Goldpreisentwicklung in den nächsten Monaten

Wie seht ihr die Goldpreisentwicklung in den nöächsten Monaten? Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse in den USA und der weiterhin anhaltenden Finanzkrise rechne ich in den nächsten Monaten mit steigenden Goldpreisen.

Der Monat August ist ja bekanntlich immer ein schlechter Monat in sachen Goldpreis. Aber ich hoffe, dass wir danach wieder die 1000 Dollar in Angriff nehmen. Wie steht ihr dazu? Ich hoffe, dass die Marktteilnehmer endlich die schlechten Nachrichten (die Finanzkrise betreffend) auch als schlecht realisieren und nich weiter schön reden Denn früher oder später wird das auch Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben.

Schlechte wirtschaftliche Verhältnisse in den USA? Wo denn? Nur als Beispiel: Der aktuelle ADP Report war überhaupt nicht wie erwartet: Statt einem erwarteten Minus durch den Stellenabbau von 60.000 Stellen wurde ein sattes Plus von 9.000 neuen Stellen gemeldet. Und das zieht sich momentan wie ein roter Faden durch die gesamte US Wirtschaft - die pessimistischen Erwartungen wurde fast alle widerlegt, Verbrauchervertrauen ist auch gewachsen usw.

Die US Wirtschaft ist also alles andere als schlecht aufgestellt: der Ölpreis sinkt seit langem wieder langsam und der Dollar wird wieder stärker. Im Gegenzug dazu fängt die Wirtschaft im EU Raum an zu schwächeln.

Der Goldkurs ist nach dem Hoch Mitte Juli sogar unter das Ausgangsniveau gefallen und notiert weit darunter. Ich würde eher erwarten dass der Kurs weiter auf 850 / 800 abrutscht, aber nicht dass dieser bei der momentan wirtschaftlichen Entwicklung in den USA weiter ansteigt.

Nun die BIP zahlen von gestern sprechen da aber ein andere Sprache. Die USA haben eine entsprechend hohe Staatsvershculdung und ich weiß noch nicht, wie Fanny Mae und Freddit Mac auffangen wollen, falls dies wirklich nötig sein sollte. Außerdem wird der Goldpreis ja auch von Inflationssorgen betrieben. Bei den Zinssenkungen in den USA wird die Inflation in den nächsten Monaten weiter steigen und dies wird sich auch auf den Goldpreis auswirken. Außerdem wird sich die Finanzkrise erst nach und nach auf die Realwirtschaft auswirken. Im übrigen war es abzusehen, dass der Ölpreis mal wieder nach unten korrigiert. Das wird meiner Meinung nach aber nich lange anhalten.

Zudem sieht die Angebots-Nachfragesituation bei Gold derzeit nicht geringe gut aus. Es besteht schon seit Jahren ein Angebotsdefizit, welches nur durch Goldverköufe der Zentralbanken gedeckt werden kann. Wie lange wird man das noch durchhalten können? Und die Erschließung neuer Minen wird noch ewig dauern. Man spricht ja im Mittel dauert das so um die 10 Jahre...

Klar hängt das BIP noch nach, aber eine Steigerung bzw. Erholung anlässlich der neuesten Zahlen ist für das nächste Quartal wahrscheinlich bzw. spätestens Jahresende. Die Staatsverschuldung ist darüber hinaus natürlich auch ein Problem welches nur in der Legislatur nach Bush gelöst werden kann.

Was die Zinssenkung angeht erwarte ich zwar auch eine höhere Inflationsrate, aber die US Wirtschaft hat bisher diese immer durch Lohnkompensation ausgleichen können aus Sorge um den Binnenmarkt. Was die Finanzkrise angeht: Ein Nachbeben wird zwar kommen, aber im Gegensatz zu Europa haben die USA das dickste aus meiner Sicht schon hinter sich bzw. den Talboden schon durchschritten. Was den Ölpreis angeht: Was ich so lese sind sich die US Analysten da selber ziemlich uneins, die einen sprechen von einem weiteren Abfall, andere von einer Stagnation auf dem derzeitigen Niveau und andere erwarten noch einen deutlichen Anstieg über die 150 $ / Barrel Marke.

Was das Angebotsdefizit angeht: Gerade Russland würde ich da nicht unterschätzen welches noch gewaltige Reserven, über die es meist nur Schätzwerte gibt, eingelagert hat und nicht auf den Markt geworfen hat. Zudem könnte Russland als eines der wenigen Länder seine Produktion noch deutlich steigern, momentan läuft dort ja alles eher auf halber Leistung so dass ich mich auf die 10 Jahre nicht zu sehr verlassen würde.

Ich sehe das mehr aus markttechnischer Sicht: Nach dem langen Aufwärtstrend über einige Jahre folgt nun eine ebensolange Konsolidierung; Kurse zwischen 800 und 1200 Dollar je Unze in den nächsten 36 Monaten sind realistisch.