Mein Sohn kriegt nix auf die Reihe

vom 20.10.2008, 04:03 Uhr

Ich hoffe es geht in Ordnung, wenn ein „älteres“ Semester hier postet. Es geht auch gar nicht um mich, sondern meinen Herrn Sohnemann, der mir unendlich viel Kummer bereitet. Mein Mann und ich haben ihm stets alles gegeben, was uns nur möglich war: Zuwendung, Unterstützung, Trost, Geld.

Nun ist unser Sohn 25 Jahre alt und bekommt absolut nichts auf die Reihe. Er hat unter anderem drei verschiedene Studien begonnen und alle ohne Abschluss abgebrochen. Die Anzahl seiner Jobs (richtige Berufe waren nie darunter) kann man schon gar nicht mehr zählen. Dementsprechend sieht seine finanzielle Lage aus: Oft muss ich ihm heimlich etwas zustecken, damit er sich was Ordentliches zu essen kaufen kann. Er hatte etliche Freundinnen, war einmal sogar verlobt, doch eine Heirat und eigene Familie ist nicht im Entferntesten in Sicht. Wie bereits erwähnt ist unser Herr Sohnemann bereits 25 und völlig unfähig, auf eigenen Beinen zu stehen.

Wie soll das nur weitergehen? Manchmal liege ich nachts wach und kann nicht schlafen, weil ich mir solche Sorgen um ihn mache!

» Tough » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,62 »



Hast du mit deinem Sohn schonmal darüber geredet ?! Was sagt er denn zu dem Ganzen ?!

Ich denke das Geld zustecken der falsche Weg ist, denn so weiß er doch nicht von wem das Geld ist und gibt es fröhlich weiter aus ohne zu wissen das es von Euch ist und auf Dauer kann es doch keine Lösung sein ihm immer Geld zuzustecken, nur weil er keines mehr hat.

Ich finde, wenn er Geld braucht, sollte ihm keines zugesteckt werden, denn erst dann sieht man, das man ohne "Weiterbildung und Arbeit" nicht weiter kommt. Am besten wäre doch mal ein offenes Gespräch zwischen Euch Eltern und ihm, worin ihr besprechen könnt, was seine Zukunftsprognosen sind und was er denn nun so vor hat beruflich.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wohnt er noch bei dir zu Hause? Dass er noch nicht an Heirat und Kinder denkt, solange er so einen Lebenswandel führt ist eigentlich das vernünftigste, was ich in dem Beitrag von dir über deinen Sohn lesen kann.

Wenn er so viele Ausbildungen schon abgebrochen hat bist du nciht mal gesetzlich verpflichtet ihn noch zu unterhalten. Deswegen würde ich ihm die "Pistole auf die Brust" setzen und ihm sagen, dass es so nciht weitergehen kann. Er ist nicht zur Selbstständigkeit erzogen. Da hast du ordentlich etwas verpasst um ihn auch auf eingenen Beinen stehen zu haben. Das kann man aber denke ich in den Alter aubügeln, indem man ihn ins kalte Wasser wirft und ihm sagt, dass es so nicht geht. Er soll sich einen Job suchen und entweder zu Hause Kostgeld abgeben oder ausziehen und sich sein eigenes Leben leben.

Wenn er ausgezogen ist und dann wieder keinen Job hat, dann wird das Amt schon dahinterhängen, dass er in die Pötte kommt und ihn auffordern sein Geld zu verdienen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



ich denk auch mal, das du einfach den Geldhahn zudrehen solltest. Denn er verlässt sich auf deine heimliche Unterstützung. Verhungern wird er mit Sicherheit nicht gleich. Aber nur dadurch kannst du ihn dazu bringen endlich mal sein Leben in die Hand zu nehmen.

Solange er weiss, das er immer wieder bei dir was bekommen kann, muss er doch seinen Hintern nicht bewegen. Mama anschmachten ist ja wesentlich einfacher, als sich um einen Job zu kümmern.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



In Punkto Geld und Eigenständigkeit muss ich meinen Vorrednern absolut Recht geben: Dadurch dass du ihm dennoch immer wieder "eine Kleinigkeit" zusteckst bleibt das ganze ein Teufelskreis. Auch wenn dieses Beispiel jetzt etwas bescheuert klingt, aber wenn ein Hund einmal gelernt hat, dass bei einer bestimmten Person das Betteln am Essenstisch belohnt wird, dann wird er damit weitermachen. Ich muss aber auch dazu sagen, dass es vollkommen sinnlos ist, das Ganze mit übermäßigem Druck zu versuchen.

Dass jemand mit 25 noch absolut nicht an die Familienplanung denkt ist doch wohl in der heutigen Zeit vollkommen normal. Ich würde mich der selben Alterskategorie zuordnen und wenn es nach mir geht steht in den nächsten 5Jahren +X auch keine Hochzeit incl. Familie an. Das wichtigeste ist, dass ihr euch mal im Familienkreis zusammensetzt und offen darüber redet, warum er noch nicht auf eigenen Beinen steht.

In solche einer Situation ist Druck die falsche Lösung. Redet über die Probleme, über seine Sorgen und Ängste. Natürlich ist es nicht leicht für euch, die 3 abgebrochenen Studien eures Sohnes zu verstehen, aber er wird dafür schließlich seine Gründe gehabt haben. Ich muss für mich sagen, dass ich auch noch absolut nicht finanziell unabhängig von meinen Eltern bin. Ich studiere Vollzeit im Ausland (ja, es gibt tatsächlich Studenten die nicht 6monate im Jahr frei haben) und würde dies ohne die finanzielle Unterstützung meiner Eltern nicht selber finanzieren können.

Sucht in einem gemeinsamen Gespräch Punkte, mit denen ihr euren Sohn motivieren könnt. Wenn du ihn weiterhin (auch finanziell) unterstützen möchtest, dann verknüpfe deine kleinen "zugesteckten Beträge" doch einfach mit Dingen die "unabhängigkeitsfördernd" sind. Auch wenn es nicht mehr ganz altersgerecht erscheint, es ist auf jeden Fall eine Möglichkeit, um nicht nur Tieren, sondern auch Menschen bestimmte Dinge anzulernen.

» Dave200284 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,10 »


Bis vor kurzem standen meine Eltern mit meinem Bruder tatsächlich vor einem ähnlichen Problem. Mein Bruder ist jetzt 24 und fängt gerade diesen Monat sein neues Studium an. Jetzt scheint das Dilemma wohl vorüber, ich hoffe es jedenfalls.

Er hat zunächst sein Abitur mittelmäßig geschafft und danach seinen Zivildienst erledigt. Danach ist er dann von zu Hause ausgezogen um sein Studium in Hannover aufzunehmen. Weil er für seinen Wunschstudiengang Physik zu spät dran war mit der Bewerbung musste er eben Meteorologie mit Vorlieb nehmen. Er meinte, das Grundstudium sei eh sehr ähnlich und im Aufbaustudium könne er ja problemlos wechseln. Ein Semester lang hat er studiert - dann fiel ihm auf, dass ihm das wohl gar nicht so gefällt, Physik und Meteorologie und sowas. Also zahlten meine Eltern schonmal für's nächste Semester die Studiengebühren, für einen Wechsel war er eh zu spät dran. In seinem zweiten Semester wollte er dann einfach durch die Vorlesungen gehen und gucken was es sein sollte, im dritten Semester hat er sich dann überlegt dass er eigentlich gar nicht studieren will :wall: . Bis dahin haben meine Eltern das alles mitgemacht - auch finanziell! Nun wurds ihnen aber langsam zu blöd. Er hatte sich nämlich die Idee in den Kopf gesetzt, dass er Tischler werden will. Mit Abitur und abgebrochenem Wetterstudium ist das ja auch die erste Idee die einem kommt.

In der Zeit habe sogar ich als 3 Jahre jüngere, kleine Schwester zu ihm gesagt, dass er sich mal gepflegt auf den Hosenboden setzen und ein paar Bewerbungen schreiben soll! Nichtmal das hat er nämlich gemacht. Irgendwann hat er dann aber doch mal einen Erfolg verbucht und ein Praktikumsplatz für ein jahrespraktikum bekommen. Und er hat es sogar durchgezogen, das ganze Jahr lang! Ich muss sagen, ich war überrascht, und meine Eltern auch. Während des Praktikums hat er gemerkt, dass ihm die Arbeit liegt und Spaß macht. Allerdings hat er auch über seine späteren Berufsperspektiven nachgedacht, die als einfacher Geselle alles andere als hoch wären - deswegen hat er sich nun für den FH-Studiengang Ingenieur für Holzbauwesen entschieden, und wie gesagt diesen oktober sein Studium an der FH begonnen. Da er das Jahrespraktikum schon durchgemacht hat bin ich hoffnungsfroh, dass er jetzt das richtige gefunden hat.

Vielleicht ist das bei eurem Sohn ein ähnliches Problem: Er weiß vielleicht einfach gar nicht, was er überhaupt machen will. Zahlreiche Job- und Studiengangswechsel scheinen mir dafür zu sprechen. Er bräuchte wohl einfach mal eine Perspektive, die ihm auch Spaß am Studium (oder der Berufsausbildung) zeigt und die er sich wirklich vorstellen kann zu machen. Wenn er erstmal das "Richtige" entdeckt hat wird er hoffentlich genügend Enthusiasmus aufbringen, das Ganze auch selbstständig durchzuziehen.

Das heimliche Zustecken von Geld finde ich übrigens wie meine Vorposter auch alles andere als förderlich. Weiß dein Mann darüber Bescheid? Vermutlich nicht, sonst würdest du es wohl nicht heimlich bezeichnen. Du kannst ihm ja eine gewisse Unetrstützung pro Monat zusagen - allerdings lieber zu wenig als zu viel, damit er nicht auf die Idee kommt sich darauf auszuruhen. Völlig Mittellos kann man den eigenen Sohn nicht sein lassen, das kann ich durchaus nachvollziehen.

Aber sofern dein Sohn genug Respekt hat findet er es wahrscheinlich auch nicht so angenehm. Mir geht es jedenfalls so mit meinen Eltern, ich verdiene in meiner Ausbildung allenfalls mittelmäßig und wenn ich mal ein wenig shoppen war ohne nachzudenken, stelle ich plötzlich fest pleite zu sein - und es ist mir hochpeinlich dann meine Eltern anzurufen und nur um eine Leihgabe zu bitten, die ich dann später mal von meinen Ersparnissen zurückzahle. Aber es ist schon ein gutes Gefühl zu wissen, dass in einer (auch selbst verursachten) Notlage meine Eltern da sind und mir etwas zuschieben, und deswegen nutze ich es trotzdem nicht aus wie Dave200284 das hier so anschaulich am Hunde beschreibt ;)

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich glaube, dass du ihn bisher zu sehr verwöhnt hast und ihm zu viel abgenommen hast. Ich glaube, er konnte gar nicht lernen, selbstständig zu werden, da er ja immer wusste, Mama hilft mir schon weiter.

Manche Menschen brauchen einfach etwas länger, um ihren Weg zu finden. Er hat schon alles mögliche ausprobiert. Das man da Fehler macht, ist eigentlich klar. Doch sollte man auch mal aus seinen Fehlern lernen. Das er noch nicht an Familie und Heirat denkt, ist eigentlich sehr vernünftig. Ich glaube, er muss erst mal seinen eigenen Weg finden.

Du solltest ihm nicht immer wieder mit Geld aushelfen. Ich weiß, dass das für eine Mutter sehr schwer ist, aber damit hilfst du ihm nicht. Er muss selbst lernen, im Leben zurechtzukommen. Natürlich würde ich ihm nicht die Tür zuschlagen. Ich würde ihm sagen, dass er immer zu euch kommen kann, dass es so aber nicht weitergeht. Du machst dich ja so auch kaputt.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Warum ist der eigene Sohn ein Versager? Weil es nicht so klappt, wie Mutti es will? Man merkt schon an den zurechtgelegten Aussagen, dass diese Story wohl nicht die ganze Wahrheit ist. Kein normaler Mensch behauptet, dass sein Kind nichts auf die Reihe bekommt. Möglicherweise hat er psychische Schwierigkeiten. Dies sollte ein Psychiater abklären. Mit den vorliegenden Daten, die auch nicht verifizierbar sind, kann man schlecht etwas anfangen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich weiß auch nicht so recht, was ich davon halten soll. Normalerweise reden Eltern doch nicht so schlecht über ihr eigenes Kind, selbst wenn sich dieses wer weiß was geleistet hat. Aber ich denke, dass dein Sohn sich eben darauf verlässt, dass er bei dir immer Geld oder etwas zu Essen bekommt, wenn es bei ihm mal wieder schlecht aussieht. So lange das der Fall ist, wird sich da sicherlich auch nichts ändern. So weiß er ja, dass immer seine Eltern da sind, die den Karren dann schon aus dem Dreck ziehen werden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde man sollte immer an sein Kind glauben. Heutzutage ist die Auswahl an Jobs und Möglichkeiten extrem groß, deswegen wird die Auswahl nicht eben leichter und so entstehen eben auch mal solche Phasen, bei Menschen, die sich nicht so leicht entscheiden können.

Er ist nun aber auch keine 18 mehr und muss nicht mehr so an die Hand genommen werden. Deine Ausdrucksweise zeigt mir, dass du ziemlich sauer bist auf ihn und seinen Weg im Leben. Ich finde er muss sehen wie er klarkommt und wenn er immer wieder Hilfe bekommt finanzieller Art, dann wird er es nie schaffen, weil er weiß, dass er nichts leisten muss um an Geld zu kommen. Du musst konsequent sein und auch kein kleines bisschen Geld hingeben.

Er sollte sich nun Gedanken machen können, was er machen will. Vielleicht redest du mal ruhig mit ihm, was er mag und was er sich so vorstellt und so weiter. Ich würde keinen Druck machen, denn es ist sein Leben, aber als Person mit etwas mehr Lebenserfahrung kann man sicherlich auch einen guten Rat geben. Ansonsten musst du ihn einfach machen lassen und zusehen, was daraus wird. Er scheint nicht blöd zu sein und daher wird er seinen Weg schon machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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