Was haltet ihr von den hohen Diäten der Politiker?

vom 04.09.2008, 04:38 Uhr

Platon sagte zu seinen Schülern einst, ein Politiker muss sich fünfzig Jahre bilden und dann soll er unentgeltlich regieren. Das sieht in der heutigen Demokratie ganz anders aus. Die jungen Politiker denken nur ans Geld. Vor den Wahlen wird dermaßen viel gelogen, man verspricht Sachen, wo jeder vernünftige Staatsbürger weiß, dass das was die predigen eh kaum eine Politik der Welt in die Tat umsetzen kann.

Die Gehälter der Politiker sind in meinen Augen nicht leistungsgerecht. Für wenig Arbeit und meist schlechter noch dazu kriegen die Volksvertreter viel zu hohe Geldbeträge ausbezahlt. und das sind unsere Steuergelder.

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Das ist, mit Verlaub, wohl eine unreflektierte Stammtischparole. Ich weiß nicht, welches Bild du vom Arbeitsalltag eines Politikers hast. Glaubst du, die stehen um zwölf Uhr auf, essen gemütlich edel mit einem Staatschef aus Spaß und gehen dann kurz ins Rampenlicht, belügen leidenschaftlich ein paar Leute auf einer Bühne und dann wars das?

Diese Leute müssen unermüdlich am Ackern sein, sich ungeheure Mengen von Fachwissen eintrichtern, sich auf kraftraubende und anspannende Reden vorbereiten, elendig lange Sitzungen mitgestalten und vor allem erstmal aushalten, an der Basis tätig sein, Bürgernah handeln, immer offenohrig für Kritik, Anfeindungen wie deine sein, immer im Sinne Aller funktionieren. Kurz gesagt also: Mit unangenehm viel Verantwortung beladen die meckernde Masse zufriedenstellen, indem sie genug öffentliche Beschwichtigung und Verheißung schaffen und währenddessen im Stillen genug ehrliche aufreibende Tatsachenarbeit machen. Dabei sind sie täglich dem Druck der Öffentlichkeit ausgesetzt, müssen sich immer und immer wieder für Kleinigkeiten vor wechselnden Medienvertretern rechtfertigen, von uninformierten Leuten bezichtigen lassen, nichts zu tun...

Also, ich verstehe hohe Diäten sehr wohl. Politiker ist einer der knochenhärtesten Jobs dieses Landes. Wohl nicht körperlich, dafür aber bestimmt seelisch. Ich wundere mich, wie wenig von Burn-out-Syndromen in Politikerkreisen zu hören ist. Matthias Platzeck war doch in letzter Zeit so ein Fall. Der kam mit diesem ungeheuren Pensum einfach überhaupt nicht zurecht und ist daran zerbrochen, so sehr im Fokus zu stehen. Also, vor solchen Beschuldigungen am besten nochmal nachdenken.

» Schnibbeldiwapp » Beiträge: 262 » Talkpoints: 35,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mir ist es eigentlich nur wichtig, dass sich auch mal fähige Leute in die Politik verirren. Bei den Gehältern ist es durchaus mal möglich, dass mal kein Lehrer einen Ansporn haben könnte in ein Parlament zu kommen.

Was soll man denn den Politikern zahlen? Nichts? Ganz im Gegenteil, ich würde jedem einzelnen gern sogar noch einige Euros mehr zahlen, dafür dürften sie dann aber keinerlei Nebeneinkünfte mehr haben, somit könnte ein größere Unabhängigkeit erreichen. Denn wer als Anwalt einen Auftrag von einem Stromkonzern hat, der wird im Bundestag kaum für ein Gesetz stimmen, das den Konzern beeinträchtigen könnte. Somit hätten es auch die Lobbyisten schwerer und es wäre für alle Wähler sogar wohl eher sinnvoller mehr in die Volksvertreter zu investieren.

Klar, man könnte auch einfach nichts bezahlen, dann wären da nur noch Beamte, die freigestellt werden und ihre normalen Bezüge weiter bekommen oder reiche Industrielle. Wie dann die Politik aussieht kann sich jeder selbst ausmalen.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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