Familien und Erziehungsberatung

vom 27.05.2008, 08:57 Uhr

Erziehungsberatung – ein Wort, dass allein schon oft für Missverständnisse sorgt und auch für Entsetzen bei den Eltern, denen eine solche Beratung nahe gelegt wird. Dabei ist Erziehungsberatung doch schon seit Jahrtausenden verbreitet: informell beraten Großeltern die Eltern schon seit sehr langer Zeit, bei der Erziehung der Kinder. Fachliche und institutionelle Beratung durch Beratungsstellen gibt es dagegen noch nicht so lange.

Trotzdem wird oft Erziehungsberatung mit Erziehungsberatungsstellen gleichgesetzt und der Begriff ist dann gleich negativ besetzt. Vermutet man doch oft, dass Erziehungsberatung nur dann nötig ist, wenn Eltern mit ihren Kindern nicht mehr weiter wissen. Dabei ist das aber nur eine der vielseitigen Möglichkeiten der Erziehungsberatung. Die Beratungsstellen bieten noch viel mehr Hilfen: Beratung bei Trennung und neuen Familienkonstellationen, Entwicklungsverzögerungen, Sprachstörungen, psychosomatischen Problemen.

Ein wichtiger Fakt für Jugendliche (die ja hier auch zahlreich vertreten sind), eine Erziehungsberatungsstelle können Jugendliche auch allein ohne die Eltern aufsuchen.

Die Beratung ist immer kostenfrei, vertraulich (die Berater unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht) und natürlich persönlich. Abhängig vom Erstgespräch folgen dann meist weitere Hilfestellungen. Dafür stehen dann verschiedene Fachkräfte zur Verfügung, z. B. Psychologen, Sozialarbeiter- bzw. -pädagogen, Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten und Ärzte. Auf der Seite der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) kann man gezielt nach einer Beratungsstelle in der Nähe suchen: Beratungsstellen-Suche. Trotzdem empfiehlt es sich nicht, eine Beratungsstelle auf Verdacht hin aufzusuchen. Besser ist es vorher telefonisch einen Termin zu vereinbaren, den man meist auch kurzfristig erhält.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!
Ich habe nur schlechte Erfahrung mit Erziehungsberatungsstellen gemacht. Ich habe wirklich Hilfe gebraucht und ich wurde dann abgestempelt, dass ich mir das alles nur einbilde.

Meine Kinder haben sich bei dieser Beratungsstelle total anders verhalten als zu Hause. Ich sollte vor den Kindern mein komplettes Leben erzählen. Sie waren damals 4 und 6 Jahre alt. Meine Kinder haben sich durch die Scheidung meines ersten Mannes sehr schlimm verhalten. Will aber hier nicht näher drüber eingehen. Ich bauchte jedenfalls Hilfe. Ich weigerte mich vor den Kindern zu erzählen, warum und weshalb ich mich von meinem Mann getrennt habe, weil ich nicht einsah, dass so kleine Kinder damit belastet werden müssen. Daraufhin wurde ich als unfähige Mutter absgestempelt weil ich angeblich die Mitarbeit verweigern würde. Dabei wollte ich nicht mehr, als dass man die Kinder entweder in einen andren Raum gibt, oder ich für das erste Gespräch alleine komme.

Dann war ich noch einmal bei einer Erziehungsberatungsstelle in einem andren Ort, nachdem wir umgezogen sind und da war es nicht viel anders. Ich kam mit der Pupertät der Kinder nicht so zurecht, wie eine Mutter damit zurechtkommen sollte und wenn man alleinerziehend ist, ist das gar nciht so einfach. Ich bekam nur zu hören, dass , wenn meine Kinder weder Alkohol, noch Drogen nehmen es doch alles im grünen Bereich ist und bei den Schwierigkeiten bräuchte ich nciht eine Erziehungsberatung in Anspruch nehmen.

Ich war damals sehr enttäuscht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo Diamante, das sind ja keine schönen Erfahrungen. Eine Freundin hat auch nicht so tolle Erfahrungen mit einer Beraterin hier, aber das lag meines Wissens auch an den Vorbehalten der beiden Frauen gegeneinander :?
Darum hab ich auch mal nachgeschaut, welche Möglichkeiten es im Netz gibt (Virtuelle Erziehungsberatungsstelle - Online-Beratung). Da kann man doch ein Stück weit anonymer bleiben und (dem Medium geschuldet) nehmen die Kinder erst mal nicht direkt an der Beratung teil.

Ich fand es auch erst mal wichtig, überhaupt zu klären, was Erziehungsberatung ist, denn als meine Freundin mir erzählte, sie sei vom Jugendamt zur Erziehungsberatung "verdonnert" worden, konnte ich mir das gar nicht erklären, bei den problemlosen Kindern. In ihrem Fall sollte geklärt werden, wie der Vater des älteren Kindes Kontakt zu seinem Kind haben kann.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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