Buchvorstellung Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders

vom 15.10.2008, 19:03 Uhr

Wenn ihr gerade dabei seid, neues Lesefutter zu suchen habt ihr vielleicht das passende gefunden. Ich habe „Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders“ von Patrick Süskind gelesen und bin davon überzeugt, dass es einigen gefallen würde. Sicher kennen es viele von Euch, für den Rest ist es sicher empfehlenswert. In dem Roman von Patrick Süskind geht es um Grenouille, einem Jungen der in Paris geboren wird.

Nach seiner Geburt wird die Mutter mit einem Messer vorgefunden und hingerichtet, da ihr der Mordversuch an Grenouille angehängt wird. Eigentlich hatte die Mutter beabsichtig die Nabelschnur zu durchtrennen, jedoch wäre ihr das Kind sowieso verstorben.

Das Baby ist nun ein kleines Waisenkind in Paris, eines von Zigtausend verstoßenen Kindern. Die Amme, dem es zunächst angehört will es bald nicht mehr haben, da das Baby ihr all die Milch wegtrinkt und extrem gierig ist. Sie bringt es zu einem Pater, und von da an wird es ihm den Namen Jean-Baptiste Grenouille gegeben. Wenn man Grenouille auf Deutsch übersetzt, heißt es nichts anderes als Frosch. Der Pater will das Kind, wie die Amme, so schnell wie möglich los werden. Das komische an dem Baby ist sein Eigengeruch- er besitzt nämlich gar keinen.

Schließlich nimmt es die Amme Madame Gaillard auf. Die Frau hat seit Ihrer Kindheit durch einen Schlag auf die Nase den Geruchssind sowie das Gefühl für menschliche Wärme verloren. Für ihren Lebenswunsch, privat sterben zu können nimmt sie jedes Kind auf- solange ausreichend gezahlt wird, und das war Pater Terrier egal. Doch Grenouille ist auch den anderen Waisenkindern unheimlich, es gibt ein paar Erstickungsversuche, doch Grenouille ist nicht tot zu kriegen.

Es ist von nun an klar, das Grenouille eine außergewöhnliche Riechkraft besitzt. Mit 8 Jahren wird Grenouille zum arbeiten verkauft. Da ich nicht zu genau auf die Geschichte eingehen möchte werde ich nicht alle Details verraten. Mit einer einmaligen Chance, die Grenouille durch seine Fähigkeiten nutzt, wird er an einen Parfümeur weitergereicht. Nach dieser Zeit reist Grenouille aus Paris ab und lebt 7 Jahre in einem Höhlenloch. Er kann die Düfte der Menschen nicht mehr leiden.

Nach einem schrecklichen Ereignis kommt Grenouille zurück nach Grasse und wird dort zum Frauenmörder.

Das Buch hat mich durch die stilistischen Mittel Süskinds beeindruckt. Vielleicht regt es den ein oder anderen zum Lesen an,

Grüße

» nick1 » Beiträge: 373 » Talkpoints: -8,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wir haben das Buch bereits damals in der Schule gelesen und seit dem lese ich es immer mal wieder. Ist ein sehr gutes Buch und spannend geschrieben.

Inzwischen wurde das Buch je verfilmt, vor ca zwei Jahren konnte man "das Parfum" im Kino bewundern. Ich muss sagen, da war das Buch um Längen besser. Das Buch ist wirklich sehr zu empfehlen, wobei es nichts für zarte Gemüter ist, da es sehr plastisch geschrieben ist. Man kann sich ziemlich gut vorstellen, wie das ganze aussieht und das kann beizeiten sehr grausam sein.

Das Parfum von Patrick Süskind ist daher keine Gute-Nacht Geschichte. Aber für jeden der gern spannende Psychothriller liest, ist das Buch perfekt.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo,

also ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber dafür den Film gesehen und der war dann am Ende irgendwie merkwürdig. Aber ich denke mal, da das Buch in einer Zeit geschrieben wurde, wo noch mit stilistischen Mitteln und Metaphern gearbeitet wurde, dass man diese Passage auch dementsprechend interpretieren kann.

Mich würde mal interessieren, warum er am Ende das Parfüm über seinen Kopf schüttet und dann von den anderen Leuten aufgegessen wird? Das fand ich nämlich irgendwie gruselig, aber dahinter muss ja eine bestimmte Bedeutung stehen.

Lg
Kati

» *Kati* » Beiträge: 407 » Talkpoints: 3,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Grenouille ist die ganze Zeit über auf der Suche nach dem perfekten Duft. Deswegen tötet er diese vielen jungfräulichen Mädchen. Er will deren Duft einfangen und dieses einmalige Aroma, das für ihn nach dem ersten sexuellen Kontakt nicht mehr vorhanden ist, konservieren. Nachdem er so unzählige Mädchen umgebracht hat und diesen Duft erlangt hat, hat er ja sein Lebenswerk vollendent. Mit diesem Duft wird er ja von allen gemocht, er kann alles haben was er will. Aber er hat erreicht wofür er immer gearbeitet hat. Das letzte was ihm also bleibt, ist, den Duft in einer so hohen Dosis zu benutzen, dass alle ihn "zum Fressen" gern haben.

Ich denke er macht das, weil er seine Lebensaufgabe vollendet hat, sein ganzer Wahnsinn war zu diesem Ziel hin ausgerichtet. In seinen Augen war es wohl der schönste Tod, durch die Liebe der anderen, die durch sein Parfüm ja zu dieser Liebe verleitet wurden, umzukommen. Für einen Moment haben so auch die anderen gespürt, wie unglaublich schön und erstrebenswert dieser Duft der Jungfräulichkeit ist, wie sehr sie sich danach sehnen und verzehren.

Metaphorisch gesehen könnte man sagen, er will uns zeigen, wass passiert wenn man sein einziges Lebensziel vollkommen erreicht hat, dafür Grenzen überschritten hat und sein Leben keine anderen Facetten aufweißt als nur diejenigen, die helfen das eine zu erreichen. Grenouille hatte was er wollte und deswegen kann er sterben ohne etwas zu vermissen. Und er stirbt durch sein Lebensziel. Für ihn die beste Variante.

Zumindest ist das meine Auslegung der Dinge :lol:

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Die Hauptfigur ist wirklich abgefahren und gut dargestellt, aber wirklich begeistern konnte mich der Roman dann doch nicht. Die ganzen Passagen über diese und jene Gerüche fand ich einfach langweilig. Auch alle anderen Figuren wirkten für mich irgendwie blass, so dass es einem beim Lesen herzlich egal war, ob und wer da als nächstes dran glauben muss.

Den Film hab ich bisher noch nicht gesehen und ich habe im Moment auch nicht das Verlangen, den unbedingt sehen zu müssen.

» Nothlia » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also gerade die sehr plastischen Beschreibungen der Düfte machen doch einen Faszinationspunkt dieses Buches aus! der Autor beschreibt diese Kombinationen so gut, dass man sie als Leser förmlcih riechen kann. Jede Seite bietet einen neuen Duft. Das ganze Buch lebt von Düften. Nicht umsonst heißt das Buch ja "Das Parfum" :lol:

Im Prinzip geht es um nichts anderes. Es beschreibt die Kraft von Düften. Diese Düfte sind es doch, die Grenouille zu seinen Taten verleiten. Er sucht nach einer bestimmten Duftnote, die er um jeden Preis besitzen will. Das Buch besteht aus Düften und lebt von seiner genauen Beschreibung.

Bereits auf den ersten Seiten geht es um nichts anderes als Düfte. Der Schauplatz, bei dem Grenouille das Licht der Welt erblickt, zeigt bereits, wie sein Leben aussehen wird: umgeben von Dreck und schlechtem Geruch. Da ist der Duft einer Jungfrau im Gegenzug etwas unglaublich Reines und Begehrenswertes.

Alle Schauplätze, Personen werden hauptsächlich mit Gerüchen und Duftnoten beschrieben. Das ist die Seele des Buches. Der Duft. :) Ich glaube, diese Art der Beschreibung und den Schreibstil muss man wohl mögen, aber wenn man sich darauf einlässt und das erkannt hat, ist es ein wunderbarer Roman, der extrem spannend und gut erzählt ist. Stellenweise sind die Duftnoten in meinen Augen "zu" plastisch dargestellt, man kann förmlich riechen wie schlimm es gerade zugeht. :)

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Nach vielen Meinungen dachte ich echt, dass dies ein super Buch ist, aber als mir es dann mein Freund geschenkt hat und ich es gelesen habe, war ich recht enttäuscht. Ich bin ich die ganze Geschichte irgendwie nicht reingestiegen. Habe echt gedacht, dass dort bisschen mehr über die Morde erzählt wird. Aber das war ja fast der geringste Teil. Vielleicht war mir das Buch auch einfach nur zu "hoch". Den Film habe ich noch nicht gesehen, aber auf DVD zu Hause. Vielleicht seh ich ihn mir mal an und les das Buch dann nochmal. Mal sehen, ob da mein Verständnis besser ist :D

» linzay87 » Beiträge: 107 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Buch handelt eigentlich auch nicht primär von den Morden. Es geht- wie im Titel beschrieben- um die Geschichte des Mörders. Nicht um die Morde an sich. Das Buch beschreibt Grenouilles Lebensgeschichte. Seine Begierden, Wünsche und seine Abgründe. Es ist kein normaler Thriller oder Horrorroman, der Morde bis in kleinste Detail beschreiben soll.

Es geht um Düfte und deren Faszination und um eine mehr als ungesunde Leidenschaft: die Sucht nach dem perfekten, jungfräulichen Duft. Und es geht um eine Person, die um ihr Ziel zu erreichen über Leichen geht, im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich denke, das Buch ist sehr tiefgründig und gut geschrieben. Man muss sich allerdings auf diese Ebene des Schreibens einlassen. Wer einen Horrorroman sucht ist bei Patrick Süßkinds "Das Parfum" an der falschen Adresse.

Der Film allerdings geht schon mehr in die Richtung Horror. Er weicht etwas vom Buch ab und ist weitaus grausamer dargestellt. Hier wird schon deutlich, dass es mehr um das Morden als die fehlgeleitete Leidenschaft geht. Der Film ist gut gemacht aber reisserisch und stellenweise extrem brutal. Ausserdem ist der ganze Film farblich in braunen und schwarzen Tönen gehalten, was die Grundstimmung sehr düster macht. Das muss man mögen. Ich fand den Film weniger gelungen als das Buch.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe das von dir beschriebene Buch vor zwanzig Jahren als Geschenk bekommen. Von dem Titel und dem Autor hatte ich als Jugendlicher noch nichts gehört und dachte so ein Mist, da hat dir jemand ein typisches Frauenbuch geschenkt. Da ich aber schon damals alles gelesen habe was mir so in die Finger kam und ich vor nichts zurückschrecke habe ich mich daran gemacht und dieses Buch trotzdem gelesen. Was soll ich sagen, ich habe es damals fast in einem Ritt durchgelesen und nach kurzer Zeit noch ein zweites Mal. So etwas spannendes hatte ich schon seit langem nicht mehr in die Hände bekommen. Man konnte förmlich den Gestank der damaligen Zeit riechen und die Verhältnisse vollkommen nachempfinden.

Ich denke dass das Buch auch heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat und vielleicht nach der Verfilmung wieder ein bischen in Erinnerung gebracht wird und den Platz in den Bestsellerlisten wiederbekommt den es auch verdient. Der Film ist übrigends auch sehr sehenswert obwohl der Stoff ja lange Zeit als nicht verfilmbar galt

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das Parfüm ist mein absolutes Lieblingsbuch. Ich hab es bestimmt 4- mal schon gelesen.

Ich finde die Geschichte total genial. Die Idee, die Figur zu schaffen etc. Das find ich super spannend. Ich finde auch die Hauptfigur auch polarisierend. In der Geschichte, find ich die Gegensätze sehr spannend. Auf der einen Seite kann die Hauptfigur alles riechen und auf der anderen Seite trägt selber keinen Geruch, also hat keinen Geruch an sich.

Den Film hab ich mir bis jetzt nicht angeschaut. Ich habe ein bischen Angst, da es schon eine spezielle Geschichte ist, wie es verfilmt wurde. Aber das Buch kann ich jedem nur uneingeschränkt empfehlen.

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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