Atomkraft - mehr Unabhängigkeit?

vom 25.06.2008, 14:10 Uhr

Mitnichten. Bei der Atomenergie ist Deutschland zu hundert Prozent von Importen abhängig. Die IEAO (Internationale Atomenergie-Organisation) und die OECD (Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit) schätzen das Uranvorkommen welt auf 4,7 Millionen Tonnen. Beim aktuellen Verbrauch würde dies bedeuten, dass Uran in rund 65 Jahren zur Neige geht, da aber der verbrauch steigt wird sich in bereits in 30 bis 40 Jahren das Thema Atomernergie zumindest mit den aktuellen Reaktoren erledigt haben - es gibt dann nämlich kein Uran mehr. Damit ist Uran sogar noch früher erschöpft als Erdgas und sogar noch schneller als Erdöl.

Bisherige Versuche Atomenergie besser einzusetzen sind kläglich gescheitert. Allein die Entwicklung des "Schnellen Brüter" hat mindestens 5 Milliarden Euro gekostet (5.000.000.000 Euro) und wird bzw. wurde von uns allen über höhere Strompreise bezahlt, ganz abgesehen von den staatlichen Subventionen für das Projekt, was letztlich auch wir alle über Steuern bezahlt haben.

Eine Neuinvetion in Atomkraftwerke scheuen ja auch unsere Energieversorger in Deutschland. Dies mag zwar auch daran liegen, dass wir Verbraucher mehrheitlich keinen Atomstrom möchten und allein die Ankündigung so viele Klagen nach sich ziehen würde, dass mit einem Bau kaum zu rechnen ist. Andererseits wissen aber auch die Energieversorger um die begrenzte Verfügbarkeit und ein atomkraftwerk rechnet sich nur bei langen Laufzeiten.
Zudem würde ein Ausbau der Atomenergie die Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien bremsen und damit Deutschland längerfristig wirtschaftlich erheblichen Schaden zufügen, vor allem weil damit Investitionen in wettbewerbsfähige und innovative Kleinkraftwerke verhindert wird.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Besonders was die CO²-Emissionen angeht, ist Atomkraft sehr beliebt, da beim Betrieb der Atomkraftreaktoren kein CO² ausgestoßen wird. Aber was mir mehr Sorgen bereitet ist der ganze Atommüll, der entsteht. So weit ich weiß wird der Müll irgendwo in irgendwelchen Bergen geschüttet. Was bis jetzt noch gut geklappt hat, muss auf Dauer ja nicht unbedingt funktionieren.

Ein weiterer Punkt den betty bereits erwähnt hat, ist dass bereits nach effektiveren Mitteln geforscht wird die Atomkraft zu nutzen. Diese Gelder könnten aber viel effizienter genutzt werden um nach regenerativen Alternativen zu forschen. Die neuste Errungenschaft der Wissenschaft ist, dass man die Photovoltaik, also die Solarenergie durch bestimmte Folien gewinnen kann, die man breitflächig auslegen kann. Falls dies funktionieren sollte, könnte man mit der gewonnen Energie z.B. in Afrika Wasserstoff herstellung um diesen dann hier in Deutschland zu tanken. Denn ich glaube, dass der Weg, den die gewonnene Energie von Afrika bis nach Deutschland zurücklegen müsste, viel zu lang wäre und dadurch zu hohe Verluste aufkommen würden (Umwandlung in Wärmeenergie, die an die Umwelt abgegeben wird).

Zusammenfassend kann ich sagen, dass erstens der Atommüll sich anhäuft, und zweitens die Vorkommen irgendwann aufgebraucht werden würden und man somit mehr in regenerative Energien investieren sollte.

» Highduken » Beiträge: 135 » Talkpoints: 2,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Highduken hat geschrieben:Besonders was die CO²-Emissionen angeht, ist Atomkraft sehr beliebt, da beim Betrieb der Atomkraftreaktoren kein CO² ausgestoßen wird.

Selbst das ist kein echtes Argument, wenn man das ganze mal nicht einseitig betrachtet, sondern den Weg von der Wiege bis zur Bahre durchrechnet, also wieviel CO² erzeugt wird um ein AKW zu "produzieren" und wieviel CO² durch Prozesse erzeugt wird, die damit zusammenhängen - denn das Uran usw. fällt ja auch nicht vom Himmel oder verschwindet vom Erdboden nach der Spaltung.

Und da ist die CO² Bilanz eines AKWs noch schlechter oder höchstens genauso hoch wie von modernen Kohlekraftwerken (auch hier: die gesamte Bilanz, nicht nur das was aus dem Schornstein kommt)!

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