Schlaglöcher auf den Straßen

vom 19.09.2008, 23:41 Uhr

Was mich als Autofahrer schon lange maßlos ärgert, sind die vielen Straßenbeläge. Statt eine Straße komplett neu zu asphaltieren, wird da ständig nur „repariert“, also mal hier, mal da aufgerissen und wieder zugestopft, wodurch unzählige Schlaglöcher entstehen. Extrem häufig kommt dies leider bei einer Straße vor, die ich beruflich nutzen muss. Das hohe Verkehrsaufkommen führt dazu, dass der Straßenbelag aufgibt und immer wieder erneuert werden muss. Statt nun diese von Schlaglöchern übersäte Straße in der Urlaubszeit, wenn weniger Verkehr ist, komplett zu sanieren, wird ab und zu einmal herumgedoktert. Oft wird dabei so schlampig gearbeitet, dass schon nach wenigen Tagen ein neues Schlagloch entstanden ist.

Es ist unbeschreiblich, wie man im Auto hin- und hergeschüttelt wird. Ich habe auch schon einmal bei der Stadtverwaltung angefragt, wieso die Straße nicht endlich komplett saniert wird. Antwort: Kein Geld. Aha. Aber für die Renovierung eines kaum benutzten Bahnhofes war das Geld vorhanden! So, jetzt habe ich meinem Ärger endlich Luft verschafft.

» Trinkhalm » Beiträge: 155 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wohnst du vielleicht in der Stadt, in der ich auch wohne. :) Hier ist es genauso und ich ärger mich immer über die Verbindungsstraßen hier, wo man im Auto wirklich rumhüpft und sich die Stoßdämpferruiniert oder aber Schlangenlinien fahren muss, damit es nicht scheppert. Mit einem tiefergelegten Auto kann man kaum über die Schlaglöcher fahren ohne sich die Spoiler kaputt zu machen, weil die Schlaglöcher mittlerweile eine gute Tiefe erreicht haben. Ab und an wird dann ein wenig Teer in die Löcher gehauen und platt gemacht und wenn die Straße wieder viel befahren wurde ist das Loch größer wie vorher.

Hier ist auch für allmögliche Baumaßnahmen Geld da. Aber die Sicherheit der Straßen ist hier unter aller Kanone. Ich denke, dass alle Städte und Gemeinden das gleiche Problem haben. Manche Straßen werden nur halb gemacht, weil die andre Hälfte nicht mehr zur Stadt Paderborn gehört, sondern zu, Kreis und da müssen Kreisgelder herhalten oder die andre Straße wir nur halb gemacht, weil Kreisgelder da waren, aber die Stadtgelder aus sind.

Dann liegen die gemachten Straßen wochenlang ohne Fahrbahnmarkierung und ein Straßenschild mit Tempolimit und Warnung , dass keine Straßenmarkierung da ist steht da und gammelt vor sich hin. Und wenn die Straße wieder reif ist, dass sie saniert werden kann, werden Markierungen aufgemalt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Trinkhalm hat geschrieben:Statt nun diese von Schlaglöchern übersäte Straße in der Urlaubszeit, wenn weniger Verkehr ist, komplett zu sanieren, wird ab und zu einmal herumgedoktert.

Das geht aber nicht so einfach wie du dir das denkst. Bauarbeiter müssen bezahlt werden und Städten und Gemeinden in Deutschland schwimmen nicht im Geld um die meisten Sachen selbst zu bezahlen. Also stellen sie Anträge auf Fördermittel beim Land, Bund oder der EU, je nachdem wer für eine Förderung in Frage kommt. Und dann heisst es eben warten bis der Förderungsbescheid da ist und dann kann es erst losgehen.

Dadurch kam es zum Beispiel hier in meiner Stadt dazu, dass die Straßen im ersten Halbjahr vor sich hin verrotteten und es dann im Spätsommer plötzlich 28 Baustellen auf einmal gab, weil die Fördermittel alle nahezu gleichzeitig genehmigt wurden. Und dann wollte man halt schnell das Geld ausgeben, bevor es sich jemand anders überlegt und wir haben jetzt ein kleines Verkehrschaos.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Das Geld muss in der zweiten Jahreshälfte nicht ausgegeben werden, weil es sich jemand anders überlegen könnte, sondern weil die Fördermittel aus irgendwelchen Gründen bis Ende November verbraucht und abgerechnet werden müssen. Das sind Bestimmungen, die für mich nicht ganz nachvollziehbar sind, aber sie kommen wahrscheinlich daher, dass Bund, Länder und Gemeinden Haushaltspläne für ein Jahr aufstellen und eben Ende des Jahres alles fertig sein muss, wenn möglich.

Ich ärgere mich auch immer wieder über miserable Straßen, von denen es auch in meiner Stadt ausreichend gibt. Aber natürlich können nicht alle Straßen gleichzeitig neu gemacht werden und es hat sich doch insgesamt in der Stadt in den letzten Jahren viel getan. Es kostet eben alles Geld, und wenn keins da ist, kann nicht gebaut werden. Das ist in der Stadt genauso wie im privaten Haushalt.

Ich persönlich finde es zwar wichtig, dass die Straßen ordentlich sind, aber noch wichtiger finde ich Schulen und Kindergärten. Also sollten erstmal die instandgesetzt werden, bevor großflächig Nebenstraßen saniert werden. Die Hauptstraßen sind ja eigentlich soweit in Ordnung, bis auf einige Ausnahmen.

» Estrella78 » Beiträge: 685 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann dich voll verstehen, wenn du deinem Ärger endlich mal Luft machen willst! Mir gehen auch diese elenden Schlaglöcher gehörig auf die Nerven. Meiner Meinung nach verbessern aber diese "Ausbesserung" rein garnichts sondern verschlimmern eher die Situation.

Hierzu mal ein wunderbares Beispiel: Ich wohne im Harz, einem kurvenreichen Gebiet mit verhältnissmäßig vielen Straßen. Bei uns gibt es Orte, deren anbindung an das Wassernetz später erfolgt ist und somit nur noch in Straßenverlauf möglich war. Die Gullideckel als Entlüftung etc. wurden jedoch in der Mitte der Fahrbahn platziert, was schon so (da sie gußeisern sind) zu unzähligen Rutschern von Motorrädern etc. führte. Nun ist das eine ziemlich befahrene Straße, auf der die Gullideckel liegen. Dort fahren auch viele LKW's lang, die dafür sorgen, dass die Deckel der Gullis langsam aber stetig absinken und somit riesige Schlaglöcher entstehen, die bis zu 5 cm tief sind.

Als Motorradfahrer ärgerten mich diese Dinger besonders, da ich, wenn ich einmal so ein Schlagloch zum Beispiel im Dunkeln erwischt habe, fast hingefallen wäre. Das ist unschön und ich war froh, als Mitte diesen Jahres endlich die Ausbesserung dieser Stellen erfolgte. Nun ja, 3 Monate später ist das Problem wieder genau das gleiche, da die netten Leute vom Straßenbau die Gullideckel nur mit Teer und Schplitt hochgesetzt haben d.h., sie wurden durch Erschütterungen wieder in ihre 5cm tiefe ausgangslage zurückgedrückt.

Meine Meinung nach war diese Aktion total rausgeschmissenes Geld und ich finde allgemein, dass sich das Land bzw der Landkreis lieber die Komplettsanierung als eine völlig sinnlose Teilsanierung vornehmen sollte.
(die "Ausbesserungsarbeiten" haben laut meinen Information 7 000 € gekostet..).

Ich finde, ein so hochentwickeltes und steuermäßig so teures Land wie Deutschland sollte einmal darüber nachdenken, die eigene Infrastruktur wieder aufzubessern.

» L!Qu!D » Beiträge: 16 » Talkpoints: 0,17 »


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