunden die Akte noch nicht aufgetaucht oder zu finden.

In diesen 1,5 Stunden sollte ich einen Fragebogen ausfüllen 8 Seiten lang. Das tat ich auch. Man sollte schildern sozusagen, wieso man hier ist und was sich in den letzten 4 Wochen nachts ereignete, ob man eben Probleme beim einschlafen hatte oder beim aufstehen usw. Als ich im Besprechungszimmer war, hat der Arzt gefragt, wieso ich da sei. Ich gab ihm zu verstehen, das ich zur Kontrolle da sei, denn ich sollte jedes Jahr einmal kommen und das ich Probleme mit der Medikamentendosierung habe. Der Arzt stempelte mich sofort als "Simulant" ab, als wäre diese Krankheit nie diagnostiziert worden (wahrscheinlich weil die Akte nicht da war) und ich solle zum Neurologen gehen, mit ihm die weitere Medikamentendosierung absprechen, obwohl die letzte Medikamentendosierung in der Klinik abgesprochen wurde. Den Fragebogen schenkte er keines Blickes und legte ihn beiseite. Sozusagen habe ich ihn "umsonst" ausgefüllt.

Auch auf meine Probleme beim "aufstehen" ging er keineswegs ein. Er schrieb mir einen Brief an den Neurologen, indem steht, das es erstmal abgeklärt werden muss, ob ich diese Krankheit wirklich habe und das dann die Medikamentendosierung besprochen werden muss. Ich bin wirklich enttäuscht, denn ich war vor 3 Jahren mehrere Wochen stationär in dieser Klinik und es wurden zig Tests und Untersuchungen durchgeführt, die teilweise nicht sehr angenehm waren und nun werde ich als Simulant dargestellt?

Mir war bewusst, das man in dieser Klinik schauen muss, zu welchem Arzt man kommt, denn nicht jeder ist kompetent und weiß über diese Krankheit genug Bescheid, aber dieser Arzt hat mir erstmal gereicht. Kennt ihr solche Situationen? Ich habe dem Arzt auch zu verstehen gegeben, das dies in meiner Akte steht, doch diese nicht zu finden war, denn er hatte nur ein leeren Blatt mit meinen Patientendaten in der Hand und das wars. Bei jedem anderen Patienten gab es eine Akte, nur eben meine nicht, doch das war ihm auch egal.

Mir hat dieser Termin erstmal gereicht.

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallöchen,

Ich kann das gut nachvollziehen, wie du dich gefühlt hast.

Mir ging es vor einem Jahr ähnlich. Ich bin damals in die Notaufnahme gefahren,weil ich starken Schüttelfrost und ganz furchtbare Nierenschmerzen hatte. Dort war ich der einzige Patient und wurde erstmal gekonnt ignoriert, die Ärzte standen hinter der Glastür und haben hübsch Kaffee getrunken, nach einer Stunde habe ich dann gesgat, dass ich wieder gehe, bringt ja nichts, da bin ich dann "schon drangekommen". Die haben dann abgehorcht (was sollte das bringen...) und Ultraschall gemacht, dabei nichts gefunden und mir erzählt, dass ich gar nichts habe. Dann ist mal jemand auf die Idee gekommen, eine Urinprobe zu machen und sie da, man hat tatsächlich rausgefunden, dass ich doch was habe: Ne Nieren-Becken-Entzündung vom Feinsten.

Ich hab mich wirklich am Ende wie ein Simulant gefühlt. Mir gings total dreckig und die haben nichts besseres zu tun, als mich da blöd anzumachen, weilich sie bei ihrer Kaffeepause störe. Manche Ärzte sind echt übel.

Das nächste mal solltest du, wenn das möglich ist, vielleicht wirklich bei einem speziellen Arzt einen termin vereinbaren. Das kann wirklich nicht sein, dass der dich so behandelt. Und vor allem liegt doch schon eien Diagnose vor, weshalb nimmt er die denn nicht ernst? Und was war nun mit der Akte genau, war die weg oder gabs die gar nicht? Das ist ja schon komisch...

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15003 » Talkpoints: 2,07 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Hallöchen,

ich habe seit gestern nach diesem Termin überlegt, wie es weiter geht, denn die Diagnose liegt vor und ich lasse mich sicherlich nicht von einem Arzt als Simulant darstellen, nur weil dort keiner in der Lage ist, meine Akte zu finden.

Wo die Akte sich befindet, konnte am Ende keiner mehr heraus finden. Ich bin nach diesem Arzttermin gegangen bzw. heim gefahren, denn mir hat es gereicht. Werde nun mal im Internet nachforschen nach speziellen Ärzten, die sich mit dieser Krankheit auseinander gesetzt haben und bei denen man keine Ärzte vorschiebt, die von dieser Krankheit nicht viel wissen. Leider bekommt man in dieser Klinik irgend ein Arzt, der gerade frei ist vorgeschoben, sodass man nur hoffen kann einen Arzt zu bekommen, der über dieses Gebiet spezialisiert ist. Anhand der Akte wäre dies zu sehen gewesen, das meine Diagnose feststand. Habe mal wieder zuviel an das Gute gehofft, denn vor 2 Jahren war dies genau so der Fall meinte mein Freund, der dabei war. Ich kann mich nicht mehr so dran erinnern. Jedoch hatte ich da einen super Arzt, der weiter helfen konnte und nicht so einen Arzt wie gestern.

Ich hoffe ich werde Erfolg haben, denn wenn ich einen Arzt finden würde, der mich nicht so abservieren würde und sich damit auskennt, fahre ich auch ggf. mehrere hundert Kilometer.

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallöchen,

auch ich kann dieses Gefühl, als Simulant angesehen zu werden, obwohl man das nicht ist, gut nachvollziehen, da ich bei einem Krankenhausaufenthalt ähnliches erlebt habe. Zunächst hat die Ärztin eine Untersuchung, die gerade zwei Tage vorher gemacht wurde, wiederholt, obwohl ich sie darauf hingewiesen habe, dass der Befund, sobald er da ist, nachgereicht wird. Die Ärztin hat mir meine Symtome nicht geglaubt bzw. auf Wechseljahre und Spinnerei geschoben. Ich war froh, als ich ganz plötzlich entlassen wurde, nachdem ich darauf bestand, auf eine Fachabteilung verlegt zu werden. Nur, wenn man krank ist und sich nicht wehren kann und niemanden hat, der für einen einsteht, dann ist man hilflos den Ärzten ausgeliefert.

Da ich an einer chronischen Erkrankung leide und schon einige Spezialuntersuchungen hinter mir habe, außerdem öfters umgezogen bin, lasse ich mir wichtige Unterlagen und Arztbriefe kopieren. Als Patient habe ich ein Recht, meine Papiere zusammen zu haben. Wenn ich dann mal wieder den Facharzt wechseln muss, weil ich umgezogen bin, gehe ich mit einem Packen Papier dorthin. Ebenfalls bei einem Kurantrag oder bei Antrag auf einen Behindertenausweis kann ich auf meine Unterlagen zurückgreifen. Das kann ich jedem empfehlen: legt euch eine eigene Krankenakte an.

In Deinem Fall würde ich das Krankenhaus anschreiben und um eine Kopie des Befundes bitten. Das könnte evt. auch der Hausarzt für dich tun. Damit du etwas in den Händen hast, wenn du den nächsten Arzt aufsuchst.

Noch haben wir freie Arztwahl, und nach einigen Erfahrungen nehme ich mir die Freiheit, einen anderen Arzt zu wählen, wenn ich nicht gut behandelt werde. Ich kann nur empfehlen: seid selbständige Patienten. Falls ihr ein ungutes Gefühl habt, geht zu einem Arzt, dem ihr gerne euer Vertrauen schenkt. Auch solche Ärzte gibt es noch. Manmal muss man allerdings lange warten, bis man einen Termin bekommt. Doch ich denke: lieber warten als nicht richtig behandelt zu werden.

» seifensilvia » Beiträge: 52 » Talkpoints: 2,64 »



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