Klassenfahrten Kursfahrten: Immer weiter immer teurer?

vom 09.07.2008, 09:19 Uhr

Da ich noch Schüler bin und in einem Monat selbst auf Studienfahrt bin, wollte ich auch mich zu diesem Thema äußern. Mich wundert, dass schon die mittleren Klassen von 5. - 8. Klasse soweit wegfahren. Das ist bei mir nicht üblich gewesen. Ich bin eigentlich immer im Inland gewesen. Das heißt in NRW und war nicht im Ausland. Erst auf unserer Abschlussfahrt in der 10. Klasse sind wir Segeln gefahren auf dem Ijsselmeer in den Niederlanden. Ich finde, dass eine Abschlussfahrt ruhig etwas weiter weg sein kann, weil die Schüler die nötige Reife aufweisen und wenn der Preis sich im Rahmen hält, wieso nicht. Dass jetzt eine 7. Klasse nach Paris fährt, ist für mich völlig neu. Des Weiteren finde ich 500 Euro für völlig unangemessen. So teuer war beispielsweise meine Abschlussfahrt nicht. Meine Studienfahrt ebenfalls nicht und wir fahren nach Slowenien und Kroatien für eine Woche. Deshalb glaube ich, dass dein angeführtes Beispiel wirklich eine Ausnahme darstellt.

Abschließend denke ich, dass die Klassenlehrer zuerst mit den Eltern sprechen sollten, wie teuer die Fahrt werden darf. Danach kann ich mich erst nach Angeboten umschauen. So was wie das angeführte Beispiel finde ich von dem zuständigen Lehrer einfach nur dreist. Das man heute kaum noch Geld angespart hat, sollte allgemein bekannt sein. Zu der Diskussion, ob Ausland oder Inland wollte ich sagen, dass wenn das Budget es zulässt durchaus auch einmal ins Ausland gefahren werden darf. Es darf halt nur nicht den finanziellen Rahmen sprengen, dann doch lieber eine Klassenfahrt in der Eifel. ;)

» Highliger » Beiträge: 96 » Talkpoints: 49,11 »



Ich denke, dass es im Lauf der Zeit liegt, dass die Ansprüche immer höher werden und mit steigendem Alter natürlich auch ansteigen. In der Grundschule sind wir in der 2. & 3. Klasse in Orte gefahren, die ca. 1 Stunde Busfahrt entfernt lagen, das war damals toll für uns und wir haben uns gefreut.

In der 4. Klasse mussten wir dann schon nach Sylt, dann in der 5. nach Amrum. In der 7. Klasse hielt es sich in Grenzen, da war unsere Klassenfahrt auch in einem Kuhdorf in der Nähe, was uns Schülern allerdings nicht gefallen hat.

In der Oberstufe geht es dann logischerweise weiter weg, vor Allem, wenn es dann Abschlussfahrten sind. Da sind die meisten Schüler es ja auch von zu Hause gewohnt, dass man im Urlaub ins Ausland fährt. Eine Fahrt irgendwohin in Deutschland wird bei Jugendlichen ja gar nicht als Urlaub gewertet und ist für sie inakzeptabel.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich war auf dem Gymnasium und von der fünften bis zur dreizehnten Klasse fand jedes Jahr eine Klassenfahrt, Skikurs, Studienfahrt, Schüleraustausch statt. Von dem Geld, das meine Eltern in dieser Zeit nur für Klassenfahrten ausgegeben haben hätten sie sich wahrscheinlich gut und gerne einen neuen Kleinwagen leisten können :D

Wenn ich daran denke, dass unsere drei Kinder (jetzt 8, 8, 6) in ein paar jahren wahrscheinlich alle gleichzeitig verreisen, wird mir Himmelangst. Es ist dann ja so, dass wir jedes Jahr drei Klassenfahrten finanzieren müssen. Schlimm finde ich, dass wir von diesem Geld einen Super-Luxus-Familienurlaub verbringen könnten, von dem wir wahrscheinlich alle mehr hätten.

Ich sage ja gar nichts gegen eine Fahrt ins Landschulheim oder gegen einen Schüleraustausch in höheren Klassen, aber es muss doch nicht jedes Jahr sein und dann auch noch Ziele wie Paris, London oder gar noch weiter weg. Warum kann man denn nicht mit dem Bus nach Hamburg oder Berlin fahren und dort in einer Jugendherberge übernachten?

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Stufe hatte die gleiche Diskussion um den Preis einer Reise. Unsere Schule wollte nie, dass Schüler nicht mitfahren können weil es zu teuer ist und deswegen gab es "inoffizielle" Obergrenzen. Wir wollten unbedingt nach London und haben dann Geld mit einer "Neue Masche" Aktion gesammelt. Da kam richtig viel Geld zusammen, wir waren ca. 45 Schüler und haben glaube ich so 2500€ Spenden gesammelt. Das kann ich echt nur empfehlen:-) Auf eine tolle Fahrt ins Ausland zu verzichten find ich keine Option - irgendwie fallen einem doch immer Möglichkeiten ein, wie man Spenden sammeln kann. Wenn alle mitmachen, klappt das schon!

» MaroneLup » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,39 »



Ich finde, dass sich die Klassenfahrten schon ziemlich verändert haben im Laufe der Zeit. In der Grundschule gings maximal 2 Stunden weit weg mit dem Bus. Als ich in der 7. Klasse war, ging es in den Harz, in der 10. Klasse ging es nach Nürnberg. Als meine Schwester zwei Jahre später in der 10. Klasse war, gab es eine Klassenfahrt zum Gardasee nach Italien.

In der Oberstufe wurden grundsätzlich Ziele außerhalb Deutschlands angeboten. Ich bin froh, dass damals ausnahmsweise die Regelung aufgehoben wurde, dass die Ziele LK-gebunden waren. Sonst hätte ich entweder mit dem einen LK nach London gemusst oder mit dem anderen nach Schweden, Survival Trip, und auf beides hatte ich nicht wirklich Lust. Damals wurden einfach irgendwelche Ziele angeboten und man durfte sich kursunabhängig entscheiden, wo man hin möchte.

Ich habe mich damals für die Studienfahrt nach St. Petersburg in Russland entschieden. Da der Großteil der Teilnehmer auch im Russisch-Sprachkurs war, gab es da keinerlei Probleme und wir konnten diese Gelegenheit nutzen um unsere Sprachkenntnisse zu vertiefen. Mein Lehrer war sehr streng. Wir haben vorher uns intensiv im Unterricht mit der russischen Geschichte, Kultur etc. auseinandergesetzt und haben vor Ort dann diverse Sehenswürdigkeiten besichtigt, die etwas mit der Geschichte zu tun hatten.

So verfolgten wir die Spuren von Peter I. oder suchten nach deutschen Einflüssen in Russland. Wir haben sogar eine deutschsprachige Schule in Petersburg besichtigt und mussten über die Studienfahrt Berichte schreiben, die dann auch benotet wurden. Die Reise war nicht gerade billig, aber es hat sich definitiv gelohnt!

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also als ich in der Realschule war, haben wir eigentlich nie solche besonderen Klassenfahrten gemacht. Gleich nach dem Übertritt in die Realschule, also in der fünften Klasse sind wir drei Tage ins Schullandheim in der Nähe gefahren, das war damals nicht teuer und ich fand es trotzdem sehr schön.

Das erste mal, das wir mit der Schule weiter weg gefahren sind, war der Skikurs in der siebten Klasse. Damals ging es für unsere Klasse nach Südtirol. Das war schon etwas teurer, da man ja auch den Skipass und die Skistunden mit bezahlen musste.

Danach waren wir in der achten Klasse drei Tage auf Orientierungstage um unsere Klassengemeinschaft zu stärken. Obwohl wir dort viele Kurse machten, kostete es für diese drei Tage nur 65 Euro. Und auch die Musicalfahrt in der neunten Klasse war, trotz der guten Plätze mit 45 Euro sehr billig.

Das teuerste, das wir bezahlen mussten war unsere Abschlussfahrt. Da ging es für und fünf Tage nach Hamburg. Aber im Preis waren ja auch Hotel, Frühstück, Hafen- und Stadtrundfahrt, Musical und diverse andere Aktivitäten inbegriffen. Damals zahlen wir 350 Euro. Die anderen zehnten Klassen führen entweder nach Berlin oder an den Bodensee. Wir hatten damals alle nicht die großen Reiseziele als Wunsch und das war auch erst vor knapp zwei Jahren.

Benutzeravatar

» Kayra » Beiträge: 692 » Talkpoints: 1,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^