Kann ich mit meinem Leben machen was ich will?

vom 21.11.2008, 23:10 Uhr

Hallo!

Dieser thread hier hat mich zum Nachdenken gebracht Selbstmord vor der Webcam in den USA

Ich würde die Leute die zugesehen haben nicht bestrafen, weil ich der Meinung bin, dass ich selber wissen muss, was ich mit meinem Leben mache und ich auch nicht wollen würde, dass man mich rettet, wenn ich vorhabe mir mein Leben zu nehmen. Ist es nicht mein Recht, dass ich mit meinem Leben machen kann was ich will? Wenn ich keinen anderen damit gefährde! Wenn ich zu Hause Tabletten nehme oder mir sonst was antue ohne irgendeinen Menschen zu gefährden. Also nicht, wenn ich mit dem Auto in die falsche Richtung auf der Autobahn fahre.

Ich würde es wohl auch nicht öffentlich machen. Aber ich würde es ein Eingriff in mein Privatleben sehen, wenn man mich "halb Tod" versucht zu retten und ich dann vielleicht ein Leben lang noch ein Pflegefall bin. Wenn ich für mich beschliesse, meinem Leben ein Ende zu setzen und auch wenn jemand Bescheid wissen würde, dann dürfte derjenige doch nciht bestraft werden. Denn ICH selber will das doch und Selbstmord oder der Versuch ist nicht strafbar.

Wer hat das Recht darüber zu bestimmen, ob ich gerettet werden soll.

Wie seht ihr das? Würdet ihr es gut finden, wenn man eure Entscheidung missachtet? Wie weit würdet ihr gehen um einen, der sich selbst umbringen will zu retten?

Es ist natürlich auch schwer zu urteilen, was man tun würde, wenn man nciht in der Situation ist. Ich weiß nicht, ob ich wirklich alles dran setzen würde, wenn ich wüßte, warum sich jemand das Leben nehmen will. Denn ich denke, wenn derjenige wirklich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, dann sollte er auch über sein Leben selber bestimmen dürfen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Naja, ich weiß nicht, ob man noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, wenn man sich entschließt, sein Leben zu beenden. Es muss doch etwas sehr dramatisches und starkes passiert sein, um einen zu einer solchen Tat zu veranlassen. Und sich im Zuge dessen das Leben nehmen zu wollen, fällt für mich im weitesten Sinne unter Affekthandlungen. Die wiederrum unbedacht und eher spontan sind.

Natürlich gibt es auch Selbstmordversuche, die über lange Zeit hinweg geplannt wurden. Aber auch dann müssen doch ernsthafte psychische Probleme vorherrschen. Niemand der im Vollbesitz seiner geistgen Kräfte ist, kann sich täglich mit dem eigenen Tod auseinandersetzen und gemütlich das eigene Ableben planen.

Es gibt Menschen, die unbedingt sterben wollen und die versuchen es so oft, bis es klappt. Aber viele greifen in ihrer Verzweiflung zu diesem Weg,da sie glauben, keinen anderen Ausweg mehr zu haben. Und diesen Menschen muss man schon helfen. Die sehen einfach keine Alternativen. Die es aber immer gibt. Und die man ihnen nur aufzeigen muss.

Vor allem wenn der Selbstmord angekündigt wird, ist das oftmals ein Hilfeschrei, den es zu beachten gilt. Hier sollte man schon eingreifen und versuchen, Auswege zu finden.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Ist es nicht mein Recht, dass ich mit meinem Leben machen kann was ich will? Wenn ich keinen anderen damit gefährde! Wenn ich zu Hause Tabletten nehme oder mir sonst was antue ohne irgendeinen Menschen zu gefährden. Also nicht, wenn ich mit dem Auto in die falsche Richtung auf der Autobahn fahre.

Wenn man da nach dem Gesetz in Deutschland entscheidet, kann man die Ausgangsfrage wohl eindeutig mit "nein" beantworten, denn Selbstmord ist gegen das Gesetz (allerdings wird dieser Verstoß nicht geahndet - wie auch bei Erfolg?!).

Ich persönlich sehe es von zwei Seiten. In meinem Freundeskreis gab es schon mehr als drei Selbstmordversuche (komm mir jetzt bloß keiner mit "was für Freunde hast du denn", danke!). Bisher war glücklicherweise keiner von Erfolg gekrönt. Sie fanden auf verschiedene Weisen statt, allerdings alle ohne reelle Gefährdung Dritter. Einerseits denke ich schon, dass jemand sein Recht auf Selbstbestimmung haben sollte, und wenn man sich für den Tod entscheidet... Aber andererseits hat auch nach dem Tod das Handeln Konsequenzen für andere. Allein die traundernde Familie die man hinterlässt, damit macht man seinen Angehörigen auch nichts leichter. Auch wenn Selbstmordgefährdete sich gerne einbilden dass alle anderen sie am liebsten los wären - das stimmt in 99,9% der Fälle schlichtweg nicht. Es ist die Depression, die sie dies glauben lässt.

Womit wir dann beim Thema der freien Entscheidungen wären: Ist mein Geist eigentlich frei, wenn ich unter einer Depression (zum Beispiel) leide? Oder ist es dann die Krankheit, die über mich bestimmt? Ist es dann also noch meine eigene Entscheidung? Irgendwie nicht. Aber es ist gleichzeitig auch niemand anderes Entscheidung. Deswegen würde ich sagen, dass man gar nicht in der Lage ist, soetwas zu entscheiden. Es kann einem eine fixe Idee kommen und diese kann man umsetzen. Unterm Strich kommt dabei nur wieder raus, das man wohl selbst für sein Handeln verantwortlich ist, aber ob man dabei immer freie Entscheidungen trifft möchte ich nicht sagen. In Entscheidungen lässt man sich (auch sonst) von diversen Faktoren beeinflussen, weshalb ich die Phrase "freie Entscheidung" auch sehr zwiespältig finde. Aber das würde jetzt vielleicht zu weit ausarten.

Der einzige Fall den ich noch in die Diskussion einbringen möchte ist folgender: Schwerkranke Menschen die aufgrund ihrer Krankheit zum heutigem medizinischer Status und in den nächsten Monaten keine Heilung erwarten können und deren Krankheit auch wirklich schon so weit fortgeschritten ist, dass sie beinahe zu nichts mehr in der Lage sind und nur noch dahinsiechen, würde ich eine solche Entscheidung "verzeihen". Nebenbei: Ich bin auch für Sterbehilfe.

Allerdings möchte ich auch bei dem Fall der unheilbaren Krankheit zu bedenken geben, dass es immer auch die Möglichkeit gibt, zu warten. Wir wissen eigentlich nie, wann genau dann der Tod eintreten würde - und es ist auch für erstmal unheilbar Kranke möglich noch jahrelang mit ihrer Krankheit (mehr oder weniger normal) zu leben. In den Monaten und Jahren die man wartet, kann es Fortschritte in der Forschung geben. Aktuell ist ein Schritt in die Richtung der AIDS-Forschung getan, eine der "letzten" als unheilbar geltenden Krankheiten.

Es gibt eigentlich für jeden den Silberstreifen am Horizont, mal mehr und mal weniger groß. Ich glaube nicht an Gott, aber aus irgendeinem Grund haben wir Menschen ein Bewusstsein. Haben wir denn das Recht, dieses Bewusstsein auszulöschen?! Ohne jemanden um Erlaubnis zu bitten? Wir haben uns nicht entschieden zu leben, sondern wir wurden geboren. Schon ander Formulierung erkennt man den passiven Forgang. Woher kommt also die Eingebung, über unseren Tod entscheiden zu dürfen? Ohne jemanden der für uns "verantwortlich" ist danach zu fragen, wie zum Beispiel unsere Eltern. (Das soll allerdings nicht heißen das Eltern über das Leben ihrer Kinder entscheiden dürfen.)

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Einen angekündigten Selbstmord würde ich auch für einen Hilfeschrei halten. Ebenso Selbstmorde, die nicht "klappen". Wenn sich jemand ernsthaft umbringen will, schafft er es auch. Außerdem würde er seinen Selbstmord nicht per Webcam ins Internet stellen, weil da die Chance, dass jemand Hilfe ruft, doch sehr groß ist (bzw. man könnte zumindest vermuten, dass es so ist).

Ich habe den Thread vorher gelesen, allerdings nicht geschaut, um wen es sich bei den Zuschauern genau handelte. Ich habe schon von Suizid-Communities gehört, in denen ein Selbstmord etwas ganz tolles ist. Wenn die Zuschauer von dort stammten, ist es nicht verwunderlich, dass keiner geholfen hat. Außerdem weiß man ja nicht, ob die Zuschauer das ernst genommen haben. Ist der Selbstmörder einfach eingeschlafen? Dann hat sich vielleicht einfach keiner Gedanken gemacht, dass die Person wirklich tot sein könnte. Wenn der Selbstmörder also nicht in der Suizid-Gruppe war, vermute ich wirklich einen Hilfeschrei und finde es schade, dass der nicht gehört wurde.

Sonst stimme ich Diamante zu: Wenn ich mich umbringen will, ist das meine Sache. Ich würde ungern gerettet werden, wenn ich wirklich sterben will. Deshalb würde ich allerdings vorsorgen, dass meine Methode sicher ist und mich wirklich erst, wenn ich tot bin, jemand findet.

Sollte ich aus welchem Grund auch immer sterben wollen, will ich da keine anderen Menschen mit reinziehen. Sie sollen mich weder sterbend finden, noch durch meinen Selbstmord gefährdet werden (z.B. als Geisterfahrer) noch traumatisiert werden, weil sie meine Überreste zusammenkratzen müssen (z.B. beim Sprung von hohem Gebäude).

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke nicht, dass das richtig wäre, jedem für sein Leben selber verantwortlich zu machen. Sicher hast du die Möglichkeit dich selber umzubringen, aber die Aufgabe einer Polizei oder eines Arztes ist es, dein Leben zu retten, egal ob du das möchtest oder nicht, denn man kann in dem Moment nicht wirklich abschätzen, ob du es nicht möchtest, weil du pyschisch krank bist oder weil du wirklich sterben willst.

Wenn einer wirklich sterben will, dann bekommt er das auch früher oder später hin. Wenn ich persönlich von einem wüßte, der sich umbringen möchte, dann würde ich auch alles dafür tun, um ihn davon abzuhalten, weil es immer einen Ausweg gibt; egal welche Probleme man hat. Meistens sind es in solchen suizid Fällen auch pychische Krankheiten, die sich behandeln lassen und ein paar Jahre später bereuen diese Patienten ihren Versuch und sind glücklich, dass sie es niemals versucht haben oder nicht geschafft haben.

Wenn man es legalisieren würde, dann würde die Selbstmordrate erheblich steigen, es würde schon fast normal werden. Es ist ähnlich, wie mit dem Abtreiben; damals hätte man es niemals erlaubt und heute ist es fast schon normal, weil die Menschen sich daran gewöhnt haben und man es allgemein legalisiert hat (bis zu einem bestimmten Monat der Schwangerschaft natürlich).

Das einzige, was die meisten Menschen davon abhält sich selber umzubringen ist die Familie zurück zu lassen, in dem Wissen, dass sie dann schlecht über ihn denken würden. Dass heißt die allgemeine Ablehnung von Selbstmord rettet in einem gewissen Sinne Leben, so verrückt es auch klingt. Selbstmord ist und bleibt deshalb auch hoffentlich ein unwürdiger Tod, der oft der einzige Ausweg von verzweifelten Menschen ist, dennen man in 99% der Fällen auch hätte helfen können, aber die sich eben einfach nicht helfen haben lassen.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo Diamante,

es gibt sicher viele Gründe, die uns nachvollziehen lassen, warum jemand so verzweifelt ist, dass er sich das Leben nehmen möchte. Dennoch bin ich der Meinung, dass man Menschen in diesen Fällen vor sich selber schützen muss. Wo Leben ist, da möchte ich leben sehen, und nicht den Tod.

Oftmals erscheint uns im Leben eine Situation als völlig aussichtslos. Wir sind verzweifelt und überfordert. Ich kenne das und habe solch eine Situation schon öfters erlebt. Aber schließlich bin ich dann doch auch immer wieder und der Ende des Tunnels ans Licht kommen. Vor lauter Problemen wissen wir manchmal gar nicht mehr, wie es überhaupt ohne es und glauben nicht daran, dass es für uns auch wieder einmal anders kommen könnte.

Weil ich Christin bin, habe ich ohnehin zum Tod eine ganz andere Beziehung als die meisten Menschen. Der Tod hat für mich seinen Schrecken verloren, weil Jesus Christus ihn überwunden hat. Ich glaube an ein Leben nach dem Tod. Was wäre also gewonnen, brächte ich mich selbst um? Könnte ich tatsächlich durch den Freitod vor mir selbst davonlaufen? Habe ich mir das Leben denn allein gegeben, so dass ich es mir allein nehmen dürfte? Wo kommt es denn her?

Man sollte sich nichts vormachen. Es gibt immer Menschen, die darunter leiden werden, wenn wir durch den Freitod aus dem Leben scheiden, ganz zu schweigen von all den missglückten oder geglückten Versuchen, bei denen andere aus Versehen bei einem Selbstmordversuchen physischen Schaden erlitten.

Besser als den Freitod zu wählen sollten sich Betroffene seelische und medizinische Hilfe suchen, denn sehr oft schon hat das zu einer Lösung der bestehendenProbleme führen können. Es gibt sehr viele sehr gute Ärzte, die wirklich in der Lage sind auch zu helfen, wo Betroffene einfach keine Lösung mehr sehen können.

Wer sich mit Selbstmordgedanken herumquält, sollte sich bald jemand suchen, dem er sich anvertrauen kann, denn Schweigen über unseren Zustand macht ihn nur noch schlimmer. Reden Sie mit jemandem! Da allerdings sehr viele ungeschulte Menschen damit nicht umgehen können, und einfach selbst überfordert wären, rate ich Ihnen zu erfahrenen und speziell dafür ausgebildeten Seelsorgern und Ärzten. Haben Sie keine Angst. Wenn sie den Druck nicht mehr aushalten können und sofort Hilfe brauchen, gibt es bei Ihnen Vorort sicherlich einen Seelsorgernotdienst. aber auch im Internet finden Sie Hotlines, die rund um die Uhr zu erreichen sind.

Schmeißen Sie ihr Leben nicht weg, denn Sie sind wertvoll, so wertvoll, dass Gott seinen Sohn auch für Sie hergab.

Seven

» seven » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,15 »


Ich finde jeder Mensch sollte selber entscheiden können ob er leben möchte oder nicht. Wir haben nicht die Möglichkeit zu wählen ob wir geboren werden, aber wenn unser Leben nicht so verläuft, wie wir es uns erhoffen, dann sollte es auch die Möglichkeit geben Schluss zu machen.

Ich habe selber schon mit dem Gedanken an Selbstmord gespielt, es aber nie in die Tat umgesetzt. Heute geht es mir besser als damals und sicher könnte man sagen, dass ich das niemals erlebt hätte, wenn ich mein Leben damals beendet hätte. Fakt ist aber auch, dass man nicht weiß wie lange man sich noch quälen muss, bis sich etwas zum positiven ändert oder ob das jemals eintreten wird.

Wenn ich von Freunden wüsste, dass sie den Entschluss gefasst hätten Selbstmord zu begehen, würde ich sie nicht daran hindern. Sicher kommt es auch auf die Situation drauf an, aber wenn ich wüsste, dass der-/diejenige schon länger mit dem Gedanken spielt, dann habe ich meiner Meinung nach einfach nicht das Recht mich derart einzumischen und sie zu zwingen ein Leben zu leben, das sie nicht leben möchten.

Gesetzt dem Fall ich lese im Internet von einer mir unbekannten Person, dass sie sich umbringen wird mitsamt Datumsangabe, würde ich vielleicht doch etwas tun. Angekündigte Selbstmorde können schließlich auch ein Hilferuf sein, manchmal weiß man sich einfach nicht mehr anders zu helfen.

Sicherlich werden Angehörige unter dem Selbstmord leiden, aber an einem gewissen Punkt wird einen das auch nicht mehr zurück halten. Was habe ich auch davon, wenn ich mich ihretwegen dazu entschließe ein Leben weiter zu leben, das für mich nicht mehr lebenswert ist?

Sollte ich einmal an den Punkt gelangen an dem ein weiterleben für mich nicht mehr in Frage käme, würde ich aber eine Methode wählen, die nicht auch noch andere Menschen direkt mit hineinzieht.

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» Fainne » Beiträge: 633 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallöchen,

Naja ich bin ja der Meinung, dass man mit seinem Leben nicht machen knn was man will. Ja, man kann sich das Leben nehmen, aber das war es auch schon so ziemlich. Und selbst hier bin ich der Meinung, dass man nicht das Recht dazu hat,weil immer jemand darunter leiden wird.

Unser Leben wird bestimmt von Selbsterhaltung, wir lernen, arbeiten, genießen ab und zu, aber sobald ein Ungleichgewicht entsteht wird alles durcheinander gebracht. Mit dem ersten Atemzug beeinflussen wir unsere Umwelt, die Eltern, aber auch eventuell auch die Hebamme, deren erstes Kind wir waren,was sie ins Leben geholt hat usw.

Ich muss in ide Uni, meine Pflcichten erledigen, meine Tiere füttern mit dem Hund raus. Ich muss lernen, zwischen drin essen, trinken usw. Ich kann nicht einfach sagen: So, heut fütter ich die Schweine mal nicht und der Hund kommt auch nicht raus, ich kann nicht ewig das Klo nicht putzen. Das sind alles Sachen die bestimmen mein Leben. Mal eben spontan dem ganzen entfliehen geht auch nicht.

Nimmt man sich dann einfach das Leben, weil man eben beweisen will, dass man doch noch einen Funken Selbstbestimmung hat, dann hat das unter Umständen auch verheerende Folgen. Klar, wir bekommen die nicht mehr mit, aber deswegen finden sie aufgrund dessen trotzdem statt. Die Eltern, Geschwister etc. sind traurig, vielleicht wird der Partner depressiv oder wird Alkoholiker, weil er es nicht verkraftet und ich fragt: Warum. Der Arbeitsplatz wird frei, ein anderer wird eingestellt - es ist eine Kettenreaktion, die wir ausgelöst haben.

Und all das beweist, das wir im Grunde determiniert sind im Denken und im Handeln.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14978 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wie weit würdet ihr gehen um einen, der sich selbst umbringen will zu retten?

Ich würde in dem Fall erst mal davon ausgehen, dass ich dazu verpflichtet bin zu helfen und dass ich unter Umständen auch wegen unterlassener Hilfeleistung belangt werden kann wenn ich einfach nur zusehe wie sich jemand umbringt. Ich weiss nicht wie die Rechtssprechung in solchen Fällen in Deutschland ist, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass unterschieden wird ob die lebensbedrohliche Situation Selbst oder Fremd verschuldet ist. Genauso ist ein Arzt natürlich auch verpflichtet alles zu tun um ein Menschenleben zu retten und darf sich nicht von den Umständen beeinflussen lassen und muss sich eben unter Umständen auch über den Willen des Patienten hinwegsetzen.

Natürlich hat jeder das Recht mit seinem Leben zu machen was er will und ich finde es auch völlig falsch jemanden zu zwingen weiter zu leben wenn er das absolut nicht mehr möchte. Denn in solchen Fällen geht es doch nicht um das Wohl der Person sondern darum, dass es den Angehörigen gut geht und dass sie sich nicht mit Endgültigkeit, Tod und Abschied auseinander setzen müssen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke nicht, dass sich die Frage ob man mit seinem Leben machen dürfe was man will so einfach mit ja oder nein beantworten lässt. Denn meiner Meinung nach hat jeder Mensch auch eine gewisse Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen und diese Verantwortung lässt sich nicht in jeder Situation mit absoluter Selbstbestimmung über das eigene Leben vereinbaren.

Ohne weitere Bedenken würde ich diese Frage daher nur für einen Menschen bejahen, der überhaupt nicht weiter mit seiner Umwelt interagiert. Solche Menschen gibt es aber meines Wissens überhaupt nicht. Jeder hat irgendwelche Berührungspunkte nicht nur mit der Umwelt allgemein, sondern immer auch mit Mitmenschen. Und da wären wir dann auch bei den schon von Taline erwähnten Konsequenzen für die Mitmenschen, die kann man ja meist nicht abschätzen.

Wenn jemand Selbstmordgedanken hat, dann befindet sich diese Person doch immer in einer Ausnahmesituation, da frage ich mich dann auch, ob diese Person wirklich so frei in ihrer Entscheidung ist oder ob nicht vielmehr die Umstände die Entscheidung beeinflussen. Und daher würde ich in einer solchen Situation immer eingreifen und versuchen den Suizid zu verhindern.

Anders sieht es aus, wenn eine Person sehr krank ist und es darum geht, wann und wie die Person sterben darf. Für diesen Fall finde ich die Patientenverfügung eine hervorragende Einrichtung, die man meines Erachtens auch unbedingt mit den am nächsten stehenden Mitmenschen besprechen sollte. Denn wenn es dann zum Fall der Fälle kommen sollte, dann sind diese Menschen doch schon vorbereitet und die Konsequenzen sind schon vorher abschätzbar. Außerdem ist das sicher bei Zweifeln an der Authentizität dieser Verfügung sinnvoll sich mit dieser beschäftigt zu haben und sie zu kennen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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