Wie wichtig ist die Universität für den Arbeitgeber?

vom 27.11.2008, 18:07 Uhr

Guten Tag,

da ich in der Suchfunktion nicht fündig wurde, erstelle ich dazu ein neues Thema. Ein Freund von mir hat das Problem, dass er Maschinenbau studieren will, und zwar in Aachen, der Elite-Uni in Sachen Ingenieruwissenschaften. Sein Problem ist, dass sein Abitur nicht das Beste war, und er glaubt nicht, dass er angenommen wird. Jetzt überlegt er, woanders seinen Wunschstudiengang zu belegen. In Frage käme bei ihm Dortmund oder Bochum, doch die Universitäten haben keinen besonderen Rang, bzw. sind KEINE Elite-Unis.

Fakt ist aber, dass Arbeitgeber auch Wert darauf legen, woher ein Student kommt, also wo er sein Studium gemacht hat, da er natürlich lieber jemanden einstellt der von einer renommierten Univerität kommt, statt von einer ganz normalen.

Aber wie sieht es jetzt aus, wenn man in Dortmund statt in Aachen studieren würde: Hätte man da trotzdem Chancen beim Arbeitgeber? Was erwartet der Arbeitgeber dann von ihm?

» 00Ultramar00 » Beiträge: 24 » Talkpoints: 0,16 »



Hallo,

ich habe bei der Wahl meiner Universität auch sehr viel Wert auf den Ruf gelegt, aber im Nachhinein habe ich gemerkt, dass nur die ganz großen Firmen Wert darauf legen. In meinem 70-Mann-Büro mit 6 Chefs macht es nichtmal einen Unterschied aus, ob man an der Fachhochschule oder Universität studiert hat. Deutlich ist jedoch, dass die Mitarbeiter, die Ihren Abschluss an der Fachhochschule gemacht haben, praxisnäher unterrichtet wurden und diese deshalb mit einigen Dingen besser umgehen könne als ich. Schaden kann es nicht, wenn man an der "besten" Uni studiert.

Nur man muss auch bedenken, dass an einer solchen Universität die Ansprüche an die Studierenden auch deutlich höher sind und wenn man an einer Elite Universität rausfliegt, ist das sehr peinlich. Man muss vorher wissen, ob man den Druck standhalten kann oder nicht. Studieren ist nicht einfach. Mir haben immer alle gesagt, oh du studierst noch nach deiner Ausbildung. Dann kannst du ja noch sieben Jahre das Studentenleben genießen. So ist das mit der Einführung der Bachelorstudiengänge nicht. Denn man muss in den meisten Universitäten die Prüfung mit 2 Versuchen bestanden haben, sonst ist das Studium zuende und man kann einer keiner anderen Universität in Deutschland das Studium in diesem Bereich fortsetzen.

Am schlimmsten ist es, wenn er durch ein zentrales Studienfach wie Mathematikm fällt, dann sind alle Studiengänge in den Mathematik belegt werden muss, tabu.

» Mandy84 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 2,60 »


Der Freund einer Bekannten von mir hat in Tübingen Jura studiert. Die Uni dort hat auch einen sehr guten Ruf in diesem Fach. Allerdings ist das Studium dort sehr viel anspruchsvoller als an anderen Unis, d.h. die Studenten schneiden dort meist durchschnittlich schlechter ab. Dem Freund meiner Bekannten wurde später in einigen Vorstellungsgesprächen (nicht in der Nähe von Tübingen) die Frage gestellt, warum seine Noten eher mäßig waren. Er konnte ja schlecht anworten, dass das Studium in Tübingen schwieriger ist.

Ich weiß nicht, ob es da solche Unterschiede bei Maschinenbau gibt (in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad), aber ich denke nicht, dass man schlechtere Chancen hat, wenn man an einer weniger hoch angesehenen Uni studiert hat. Viel wichtiger ist, dass die Abschlussnoten (sehr) gut sind.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich für mich persönlich geh so an die Sache heran, dass ich nicht für jemanden arbeiten will, der mich nach meinem Studienort und nicht nach meiner Studienleistung beurteilt. Allerdings habe ich da auch kein großes Problem da ich sozusagen ein absolutes Mangelfach studiere und somit eh die Auswahl groß genug sein dürfte.

Aber grundsätzlich halte ich nicht viel von solchen Eliteuniversitäten. Für die Forschung macht das sicher Sinn, Schwerpunkte zu setzen und Zentren zu bilden, aber nicht wirklich für die Ausbildung. Zumal das Studium auch nicht schwerer sein muss, oft ist es auch einfach nur teurer, wodurch dann durch die Finanzkraft und nicht unbedingt die Leistung ausgesiebt wird. Ich selbst erlebe es immer wieder bei Hochschulrankings das die sogenannten Eliteuniversitäten schlechter abschneiden und das auch bei zentralen Prüfungen, die sie dann ja dominieren müssten, wenn einfach nur ihre Ausbildung härter und somit besser wäre.

Also ich würde nicht nach dem Ruf der Hochschule gehen, zumal sich dieser auch immer mal ändern kann. Es wird ja in der Regel nicht danach geschaut wie gut die Hochschule während deiner Ausbildung ist. Die zukünftigen Chefs gehen da ja bei ihrer Beurteilung oft auch davon aus, wie es zu ihrer Zeit war oder wo sie selbst studiert haben. Ich würde da lieber gucken ob wie in deinem Fall Aachen wirklich so gut ist und so gute Studienbedingungen bietet wie es der Ruf verspricht. Das muss ja nicht übereinstimmen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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