Welche Partei man wählen sollte und warum

vom 04.09.2008, 15:30 Uhr

Bald sind ja wieder Wahlen in Deutschland. Hier in dem Thread möchte ich einen Sammelthread starten mit Argumenten warum man oder warum man auf keinen Fall eine Partei wählen sollte.

Also warum sollte man die CDU, SPD, Grünen, FDP oder die Linkspartei wählen? Was spricht für die jeweilige Partei? Bzw. warum sollte man genannte Parteien nicht wählen? Bzw. was spricht gegen die jeweilige Partei? Bin auf eure Auflistung gespannt.

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» samuel » Beiträge: 157 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die CDU sollte man meiner Meinung nach nicht wählen, da sie Deutschland in einen elitären Überwachungsstaat stürzen wollen. Terror entschuldigt keine Einschränkungen im Grundgesetz. Wer etwas anderer Meinung ist, sollte einmal eine Führung im Stasigefängnis Hohenschönhausen beuschen.

Die SPD will ich nicht wählen, da sie momentan praktisch keine vernünftigen Spitzenpolitiker hat. Wenn Kurt Beck erstmal wieder weg sein sollte, dann werde ich darüber nachdenken können die SPD zu wählen. Man sollte bedenken, dass er auch nur zum SPD-Parteivorsitzenden wurde, da es nach Müntefering keinen besseren gab.

FDP und Linke sind mir vom Programm her unsympathisch.

Meine politischen Ansichten stimmen größtenteils mit denen der Grünen überein, wenn man die "grünen" Aspekte außen vorlässt. Ich bin jedoch gegen Atomkraft.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich möchte das Thema mal ganz anders beantworten: was wollen wir Bürger eigentlich?

- mehr Bildung für die Jugend
Die Parteien haben da recht unterschiedliche Ansätze, letztlich scheitert alles aber immer am Geld
- weniger Schulden des Staates
Auch hier ist ein teures Wahlkampfgeschenk immer noch beliebter als ein ausgeglichener Haushalt, FDP und Grüne verschenken nix.
- eine gesunde Umwelt, Verbraucherschutz
Kann sich jemand noch an Renate Künast erinnern? Das war Verbraucherschutz, wie er zu sein hat. Seit Seehofer werden Grenzwerte erhöht oder ganz aufgegeben, Atom und Kohle stehen im Vordergrund.
- ein gerechtes Steuersystem, soziale Gerechtigkeit
Wer da an die Linke denkt, sollte sich mal schnell wieder von dem Gedanken trennen. Ist es gerecht, wenn jemand mit Job fast nichts mehr hat, nur damit derjenige ohne Job genausoviel in der Tasche hat? Überspitzt formuliert? Na klar, aber darauf läuft es im Prinzip hinaus.
- Frieden (wobei das weniger die deutsche Politik bestimmt)
- Wirtschaftspolitik
Angeblich eine Macht der Union, zieht man 16 Jahren Kohl Bilanz, dann steht er deutlich schlechter da als Schröder.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hm, pauschal schwer zu beantworten, vor allem wenn man sich fragt: wähle ich für mich oder für andere, wähle ich die Partei mit der größten Glaubwürdigkeit?

CDU/CSU: Oje, wenn ich nur an Ronald Pofalla, Roland Koch, El Schäuble und Söder / Beckstein denke graust es mir schon und meine demokratische Alarmsirene springt schon beim Gedanken daran an. Mal abgesehen von jeder Menge Querköpfen kann mich die CDU auch nicht vom Programm her begeistern - da sehe ich jedesmal das Haushaltsdefizit auf 60 Milliarden hochschnellen und Zukunftsperspektiven für alle unter 50 rasant nach unten. CSU - meine Meinung: da kann ich ja gleich NPD wählen. Für mich: gleicher Charakter, nur andere Liturgie und anderes Auftreten - nicht umsonst sind die Republikaner tief in der CSU verwurzelt!

FDP: Mit Wolfgang Gerhardt oder anderen ehemaligen liberalen Größen an der Spitze und einem weniger sinnlosen und sich selbst widersprechenden Programm / Außendarstellung fast sympathisch - nur Westerwelle, Forderungen und ein Programm jenseits von gut und böse, welches sich teils durchdacht, teil absolut populistisch und in Aktionismus pur ergätzt: Himmel Hilf!

Grüne & SPD handel ich mal in einem Punkt ab: Glaubwürdigkeit 0 - gibt es eigentlich noch andere Partei(en) in Deutschland die sich immer so oft um 180 Grad drehen, dass man sich stets fragen muss: "Ja was ist denn nun wieder los?". Beides für mich so Fähnchen-im-Wind Parteien mit Hang zum steten Wählerwechsel und Programmmeuchler.

Okay, die SPD hat sich seit dem Linkskurs auf ihre Stammwähler zu mal wieder dafür entschieden, wieder die zweite große konservative Partei in Deutschland zu werden und ihre eigentliche Wählerschar in den Wind zu schießen und der Linkspartei und den Grünen zu überlassen um langsam dass CDU Programm komplett zu verinnerlichen, auch wenn man noch gerne "linke" Positionen und Ideen bei der Linkspartei klaut und leicht verändert selbst präsentiert um die Stammwähler nicht völlig zu verärgern mit einer zynischen "linken" Politik. Bei Hubertus Heil und Steinmeier frage ich mich jedesmal, ob das nicht verdeckte Agenten der CDU sind :lol:.

Die Grünen - hm: Was unter rot-grün los war ist echt peinlich: Von der in meinen Augen früheren rechtsextremen Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher langsam von ganz rechts nach ganz links gewandert und unter Schröder wieder leicht in die Mitte. Hätte die SPD sich nicht noch mehr selbst verraten und geschlachtet wären die Grünen sogar in meinen Augen rechts der SPD gelandet. Mittlerweile geht man ja leicht auf Kuschelkurs mit den Linken, was aber kein Wunder angesichts der Perspektive ist mit den Konservativen als zweite Wahl (SPD, CDU, FDP) zusammengehen zu müssen. Wenn ich mir das Programm ansehe: recht vernünftig, selbst die Spitze scheint es teilweise zu kennen und nicht nach einem eigenen zu handeln, welches nur sie selbst kennen, aber nicht die Basis. Nach dem Schröder/Fischer Schock hat man sich wieder leicht auf die Wurzeln (der Grünen, nicht der AUD :lol:) konzentriert und wird für Wähler jenseits von Populismus und Aktionismus glatt wieder interessant.

Trotzdem der Vorwurf an beide: Parteibasis und Führung scheinen in zwei verschiedenen Welten zu existieren - bei der SPD ist das überdeutlich, bei den Grünen schwächt es sich ab.

Linkspartei: Oje, Oje - da würd ich am liebsten sage: Welche? Die Qualität der Politik in diesem Sammelbecken von Kommunisten, SPD Aussteigern & Linken, Sozialisten, SED Altmitgliedern (wenn auch langsam absterbend) schwankt regional extrem stark - von verfassungsfeindlich hin zu guter Realpolitik. Während die Linkspartei im Westen (Niedersachsen / Hessen) im Grunde aufgrund der dortigen Agitatoren (bis auf wenige Ausnahmen) im Grunde unwählbar ist angesichts der dort vertretenen Meinungen und der Einstellung zur Politik, sowie der dortigen Mitglieder (im Grunde für mich größtenteils verfassungsfeindliche, weltfremde Kommunisten und Anarchisten) die die Partei nach der Fusion mit der WASG überrannt haben und dann wieder eine Linkspartei die in Ostdeutschland teilweise "vernünftig" mitregiert - auch wenn man hier fast beide Augen zukneifen muss und Vernunft hier eher mit linker Realpolitik abseits irgendwelcher Wunschforderungen (Mindestlohn / Grundeinkommen usw.) ersetzen muss und hier eine programmatisch völlig andere Linkspartei auftritt. Nicht umsonst wird dieser Teil der Partei von den pubertierenden (da noch jung und unerfahren) Verbänden im Westen Verrat vorgeworfen, während man im Osten die Idealisten als "Spinner" aufgreift.

Trotzdem: Solange sich da keine Einheit andeutet, man mal eine Linie fährt und bestimmte populistische Forderungen ausgrenzt, die momentan einfach nicht umzusetzen sind, wenn auch sinnvoll (Grundeinkommen / Mindestlohn z. B.) bleiben erhebliche Zweifel. Teilweise amüsiert mich bei der Linkspartei dass sie z. B. mit dem Grundeinkommen, anderen Positionen und Ideen Theorien vertritt die in den 40ern und 60ern von erzkonservativen und bedeutenden britischen und US Ökonomen vertritt wie Juliet Rhys-Williams bzw. Milton Friedman :lol: erdacht wurden und im Grunde damals gegen den "sorgenden Staat" und sehr laissez-faire-kapitalistisch ausgerichtet waren.

NPD: :lol: - wenn sich Udo Voigt wieder seinen Schnauzer wachsen lässt, ihn an den Seiten sauber stutzt und sich einen Seitenscheitel trägt - vielleicht :wink:. Ernsthaft: Ich glaube nicht einmal dann, da stelle ich lieber zwei Packungen Eier auf den Balkon zur Glatzenpflege.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man pauschal sagen kann, welche Partei aus welchen Gründen wählbar oder nicht wählbar ist. Jeder Wähler setzt andere Prioritäten und erhofft sich die Realisierung ganz unterschiedlicher politischer Ziele.

Ich selbst empfinde die Bildungspolitik sowie die Stärkung der Wirtschaft als die Ziele, die mir persönlich am wichtigsten sind. Politisch gesehen bin ich FDP-Anhänger und favorisiere das Modell einer schwarz-gelben Koalition.

Die meisten der großen Parteien sind mehr oder weniger wählbar. Wirklich problematisch und besorgniserregend empfinde ich die Wahlergebnisse der Parteien vom linken und vom rechten Rand. Jemand, der langfristig eine Demokratie in Deutschland aufrechterhalten möchte, darf meiner Meinung nach weder die Linke noch die NPD wählen. Gerade in Ostdeutschland erreichen diese Parteien recht viele Wählerstimmen, überwiegend bei den Leuten, die durch schlechte Bildung und miserable Jobaussichten dankbar den Strohhalm der vollmundigen Wahlversprechen annehmen.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Von allen etablierten Parteien ist für mich keine wählbar, weil man immer wieder feststellen kann, dass sie vor der Wahl viele Versprechungen machen und diese nach der Wahl nicht erfüllen. Teilweise sogar genau das Gegenteil in den Gesetzen verankern.

Denken wir nur an die Mehrwertsteuer. Zwischen den Parteien und innerhalb der Parteien ist ein unerträgliches Gerangel um Macht, Einfluss, Einkünfte und einträgliche Posten. Für viele Abgeordnete ist die Tätigkeit im Parlament nur das Sprungbrett zu hoch dotierten Stellungen in der Wirtschaft. Das geht bis zu solchen Parlamentariern, denen ich noch am ehesten getraut habe, z.B. bei den Grünen. Es gibt sicherlich auch ehrliche Parlamentarier die wirklich das Wohl des Volkes und des Staates im Auge haben, aber sie werden mit der Zeit korrumpiert. Dafür sorgt das ausgeprägte System des Lobbyismus.

Da ich bereits Rentner bin und feststellen mußte, dass wir bei allen Gelegenheiten echte oder defakto Rentenkürzungen hin nehmen mußten, weil wir keine Lobby haben, setze ich mich jetzt dafür ein, dass eine starke Rentnerinnen und Rentner Partei entsteht. Diese Partei muß so stark gemacht werden, dass sie noch in diesem Jahr in den Bundestag gewählt wird, damit die Rentner endlich auch eine Stimme im Parlament erhalten. Also ist meine Antwort auf die o.g. Frage: Keine etablierte Partei ist für mich wählbar, ich wähle die Rentnerinnen und Rentnerpartei!

» knemus » Beiträge: 3 » Talkpoints: 2,05 »


Wir werden diese Jahr die Linken wählen. Das hat mehrere Gründe. Zum einen befürworten wir viele Vorhaben der Linken um die sozialen Ungleichheiten wieder ins Lot zu bringen. Zum anderen verurteile ich Frau Merkel dafür, wie sie unsere Steuergelder leichtsinnig raus schmeißt. Und auch diese Augenwäscherei in zu vielen Themen.

Nehmen wir mal nur die angeblichen Arbeitslosenzahlen. Was ist mit den Millionen Menschen, die arbeitslos sind, aber in einer so genannten Förderungsmaßnahme sind, also irgend ein Bewerbungstraining, PC Kurs oder einfach 1 Euro Job? Und zu den Millionen kommen noch die Millionen von Menschen, die zwar Arbeit haben, aber durch das niedrige Einkommen auf Sozialleistungen angewiesen sind? Und das ist nur ein Beispiel.

Es ist nicht alles falsch was die SPD, CDU etc. falsch machen. Aber ich glaube, dass Deutschland endlich einen extremen Machtwechsel braucht, damit wir langfristig wieder eine Zukunft in Deutschland haben können. Wenn wir weiter diesen Weg gehen, dann haben wir in 10 Jahren in Deutschland Fabriken, die für China billige Kleidung produziert.

Leider hängen in Deutschland aber dennoch viele Parteien zusammen und im Endeffekt kann man wählen was man will, letzten Endes geht der gleiche Mist weiter. Und da erscheinen uns die Linken noch als eine der wenigen Parteien, die wirklich eine andere Richtung einschlagen will und nicht den gleichen Weg einfach parallel weiter geht. Ich trauere immer noch Herr Kohl nach.

Auf keinen Fall darf man die NPD wählen. Diese Partei sollte verboten werden. Denn wir wollen dieses Holocaust nicht vergessen aber auch nicht noch einmal in Deutschland erleben. Parteien die Gewalt verherrlichen und unrealistische politische Versprechungen auf Kosten von, nach deren Meinung, weniger Wertvollen Menschen, wegen ihrer Herkunft machen, dürfen nicht an die Macht kommen.

Fakt ist erstmal, wir müssen, wie andere Länder vorgemacht haben (z.B. Norwegen) einmal richtig investieren, um in der Zukunft dann eine positive Bilanz zu ziehen und nicht immer wieder kleine Löcher stopfen. Das zieht sich wie ein Rattenschwanz: Hier wird gestopft und woanders bricht das neue Loch auf. Wenn wir jetzt nicht in Bildung investieren, dann können wir in Zukunft nicht mehr mit anderen Ländern konkurrieren und sind die Billigarbeiter wie die Chinesen. Wenn wir jedoch einmal vernünftig das Geld ausgeben, dann zahlt sich das in Zukunft aus. Als z.B. Norwegen durchdachte Schulden gemacht hat, hat es 16 Jahre gedauert, bis es sich bezahlt gemacht hat. Heute haben die soviel Geld gebunkert, dass sie die Renten ohne weitere Einnahmen zwanzig Jahre lang zahlen könnten.

Ein ganz wichtiges Anliegen, um überhaupt politische voran kommen zu können wäre, dass ein Politiker nicht einen weiteren Posten bei E-ON, VW... und anderen Konzernen besetzten dürfen. Denn so kann man nicht politisch neutral, im Sinne des Steuerzahlers, handeln. Wenn ich in einem großen Stromkonzern beschäftigt bin und dort monatlich Millionen verdiene, werde ich mit Sicherheit nicht dafür sorgen, dass der Staat einen Riegel vor die steigenden Strompreise schiebt. Es gibt kaum noch Politiker, die kein solches „Zweiteinkommen“ haben.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Gute Frage, ich kann nur von mir selbst ausgehen und erklären, welche Parteien ich auf gar keinen Fall wählen würde.

Niemals wählen würde ich Die Linke. Das was die vor haben, hatten wir alles schonmal und es ist gescheitert. Die ehemalige DDR hatte eine Regierung, deren Grundprogramme nah an die Ziele der Linken erinnern. Der Staat übernimmt alles, steuert alles und entlässt jeden aus seiner eigenen Verantwortung. Muss das sein? Ich nenne das Kontrollstaat und Entmündigung des Bürgers. Das muss ich nicht haben.

Die SPD stelle ich auf eine ähnliche Stufe. Nur dass sie Ihre Ziele nicht ganz so stark herausstellen wie die Linken. Die beiden sind für mich im wahrsten Sinne des Wortes rote Tücher.

Die Grünen wähle ich nicht, weil ich mit Öko und Umweltschutz nix anfangen kann. Zumindest nicht in dem Maße, wie die es vertreten.

CDU? Naja, ich bin getauft, ja. Aber muss ich mein Leben oder meine Regierung nach Gott ausrichten? Sonst hießen sie ja nicht christlich.

Nungut, also bleibt dann nur eine Partei über. (Mist, jetzt habe ichs doch verraten). Die FDP, die wähle ich, seit ich wählen darf und werde es wohl auch weiterhin tun. In meinen Augen haben die ein Ziel, mit dem sich alle anderen, die für Deutschland notwendig sind erreichen lassen. Sie wollen die Wirtschaft stärken. Ich denke, dass das der Königsweg ist. Denn mit einer starken Wirtschaft kommt Geld in die Staatskasse. Mit Geld kann man für bessere Bildung arbeiten und auch die soziale Absicherung aufrecht erhalten. Also soll in meinen Augen Änderungen, die notwendig sind auf lange Sicht auch finanzierbar gemacht werden. So muss es auch sein, wenn wir voran kommen wollen.

Das alles andere nichts bringt haben wir in den letzten 60 Jahren gesehen.

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Pauschal wird das wohl nicht zu beantworten sein, da jeder andere Vorgaben darüber hat, wo er seine Prioritäten setzt. Somit kann ich nur für mich sprechen.

Ich wähle seitdem ich denken kann, die FDP, das hat aber nichts damit zu tun, das ich den Vorstand der FDP gut finden würde oder ich die anderen Parteien richtig schlecht finde, in meinem Fall sind ausschlaggebend, das mir die Politik, so wie die FTP dies machen möchte, am meisten entgegenkommt (die CDU/CSU ist eher Arbeitgeberfreundlich gestimmt, die SPD sollte eigentlich arbeitnehmerfreundlich sein, ist sie aber schon lange nicht mehr, dir Grünen sind mir zu Umweltverliebt (und halten sich nicht an ihre Vorsätze).

Zudem stehe ich kurz davor, in die FDP einzutreten, weil ich wirklich was ändern möchte und mir das Konzept dieser Partei wirklich zusagt (ob ich was verändern kann (vor allem aktiv), wird sich dann erst in ein paar Jahren zeigen.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Du stellst die Frage falsch. Die Frage sollte nicht lauten, wen man wählen sollte, sondern warum man überhaupt wählen sollte.

Wenn alle Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik Deutschland dazu aufgefordert werden, ein Kreuzchen für die Partei ihrer Wahl zu machen, lässt sich dazu zunächst einmal feststellen, dass der Tenor der Forderungen der verschiedenen Parteien ziemlich ähnlich lauten. Ob bei „Die Linke“ oder der CDU, einziges Ziel alles Parteien und ihrer Akteure ist die Aufrechterhaltung des Wirtschaftstandortes Deutschland. Es geht ihnen also nicht um das Wohl des je einzelnen, wie es die Vernunft gebietet.

Dieses Ziel steht als abstraktes Prinzip über allen anderen. Zweck aller Parteien ist also der Gleiche, nur die Mittel unterscheiden sich partiell. Das ist natürlich kein Zufall, sondern ist eine dem kapitalistischen Staat immanente Eigenschaft, in seiner Funktion als „ideeller Gesamtkapitalist“.(Engels)

Wenn nun die Linke „eine Schule für alle“ fordert, dann nicht weil sie der Meinung ist das allen Menschen gleiche Bildung zukommen sollte, sondern weil sie meint, dass es das beste für Deutschland wäre. Unterschiede in der konkreten Politik der Parteien resultieren also nicht aus verschiedenen Zielen, sondern aus verschiedenen Analysen zur aktuellen Lage.

Der Wähler entscheidet ja auch gar nicht darüber, was für Politik die von ihm gewählten Akteure konkret machen. Die einzige Entscheidung die zu treffen ist, ist wer die nächsten 4 Jahre über die Menschen herrscht. Wählen ist also Ausdruck eines affirmativen Verhältnisses zu bestehenden Ordnung, und der Herrschaft von Menschen über Menschen. Und wer über wen herrscht, dass ist auch eigentlicher Gegenstand des ganzen Wahlkampfes, im öffentlichen Diskurs geht es nie um die konkrete Politik, sondern nur darum wer der beste „Mann für Deutschland“ ist.

Als dies sind meiner Meinung nach gute Gründe gegen einen Wahlgang.

» karma » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,00 »


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