Medikamenten Allergie - wie für Notfall vorsorgen

vom 13.11.2008, 13:14 Uhr

Sorae hat geschrieben:ich hab in dem Moment etwas anderes zu tun wenn ich jemanden Bewusstlos mit einem Atemstillstand auffinde als seine persönlichen Sachen zu durchkramen. Und das schreib ich nicht nur so, ich mache diesen Job schon lange genug.

Das ist wohl war, jedoch bist du ja nicht allein am Unfallort und nach der ersten Stabilisierung des Patienten, sofern das gelingt wird jawohl einer von euch Zeit dafür haben. Zumal du wohl auch nicht immer danach gucken wirst, was einem Bewusstlosen mit Atemstillstand um den Hals baumelt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bevor hier weiter auf Teufel komm raus gestritten wird, bitte doch erst mal auch die umfangreichen Beiträge von Sorae genau durchlesen, dann kann man nämlich auch folgendes lesen:

Sorae hat geschrieben:Und wieso sollten die SOS Ketten und Armbänder nichts bringen ? Das ist das was einem sofort auffällt, denn der Puls wird bei einem bei einem Bewusstlosen an den Carotiden also am Hals gefühlt und dort sieht man auch das Kettchen - bei jemanden der das Bewusstsein noch hat, vorzugsweise am Handgelenk also fällt wiederrum das Armbändchen auf.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Klehmchen hat geschrieben:
Sorae hat geschrieben:ich hab in dem Moment etwas anderes zu tun wenn ich jemanden Bewusstlos mit einem Atemstillstand auffinde als seine persönlichen Sachen zu durchkramen. Und das schreib ich nicht nur so, ich mache diesen Job schon lange genug.

Das ist wohl war, jedoch bist du ja nicht allein am Unfallort und nach der ersten Stabilisierung des Patienten, sofern das gelingt wird jawohl einer von euch Zeit dafür haben. Zumal du wohl auch nicht immer danach gucken wirst, was einem Bewusstlosen mit Atemstillstand um den Hals baumelt.


Fällt schon auf, denn wie JotJot bereits aufgegriffen hat fühlen wir (im Gegensatz zu den Laienhelfern) noch den Puls bei den Bewusslosen und fangen nicht direkt an auf den Patienten zu drücken. Und wie jeder gelernt hat in seinen Lebensrettenden Sofortmaßnahmen, Atemwege freimachen ! Dazu gehört nicht nur das Kopf überstrecken sondern auch das entfernen von beengender Kleidung sowie dicht anliegendem Schmuck.

Vor ein paar Jahren waren doch diese Tattoo Halsketten so in die direkt an der Haut anliegen, diese sollten zum Beispiel entfernt werden bei einer Bewusstlosen Person, da diese die Atemwege verlegen können oder Erbrochenes nicht aus dem überstreckten, geöffneten Mund abfliessen kann.

Ach und zu deinem ersten Text, es ist richtig das ich nicht alleine bin. Wegen der Kostenpolitik die auch vor dem Rettungsdienst nicht halt macht, sitzt meistens nur noch ein Rettungsassistent auf dem Fahrzeug und das andere ist ein "geeigenter Fahrer" wie es so schön heißt. Soll heißen, das sind bessere Taxifahrer die auch Liegendtransportieren dürfen und eine geringere Medinzische Ausbildung haben.

Somit bin ich der "Chef" auf dem Fahrzeug, gebe die Kommandos muss aber auch vieles aus rechtlichen Dingen selbst machen ! Und ebenfalls gehört danach die Dokumentation der Maßnahmen zu meinem Aufgabengebiet, die Abrechnung jedoch ist nicht mein Aufgabenfeld. Soll heißen, ich erledige die personellen Angaben nur wenn ich auch die Zeit dafür habe und alles andere bereits Dokumentiert wurde, auf einer 5 Minuten Fahrt ins Krankenhaus meistens nicht möglich das Umfangreiche Protokoll von inzwischen 4 Din A4 Seiten mit 4 fach durchschlag zu schaffen (dazu kommen noch einmal 2 x Din A5 Transportscheine "Bussfahrkarten").

Ansonsten ist dies die Aufgabe der Frakturation diese herrauszufinden. Und mal ehrlich, ich denke es wäre dir wie auch jedem anderen lieber wenn ERST die Maßnahmen durchgeführt werden und DANN nach der Karte gefragt wird. Das ist nicht so wie in der Hausarztpraxis oder im Krankenhaus, wo man sich immer erst an die Anmeldung begeben muss und 10 Euro vorlegen. Wir helfen sofort egal ob Stinkereicher Promi oder vollgepisser Penner vom Bahnhof. Würden wir erst nach den Versicherungskarten fragen oder bei den Privatversicherten direkt abrechnen mit einem Ritsch-Ratsch Gerät - dann würdet ihr euch aber umgucken wie die Präklinische Medinzische Versorgung darunter leidet und wieviele dann durch das Raster fallen und gar keine bekommen.

Und noch etwas, bei einem Bewusstlosen steht nicht nur das Symptom im Vordergrund, sondern es wird auch angefangen die Ursache dafür zu suchen. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Bewusstlosen um die Schnapsleichen oder um eine Unterzuckerung, die wird bekämpft und dann kann sich der Patient auch wieder äussern bzw. bei den besoffenen Bewusstlosen kommt in einigen Bundesländern die Polizei direkt mit hinzu - und diese dürfen dann nach den Personalien suchen.

Um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen:
Der Rettungsdienst darf NICHT in den persönlichen Gegenständen des Patienten wühlen um die Personalien herrauszufinden, ausser er hat das Einverständnis des Patienten dazu. Bei einem Bewusstlosen zählt der "mutmaßliche Wille", soll heißen, das ich im besten Wissen und Gewissen für den Patienten handeln muss und dazu gehört nicht das Kramen in seinem Geldbeutel nach dem Versicherungskärtchen oder Personalausweiß, denn mir ist es in dem Moment egal wie der Mensch heißt der meiner Hilfe bedarf.

Bei einem Patienten der noch bei Bewusstsein ist, kann und darf mir ebenfalls die Herrausgabe des Versicherungskärtchens verweigern (was die wenigsten machen werden da sie es nicht wissen), ebenso wie die Auskunft über seine Personalien !
Und ich bin nicht befugt den Patienten in irgend einer weise dazu zu zwingen, denn das übernimmt in der Bundesrepubilk Deutschland immer noch die Exekutive, sprich die Polizei. So etwas nennt sich Gewaltenteilung, wenn ich das auch noch dürfte dann hätte ich so ziemlich einen Freifahrschein durch alle Organe und das wäre dann eine Dikatur im kleinen Rahmen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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