Misserfolge mit Kochen / Backen nach Kochbuch

vom 09.09.2008, 09:07 Uhr

Hallo Zusammen,

Habt ihr auch schon Misserfolge erleben müssen, weil manche Rezeptbücher schlichtweg falsche Anleitungen angegeben haben? Ich hatte mich letztens über ein Koch- und Backbuch eines größeren Verlages über eines der dort vertriebenen Bücher beschwert. D.h. eigentlich hatte ich denen nur mitgeteilt, dass die Bindung ja zu wünschen übrig lässt und ich hatte auf eine ungenaue Rezeptanleitung verwiesen sowie auf zwei Rezepte, die einfach falsch waren (da sollte man einmal zweimal die Kartoffeln kochen, aber eigentlich hätte es heißen müssen ein Mal Kartoffeln und ein Mal Karotten kochen; bei einem anderen Rezept kamen mit deren Angaben keine Muffins sondern Kekse aus den Backofen) – die Mail hatte ich schon wieder vergessen, weil es so lang her war.

Jetzt kam gestern ein Schreiben vom Verlag, dass die kritischen Anmerkungen ja absolut richtig seien und dass man die Verbesserungen in einer eventuellen Neuauflage des Buches berücksichtigen würde. Als Entschuldigung und Dank für die Hinweise, haben sie dann noch ein weiteres Kochbuch beigelegt. Diese Reaktion fand ich ganz nett.

Gestern habe ich dann gleich ein Rezept aus dem neuen Buch ausprobiert und musste wieder feststellen, dass die Mengenangaben da nicht wirklich ernst zu nehmen sind. Trotz der genauen Befolgung der dortigen Mischverhältnisse für den Teig wurde mein Teig so klebrig, dass damit gar nichts anzufangen war und ich habe einiges an Mehl noch untermischen müssen, um überhaupt ein akzeptables Ergebnis zu erhalten.

Wie soll man denn da als Back- und Kochneuling was lernen? Passiert es öfter, dass Rezeptbücher falsche Rezepte drucken? Habt ihr da auch schon Erfahrungen mit gemacht?

» Fantasia2009 » Beiträge: 405 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Dass Kekse, die nach Rezept aus dem Kochbuch gebacken werden auch misslingen können habe ich auch schon bemerkt. Das waren Kekse, die eigentlich etwas höher sein sollten und die haben dann das ganze Backblech eingenommen und waren hauchdünn. Ich habe es auf mich geschoben, dass ich einfach zu dumm war richtig nach Rezept zu backen. Aber vielleicht lag es auch an falschen Angaben im Kochbuch?!

Da ich aber normalerweise nie streng nach Rezept koche oder backe (Ausnahme waren die Kekse die ich oben beschrieben hatte) habe ich auch weni Routine im Backen und Kochen nach Rezepten. Ich finde es aber gut, dass du wenigstens eine Aufmerksamkeit von dem Verlag bekommen hast.

Das beste Kochbuch, dass ich je hatte war das Buch "Das elektrische Kochen" (Elisabeth-Meyer Hagen)von der Verlags - und Wirtschaftsgesellschaft. Das habe ich schon in der Schule zum Kochen gehabt und es wird dauernd neu aufgelgt. Ich kann es nur empfehlen. Mitrtlerweile hole ich mir da zwar meist nur anregungen draus, aber auch früher, als ich genau nach Rezepten gekocht habe, waren die Rezepte, die ich gemacht habe alle in Ordnung.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich koche recht selten nach Rezept, beziehungsweise, ich nehme Rezepte als Anregung, aber am Ende kommt oft etwas ganz anderes raus, deshalb fallen mir in Kochbüchern Fehler nicht auf. Aber mein Freund hat mir vor kurzem eine Zeitschrift mit Rezepten gezeigt, die er sich gekauft hatte und da wurde eine Kochzeit von ca. 100 Minuten für Spaghetti vorgeschlagen. Nach der Zeit dürfte wohl nichts mehr übrig sein was man essen kann.

Was mir beim backen oft auffällt ist, dass die Mengen nicht stimmen. Zum Beispiel, dass man bei einer gefüllten Torte 1/3 der Creme übrig hat, weil man sie einfach nirgends mehr unterbringen kann, oder, dass man bei einem Obstkuchen mehr Obst braucht als angegeben um den ganzen Kuchen zu bedecken. Und wenn ich Muffins mache habe ich mir schon angewöhnt von Vorneherein ein zweites Blech zu richten, denn auch wenn im Rezept "für 12 Muffins" steht und auch wenn man ein Muffin Blech mit den Standard Massen hat - irgendwie komme ich immer auf mindestens 15 Stück.

Der grösste Reinfall war bis jetzt ein Biscotti Rezept. Der Teig war erst mal viel zu weich um ihn in Rollen zu formen und da er kein Fett enthalten hat hätte auch kühl stellen nicht geholfen, also habe ich ordentlich Mehl dazu gegeben um das ganze noch irgendwie zu retten. Danach habe ich die Teigrollen wie angegeben geformt und gebacken. Als ich diese dann in Scheiben schneiden wollte musste ich allerdings feststellen, dass sie in der Mitte noch gar nicht fest waren. Also noch mal in den Backofen, noch mal raus und abkühlen, noch mal versucht in Scheiben zu schneiden und wieder der gleiche Matsch in der Mitte. Irgendwann hatte ich die Biscotti dann fertig, aber dadurch, dass ich die Backzeit insgesamt mehr als verdoppeln musste waren sie selbst für Kekse zu hart und nur für Leute geeignet, die ihre Kekse gerne in den Kaffee tunken. Zu denen ich aber leider nicht gehöre.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Mir ist es früher auch öfters passiert, dass Rezepte, die ich aus Koch- und Backbüchern gehabt habe, misslungen sind. Ich habe mich darüber sehr oft geärgert, ganz besonders natürlich, wenn eine Torte für Besuch gedacht war und ich dann noch schnell eine andere machen musste. Einmal habe ich eine Torte gemacht, in die Gelatine reingemusst hätte, das stand aber leider nicht im Rezept, und die Masse ist mir am nächsten Morgen im Kühlschrank entgegen gesickert, weil sie langsam den Weg durch den Rand der Springform genommen hatte. Nicht nur, dass ich für Ersatz sorgen musste, zur Krönung durfte ich dann auch noch den Kühlschrank putzen.

Mit den Jahren, in denen dann die Erfahrungen im Backen und Kochen gewachsen sind, ist mir dann schon im Vorfeld aufgefallen, dass an dem Rezept irgend etwas nicht stimmen kann, wenn ich mal wieder etwas Neues ausprobieren wollte und ich habe das dann nach meinem eigenen Empfinden abgeändert.

Ich schaue inzwischen immer noch in Kochbücher, um mir Anregungen zu holen, aber ich bin immer auf der Hut, ob da nicht ein Fehler eingebaut wurde, so, dass mir das heute nicht mehr passiert. Ich finde es gerade für Anfänger sehr schade, die sich ja nun an Rezepten orientieren müssen, das so oft falsche Mengenangaben drin sind, oder, dass einfach eine Zutat vergessen wird. Manch einem wird da sicherlich die Lust und der Spass genommen, überhaupt noch etwas auszuprobieren.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Backbücher und Kochbücher sind niemals 100 % exakt - und vor allem nicht die von echten Meisterköchen!

In den Kochbüchern von Sackmann, Witzigmann oder Wohlfahrt habe ich bzw. wir in unserem Kochclub echte Fehler gefunden, die nur bewusst hereingeschmuggelt werden können. Gut, niemand verrät gern seine Rezepte und Geheimnisse zu 100 %, aber z. B. hab ich die Bücher von Sackmann / Witzigmann 2mal: Eines zum ansehen und eines in denen ich wild herumkritzel, denn eine wunderbare Gänseleberterrine soll da ernsthaft mit 2 Stunden bei 180° Celsius zubereitet werden? Da muss man, wenn man es weiß, hat man schon ein gewisses Auge für, immer auf Feinheiten achten, die sich fast als Insiderwitz verstehen und die Grundkomposition durch Fehlersuche ermitteln um einigermaßen nah an das eigentliche Rezept zu gelangen.

Und so mach ich mir immer Notizen, verwerfe diese, tausche mich mit anderen aus, mache neue (ein kulinarisches Rätsellösen) - und wenn ich dann vielleicht endlich einmal in der Nähe gelandet bin, streiche ich die Angabe durch und schreib den "richtigen" Wert hin. Daher besteht ein Buch bei mir immer nur aus Kritzeleien, Anmerkungen oder Zetteln die überall zwischen den Seiten liegen :wink:.

Fazit: Bei manchen Büchern hat das ganze auch System und es werden extrem falsche Werte angegeben (meine ich), aber eher bei den "Geheimtipps" und nicht bei den 08/15 Rezepten wie "Armer Ritter"oder Käseschnitzel mit Kartoffeln.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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