John Grisham in Bestform

vom 10.11.2008, 19:34 Uhr

Hi an alle Leseratten und Grisham-Fans,
Ich bin vor kurzem auf ein sehr ungewöhnliches Buch von John Grisham gestossen. Normalerweise glänzt der Autor ja durch Justizthriller, die allesamt gut recherchiert und durchdacht sind, dennoch aber reine Fiktion sind. Mit seinem 19-ten Buch allerdings beschreitet der Autor einen ganz neuen Weg. Und in meinen Augen ist ihm das sehr gut gelungen.

In Verdächtig-oder "Innocent man" für alle, die es, wie ich, auf Englisch lesen möchten- geht es um einen Justizirrtum der sich in den 70er, 80er Jahren in Amerika tatsächlich so abgespielt hat.

Das Buch handelt von einem jungen Mann, Ron Williamson, der als Kind eine großartige Karriere als Baseballstar vor sich hatte. Er war sehr talentiert und wurde als vielversprechendes Talent gehandelt. Dann kamen die wilden Jahre, er rutschte ab in den Drogen- und Alkoholmissbrauch und er wurde dadurch leicht reizbar und geriet oft mit der Polizei in Konflikt.

Im Jahr 1982 wurde in Ada ein junges Mädchen missbraucht und ermordet. Nach fünf erfolglosen Jahren der Suche nach dem wahren Mörder wurde Williamson verhaftet. Aufgrund zweifelhafter Indizien. Die ganze Anklage stützte sich auf bestochene Zeugen und lächerlich schlecht recherchierten Indizien. Dennoch wurde er für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.

Die Geschichte zeigt, was für Folgen Justizfehler für eine einzelne Person haben können und was für Konsequenzen sich ergeben können. Es zeigt die grausame Reise eines Mannes, von der er fasst nicht zurückgekommen wäre.

Ich fand das Buch unglaublich spannend obwohl es teilweise sehr trocken ist, da wirklich jeder einzelne Auftritt vor Gericht und jede Anklageschrift minutiös erklärt und beschrieben wird.

Was haltet ihr von dem Buch? Ist es besser als Grishams sontigen Werke oder fandet ihr das nicht so prickelnd?

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe das Buch noch nicht gelesen, werde das aber mal fix auf meine Liste setzen, das hört sich ja echt gut an. Und Grisham lese ich sowieso gern.

Wie kam denn dann raus, dass er es gar nicht gewesen ist? Hatte er das Glück, das jemand den Fall spannend fand und wieder aufrollte?

Ich habe zwar vor es selber noch zu lesen, aber da es mich nicht stört. sowas vorher zu wissen und ich ja nun auch weiss, dass er am Ende lebend aus der Sache rauskommt, würde mich das schon interessieren.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ohne zu viel zu verraten kann ich dir mal ungefähr sagen, wie sich das ganze dann abgespielt hat: einerseits ist es seinen unglaublich engagierten Schwestern zu verdanken, dass der Fall immer wieder zur Sprache kam. Seine Schwestern waren unermüdlcih in der Such nach guten Anwälten und haben immer wieder versucht bei der örtlichen Polizei für Verständnis und den Willen zu Wahrheit zu sorgen.

Andereseits haben einige wenige tüchtige Anwälte und Psychologen erkannt, dass Ron Williamson ernsthaft krank ist, dass sein unziemliches Gebären vor Gericht, das bei der Verurteilung leider mit ausschlaggebend war, von einer pschischem Krankheit stammt und er in Behandlung gehört anstatt in die Todeszelle.

Und letzten Endes hat ihm die moderne Forschung das Leben gerettet. In den 90er Jahren kamen die DNS-Tests auf, die dann eindeutig gezeigt haben, wer der wahre Mörder war. Zudem haben diese Tests gezeigt, wie nachlässig zuvor bei den Bluttests gearbeitet wurde. Denn der wahre Mörder wurde zwar zu einem Bluttest geladen, aber weil Ron Williamson ein so passender Täter war, wurde er kurz vor dem Test einfach wieder nach Hause geschickt.

Alles in allem ist das Buch sehr empfehlenswert und auch wenn bereits beim ersten Lesen des Einbandes klar wird, wie das ganze ausgeht, sind die Details doch interesant und lassen einem den Atem stocken :lol:

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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