Enttäuscht von Stallbesitzerin - geplatzter Pferdekauf

vom 16.06.2008, 13:13 Uhr

gestern war ich mit meinem Partner zusammen in meinem Reistall, wo eben auch mein Pferd steht. Ein relativ neues Pferd, welches auch dort steht und mir auch sehr gut gefällt, steht zum Verkauf, und ich hatte mit der Besitzerin des Stalles, die auch die Besitzerin des Pferdes ist, abgesprochen, dass ich beim nächsten Besuch das Pferd mal rausholen darf aus der Box und mir mal ansehen darf - sprich, es auf den Platz bringen und eine Runde laufen oder frei springen lassen darf, eben um das Pferd genauer anzuschauen. Das war letzte Woche.

Wie gesagt, gestern war ich da mit meinem Partner und ich habe einfach mit dem Gedanken gespielt, dieses Pferd noch zu kaufen. Ich habe ja schon zwei Pferde dort stehen und dieses Pferd, ein wunderschöner Araber Hengst, ist einfach mein Traum und der Preis ist für ihn auch einfach lächerlich niedrig, weil er im Grunde aus einer Notsituation heraus verkauft werden soll. Seine Besitzerin meinte auch zu mir, es wäre ihr am liebsten, er könnte weiterhin in ihrem Stall stehen bleiben und sie könnte ihn weiterhin sehen, aber sie müsste eben einen Käufer finden und sie hätte ja keinen Einfluss darauf, wo das Pferd im Endeffekt hinkommt.

Ich also gestern das Pferd getrenst, die Longe rausgeholt und das Pferd auf den Platz gebracht. Mein Partner wollte sich das Tier eben auchmal ansehen, daher hat sich das ganz gut gemacht. Nach einer Runde kam die Besitzerin aus ihrem Haus geschossen, dass gegenüber vom Stall liegt, hat mir das Pferd im Grunde aus der Hand gerissen, zurück in den Stall gebracht und meinte, das wäre ja eine unverschämtheit und nicht in Ordnung, das wäre immerhin ihr Pferd und ich fände es ja auch nicht gut, wenn einfach jemand mein Tier nimmt. Außerdem wäre er heute schon auf der Koppel gewesen und sollte daher nicht noch mehr bewegt werden.

Ich war dann erstmal ziemlich baff, denn es war ja im Grunde genommen abgesprochen, dass ich das machen darf. Zwar nicht genau am Sonntag, aber eben generell wenn ich das nächste mal im Stall bin, und da war der Tag und die Uhrzeit egal.

Wir haben dann die Idee, ihn zu kaufen, wieder verworfen, weil ich diese dumme Anmache einfach viel zu krass fand und auch auf sowas dann keine Lust hatte. Ich habe der Besitzerin auch nichts davon gesagt, dass wir das Tier eventuell kaufen wollten - immerhin wollte sie ja jemanden haben für das Tier, am liebsten jemanden der ihn dort auch stehen lässt, und das wäre ich ja allemal gewesen.

Ich finde das super ärgerlich und die Reaktion auch nicht okay. Als ich heute morgen wieder dort war um mich um meine Pferde zu kümmern hat sie so getan als wäre nichts gewesen. Wie denkt ihr darüber? Fandet ihr ihre Reaktion übertrieben oder voll angemessen? Wie soll ich jetzt reagieren und ihr gegenüber auftreten?

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ganz ehrlich? Auch wenn die Art und Weise der Noch-Besitzerin ihren Ärger Luft zu machen vielleicht nicht ganz so toll war: Verstehen kann ich es schon. Immerhin hattet Ihr zwar vereinbart, dass Du das Pferd mal genauer ansehen darfst, aber keinen genauen Termin vereinbart. Anstandshalber hättest Du dann gestern schon mal mal Bescheid geben müssen, bevor Du das Tier auf den Platz bringst. Eigentlich sollte es ja ohnehin eine Selbstverständlichkeit sein, vorher Bescheid zu sagen wenn auch nur kurz fremdes Eigentum nimmt. Das ist nur eine kleine Mühe, erspart aber viel Ärger und Frust.

An Deiner Stelle würde ich mich beim nächsten Mal kurz bei der Noch-Besitzerin entschuldigen, ohne dabei aber alle Schuld auf Dich zu nehmen. Meiner Meinung handelt sich ja "nur" um ein Missverständnis: Ihr hattet zwar vereinbart, dass Du Dir das Tier ansehen wolltest, aber ohne Termin und ohne dass Du Dein Interesse am Kauf des Tiers geäußert hast.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo,

also sie wusste schon das ich generell Interesse habe, aber im Grunde hatte ich mich ja schon dafür entschieden, dass wusste sie eben nicht. Und sie hatte zur mir am Mittwoch gesagt, wenn ich nächstes Mal komme kann ich mit ihm auf den Platz, laufen lassen, freispringen, longieren oder selber reiten, was ich möchte, das wäre okay und wann ich komme wäre mir überlassen.

Nach dieser Absprache hätte ich nochmal bescheid sagen müssen? Das sehe ich aber anders, denn wenn mir jemand sagt dass ich egal wann das Tier anschauen und reiten kann, eben wenn ich wiederkomme und sie wusste dass ich es vor Sonntag nicht schaffe und somit der Sonntag es wohl werden wird, dann brauche ich doch nicht nochmal zu ihr ins Grundstück rennen, klingeln, und fragen?

Ich nehme bestimmt keine Schuld auf mich weil ich da keine Schuld bei mir sehe. Daher haben wir auch den Kauf definitiv abgeblasen denn sowas Zickiges ist mir ja selten untergekommen.

LG,H

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich glaube ich hätte dir in dem Fall auch ein paar Takte gesagt. Sicher war es abgesprochen, dass du dir das Pferd mal ansiehst. Aber es ist immer noch ihr Pferd und sie sollte zumindest Bescheid wissen wann du das Tier rausholst. Vielleicht hat sie etwas heftig reagiert aber vermutlich hat sie sich auch etwas überrumpelt gefühlt. Sie hat immerhin das Recht zu erfahren wann du gedenkst dir das Tier anzusehen. Einfach ein "fremdes" Tier fertig zu machen gehört ich einfach nicht. Du wusstest nicht ob sie ihn vielleicht schon vorher oder noch nachher bewegen wollte. Ob er eventuell zwischendurch eine Verletzung hat oder was wäre wenn wirklich etwas passiert wäre.

Wenn du nicht vor hast dich zu entschuldigen dann erwarte nicht das sie sich für ihr Auftreten entschuldigen wird.

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» Nirthelu » Beiträge: 21 » Talkpoints: 1,57 »



Hallo,

also ob ein Pferd verletzt ist sehe ich, und diees Pferd war mit Sicherheit nicht verletzt, und nur weil das Pferd schon auf der Koppel war heißt es noch lange nicht, dass ich es nicht longieren kann. Immerhin war ich eine potentielle Käuferin für das Tier.

Es war doch abgesprochen dass ich kommen kann wann ich möchte und das Pferd dann fertig machen darf, und dass es ihr egal ist wann ich komme. Da sie meine Tage kennt an denen ich im Stall bin und mich eben auch wusste sie, dass ich Sonntag komme und sie hat gesagt es ist ihr mehr als recht und sie würde sich freuen wenn mir das Tier gefällt.

Verstehe nicht, wieso ich da nochmal fragen sollte wenn es im Grunde komplett abgesprochen war und sie sogar extra gesagt hat, dass das okay ist und ich das Pferd einfach nehmen kann?

LG,H

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Qn hat geschrieben:Fandet ihr ihre Reaktion übertrieben oder voll angemessen?

Ehrlich gesagt frage ich mich gerade, warum Du die Frage überhaupt so formuliert hast, wenn Du der Meinung bist, Dich richtig verhalten zu haben.

Wie schon gesagt, ich würde beim nächsten Aufeinandertreffen zu der Frau hingehen und sagen, dass mir der sonntägliche Vorfall leid tut (oder aber zu denken gibt oder etwas ähnliches), dass es aber ein Missverständnis gegeben hat, weil Du der Meinung warst, dass... Mal ganz ehrlich einen Zacken bricht man sich deswegen nicht aus der Krone, kann aber zukünftigen Missverständnissen bestens vorbeugen. So eine kleine Aussprache reinigt auch besser die Luft als ewiges Grübeln, heimliche Voreingenommenheit oder anderes.

Qn hat geschrieben:Verstehe nicht, wieso ich da nochmal fragen sollte wenn es im Grunde komplett abgesprochen war und sie sogar extra gesagt hat, dass das okay ist und ich das Pferd einfach nehmen kann?

Für mich ist das schlicht und ergreifend eine Frage des Respekts, der Höflichkeit, des Anstands, nenne es wie Du magst. Ich mach das grundsätzlich immer so, auch wenn ich etwas vorher auf die Uhrzeit genau abgesprochen habe. Lieber handle ich mir mal ein schmunzelndes "Haben wir doch alles so abgemacht ein!", als das ich jemand auf die Füße trete. Und im Zeitalter der mobilen Kommunikation, braucht man dafür nicht mal mehr Umwege zu machen, sondern kann auch telefonisch Absprachen bestätigen :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn die Besitzerin des Pferdes auf dem Hof ist, würde ich auf alle Fälle zu ihr gehen und sie fragen, ob es jetzt gerade paßt. Vielleicht möchte sie ja auch dabei sein und ein paar Worte sagen zu ihrem Pferd? Nur weil sie ihn verkauft, heißt das ja nicht, dass sie einfach jedem erlaubt, ihn ganz wie es paßt irgendwann einfach aus dem Stall zu holen. Eine Frage vorher, wenn anwesend, kann sie wohl auf jeden Fall erwarten.

Ich empfinde Dein Verhalten auch als Grenzübertretung, denn sie war ja anwesend und die Absprache vorher war wohl doch eher lockerer. Ist Dir nicht schon mal mit einer Reitbeteiligung etwas drastisches geschehen? Dann müsstest Du doch eigentlich um die Probleme in solchen Fällen wissen. Was wäre denn passiert, wenn sich der Hengst bei dieser Eskapade schwer verletzt hätte? Hättest Du dann alle Rechnungen beglichen? Hier geht es nebenbei auch um die Haftung, und die wäre zusätzlich noch völlig unklar gewesen.

Von daher finde ich Dein verhalten auch nicht akzeptabel und kann die Besitzerin des Pferdes verstehen.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn sie doch direkt am Stall wohnt, warum hast du dann nicht kurz geklingelt und Bescheid gesagt? Ich kann ihre Haltung schon ein Stück weit verstehen und ich bin auch der Meinung, dass nur weil man sein Pferd verkaufen will, sich nicht alles gefallen lassen muss. Ich habe da schon das ein oder andere Mal jemand runter geholt, muss ihn ja nicht jedem mitgeben.

Ich würde einfach das Gespräch noch einmal suchen und es dann vorher absprechen.

» Pippilotta » Beiträge: 70 » Talkpoints: 0,17 »


Hallöchen,

es wäre wohl am einfachsten gewesen, wenn du vorab Bescheid gegeben hättest, so nach dem Motto : Hallöchen, wäre es jetzt in Ordnung, wenn ich mir ihr Pferd anschaue, bzw. es aus der Koppel nehme ?!

Ich denke, denn sie sowieso gegenüber oder nebenan oder wo auch immer dort wohnt, wäre es kein Thema gewesen, mal kurz zu klingeln. Wie schon gesagt, vielleicht wollte sie ja mitkommen und dir noch ein paar Fragen beantworten oder etwas zu ihrem Pferd sagen.

Ich denke du wärst auch sauer gewesen, wenn jemand fremdes, auch wenn es abgesprochen gewesen wäre, einfach ohne zu fragen dein Pferd aus der Koppel nehmen würde. Des Anstandes halber, sagt man schon zuvor Bescheid und nimmt erst dann den Besitz des Anderen. Ich denke, nur wegen dieses Missverständnisses, sollte man nicht vom Kauf zurücktreten, denn es geht doch ums Pferd und nicht um eine Hochzeit mit dieser Frau oder ein Zusammenwohnen. Vielleicht überdenkt ihr ja nochmals den Kauf des Pferdes nach, denn ihr wollt ja letzendlich das Pferd kaufen und es geht sozusagen ja um das Wohl des Pferdes!

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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