OP oder Job ?

vom 03.11.2008, 23:25 Uhr

Hallo, ich stehe vor einer sehr schwierigen Entscheidung. Im Mai 2008 wurde ich operiert wegen einer Steißbeinfistel. Diese wurde mir entfernt und so musste ich danach lange zu Hause bleiben, damit die Wunde zu wachsen konnte. Doch ich hatte immer wieder Probleme mit der Wundheilung.

Als ich dann wieder zur Arbeit ging , wurde mein Vertrag trotz der 2 Monate langer Krankschreibung verlängert. Mein Vertrag läuft normalerweise am 9. Dezember aus, doch mein Feedback wurde bereits geschrieben und nun steht mir eine 1 Jahres Verlängerung an. Diese will ich natürlich auch haben.

Doch nun war ich heute beim Arzt, weil ich wieder Probleme mit der wunde habe. Das Loch ist zwar schon sehr klein, doch es hat sich ein weiteres gebildet und somit ist die Wunde wieder größer. Außerdem stellte die Ärztin heute eine Infektion fest und verschrieb mir Antibiotika. Ich muss wieder operiert werden sagte sie. Sie wollte mich sofort krankschreiben doch ich lehnte ab, weil ich meinen Job auf keinen Fall verlieren will. Sie war erstaunt. Nun muss ich die Tage zum Chirugen der mich bereits operiert hat, damit er sich alles anguckt .

Wenn ich mich jedoch wieder operieren lasse, dauert es wieder sehr lange ehe ich arbeiten kann und diesmal habe ich mir geschworen erst dann wieder zur Arbeit zu gehen, wenn die Wunde komplett zu geheilt ist, da ich eine sitzende Tätigkeit habe und sonst die Wunde nicht "normal" verheilen könnte, weil ich den ganzen Tag drauf sitzen.

So nun stellt sich für mich folgende Frage / Fragen. Soll ich mich operieren lassen und dadurch den Job riskieren oder soll ich mich für den Job entscheiden und somit die Gesundheit riskieren?

» ZappHamZ » Beiträge: 1889 » Talkpoints: -16,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo ZappHamZ!

Die Gesundheit geht immer vor. Auch wenn man dadurch den Job risieren würde. Aber ich denke, wenn du trotz langer Krankschreibung eine Verlängerung bekommen hast, dann weiß dein Arbeitgeber auch, woran er mit dir ist und wird dir nciht gleich kündigen.

Rede doch mal mit deinem Arbeitgeber und sage ihm auch wie leid dir das tut, dass du wieder krank geschrieben werden wirst, weil du wieder operiert werden muss. Dann siehst du ja auch an seiner Reaktion, wie er dazu steht. Dein Arbeitgeber wird auch keine finanziellen Nachteile haben, weil du ja mittlerweile Krankengeld und keine Lohnfortzahlung mehr bekommst. Dadurch kann er dich ja auch weiter beschäftigen ohne dass er dich bezahlen muss.

Wenn du aber wirklich wählen musst, entweder deine Gesundheit oder der Job, dann würde ich mich an deiner Stelle für die Gesundheit entscheiden. Denn du bist noch jung und solltest deine Gesundheit hüten und nicht aufs Spiel setzen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo ZappHamZ,
ich denke wie Diamante, deine Gesundheit geht vor. Du weisst ja wie schmerzahft sowas sein kann und wenn es verschleppt wird heilt es nicht richtig. Meinst du nicht, du könntest deinem Chef es so erklären, wie du es uns erzählt hast? das du sehr gern in seiner Firma bist, aber sich eine OP nicht umgehen lässt? Wenn er dich doch eh ein weiteres Jahr haben wollte dann ist er auch zufrieden mit dir, also vielleicht nimmt er die nächste Krankschreibung nochmal hin?

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kann mich meinen beiden Vorrednerinnen nur anschließen. Deine Gesundheit ist absolut das Wichtigste. Dass Du den Job dadurch eventuell riskierst, ist natürlich nicht unproblematisch, aber wenn Du krank bist, nützt Dir das alles gar nichts.

Vor allem mit so einer Steißbeinfistel ist nicht zu spaßen - ich habe damit auch so meine Erfahrungen gemacht. Du weißt ja selbst schon wie lange da die Nachbehandlung dauert. Und wenn das jetzt nicht alles vernünftig abgeschlossen wird, kannst Du das auch immer wieder bekommen. Und das ist ja ganz sicher nicht in Deinem Sinne - schließlich wählt man nicht umsonst diesen umständlichen Weg der Heilung. Der soll ja eigentlich dafür sorgen, das Risiko einer wiederholten Erkrankung zu minimieren.

Das ist auch alles nicht ungefährlich. Wenn sich das infiziert, kannst Du eine Blutvergiftung und alles Mögliche bekommen. Das geht bis hin ins Gehirn und dann bist Du hin. Dann hast Du von Deinem schönen Job auch nicht mehr viel. Das klingt jetzt böse, aber so ist es nun mal. Du musst Dich unbedingt darum kümmern.

Wenn Du mit Deinem Chef in einer ruhigen Minute mal redest, lässt sich da vielleicht etwas machen. Wenn nicht, ist das sehr ärgerlich, aber auch leider nicht zu ändern. Wat mutt, dat mutt sag ich dazu :-)

» Insan1ty » Beiträge: 294 » Talkpoints: 20,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo ZappHamZ,

generell würde ich auf jeden Fall auch sagen, dass die Gesundheit das Wichtigste Gut ist, das man im Leben hat und das man nicht verspielen sollte, auch nicht für einen Job.

In deinem Fall würde ich einfach sehen, dass ich die zweite OP evtl. noch etwas rauszögere, denn der 9. Dezember ist nicht mehr so weit weg und du kannst ja erst mal deine Verlängerung des Arbeitsvertrages annehmen und dir den Op-Termin für danach geben lassen.

Die Sache mit der Fistel ist bestimmt mehr als unangenehm, dazu mal eine Frage: Hast du schon mal versucht, mit einer Sitzhilfe zu sitzen? Es gibt für Frauen, die nach der Entbindung einen Dammschnitt bekommen haben, so eine Art Ringauflage für den Stuhl, damit der Druck etwas genommen wird. Du musst dir das wie einen Schwimmring vorstellen, nur vom Durchmesser natürlich kleiner. Ich könnte mir vorstellen, dass dir das evtl. etwas Linderung verschafft, weil dadurch auch Druck von der Stelle genommen wird. Falls du so etwas nicht sowieso schon hast und du auch keine Probleme hättest, damit auf Arbeit zu sitzen (ich weiß ja nicht, in wieweit deine Kollegen von deinem Problem wissen), wäre das zumindest eine Möglichkeit, die Zeit bis zur Op noch durchzustehen.

Du kannst natürlich auch mit deinem Chef reden, aber ich würde definitiv versuchen, erst den Verlängerungsvertrag zu bekommen und die OP noch bis dahin zu verschieben, wenn irgend möglich.

An dieser Stelle auch nochmals gute Besserung an dich und viel Erfolg!!!

Viele Grüße von
wölfchen

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» wölfchen » Beiträge: 2280 » Talkpoints: 13,46 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo ZappHamZ,

ich es ähnlich wie Wölfchen. Klar ist die Gesundheit sehr wichtig. Allerdings knapp 5 Wochen vor der Vertragsverlängerung noch mal eine langwierige gesundheitliche Behandlung in der Du wahrscheinlich wieder für die Firma ausfällst. Das ist natürlich nicht so schön.

Wie sieht denn in Deiner Firma die Auftragslage aus? Vielleicht kannst Du darüber mal mit dem Chef oder anderen "Insidern" sprechen. Denn wenn es ohnehin mau aussieht, wäre Dein Ausfall ja noch zu verkraften. Ist die Auftragslage dagegen zur Zeit sehr gut, wäre es eine Überlegung und natürlich auch Gespräche mit dem behandelndem Arzt wert, wie weit die OP vielleicht verschoben werden könnte.

Ich kenne mich mit Steißbeinfisteln nun gar nicht aus. Besteht vielleicht die Möglichkeit einen schonendere Behandlung zu wählen, die Dich nicht so lange außer Gefecht setzt?

@Diamante, sicher muss der Chef kein Geld mehr an ZappHamZ zahlen, nur muss die Arbeit dann entweder von Kollegen erledigt werden, was nicht so gut für das Betriebsklima ist. Oder aber es muss übergangsweise ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden, der dann wahrscheinlich erst mal eingearbeitet werden muss und auf jeden Fall entlohnt werden will. Auch wenn man als Chef in diesem Fall nach außen hin keine finanziellen Einbußen hat, so ist das Ganze doch nicht unschädlich für die Firma.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ich habe noch was dazu zu schreiben.

1. Bin ich nicht krankgeschrieben und werde also vom Chef bezahlt.
2. Wurden in den letzten Tagen einige Kollegen nicht verlängert und zum Teil gekündigt. Ich bin aber nach Angaben von "Insidern" und Kollegen ein sehr guter Mitarbeiter der dem Unternehmen eine Menge einbringt.
3. Haben wir gerade einen neuen Kunden an Land gezogen , ziemlich groß sogar und ich bin da mit eingeplant.

Also mir bleibt nur zu warten bis ich die Verlängerung habe und dann werd ich wohl offen mit dem Chef drüber sprechen, allerdings bekommt man im Unternehmen gut 2 Monate vor Vertragsauslauf schon bescheid ob man verlängert wird oder nicht. Nun steht also der 9. Dezember sehr nahe und ich habe noch kein Bescheid bekommen.

Was soll ich davon halten? Ich finde es ist eine sehr uneinschätzbare Situation in der ich da bin, gerade weil ich weiß der Chef sthet sehr kritisch zu diesen Sachen, da gerade erst eine Kollegin während ihrer Krankschreibung im Urlaub war, hat ihre urlaubs Fotos online auf ihre Seite gestellt, der Chef hats mitbekommen, sie gekündigt, worauf die Mitarbeiterin vors Arbeitsgericht zog.

Sie hat Recht bekommen, denn ein Urlaub könne zur Genesung beitragen. Also musste der Chef ihr eine hohe Abfindung zahlen. So nun frag ich Euch ob ihr nicht genau so eine Panik habt wie ich?

» ZappHamZ » Beiträge: 1889 » Talkpoints: -16,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!
Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass du deiner Gesundheit den Vorrang geben solltest. Natürlich ist es immer schwer, einen sicheren Arbeitsplatz besonders in der heutigen Zeit zu riskieren und damit vielleicht seine finanzielle Zunkunft zu gefährden, aber was nützt dir dein Job und das Geld, was du damit verdienst, wenn du irgendwann so klrank bist, dass du gar nichts mehr machen kannst ( sei es aus Schmerzen oder sonst etwas) und dein hart verdientes Geld nicht mehr ausgeben kannst.

Für einen außenstehenden lässt sich das wahrscheinlich viel leichter sagen, als wenn man selbst vor dem Problem steht und ich muss auch ehrlich zugeben, dass mir die Entscheidung persönlich wohl auch sehr schwer fallen würde, aber deine Gesundheit ist und bleibt nunmal das wichtigste in deinem Leben auf das du immer angewiesen bist, egal wie gut oder schlecht es dir wirtschaftlich gehen sollte.

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» Katara » Beiträge: 1294 » Talkpoints: 5,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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