Freundschaftsbuch - schon im Kindergarten

Ich hatte mein erstes Freundschaftsbuch zur Einschulung bekommen, und alsbald konnten und ich und meine Freunde auch selber lesen und schreiben und sie ausfüllen. Das find ich schon etwas sinnvoller als im Kindergarten. Denn nicht nur, dass das Kind nicht selbst reinschreiben kann, es kann ja auch noch nicht lesen was die anderen vor ihm so geschrieben haben. Außer natürlich, die Mutter hat die Geduld, das alles vorzulesen.

Das die Kinder dazu ein Bild selber malen kommt dem eigentlich Gedanken des Freundschaftsbuchs schon näher und das find ich auch nett so. Wenn ich jetzt ein Kind im Kindergartenalter hätte würde ich ihm ein solches Buch aber noch nicht kaufen, in der Grundschule reicht meiner Meinung nach vollkommen. Ich erinner mich jetzt schon nicht mehr an die Kindergartenzeit, da würde so ein Buch von lauter flüchtigen Bekannten und "Fremden" mich auch nicht unbedingt erfreuen. An die Grundschule kann ich mich wenigstens Bruchstückhaft noch erinnern, und um die Bruchstücke aufzubessern hilft mir das alte Freundebuch auf jeden Fall ein wenig.

Ich sehe keinen Sinn darin, schon im Kindergartenalter Freundschaftsbücher zu benutzen, da die Kinder noch nicht schreiben können. Ich hatte mein erstes in der Grundschule und selbst in dem Alter haben einige Kinder den Eintrag noch von ihren Eltern schreiben lassen.

Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man im Kindergarten vielleicht ein Buch an seine Freunde weitergeben könnte, welches Blankoseiten hat und den Kindern die Möglichkeit bietet, etwas hinein zu malen oder Sticker hin zu kleben. Einen Versuch wär's wert

Bei uns im Kindergarten gehen die Dinger auch rum. Eine Freundin hatte auch eines bekommen, bzw. der Sohn einer Freundin. Sie sagte darauf hin, gut dann schreib ich ihm vor, wie was geschrieben wird und dann schreibt er es ab. Fand ich persönlich eine super Lösung.

Aber die Mutter von dem Mädchen bestand doch dann tatsächlich darauf, dass er das doch bitte nicht machen solle, es soll doch schließlich ordentlich aussehen und die Mutter müsse das doch bitte in Schönschrift schreiben. Kann doch nicht sein, ober? Entweder es soll eine Erinnerung sein, oder aber ein Spielzeug ihrer Mutter.

Ich finde es nicht so sinnvoll. Die Kinder können es doch noch nicht selber ausfüllen. Manche Eltern nehmen sich vielleicht auch gar nicht die Zeit, da für ihren Nachwuchs reinzuschreiben.

Besser finde ich es, gemeinsam in der Kindergartengruppe ein Erinnerungsheft- bzw. Buch zu basteln. Da können dann auch Bilder von allen Kinder oder das Gruppenfoto eingeklebt werden. Meisten schreiben die Erzieherinnen ja sowieso das ein oder andere über jedes Kind auf. Das könnte dann auch in diesem Buch gesammelt werden. Individuelle Freundschaftsbücher sind etwas für ältere Kinder die schon schreiben könne.

Also bei uns gingen diese Freundebücher und die Poesiealben erst in der Grundschule um. Und das dann auch erst ab der zweiten oder dritten Klasse, wo die Kinder eben wirklich auch schon schreiben konnten und diese Seiten dann ausfüllen.

Im Kindergarten finde ich das etwas Sinnfrei, da die Kinder damit doch noch gar nichts anzufangen wissen und im besten Fall dann schon ihren Namen oder Spitznamen schreiben können. Außerdem sind die Kinder in dem Alter sicher noch nicht so verantwortungsbewusst und kritzeln darin herum oder machen es kaputt.

Und ausfüllen müssten diese Bücher ja dann die Eltern der Kinder. Denn die Kinder selbst könnten bestenfalls eine kleine Zeichnung malen oder so. Den Rest können sie in dem Alter ja noch gar nicht leisten.

Ich hatte mein erstes Freundebuch auch erst, als ich schon in der Schule war. Ich glaube, in der zweiten Klasse habe ich es bekommen. Einerseits finde ich es ja eine nette Idee, diese Bücher schon im Kindergarten unter den Kindern herum zu geben, weil man dann eben auch Erinnerungen an Freunde aus dem Kindergarten hat. Ich weiß leider schon gar nicht mehr, wie die meisten Kinder aus meiner Kindergartengruppe hießen. Das Problem hätte man durch solche Bücher umgangen.

Andererseits denke ich, dass diese Bücher doch eher für Kinder gedacht sind, die schon schreiben können und dann eben diese Bücher persönlich ausfüllen. Es ist doch nicht dasselbe, wenn die Eltern diese Bücher für ihre Kinder ausfüllen und die Kinder einfach nur etwas dazu malen.

Zu meiner eigenen Kindergartenzeit waren diese Bücher auch noch nicht angesagt. Im Kindergarten meines Sohnes habe ich schon ein paar Kinder damit herumlaufen sehen. Sind aber hauptsächlich die Vorschüler, die kleineren eher noch nicht so. Ich finde es eigentlich sehr schön. Dass die Kinder noch nicht selbst schreiben können, finde ich dabei nicht so wichtig. Es ist eine schöne Erinnerung. Man wird einige der Kindergartenfreunde später nicht mehr so oft sehen, da wahrscheinlich nicht alle auf die gleiche Grundschule gehen werden.

Ich kenne es eigentlich nicht so, dass im Kindergarten schon Freundschaftsbücher herumgereicht werden. Das kenne ich eigentlich nur von der Grundschule. Immerhin kann man im Kindergarten ja auch noch gar nicht selbst schreiben, so dass die Eltern diese Aufgabe übernehmen müssten. Das finde ich dabei nicht so persönlich, als wenn das Kind die Seiten selbst ausfüllen würde. Immerhin ist das ja dann nicht die Schrift des Kindes und ich frage mich, inwieweit das Kind die Fragen selbst beantworten kann, ohne dass die Eltern da zu großen Einfluss darauf haben. Von daher finde ich es eigentlich besser, wenn man erst in der Grundschule mit so einem Buch anfängt, so dass die Kinder das dann auch selbst ausfüllen können.

Andererseits ist es ja so, dass sich die Wege der Kinder nach dem Kindergarten oft trennen. Oftmals sind die Kinder dann auch sehr traurig, wenn die Freunde auf eine andere Schule gehen, als sie selbst und ich denke, dass es für die Kinder sicherlich schön wäre, wenn sie eine Erinnerung an die Freunde hätten. Von daher halte ich so ein Buch ideal dafür. So hat das Kind eine Erinnerung an die Freunde und man kann sich das Buch dann auch immer gemeinsam mit dem Kind anschauen und sich an die Freunde erinnern. Und wenn die Eltern dem Kind beim Ausfüllen helfen, dann sieht das eigentlich auch ganz ordentlich aus.

Im Prinzip wäre es eigentlich eine gute Idee, für jeden Abschnitt ein eigenes Freundschaftsbuch zu haben. So ist es sicherlich schön, wenn man ein Buch für den Kindergarten, eines für die Grundschule und eines für die weiterführende Schule hat. Man lernt dann ja immer neue Leute kennen und ich finde es schön, wenn man dann auch immer eine entsprechende Erinnerung für die Zukunft hat.

Wir hatten gerade letztens auch dieselbe Diskussion. Es war so, dass auch die meisten der Meinung waren, dass es im Kindergarten zu früh für ein Freundschaftsbuch ist. Ich sehe das genau so und habe meinem Kind erst in der ersten Klasse Volksschule eines gekauft und gesagt, wenn sie alle Buchstaben schreiben kann, kann sie auch ihre Freunde hinein schreiben lassen und auch einmal selber in andere Bücher einschreiben.

Was ich nicht verstehen kann ist, dass Eltern einfach ahnungslos einem Trend folgen, ob er nun sinnvoll ist, oder nicht. Die Kinder haben doch später auch nicht viel davon, wenn sie ein Freundschaftsbuch besitzen, bei dem die Eltern der Kinder etwas hinein geschrieben haben, was vielleicht nicht einmal mehr stimmt. Gerade der Geschmack der Kinder in diesem Alter ändert sich ja sehr schnell, wie ich finde. Also ich kenne wenige Kinder, die in diesem Alter schon wissen, was sie wollen. Es ist einfach noch zu früh.