Beruflicher Aufstieg / Karriere als Banker

vom 14.08.2008, 02:43 Uhr

Ich bin seit ca. neun Jahren in der Bankbranche tätig und frage mich, wie es wohl in den anderen Branchen mit der Karriere aussieht. Wie schnell kann man woanders auf der Karriereleiter nach oben gehen und vor allem welche Voraussetzungen muss man überhaupt mitbringen, damit man „in Bewegung kommt“?. Muss man wirklich studiert haben oder reicht allein das Engagement, was man im Betrieb zeigt? Wie sind/waren eure Erfahrungen?

Vielleicht können die Antworten nicht nur für mich hilfreich sein. Ich persönlich konnte zwar gute Ergebnisse bei den Gehaltsverhandlungen erzielen, aber was die berufliche Perspektive angeht, sieht alles relativ unklar und sehr vernebelt aus. Ich möchte der Sache etwas Schwung verleihen und möchte daher auf die Erfahrung der anderen zurückgreifen.

Ich danke euch!

» SabrinaS » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,00 »



Ich denke, dass kommt ganz stark auf die Branche an. Nehmen wir den öffentlichen Dienst, da wird man nach dem Tarifvertrag eingruppiert, je nach dem wie die Stelle beschrieben ist und welchen Abschluss man mit bringt und das ohne Ausnahme.

Zum Bankgewerbe kann ich leider wenig sagen. Nur eine Freundin kam sehr weit hoch, bis man ihr sagte, mehr geht ohne Studium nicht mehr. Sie hat dann Berufsbegleitend studiert.

» Pippilotta » Beiträge: 70 » Talkpoints: 0,17 »


Meine Mutter ist nach drei Jahren Arbeiten in der Bank und anschließenden sechs Jahren wegen Kindererziehung nicht wieder in die Bank zurückgegangen, obwohl sie dort wieder eine Teilzeitstelle angeboten bekommen hat. Sie wollte eben doch lieber was Anderes machen. Also jobbte sie zunächst in der Verwaltung einer regionalen Tageszeitung mit einem befristeten Vertrag auf ein Jahr, welcher einmal verlängert wurde.
Anschließend war sie wieder in der Verwaltung, aber bei einem Ziegelsteinhersteller. Dort blieb sie auch nicht ewig, obwohl sie bei beiden Berufe als gelernte Bankkauffrau (ohne Studium übrigens) gut zurecht kam und den Anforderungen genügte.

Anschließend ist sie bei einer Versicherungsgesellschaft gelandet, zunächst als Sekretärin, wurde dann aber doch als EDV- und Servicekraft eingesetzt. Mittlerweile ist sie dort seit über 10 Jahren tätig, macht weitaus mehr Aufgaben und geht nun nach einigen Pensionierungen sogar mit in die Vorstandsetage (wobei sie selbst natürlich nicht zum Vorstand gehört), und verdient sehr gutes Gehalt obwohl sie nicht ganz Vollzeit arbeitet. Nebenbei hat sie sich nun entschieden, eine Fortbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen zu machen, was den Tätigkeiten die sie ausübt entspricht. Die Fortbildung macht sie eigentlich mehr für sich selbst, um dort noch ein bisschen was aus der Versicherungsbranche dazu zu lernen. Andere Kollegen aus ihrem Betrieb machen dort ebenfalls mit, allerdings mit dem Hintergrund dass sie dann als Gelernte Beschäftigt werden und natürlich mehr Gehalt bekommen als Ungelernte. Als meine Mutter damals eingestellt wurde (was schon länger her ist als bei ihren Kollegen) bekam sie allerdings genau das selbe Gehalt wie die Gelernten auch.

Du siehst also, aus dem Bankbereich kann man durchaus die Branche ganz gut wechseln. Natürlich kannst du mit deiner Berufserfahrung nicht unbedingt Handwerker werden oder so, aber allgemein was mit Verwaltung, Wirtschaft, Versicherungen oder sonst wie Finanzen zu tun hat, auf diesen Sektoren hast du sehr gute Chancen.
Die zweite Seite liegt natürlich bei dir selbst, ob du flexibel genug bist dir für den neuen Job neues Wissen anzueignen und überhaupt dich auf das neue Tätigkeitsfeld einzustellen.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo,

also aus meiner Erfahrung heraus kann ich dir nur raten: wenn du wirklich aufsteigen möchtest, eventuell sogar "hinrer den Kulissen" einer Bank arbeiten möchtest, mehr Verantwortung etc. haben willst, solltest du studieren oder halt als Fernstudium, wenn du nicht ganz aus dem Beruf möchtest.

Ich würde in deiner jetzigen Bank fragen, ob so etwas möglich ist und ob sie das ganze fördern und unterstützen und sei es durch zusätzliche freie Tage zum lernen oder für Präsenzzeiten. Ein Studium neben dem Job ist hart, das kann ich dir sagen, aber es lohnt sich wirklich und man kann hinterher bessern beim Arbeitgeber pokern.

In anderen Branchen ist es ähnlich, gerade im Finanzbereich: man hat durch ein gutes, fundiertes Studium gute Aussichten und auch mal die Chance, bei anderen Arbeitsgebern zu bewerben!

» Finnus » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 16.08.2008, 21:40, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


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