1984 - Eigentlich kein Zukunftsroman mehr?

vom 04.09.2008, 05:09 Uhr

Hallo!

Ich habe gerade das Buch von Orwell gelesen, mit dem Titel „1984“. Und ich bin zum Schluss gekommen, dass vieles, das in dem Buch als Zukunftsvision beschrieben wird, heute schon Realität geworden ist. Wie schaut es auch, mit der ständigen Überwachung durch Kameras? In jedem Bahnhof, in jedem öffentlichen Gebäude, Plätze, Straßen - überall finden sich schon Überwachungskameras.

Ich habe gehört, dass es sogar in den Zugabteilen schon solche Kameras gibt. Ehrlich gesagt, fühle ich mich gar nicht wohl bei dem Gedanken. Wo soll das hinführen? Haben wir auch schon bald alle einen Televisor in der Wohnung, durch den man uns in jedem Augenblick beobachtet? Big Brother is watching you!

» Lotusblüte » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,16 »



Hm, ja, du hast schon recht, wenn du meinst, viel davon ist schon so, nur es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Wirklichkeit und Buch:

Im Buch wird dieses ständige Beobachten als Mittel eingesetzt, politische Gegner aufzufinden und dann "in Luft aufzulösen". Das ist der eine Zweck vom Televisor und der andere ist es, dem Volk die Meinung der Partei aufzuzwingen. Soweit ist es zum Glück (zumindest in Europa) noch nicht, wir werden zwar vielleicht auf dem Bahnhof "überwacht", jedoch müssen wir dabei, solange wir uns im Rahmen der Gesetze bewegen, vor nichts Angst haben. Wir können über Parteien so lange lästern, wie wir wollen, wenn es uns Spaß macht. Der grundlegende Unterschied ist also (zum Glück), dass bei uns Meinungsfreiheit herrscht. Wir werden in unserer Meinung nicht eingeschränkt und es ist für uns kein Problem, diese aufgrund von eigenen Erlebnissen zu bilden und auch kund zu tun. Das einzige, was uns (im Moment) passieren kann, ist, dass wir dabei gefilmt werden, aber ehrlich gesagt, ich finde, es kann doch für niemanden ein Problem sein, dabei gefilmt zu werden, wenn er/sie seine Meinung preisgibt, zumindest nicht solange man dazu steht. Also nein, zum Glück noch lange nicht Zustände wie im Buch beschrieben, kein Nachbar kann dich beim Staat anschwärzen und umbringen lassen.

Der zweite wichtige Unterschied ist natürlich, dass unser Gin besser schmeckt als der im Buch beschriebene ;-)

» miami_weiss » Beiträge: 104 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich muß mich da auch anschliessen: Der große Irrtum von Orwell lag dadrinn: Er traute der Politik zuviel zu. Beim ihm wurde ja grade thematisiert, das alles überwacht wurde, bis hin in die Bereiche, die man eigentlich kaum noch überwachen kann undd diesim Namen eines totalitären Systems. Und so lästige wie unsere Gesellschaft auch zueilen sein mag, von totalitär ist sie doch noch ne ganze Ecke weit entfernt

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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