Bedeutung: "Zum hier essen oder mitnehmen?"

vom 15.08.2008, 13:15 Uhr

Ich frage mich schon länger, ob diese Frage eine weitere Bedeutung hat neben der Art der Verpackung in der die Speisen einem vorgelegt werden.

In jedem Fastfood Restaurant wird einem die Frage gestellt, ob man seine Bestellung im Restaurant selber verzehren möchte oder es außerorts tun möchte. Vor einiger Zeit wurde ich gefragt bei McDonalds, ob ich meine Cola in der Filiale "essen" möchte oder mitnehmen möchte. Bei einem Getränke sollte sich bekanntlich kein großer Unterschied in der Verpackung ergeben.

Hat diese Frage auch eine Bedeutung für das Restaurant im steuerlichen Sinne etc. oder dient es möglicherweise statistischen Auswertungen?

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei McDonalds sehe ich immer am Ende aussen auf der Kasse stehen, ob "ausser Haus" dort steht (also mitnehmen), oder nur "Gesamt", das ist also sozusagen innen. Bei Burger King übrigens auch.

Von steuerlichen Unterschieden wüsste ich da gar nichts, also gehe ich eher davon aus dass es statistischen Zwecken dient.

Übrigens ändert sich beim Mitnehmen ja nichtmal die Verpackung des Produkts, sondern lediglich die Umverpackung des Gesamtmenüs. Ein einzelner Cheeseburger wird dir normalerweise auch beim Mitnehmen als auch im Restaurant essen gleich serviert, ohne aussen-rum Tüte.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Richtig erkannt, das hat rein steuerliche Gründe. Steuerrechtlich ist das servieren von Speisen nämlich eine Dienstleistung. Somit fällt der Steuersatz von 19 % Umsatzsteuer an. Nimmt man das Essen jedoch nach Hause mit, ist es schlicht ein Verkauf von Nahrungsmitteln, die zu 7 % versteuert werden. Folglich könnte man also meinen, dass das Essen zum mitnehmen günstiger sein müsste, da ja nur 7 % Umsatzsteuer anfallen, aber so ist es leider nicht.

McDonald’s, Burger King etc. kalkulieren mit einer so genannten Mischkalkulation. Somit ist zwar der Steuersatz auf Speisen zum mitnehmen günstiger, jedoch wird einfach der Nettopreis verteuert, so dass wir Brutto wieder das gleiche zahlen. Schade eigentlich, dass die Produkte zum mitnehmen nicht günstiger sind.

» Duff » Beiträge: 20 » Talkpoints: 6,45 »



Durch diese oben erwähnte Mischkalkulation ist es wiederum unerheblich für die Steuer zumindest was uns anbelangt, da das Essen weder durch "Mitnahme" noch durch das "hier essen" teurer oder billiger wird.

Somit hat es nur Bedeutung für die Art der Verpackung. McDonalds und Burger King aber auch normale Restaurant, sollten gewährleisten, dass das Essen bei Mitnahme auch nach der Fahrt noch genißebar ist, sprich, nicht kalt. Somit verpacken sie es so, dass es eine Weile warm bleibt und natürlich nicht verschüttet wird. Daher zum Beispiel der Deckel auf der Cola oder bei anderen Restaurant gibt es eine meist eine Verpackung aus Styropor, welches das Essen wärmt.

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» winny2311 » Beiträge: 14956 » Talkpoints: 3,97 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also diesen Punkt mit den niedrigeren Steuern habe ich ja noch nie gehört. Das ist echt interessant, dass die Leute von McDonalds Geld sparen wenn wir was zum mitnehmen bestellen.

Ich finde aber, dass die Verpackungen zum Mitnehmen von Speisen in den meisten Fast-Food Ketten echt nicht so toll sind, wie sie vielleicht sein sollten. Ich meine ich will es ja vielleicht bis ganz nach Hause nehmen und nicht schon auf dem Weg essen.

In anderen Fast-Food Bereichen wird da schon besser verpackt. Zum Beispiel in chinesischen/koreanischen/thailändischen Läden wird es meist in Styropor gepackt und dann mit Aluminium zugeschweißt. Oder im Dönerladen kriegt der Döner noch eine Aluminium-Verkleidung.

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» Aria » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Na, da nützt mir an dieser Stelle wohl doch mal meine praktische Erfahrung, die ich vor vielen Jahren beim großen, gelben M machen durfte.

Spaß beiseite, vor Jahren also , habe ich während meiner schulischen Ausbildung bei McDonaldas gearbeitet. Und dort gibt es für ALLES feste Regeln, Vorgehensweisen und Handlungsabläufe, also was z.B. als erstes bei einer Bestellung wo stehen muss, die einzuhaltende Reihenfolge, die Anzahl der Eiswürfel im Getränk, die Größe und die Form der Eishaube beim Schleckeis, die genauste Zubereitung der Burger (was muss wo und wieviel davon platziert werden) usw. usw. Alles hat also ganz genau seinen Platz.

Die Frage, ob man im Restaurant oder außerhalb essen möchte, dient der Kontrolle, wieviel Tüten, Servietten, Tablettaufllagen und Trinkhalme verbraucht werden. Für jedes Produkt hat man nämlich, wenn außer Haus gegessen wird. Anspruch auf eine Serviette in der Tüte. Und wenn man ein Getränk mitnimmt, bekommt man den Trinkhalm mit. Und man benözigt logischerweise eine Tüte und keine Tablettauflage aus Papier. Ißt man IM Haus, nimmt man sich ja Trinkhalme und Servietten selbst. Man benötigt keine Tüte, dafür eine Papierauflage auf dem Tablett.

Jaja, so ist das, alles megamäßig kompliziert und zum schreien. Überflüssig zu erwähnen, dass die ganzen Statistiken und Berechnungen nie wirklich zu stimmen scheinen. Z.B. Haben wir damals immer viel zu große Eishauben gemacht und somit nie genug Eis aus einer Packung heraus bekommen. Pommes haben wir auch immer zuviele in die Tüte, na und von Servietten uns Co fange ich lieber nicht an.

» fliegendeschweinemaus » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,02 »


Aria hat geschrieben:Also diesen Punkt mit den niedrigeren Steuern habe ich ja noch nie gehört. Das ist echt interessant, dass die Leute von Mc Donalds Geld sparen wenn wir was zum mitnehmen bestellen...

Nicht richtig gelesen? McDonalds spart kein Geld dadurch dass der Kunde mitnimmt, sondern ist das bereits einkalkuliert. Theoretisch betrachtet müssten also die außer Haus Preise etwas niedriger, dafür die Preise im Haus höher sein. Da die Preise im haus auch nicht höher sind werden die außer Haus Preise auch nicht niedriger. Logisch oder?

Ich wusste bisher nur nicht, dass das Bestellen bei McDonalds als Service-Leistung gilt und deswegen mit 19% besteuert wird. Das auf Lebensmitteln nur eine Steuer von 7% liegt ist ja allgemein bekannt.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das mit der Mischkalkulation wurde ja geklärt. Das ist nun mal nichts Neues und dazu hat beispielsweise McDonalds auch schon vor längerer Zeit öffentlich Stellung genommen.

Auch wenn die ganzen Statistiken für die Logistik nicht so wirklich hilfreich sind (was fliegendeschweinemaus ja zum Ausdruck brachte), werden diese Statistiken ja nicht nur zur besseren Bestandsverwaltung benutzt. Sondern jeder ernsthafte Unternehmer wertet ja aus, welche seiner Produkte wie am besten laufen. So dient die Erfassung des "im- oder außer-Haus"-Essens nicht nur logistischen oder steuerlichen Zwecken. Da McDonalds viele Franchisenehmer hat, wird mit diesen Daten ganz sicher auch das Marketing (sprich Produktentwicklung, Preisgestaltung) etc. pp. versorgt, um weiterhin erfolgreich am Markt zu bestehen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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