Schläfenprellung beim Kind - wie weiter verhalten?

vom 07.07.2008, 20:40 Uhr

Heute war mal wieder ein sehr interessanter Tag. Mein Sohn ist ca. 18:00 Uhr mit dem Kopf in seinem Zimmer gegen eine Schrankkante gefallen, die schon abgerundet ist. Trotzdem hat er eine sichtbare Verletzung davongetragen: eine Hauläsion etwa 1 cm lang und 3 mm breit, diese sieht richtig blutunterlaufen aus. Außerdem ist die Haut ein Stück um diese verletzte Haut geschwollen. Natürlich waren wir beim Notarzt, der allerdings leider ein (Erwachsenen-)Chirurg war. Der meinte, es sähe ganz gut aus, die Verletzung (eine Prellung der Schläfe) sei nicht weiter schlimm; allerdings sollte ich meinen Sohn noch eine Weile im Auge behalten und auf Auffälligkeiten achten. Wieder daheim hab ich meinem Sohn (auf Anraten des Arztes) Paracetamol gegen das Schädelbrummen verabreicht.

Nun meine Fragen: wie lange sollte ich meinen Sohn beobachten - 24 Stunden wie üblich? Darf ich ihn morgen in die Kita geben oder sollte ich lieber den Hauskinderarzt aufsuchen? Von der Notambulanz bekam ich ein Schreiben für den Hausarzt, Therapieempfehlung: "Klin. Ko." Klinische Kontrolle? Der Notarzt meinte nur, das müsse ich entscheiden, wie es meinem Sohn geht :? Ich bin schon verunsichert, klar könnte ich es einrichten, den Kleinen daheim zu lassen, nur richtig arbeiten ist dann tagsüber nicht drin :scep:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

Beobachte, ob deinem Sohn schlecht wird, ob er Ausfälle hat, ob ihm schwindelig wird, ob er die Augen verdreht. Hat er nach dem Aufprall geschrien? Das ist wichtig. hat er erst Minuten danach geweint, dann kann es sein, dass er kurze Zeit bewußtlos war. Ich muss ehrlich sagen, dass ich in dem Fall in eine Kinderklinik gefahren wäre. Denn dort hätten sie ihn zur Beobachtung wenigstens eine Nacht gehalten und ggf ein CTG gemacht.

Ich würde ihn auf keinen Fall in die KITA geben. Denn wenn ihm dort schlecht wird, oder ihm schwindelig wird ist sofortiges Handeln geboten. Denn eine Gehirnblutung durch die Gehirnerschütterung ist nicht auszuschliessen, wenn er irgendwelche anzeichen hat. Wie geht es ihm denn jetzt ? Ist er schläfrig? Dann solltest du als Mutter erkennen müssen, ob es normale Müdigkeit ist, oder aber, weil es ihm wegen dem Kopf nciht gut geht. Da das alles ein laie sehr schlecht erkennen kann, wäre es ratsam, dass er mindestens eine Nacht im Krankenhaus verbringt. Grade mit dem Kopf ist nciht zu Spaßen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo Diamante,
als der Kleine hat geschrieen wie am Spieß und sonst ging es ihm gut, außer eben den riesen Schreck, aber darauf habe ich allerdings geachtet, kenne ich nämlich (leider) schon :P

Ich bin mit Absicht nicht in die Kinderklinik gefahren, denn dieser Notfall war in diesem Jahr schon der Dritte und neben den Routineuntersuchungen, stand in diesem Jahr für ihn eine ambulante OP mit 4 Vor- und 2 Nachuntersuchungen an. Er wollte heute partout nicht zum Notdienst, weswegen ich (entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten) nicht in die nächste Kinderklinik (etwa 1 Stunde) sondern zum nächsten Notarzt (10 Minuten) gefahren bin, da mein Sohn sicher nicht noch weitere Untersuchungen über sich hätte ergehen lassen - er hat bei der OP schon eine halbe Stunde fast des gesamte OP-Personal in Schach gehalten und damit Verzögerungen verursacht. Außerdem kriegt der OP kriegt er schon Panik, wenn er nur einen weißen Kittel sieht, weswegen ich lieber erst einmal mit (harmlosen) Untersuchungen sein Vertrauen zum Ärztestand erwecken möchte. Selbst die kleinste Routineuntersuchung ist zur Zeit sehr schwierig.

Nachdem wir wieder zu Hause waren, war er natürlich erst mal aufgedreht und hat für seinen Mut eine kleine Belohnung bekommen. Zwar wollte er nicht schlafen, aber nachdem ich ihn ins Bett gesteckt habe, hat es nur 15 Minuten bis zum Einschlafen gedauert. Ein bisschen blass ist er zwar noch, aber sonst geht's ihm gut.

Das mit der Übelkeit ist ein kleines Problem, scheinbar geht im Kindergarten wieder etwas rum, denn am Wochenende haben sein bester Freund und mein Sohn sich die halbe Nacht übergeben. Nach zwei Vomex ging es zwar, aber deswegen war er ja schon heute nicht in der Kita, da ich sicher gegen wollte, dass da nicht weiter ist :?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Ich muss ehrlich sagen, dass ich in dem Fall in eine Kinderklinik gefahren wäre. Denn dort hätten sie ihn zur Beobachtung wenigstens eine Nacht gehalten und ggf ein CTG gemacht.


:lol: Bei wem hätten sie jetzt das CTG machen sollen? Bei der Mutti? Das Kind ist doch schon längst auf der Welt ;-) Ein CTG ist ein Wehenschreiber, das wird nur bei schwangeren Frauen gemacht, um Wehentätigkeit und Herztöne des Kindes aufzuzeichnen.

Du hast schon richtig gehandelt, dass du in die Klinik gefahren bist und auch in der speziellen Kinderklinik werden nicht alle Kinder 24 Stunden da behalten, die sich den Kopf gestoßen haben. Gerade wenn das Kind einen sehr fidelen Eindruck beim Arzt hinterlässt, wird oft der Mutter gesagt, dass sie das Kind gut im Auge behalten soll und lieber bei der kleinsten Veränderung wiederkommen soll. Es kommen nämlich am Tag viele Kopfsturz-Kinder, da müssten die Krankenhäuser extrem expandieren ;-)

Wie alt ist denn dein Kind überhaupt? Du solltest drauf achten, ob er schläfriger ist als sonst, ob er nicht mehr richtig reagiert, wenn du ihn ansprichst, ob er sich übergibt, beim Laufen schwankt etc. Du könntest auch regelmäßig ein paar seiner Hirnnervenfunktionen überprüfen, zum Beispiel indem du sagst er soll mit den Augen ohne den Kopf zu bewegen deinem Finger folgen und du kannst in seine Pupillen gucken, ob die gleichgroß und rund sind.

Vielmehr würde ich als Mutter nicht machen, eben wirklich sehr regelmäßig ansprechen und auf adäquate Reaktionen achten. Und wenn dir ein leiser Zweifel kommt, dass etwas nicht so ist wie sonst, fährst du wieder in die Klinik. In den Kindergarten würde ich ihn vielleicht noch nicht gleich geben, er wird sicher morgen noch angeschlagen sein und kopfschmerzen haben, sicher ist sicher.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Grooovegirl hat geschrieben:Wie alt ist denn dein Kind überhaupt?
4 Jahre, wirkt aber von der Konstitution wie 6, auch der Arzt heute hat ihn wieder so alt geschätzt.

Grooovegirl hat geschrieben:Gerade wenn das Kind einen sehr fidelen Eindruck beim Arzt hinterlässt, wird oft der Mutter gesagt, dass sie das Kind gut im Auge behalten soll und lieber bei der kleinsten Veränderung wiederkommen soll.
Genau das meinte der Notarzt auch.

Danke für die Tipps, ich werde ihn dann morgen noch im Auge behalten und nicht in die Kita geben (dort ist morgen auch Sport"unterricht") und die Tipps anwenden. Etwa 15 Minuten nach dem "Unfall" war er für eine Weile nämlich tatsächlich nicht so wirklich ansprechbar und ziemlich benommen, allerdings war das auch seine normale Bettzeit. In der Notaufnahme war dann aber auch eine Kindergarten-Freundin (aber nur als Begleitung ihres Papas) und da ging es ihm dann recht schnell wieder besser.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ups Sorry, aber ich hatte im Kopf, dass bei meiner Tochter eine Computertomographie am Kopf gemacht wurde. Sagt man da nicht auch CTG zu? Computertomograf ! Dachte, dass es genauso abgekürzt wird.
Das hiermeinte ich Klick

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Nein, die Computertomographie wird mit CT abgekürzt, also war da ein G zu viel. :wink: Aber groovegirl hat Recht, Kinder werden in der Regel nicht grundsätzlich bei Kopfverletzungen in der Klinik über Nacht behalten, nur dann, wenn Auffälligkeiten wie vergrößerte Pupillen, Erbrechen oder Schwindel auftreten.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ja ich konnte mir schon denken, was du meinst aber ich musste eben im ersten Moment sehr schmunzeln, als ich CTG gelesen habe. War auch nicht böse gemeint. Man sagt höchstens in der Klinik CCT für "cranio computer tomographie" sprich ein CT vom Kopf. Aber egal.

Noch kurz was zum Thema wie er sich morgen fühlen wird: ich hatte selbst im letzten Jahr eine Gehirnerschütterung und mir war den ganzen Tag danach schwummerig und ich hatte extreme Kopfschmerzen, die bei Bewegungen schlimmer geworden sind. Und das hat ne Woche gedauert, bis die Schmerzen weg waren. Also wird er dir sicher dankbar sein, wenn er sich morgen noch ein bisschen ausruhen kann und nicht dem Lärm und Sport im Kindergarten ausgesetzt ist.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Heute hat mein Sohn definitiv noch mal Kindergartenfrei, er muss noch ziemliche Kopfschmerzen haben und hat sich nach dem (sehr kleinen) Frühstück noch mal freiwillig auf das Sofa legen lassen. Ansonsten scheinen wir wirklich mit einem Schrecken davon gekommen zu sein.

Sollte ich ihn heute noch mal beim Kinderarzt vorstellen oder können wir uns das sparen?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Nachdem die Wunde heute noch mal zu bluten begann waren wir doch noch beim Kinderarzt. Das war auch gut so, der Notarzt hatte es zwar nicht ausdrücklich gesagt, unsere Ärztin meinte aber dass es bei einer solchen Kopfverletzung durchaus sinnvoll wäre, am Tag darauf das Kind noch mal dem Hauskinderarzt vorzustellen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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