Managergehälter zu hoch oder gerechtfertigt?

vom 25.05.2008, 11:28 Uhr

Guten Tag,

Ob sie jetzt in genau diesen Höhen gerechtfertigt sind, will ich so nicht sagen. Dass sie sehr hohe Gehälter haben, finde ich wiederum schon gerechtfertigt.

Und ja, sie haben eine große Verantwortung, oftmals für Tausende von Arbeitern und Angestellten. Wenn ein Manager wirklich viel falsch macht, sich verkalkuliert oder was auch immer, dann kann es gut sein, dass entschieden wird, dass Arbeitsplätze abgebaut werden. Und wenn man jetzt nicht nur die Negativbeispiele (Nokia...) zur Hand nimmt, sondern auch mal darüber nachdenkt, wie viele Arbeitsplätze diese Leute gesichert haben, dann muss man schon zugeben, dass solche Gehälter gerechtfertigt sind.

Man hört doch auch oft, dass Manager fürs nichts tun bezahlt werden. Sofern man selbst kein Manager ist, ist es eine Anmaßung sowas zu sagen, denn man weiß es einfach nicht. Aber es sollte wohl jedem mit gesundem Menschenverstand klar sein, dass diese Menschen in solchen Positionen sehr wohl auch hart Arbeiten. Harte Arbeit bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie körperlich anstrengend sein muss.

Wenn man an den Gehaltsfragen ansetzt, dann muss es heißen: Wieso verdient ein Angestellter bzw. Arbeiter so wenig, und nicht wieso verdienen die Manager so viel.

Solche Diskussionen sind in den allermeisten Fällen einfach nur von Eifersucht getrieben. Keiner gönnt einem anderen Heutzutage mehr etwas, sowas k... mich an. Jeder von denen, die sich über solche Gehälter beschweren hat die Möglichkeit sich soweit Weiterzubilden, bis er eine solche Position einnehmen kann. Doch dann wird sich von diesen Leuten nicht mehr über das Gehalt beschwert.

Schönen Tag noch,
103615

» 103615 » Beiträge: 422 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Auch wenn viele nicht sehen, was die Manager zu leisten haben, so finde ich Höhe Gehälter teilweise gerechtfertigt, aber bitte nicht in der Höhe, wie sie zur Zeit bei einigen Managern der Fall sind. Warum nicht hingehen, ein Grundgehalt vereinbaren (was interational standarisiert wird) und dazu Erfolgsprämien? Das wäre doch so einfach und die ausländische Wirtschaft könnte Manager nicht mehr so einfach abwerben. Leider ist das eher Wunschdenken meinerseits, denn das Konzept würden kaum alle Staaten der Welt tragen.

Eine Idee, die aber einfach durchsetzbarer ist und zudem bei der Bevölkerung auf Zustimmung stoßen würde (aber nicht bei den Managern), das sie keine Abfindung bekommen im Falle des Versagens. Es kann nicht sein, wenn jemand versagt, das er noch Millionen in den allerwertesten geschoben bekommt, weil er versagt hat. Da läuft einfach was verkehrt.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Entertainment hat geschrieben:Warum nicht hingehen, ein Grundgehalt vereinbaren (was interational standarisiert wird) und dazu Erfolgsprämien? Das wäre doch so einfach und die ausländische Wirtschaft könnte Manager nicht mehr so einfach abwerben.

Problem dabei könnte sein dass man damit das verhasste "Heckschreckentum" vielleicht forcieren würde wenn man deutsche Manager auch auf PEQ Manager trimmt.

Entertainment hat geschrieben:Eine Idee, die aber einfach durchsetzbarer ist und zudem bei der Bevölkerung auf Zustimmung stoßen würde (aber nicht bei den Managern), das sie keine Abfindung bekommen im Falle des Versagens. Es kann nicht sein, wenn jemand versagt, das er noch Millionen in den allerwertesten geschoben bekommt, weil er versagt hat. Da läuft einfach was verkehrt.

Die Abfindungen sind nun einmal leider gerechtfertigt da arbeitsrechtlich verankert - und gleiches Recht für alle. Andere Arbeitnehmer würden auch in gleichem Umfang eine Abfindung erhalten nur sind machen halt 3.000 Euro oder 300.000 Euro für jeden Monat des Restarbeitsvertrages die gezahlt werden in der Summe eben einen Unterschied den viele dann nur sehen. Im Grunde gilt hier sowohl als auch das gleiche Recht, nur eben bei den einen mit ein paar Nullen mehr.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo zusammen

ich finde, dass die im Moment gehandelten Managergehälter in keiner Relation stehen. Ich habe nichts dagegen wenn Manager viel verdienen. Sie haben ja auch große Verantwortung und vertreten die Interessen einer Firma. Doch wenn dann Manager den 1000 fachen Stundenlohn haben wie ein einfacher Arbeiter ist das ungerechtfertigt, denn sie erbringen nicht die 1000 fache Leistung.

Ein Beispiel von einem guten und verantwortungsbewussten Manager ist ohne Zweifel Wiedeking von Porsche. Er war übrigens letztes Jahr der bestverdienenste Manager(inklusive Aktienoptionen ca.58 Mio €). Über die Höhe lässt sich streiten aber man muss zugeben er hat halt einfach gute Arbeit geleistet. Porsche ist zu einem Weltkonzern aufgestiegen. Außerdem werden die Mitarbeiter sehr gut bezahlt, alle über dem Durchschnitt. Es gab immer Prämienausschüttungen, sogar die Putzfrauen bei Porsche verdienen erheblich mehr als anderswo.

Ein absolutes negatives Beispiel ist Kleinfeld bei Siemens: Er hatte schon ein dickes Gehalt und wirtschaftete das Unternehmen in den Abgrund. Als Abschied bekam er dann 5,75 Mio €. Bei seiner neuen Firma( ein amerikanischer Konzern) bekam er dann ein Begrüßungsgeld von mehreren Millionen € und zusätzlich ein Umzugsgeld für den Umzug von Deutschland in die USA.

Die Arbeit sollte immernoch nach Leistung bezahlt werden. Es muss ein Umdenken in der Welt geben. In Deutschland sind in den letzten Jahren die Managergehälter um ca. 48% gestiegen, die Steuereinnahmen um 22% und die Löhne sind um durchschnittlich 4% gesunken. Da werden Stimmen nach einer Reichensteuer laut, denn begrenzen kann man Managergehälter nicht. Diese Verantwortung liegt immernoch bei den Unternehmen und da sollte sie auch bleiben.

» the_answer#8 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,16 »



the_answer#8 hat geschrieben:Sie haben ja auch große Verantwortung und vertreten die Interessen einer Firma. Doch wenn dann Manager den 1000 fachen Stundenlohn haben wie ein einfacher Arbeiter ist das ungerechtfertigt, denn sie erbringen nicht die 1000 fache Leistung.

Also immer diese Milchmädchenrechnungen - ein Manager leistet nicht soviel wie 1000 einfache Arbeiter. Frag Dich mal: Soll er das? Soll er 1000 mal mehr Handys zusammenbasteln in dergleichen Zeit? Ist das etwa sein Aufgabengebiet? Ich glaube nicht und da werden mir wohl einige zustimmen müssen. Und andersrum gerechnet: Wieviel Mitarbeiter vertritt ein Manager? Weit mehr als 1000, aber er bekommt nicht das tausendfache Gehalt, mal abgesehen von absoluten Ausnahmen.

Und dann gleich zum Weiterdenken: Wieviel (Top) Manager haben wir denn in Deutschland? Sowenige, dass man noch nicht einmal eine Heftseite damit füllen könnte! Der Großteil der Manager verdingt sich nämlich im mittleren Management.

the_answer#8 hat geschrieben:Ein absolutes negatives Beispiel ist Kleinfeld bei Siemens: Er hatte schon ein dickes Gehalt und wirtschaftete das Unternehmen in den Abgrund. Als Abschied bekam er dann 5,75 Mio €.

Auch wenn es schon tausend Mal dasteht und kaum einer lesen oder sich des Lesens bemüht: Mal über Arbeitsrecht in Deutschland und Abfindungsregelungen informieren. Und: Manager sind davon nicht ausgenommen.

the_answer#8 hat geschrieben:Die Arbeit sollte immernoch nach Leistung bezahlt werden. Es muss ein Umdenken in der Welt geben. In Deutschland sind in den letzten Jahren die Managergehälter um ca. 48% gestiegen, die Steuereinnahmen um 22% und die Löhne sind um durchschnittlich 4% gesunken.

1. Die Arbeit wird nach Leistung bezahlt - grad wenn das Beispiel gefallen ist: Warum verdient ein Herr Wiedeking deutlich mehr als Kleinfeld? Weil er mehr leistet? Könnte sein...
2. Manager sind dem Unternehmen gegenüber verantwortlich und nicht der deutschen Politik und dem Staat wie die die Steuern zusammenkratzen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde den Vergleich zu Beginn hinkend. Dort steht keineswegs irgendein Gehalt in Relation zum Gewinn des Unternehmens, zur Arbeitszeit oder zur wirtschaftlichen Lage in der Branche. Arbeitergehälter werden doch auch in € pro Stunde angegeben. Und im derzeit schwierigen Bankenmarkt können Angestellte doch glücklicher über jeden Euro sein als in boomenden Branchen. Wie will man vergleichen, ohne vergleichbare Werte zu haben?

Ich finde auch diese Diskussion müßig. Es heißt ja immer, was haben die denn für eine Verantwortung, die können doch vor Gericht stehen und müssen nix zahlen und kriegen noch ne riesige Abfindung. Mag sein, aber dass ein Ackermann direkt sofort Schuld ist, wenn es mal in der deutschen Bankenlandschaft nicht so läuft oder dass solche Menschen nach einem Prozess oder ähnlichem von der Öffentlichkeit gemieden werden und quasi kein Image mehr haben, beachtet niemand. Oder dass ein solcher Manager direkt das Image, den Aktienkurs und die Bilanz eines Großunternehmens hinunterziehen oder in die Höhe treiben kann, nur durch einen falschen oder richtigen Satz auf einer Pressekonferenz, ist all das keine Verantwortung? Ich wollte diese Verantwortung nicht. Auch nicht für das Geld.

Achja, und die Manager stehen den ganzen Tag im Büro und spielen Minigolf oder langweilen sich. Keiner dieser Herren hat eine 40-Stunden-Woche und auch der Arbeitsvertrag ist schneller ausgehebelt als man "Fusion" sagen kann. Also wenn ich jeden Tag 24 Stunden auf Abruf bereitstehen müsste, keinen wirklichen Urlaub, keine Freizeit und keine Sicherheit hätte, dass mein Arbeitsplatz in einem Jahr noch mir gehört - das würde ich mir auch wirklich gut bezahlen lassen. Und dass die Geschäftsessen, Flüge im Namen des Unternehmens usw. vom Arbeitgeber bezahlt werden, ist nichts anderes als wenn Herr Müller von der Allianz-Versicherung auf eine Vorsorge-Fortbildung nach Brottensbüttel fährt. Oder soll er das auch von seinem Nettogehalt bezahlen?

Und dass Manager Tausende von Menschen entlassen, um ihr eigenes Gehalt nur noch in die Höhe zu treiben, ist auch so eine Milchmädchenrechnung. Die machen das sicher nicht aus Spaß, sondern eher weil ihnen die Aktionäre im Nacken sitzen. Also auch Egon Schneider aus der Steinstraße mit seinen Fondsanteilen. Der will Dividende. Dass am Ende vielleicht ein Unternehmen Leute entlassen muss, um diese Gewinne einzufahren, ist dem doch auch egal. Oder wenn die Sparkasse im Nachbarort einen Berater von 45 entlässt, war er eben schlecht. Werden in einer Großbank 1500 von 78000 Mitarbeitern entlassen, ist das eine Unverschämtheit, oder nicht? Irgendwie seltsam.

Zudem - wie schon gesagt - haben diese Manager ja nicht gesagt bekommen "Oh, willste morgen den Job haben?" - nein, sie haben studiert, gearbeitet, gerackert und viel kopiert und Kaffee gekocht. Und das steht jedem offen. Wer neidisch ist auf die Gehälter, soll es doch genauso machen. Nur da wird lieber eine Runde über die hohen Gehälter geschimpft. Und dass Ärzte ja so wenig verdienen und die Manager so viel. Warum verdient denn ein Auszubildender im Hotelfach nicht so viel wie ein BA-Student bei einem Großhändler? Und warum meckert keiner, wenn ein Hollywood-Star mehrere Millionen für einen Film bekommt, an dem er oder sie nicht so lange gearbeitet hat wie ein Manager ein Jahr lang an der Spitze eines Unternehmens?

Hauptsache man kann meckern. Denn die Welt ist ja so ungerecht. Ich will nicht mit den Herren da oben tauschen. Nicht einen Tag. :wink:

Liebe Grüße Fry

» Fry » Beiträge: 36 » Talkpoints: -0,02 »


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