Mein Kind hat Übergewicht

vom 20.09.2008, 05:34 Uhr

Mein 7-jähriger Sohn hat gut 10 Kilo Übergewicht, was in diesem Alter schon eine Menge ist. Ich habe schon einiges an Diäten gefunden und es auch gleich mal ausprobiert. Er nahm auch ab, nahm aber bald mal wieder zu. Eigentlich bewegt er sich schon genügend und fährt auch jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Schule, einmal die Woche geht er auch mit seinen Freunden zum Fußballspielen.

Ich kaufe auch recht wenig an Naschsachen und süße Getränke gibt es bei uns sowieso nicht. Das Problem jedoch ist, dass er Gemüse und vor allem Obst überhaupt nicht mag. Ein weiteres Problem ist auch die Menge an Essen, die er zu sich nimmt, er isst, wenn es ihm schmeckt. Wenn ich ihm dann sage, dass er nur ein Teller essen darf, dann wird er nervös und fängt an zu quengeln.

Wie kann ich es anstellen, meinen Sohn gesund zu ernähren? Gibt es eine Diät, die ihm schmeckt, gesund ist und ihn abnehmen lässt?

» Trinkhalm » Beiträge: 155 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Eine Diät für Kinder halte ich für äusserst schädlich und wenn man ein Kind hat, dass Übergewicht hat, würde ich mit dem Kinderarzt sprechen, der dich bezüglich der Ernährung beraten kann oder aber dich zu einer kompetenten Ernährungsberatung schicken kann. dort wird auch gelehrt, wie man kocht, damit es den Kindern schmeckt und trotzdem gesund ist.

Wenn er kein Gemüse mag, dann musst du ihm das nahe bringen, indem du ihm auch erklärst, dass es gesund ist. Er ist 7 Jahre und sollte es verstehen. Man kann Kindern auch kalorienbewußte Ernährung zuführen, die ihnen schmeclt. Denn die meisten Kinder sträuben sich gegen Gemüse, obwohl sie es nicht mal probiert habe.

Wenn du das Gemüse kindgerecht auf dem Teller dekorierst (mit Rohkost Gesichter legen zum Beispiel) wird er bestimmt neugierig. An Brot würde ich nur noch Vollkornprodukte kaufen und wenn er es nicht mag, dann kann er halt nichts essen und wenn er hunger hat isst er schon. Weißbrot und Weizenbrot ist nämlich bei Übergewicht nicht gesund. Auch Vollkornnudeln statt normale Nudeln helfen schon ein wenig weiter.

Rede mit dem Kinderarzt, damit deinem Sohn jetzt geholfen wird und nicht erst in ein paar Jahren, wenn er es selber sieht und vielleicht noch gehänselt wird.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich hatte als Kind auch immer Übergewicht. An sich solange ich denken kann, wiege ich zuviel. Wann meine Mutter mir die erste Diät verordnete, weiss ich nicht mehr. Aber ich kann mich erinnern, das ich schon im Kindergarten vom Abnehmen gesprochen habe. Mit 10 oder 11 Jahren war ich zur Kinderkur zum Abnehmen. 10 oder 12 Kilogramm habe ich damals geschafft. Nur konnten mir meine Eltern nie vermitteln, beziehungsweise haben es auch nie versucht, das sie mich lieben egal wie dick oder dünn ich bin. Ich war vor der Kur und während der Kur oft der Meinung, sie mögen nur ein dünnes Kind.

Nach der Kur kochte meine Mutter eine zeitlang für mich Extra und ass auch meistens mit. Nur mein Vater und mein Bruder und die Angestellten meines Vaters die mit am Mittagstisch sassen, assen normal. Was für ein Kind dann schon komisch ist. Irgendwann war es meiner Mutter zuviel Arbeit mir was Extra zu machen. Wobei sich das Extramachen auf das wegnehmen der Speise vorm Abbinden bezog. Süßigkeiten gab es bei uns immer. Zeitweise ersetzten die das Frühstück. Normal Frühstücken kannte ich von daheim her gar nicht. Brot war nie im Haus. Wenn wir zur Schule gingen, machte uns entweder unsere Tante in der Metzgerei meines Vaters ein Brötchen oder wir bekamen Geld um uns was beim Bäcker zu holen.

Ich finde zwanghafte Diäten bei Kindern recht sinnlos. Vor allem, wenn die anderen Familienmitglieder am Tisch was anderes essen. Den Hinweis das ich nur einen Teller bekomme oder bestimmte Speisen die auf dem Tisch standen für mich verboten waren, kenne ich auch. Und ich verstand nie warum. Ich denke, spätestens in der Pubertät verläuft sich das. Aber schon im Grundschulalter unter Zwang essen müssen, halte ich nicht für sinnvoll.

Und zum Gemüeessen. Lass deinen Sohn mal beim Kochen helfen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Hi

Es klingt jetzt vielleicht ein bisschen doof aber ich würde nichts machen. Dein Sohn ist erst sieben Jahre und wie schon geschrieben wurde, würde eine Diät mehr schaden als nutzen. Gehe zum Kinderarzt und spreche mit ihm über das Problem.

Dein Sohn ist noch sehr jung und ich weiß jetzt auch nicht wie groß er ist allerdings wird er in den nächsten Jahren noch sehr stark wachsen. Wenn er wächst wird sich das Übergewicht wahrscheinlich noch verwachsen. Solltest du ihn jetzt auf Diät setzen wird er wahrscheinlich auch ein paar Kilo abnehmen allerdings glaub ich, dass der Jojo-Effekt schlimmer ausfallen wird als die eigentliche Diät. Das soll heißen, dass dein Sohn durch die Diät Gewicht zu nimmt und dies ist ja nicht der Sinn davon.

Vor allem in der Pubertät wird dein Sohn einen Schuss machen und sehr stark wachsen. Deswegen wäre es besser wenn du versuchst, dass dein Sohn sein Gewicht mehr oder weniger halten kann. Achte einfach darauf, dass er auch weiterhin mit dem Fahrrad zur Schule fährt und Fußball spielt denn solange er sich regelmäßig bewegt wird er schon nicht so stark zunehmen. Brenzlich wird es erst, wenn er aufhört mit der Bewegung. Ich kenne einige Leute die aufgehört haben Fußball zu spielen du dadurch ganz schnell fünf bis zehn Kilo zugenommen haben.

Achte einfach auf ausreichende Bewegung und einigermaßen gesunde Ernährung dann wird dein Sohn zwar nicht abnehmen aber die Größe wird sich irgendwann dem Gewicht anpassen.

Mfg Christianson

» Christianson » Beiträge: 145 » Talkpoints: 3,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



In einem solchen Fall gibt es wohl mehrere Möglichkeiten, die zum Erfolg führen könnten.

Erstens: warum wurden bisher nur Diäten versucht und keine langfristige Ernährungsumstellung? Es sollte sich doch mittlerweile herumgesprochen haben, dass Diäten zum Abnehmen nur bedingt geeignet sind und durchaus die Gefahr des Jojoeffekts in sich bergen. Wenn das bisher nicht bekannt war, dann einfach mal die neue Erkenntnis beachten, das könnte auch dem Rest der Familie gut tun.

Zweitens: wie sind denn "Naschsachen" definiert? Nur das, was im Süßwarenregal zu finden ist, oder zählen beispielsweise auch Bananen im Übermaß, Fruchtjoghurts, die ganzen speziellen Kinderprodukte dazu? Ähnlich sieht es bei "süßen Getränken" aus. Das sind nicht nur Orangenlimos und Cola, auch Fruchtsäfte und gesüßte Tees gehören dazu. Milchgetränke sind eigentlich gar keine Getränke sondern Milch ist eher ein Nahrungsmittel, was dann auch auf Mischgetränke zutrifft.

Drittens: Obst und Gemüse isst das Kind also nicht? Sind andere Familienmitglieder Vorbild? Welche Sorten kennt das Kind? Darf es bei der Auswahl mitbestimmen und werden ihm immer mal wieder neue Sorten vorgestellt bzw. angeboten?

Viertens: das Kind isst wenn es isst nur große Mengen? Wie wird denn das Essen normalerweise zubereitet? Enthält es viele Ballaststoffe, die sättigen eher. Vielleicht helfen einige Tricks, wie z. B. Fünfzehn Minuten vor dem Essen ein Glas Wasser trinken, kleinere Teller benutzen, damit die Menge größer erscheint.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Dass dein Sohn Obst überhaupt nicht mag, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Gemüse, okay - das verstehe ich noch, wenn ein Kind das nicht so toll findet, ich finde Broccoli und Konsorten auch nicht so prickelnd.

Aber wie sieht's mit Kiwi und Mandarinen oder Äpfeln aus? Man kann das Obst ja auch in fettarmen Naturjoghurt schnipseln und einen kleinen Schuss Honig dazugeben (ein bißchen Süßes ist ja an sich nicht unbedingt schlimm). Das ist doch etwas, was eigentlich jedem Kind zum Frühstück schmecken müsste. Am besten sollte man als Eltern das natürlich selbst essen und nicht alleine dem Kind vorsetzen, so weckt man ja meist die Neugierde des Kindes.

Und Gemüse - wie schaut's mit Salaten aus? Man kann ja auch ein bißchen mageres Fleisch in den Salat tun wie Putenschnipsel und ein Dressing machen. Im Internet gibt es sicher eine Menge Tipps für weitgehend fettarme Salatdressings. So was sollte doch möglich sein, denke ich. Den Tipp mit den Vollkornnudeln finde ich toll, nur muss man natürlich auch bei der Sauce darauf achten, dass diese nicht zu fetthaltig ist oder halt selbst eine Bolognese beispielsweise mit möglichst wenig Öl zubereiten.

Diäten finde ich auch falsch, bei einem Kind sowieso, die bringen ja auch bei Erwachsenen meist nicht viel und führen im schlimmsten Fall zum sog. Jojo-Effekt, dass man nachher unter Umständen sogar noch mehr wiegt als vorher.

Ich würde mich an deiner Stelle an eine Ernährungsberatung wenden, dort bekommst du sicherlich die ein- oder anderen Tipps zu einer dauerhaften Ernährungsumstellung.

Übrigens finde ich nicht, dass es was bringt, Süßigkeiten und süße Getränke total zu verbannen, sonst haben die Kids so einen Heißhunger, dass sie sich dann in jedem unbeobachteten Moment, z.B. beim Freund, vollstopfen oder ihr Taschengeld heimlich für Snickers und Konsorten ausgeben.

In der Sesamstrasse habe ich mal einen interessanten Kurzbeitrag gesehen, da berichtete ein übergewichtiges, so schätzungsweise um die 9-10 Jahre altes Mädchen davon, wie ihre Eltern das machen. Sie soll sich tagsüber viel bewegen, joggt mit ihrem Papa (der witzigerweise Fitnesstrainer ist), die Eltern haben ihr auch ein Trampolin besorgt. Wenn sie dann bestimmte Übungen macht, z.B. eine Viertelstunde auf dem Trampolin springt und dann später noch joggt, dann bekommt sie immer dafür Punkte, und für eine bestimmte Anzahl an Punkten darf sie sich dann eine bestimmte Süßigkeit aus dem Schrank nehmen (die Punkte sind unterschiedlich verteilt, z.B. ein Duplo hat weniger Punkte als ein Snickers logischerweise). Das Mädchen hatte anscheinend eine Menge Spaß dabei, da es sehr motiviert wirkte, sie hatte auch schon ein paar Kilo abgenommen. Sie fühlte sich dem kurzen Bericht zufolge nicht unter Druck gesetzt, sondern sah es eher positiv. Positive "Incentives" bringen in jedem Fall mehr, als ein Kind unter Druck zu setzen, ihm alles Süße zu verbieten oder gar eine Diät zu verordnen.

Das Fahrradfahren zur Schule finde ich super. Aber vielleicht reicht einmal Fußball wöchentlich einfach nicht aus. Vielleicht ist dein Sohn doch ansonsten noch zu inaktiv und zu wenig draußen. Vielleicht ist das natürlich nicht der Fall, aber falls er "nur" mit dem Fahrrad zur Schule fährt und 1x wöchentlich trainiert und ansonsten weitgehend herumsitzt, ist das finde ich zu wenig. Vielleicht braucht er dann einfach noch ein zusätzliches Hobby.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das Übergewicht hinnehmen würde ich als Mutter auch nicht. Aber muss man ein Kind offiziell auf Diät setzen? Eine meiner Töchter war vor ca. 3 Jahren auch auf dem Weg Übergewicht zu bekommen. Also wurde nur ein bisschen was umgestellt beim Essen. Das Abendbrot hab es eine halbe Stunde früher als sonst. Somit hatte sie zwischen Essen und zu Bett gehen mehr Zeit und auch Bewegung. Beim nächsten Vorsorgetermin war alles wieder im Normalbereich und das ohne Diät.

Was seine Essengewohnheiten angehen, so würde ich da auch mit mehr Flüssigkeit vor dem Essen dagegen kämpfen. Die speziellen Abneigungen gegen Obst und Gemüse hat ein Kind auch nicht von allein. Sowas wird im Normalfall von den Eltern vorgelebt. Sehen wir bei unseren Kindern. Die schreien hurra bei Gerichten, wo andere Kinder die Nase rümpfen. Und das eben nur, weil sie es von den Eltern so kennen. Und wenn ich meine Frage was gekocht werden soll, steht Gemüse in irgendeiner Art immer mir auf dem Wunschzettel.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also eine Diät finde ich auch nicht gut. Ich würde ihm da nicht einmal sagen, das du nun was ändern wirst damit er abnimmt. Eine heimliche „Diät“ sozusagen. Denn wenn man eine Diät macht, dann denkt man noch mehr ans Essen, als sonst. Du kannst im Grunde nur so kochen, dass er abnimmt. Süßigkeiten würde ich gar nicht mehr kaufen. Er wird sich schnell dran gewöhnen und so wie ich das bei meinem Sohn mitbekomme, bekommt man schon genug geschenkt, hier und da, da braucht man nichts kaufen. Und wenn nichts da ist, dann kommt auch nicht der Appetit.

Ansonsten das Kochen umstellen. Z.b. wenn er gerne Frikadellen ist und du welche kochst und er mehr will, dann ist es schon blöd, wenn du nein sagst. Aber wenn du nur 1 für ihn machst, 2 für dich (und die von deinem Mann weg legst, falls er erst später kommt), dafür aber reichlich Kartoffeln und Gemüse machst, dann muss er sich damit satt essen.

Achte auch darauf, dass er morgens richtig gut frühstückt. Denn sonst kommt es spätestens um 12 Uhr in der Schule, zur eine Unterzuckerung und er greift zu Süßigkeiten. Koch einfach kalorienarm. Wenn er nichts anderes im Kühlschrank findet, dann wird er vor Hunger schon irgendwann kommen.

Und ein Tipp am Rande, viele greifen dann ja zu Brot und Aufschnitt als Ersatz. Was ja auch nicht das sein kann. Wir essen nicht viel Wurst und frieren es daher immer portionsweise ein auch das Brot, sodass ich abends alles für das Frühstück raus hole, nur soviel, wie wir brauchen und tagsüber wäre bei uns gar nichts im Kühlschrank für eine Stulle. Das kannst du auch machen, damit er sich kein Brot machen kann. Hat auch einen positiven Nebeneffekt. Die Wurst schmeckt immer frisch und man schmeißt nicht mehr soviel weg, weil man eine ganze Packung nicht schafft.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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