Barmer Kunden müssen volle Praxisgebühr zahlen

Ab dem 01.07.2008 müssen einige Kunden der Barmer Ersatzkasse deutlich mehr Praxisgebührt bezahlen da ab diesem Zeitpunkt das Hausarztmodell der BEK ausläuft an dem momentan knapp 2 Millionen Versicherte teilnehmen - konkret heißt das, dass jetzt in jedem Quartal wieder die volle Gebührt anfällt ohne Ermäßigung, also im schlechtesten Fall 30 Euro mehr im Jahr.

Grund dafür ist jedoch nicht, dass man bei der BEK am Kunden sparen möchte sondern eine Entscheidung des Bundessozialgerichts in Kassel welche das Hausarztmodell kippen ließ da man in der Festlegung auf einen Hausarzt und eine Hausapotheke sowie die mangelnde Einbindung von Fachärzten keine integrierte Versorgung erkennen konnte.

Die BEK wird darüber hinaus belastet da knapp 40 - 60 Millionen Euro an die Kassenärztliche Vereinigung zurückgezahlt werden müssen da maximal 1 % der Leistungen der Krankenkassen an die Kassenärztliche Vereinigung gekürzt werden dürfen wenn dafür im Austausch in eine integrierte Versorgung investiert wird die das Gericht im Hausarztmodell nicht sah.

Das verstehe ich gerade nicht so richtig. Die zahlen doch dann nicht mehr Praxisgebühr als andere, sondern nur mehr als vorher, wo gar nichts bezahlt wurde, wenn ich das richtig weiß. Oder müssen die Teilnehmer dieses Modells dann eine zusätzliche Gebühr entrichten um die Verluste von vorher wieder anzugleichen? Da wird mir gerade nicht ganz klar.

Wenn letztes zuträfe, fände ich das richtig mies. Es wird einem von der Krankenkasse vorgegaukelt, dass man was richtig macht, was man auch erstmal glaubt. Und dann sagt der Staat wieder: Ha, verarscht! Zur Kasse bitte, und zwar doppelt! Na, herzlichen Dank auch!

Mich betrifft das auch, habe am Hausarztmodell teilgenommen und es wurde ja aufgekündigt. Habe auch mit der Barmer telefoniert, da man ja auch gleichzeitig am Apothekenmodell teilgenommen hat. Dieses ist aber automatisch auch aufgekündigt.

Ich finde es aber auch eine Unverschämtheit, man zahlt doch einen sehr hohen Beitrag und nun werden auch noch die Zusatzvergünstigungen gestrichen.

Das verstehe ich gerade nicht so richtig. Die zahlen doch dann nicht mehr Praxisgebühr als andere, sondern nur mehr als vorher, wo gar nichts bezahlt wurde, wenn ich das richtig weiß. Oder müssen die Teilnehmer dieses Modells dann eine zusätzliche Gebühr entrichten um die Verluste von vorher wieder anzugleichen? Da wird mir gerade nicht ganz klar.

Die (ehemaligen) Teilnehmer des Hausarztprogramms müssen nun wieder statt 10 € jährlich quartalsweise zahlen. Nachzahlen müssen die Versicherten, die am Hausarztprogramm teilgenommen haben nicht, das muss nur die Barmer.

Im übrigen betrifft das aber nur die Barmer, andere Kassen sind meines Wissens nicht von dem Urteil betroffen, zumindest hat mir die IKK erst vor kurzem das Hausarztkärtchen für das nächste Jahr zugeschickt.

Na JotJot hat mir eine Antwort ja schon abgenommen - ansonsten kann ich zu Lutzilein und Sorcya nur sagen: Wenn ihr meint über die BARMER meckern zu müssen informiert euch zuerst. Ich bin zwar auch kein Fan dieser Kasse aber hier können sie leidlich wenig für da die Regelungen was integrierte Versorgung nun genau ausmacht immer etwas schwammig waren und man sich drüber streiten kann oder das Hausarztmodell darunter fällt oder nicht - die Entscheidung hat das BSG nun getroffen und zum Nachteil der BARMER und deren Kunden.

Also wenn ihr über hhe Beiträge meckert wechselt die Kasse oder informiert euch zuerst warum die Barmer dieses Modell streichen muss.

Wenn man vorher nicht an dem Hausarztmodell teilgenommen hat, bleibt für einen selber alles beim alten. Nur die Kunden der Barmer, die an diesem Projekt teilgenommen haben, müssen nun die höheren Kosten wieder tragen. Gibt es eigentlich einen Grund, warum das Projekt nicht verlängert wurde? Liegt es mal wieder nur mal Geld oder gibt es auch andere, weitreichendere Gründe, die die Barmer gezwungen haben, das ganze einzustellen.

Ich hatte damals mit meiner Barmerzweigstelle auch gesprochen, diese favoriesierten das Projekt extrem stark und freuten sich über eine Vereinfachung der gesamten Abwicklung, da nun der Hausarzt alles nötige zu veranlassen hatte, ebenso die Hausapotheke, die daran mit angeschlossen war. Irgendwie schon schade, aber vielleicht wird es was anderes in ähnlicher Form geben.

Wenn das eine Entscheidung des Bundessozialgerichts in Kassel ist, dann müssen doch aber auch alle Krankenkassen mitziehen, oder? Ich frage, weil mein Mann und ich AOK versichert sind und mein Mann auch bei dem Hausarztmodell dabei ist und bisher noch kein Schreiben bekommen hat, dass er nun bezahlen muss. Da ich selber bei dem Asthmamodell bin, brauche ich auch keine Praxisgebühren bezahlen, bin aber nicht direkt betroffen. Muss man bei der AOK und andren Krankenkassen nun auch damit rechnen aus diesem Modell "zu fliegen"?

Jain - bisher wurde nur das Hausarztmodell der Barmer gekippt. Da die Kassen zwar fast alle ein "Hausarztmodell" dem Namen nach anbieten aber diese sich teilweise sehr unterscheiden (wenn es über den Hausarzt hinaus geht und in Details zur Abwicklung) kann es je nach Fall anderes aussehen.

Wie Subbotnik schon schrieb, regeln das alle Kassen etwas unterschiedlich. Ich bin auch im Hausarztmodell, da es für meine Krankheit leider noch kein Chronikerprogramm gibt und habe bei der IKK (gesund plus) nachgefragt, da ich dort Anfang Mai schon die Zahlungsaufforderung für 2008/2009 erhielt, ob das Hausarztprogramm der IKK damit (vorerst) bestehen bleibt. Dort sagte man mir, es bleibt bestehen, da es sich sehr von dem Modell der Barmer unterscheidet. Am besten einfach mal bei der AOK anfragen, dann bist Du auf der sicheren Seite.

Am besten einfach mal bei der AOK anfragen, dann bist Du auf der sicheren Seite.

Danke für den Tipp, hab ich gemacht: Das Hausarztmodell der AOK Baden-Württemberg bleibt bestehen. Wie bereits jemand schrieb, haben die Kassen sehr unterschiedliche Modelle. Bei einigen entfiel die Praxisgebühr, bei anderen nicht. Einige banden Fachärzte mit ein, die Barmer lediglich Hausärzte. Die meisten erfüllen die gesetzlichen Vorgaben, das (ehemalige) der Barmer leider nicht. Dann verstehe ich die Abschaffung desselben, allerdings nicht, warum dies erst so spät erfolgte.