Ist der Mensch frei?

vom 26.09.2008, 15:08 Uhr

In der letzten Philosophie Stunde hat unsere Klasse über das Thema Freiheit und ob der Mensch frei ist, gesprochen. Finde das Thema wirklich interessant und wollte mal einfach eure Meinung hören. Wie definiert IHR das Wort Freiheit beziehungsweise was versteht ihr unter dem Begriff? Ich frage jetzt nicht nach der allgemeinen Definition, sondern danach was ihr darunter versteht.

Weiterhin interessiert mich, ob ihr denkt, wir wären frei. Denkt ihr wir können frei entscheiden? Oder sind es Automatismen beziehungsweise äußere Umstände die unsere Entscheidungen beeinflussen? Ich fände es schön, wenn wir hier eine kleine Diskussionsrunde über das Thema starten könnten.

» Fitz-O » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,12 »



Ich denke, dass ein Mensch nicht frei ist. Jeden Tag wird er in Entscheidungen beeinflusst. Es fängt morgens beim Aufstehen an und zieht sich den Arbeitstag über . Dann geht es weiter, wenn man gezwungener Maßen früh ins Bett muss, weil man morgens früh wieder raus muss. Freiheit wäre ein Leben wie in der Steinzeit. Aber das will ja auch keiner mehr wieder haben. Freiheit ist Urlaub. Man kann tun und machen was man will, ohne dass irgendjemand sagt "Ruf mal da an" oder "Bring das mal weg" oder "Geh arbeiten" .

Freiheit bedeutet aber auch alleinsein. Denn wer will schon mit jemanden zusammen frei sein. Denn das bedeutet ja auch wieder Abhängigkeit. Es ist sehr schwer den Begriff Freiheit zu definieren.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


In einer Gemeinschaft Freiheit um jeden Preis zu erlangen, bedeutet andere der Gemeinschaft gerade diese Freiheit weg zu nehmen, sie einzuschränken.

Freiheit für mich heißt, mir am Tag etwas "Freiraum" zu gönnen und wirklich das zu machen, wo drauf ich Lust habe. In dieser kurzen Zeit, will ich und das akzeptiert dann auch jeder in der Familie keine anderen Pflichten oder Aufgaben übernehmen, als die von mir gewählten, mit denen ich meinen "Freiraum" auffüllen möchte.

Grenzenlose Freiheit, kann man selbst mit viel Geld nicht erlangen, weil man trotzdem von der Umwelt um einen eingeschränkt wird, solange man von anderen Menschen abhängig ist. Selbst wenn man für die Leistung der anderen bezahlt, ist man abhängig, weil nicht immer alles so reibungslos funktioniert im Leben, wie man dieses vielleicht in einer grenzenlosen Freiheit erwünscht.

Fazit, der Mensch kann nicht frei sein, weil er immer abhängig von irgend etwas oder irgend wem ist um zu überleben.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Der Mensch ist nicht frei und wird es in dieser Gesellschaft auch nie soweit schaffen. Allerdings finde ich das nicht negativ , ganz im Gegenteil: Der Staat garantiert uns unsere Sicherheit und schützt unseren Besitz. Als Gegenleistung müssen wir uns in Ketten legen und nach Regeln und Gesetzen leben. Leider gibt es dennoch Situationen, wo meiner Meinung Gesetze fehl am Platz sind und unsere Politiker die Grenzen überschreiten.

Diese Thematik erinnert mich übrigens an Rousseau.

» mrblackwhite » Beiträge: 72 » Talkpoints: 0,26 »



Also komplett frei sind wir nicht, denn wir haben Gesetze und Vorschriften. Du kannst dich mit deinem Wagen nicht in den Vorgarten oder ins Wohnzimmer deines Nachbarn stellen, ohne das dieser dich verklagt und in den Knast steckt. Wir dürfen auch nicht einfach einen Menschen umbringen, nur weil wir ihn nicht mögen. Alles ist eine Frage der Ethik des Gewissens und der Moral.

Es fängt schon bei der Erziehung an. Das Kind darf nicht schreien, wenn es Lust dazu hat, es darf nicht unendlich viel Eis essen bis ihm schlecht ist. Es geht dann in der Jugend weiter in der Schule. Man muss sich an die Regeln der Lehrer halten, man muss lernen Arbeiten schreiben. Man muss sogar arbeiten, um Geld zu verdienen um sich was zu essen zu kaufen.

Wenn man sich das ganzen letztlich einmal anschaut muss man sagen, dass es sogar richtig ist, dass man nicht frei ist, denn aus zu viel Freiheit können die schlimmsten Dinge passieren. Wenn das Kind nämlich zu viel Eis ist, wird ihm schlecht. Wenn der Jugendliche in der Schule nicht lernt, dann kann es keinen Job bekommen. Wenn man Freiheit mit Macht verbindet, kann man Adolf Hitler als Beispiel nehmen, der gemacht hat, was ER wollte und die Konsequenzen mussten tausende von Menschen ausleben.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke das der Mensch auf keine fall in frei ist. Es gibt so viele Orte auf der Welt wo nur bestimmt e Menschen Zutritt haben und das meisten nur um andere Menschen angeblich zu schützen. Der Staat bestimmt wer frei ist und wer nicht er verteilt Strafen wie es ihm passt und das finde ich unfair. Jeder sollte sein leben selbst bestimmen können und nicht durch den Staat beeinflusst werden. Schlimm genug ist auch das die Polizei ziemlich alles machen darf was ihr gefällt. Und meiner Meinung nach ist die Polizei auch korrupt. Es gibt Menschenrechte die größtenteils nicht mal eingehalten werden. Wer kann da noch von Freiheit sprechen.

Ich persönlich kämpfe dagegen an mich von irgendjemandem kontrollieren zu lassen denn ich bin meiner Meinung alt genug zu entscheiden was ich will und was nicht. Peinlich genug ist es für mich auch das es Menschen gibt die mehr dürfen als andere. Da zeichnet sich für mich wieder die Klassengesellschaft ab.

Menschen werden kontrolliert man vertraut ihnen nicht sie werden überwacht und sogar bestraft für Sachen die niemand wirklich beweisen kann. Hier denke ich das es Menschen gibt die doch ernsthaft versuchen Gott zu spielen.

Zum Glück gibt es immer mehr Menschen die sich dagegen wehren und auch demonstrieren. Ob es am Ende was bring ist allerdings wieder ein anderes Thema

» alexander1990 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,94 »


Der Mensch ist meiner Meinung nach nicht frei. Hierbei geht es für mich nicht nur um Gesetze und Einschränkungen, die uns zwingend auferlegt werden, sondern auch um meine Mitmenschen. Denn ich kann nicht frei entscheiden, wenn ich gleichzeitig noch an meine Mitmenschen denken muss und mir überlegen muss, ob mein Handeln mit gesellschaftlichen Regeln zu vereinbaren ist. Sehr einfaches Kinderbeispiel: Treffe ich mich jetzt mit der Freundin oder mit der anderen? Eine werde ich zurückweisen müssen. Hierbei bin ich schon nicht frei, weil ich durch meinen normalen Sinn für die Gesellschaft keinen verletzen will und somit nicht einfach tun und lassen kann, was ich will.

Dass es immer Gesetze vom Staat gibt, die uns einschränken und uns somit unsere Freiheit nehmen, ist klar. Im Grunde habe ich auch nichts dagegen, die meisten Gesetzen ergeben schon einen Sinn. Außerdem werde ich dadurch vor Verbrechern geschützt und habe insofern wieder mehr Freiheit für mich selbst, weil ich nicht in ständiger Angst vor Straftätern herumlaufen muss.

Natürlich kann ich mich auch irgendwo niederlassen, wo man praktisch vollkommen alleine ist und da seine eigene kleine Gemeinde gründen, in der man dann in vollkommener Anarchie lebt und somit so ziemlich das Maximum erreicht, was der Mensch an Freiheit haben kann. Eine interessante Vorstellung, doch es wird niemals in der kompletten Welt funktionieren, leider.

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist eine sehr interessante Frage. Ich denke, dass die Freiheit eher eine Illusion der Menschen ist. Viele Menschen denken sie wären frei, da sie viele Entscheidungen selber treffen können u.Ä. Doch diese Entscheidungen sind nur unwichtige Sachen in unserem Leben.

Meiner nach also ist der Mensch nicht frei und durch sein Umfeld sehr determiniert. Man wird in eine Welt hineingeboren, wo man sich anpassen muss. Diese Anpassung ist gleich eine schwerwiegende Einschränkung der menschlichen Existenz. Diese Einschränkungen ziehen sich dann durch das ganze Leben hin, sei es die Schulbildung oder die Berufswahl. Wir genießen hier auf der Welt also sozusagen eine "Scheinfreiheit" meiner Meinung nach.

» neXus » Beiträge: 7 » Talkpoints: 1,57 »


Freiheit liegt in der Beschränkung der Freiheit.

Was sich auf den ersten Blick wie ein Paradoxon ausnimmt ist in Wirklichkeit eine sich selbst bedingende Notwendigkeit. Ein Beispiel: Wenn ich in ein Freibad gehe, dann habe ich das Recht mein Badetuch dahin zu legen wo ich will. Dieses Recht haben aber auch alle anderen Freibadbesucher. Das Recht eines anderen ist meinem Recht gleichgestellt. Wenn es wenige Freibadbesucher hat, dann kann man sich gut arrangieren. Wenn einer sich nicht arrangieren will und einen Teil seines Tuches auf mein Tuch legt, dann beschneidet er meine Rechte. Jeder kann also seine Rechte nur soweit geltend machen, als das sie nicht die Rechte eines anderen beschneiden.

Um auf das Tuch des anderen zu sprechen zu kommen, das er auf meinen Tuchzipfel gelegt hat. Da bräuchte es nun eine Macht, die ihn in seine Schranken weist und dafür sorgt, dass er sich nicht mehr Rechte herausnimmt als ihm zustehen. Da der Staat das Machtmonopol innehat muss der Staat (auf meine Initiative hin, Strafanzeige) aktiv werden. Da sich nicht alle Individuen (natürlich wie juristische) an die ethischen, moralischen und juristischen Grundsätze halten braucht es entsprechende Organe die für eine Durchsetzung dieser Grundsätze verantwortlich sind. Das ist ganz gut so.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Genau das Thema haben wir gerade in Religion. Ob der Mensch überhaupt frei sein kann und was genau Freiheit ist. Viele definieren Freiheit ja ganz anders. Und das ist auch der springende Punkt. Manche sagen leichtfertig das Freiheit ist, alles tun zu können was man will, aber viele Personen haben auch andere Wünsche als zum Beispiel nur 10 Millionen Euro zu besitzen. Auch reiche Personen können sich frei fühlen, aber das muss nich sein. Durch das viele Geld zum Beispiel, kann man sich beengt fühlen. Dann aber gibt es auch einen Obdachlosen der sich frei fühlt, da sein Leben einfach so ist und er lebt gerne in dieser Situation.

Ein weitaus wichtigerer Punkt viel, der die Bildung angesprochen hat. Man kann ja durchaus behaupten das eine Person die einen guten Beruf hat durchaus mehr Freiheit genießt. Wer also mehr Geld hat, kann auch mehr machen. Da kommt wieder das Geld ins Spiel. Und Geld bekommt man im Beruf einen guten Beruf durch gute Bildung. Wer sich aber bilden lässt genießt kaum Freiheit und auch in einem besseren Beruf hat man mehr Stress, da man mehr Verantwortung trägt. Daher sind dann vielleicht doch diejenigen die dümmer sind um es plausibel zu sagen vielleicht doch glücklichere Menschen, da sie sich um Nichts kümmern. Wer aber gebildet wurde fängt an sich über Sachen Gedanken zu machen und hinterfragt diesen Punkt der Freiheit. Man kann also abschätzen wie es ihm in näherer zukunft ergehen kann.

Aber ich betrachte diese Punkte viel zu philosophisch. Freiheit kann auch bedeuten auch frei herumlaufen zu dürfen und zum Beispiel nicht in einem Gefängnis zu sitzen. Man sieht dieser Bereich ist sehr vielseitig und aus anderen Sichtwinkeln anzusehen.

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» Vandelis » Beiträge: 197 » Talkpoints: 0,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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