Die Freiwillige Feuerwehr - nur ein Saufverein?

vom 17.05.2008, 19:04 Uhr

Ich kenne auch jemanden, der bei der Feuerwehr ist, bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob dieser jemand hauptberuflich Feuerwehrmann ist oder "nur" bei einer freiwilligen Feuerwehr. Ich glaube allerdings, dass er bei einer freiwlligen Feuerwehr ist.

Ich habe das jetzt eigentlich noch nicht so gehört, dass die freiwillige Feuerwehr eher ein Säuferverein ist als eine Feuerwehr eben. Natürlich wird das von Feuerwehr zu Feuerwehr unterschiedlich sein, doch ich glaube, dass die meisten Mitglieder in einer freiwilligen Feuerwehr auch wirklich Mitglieder sind um als Feuerwehrmann tätig sein zu können, etwas dazu zu lernen und Menschen und Tieren helfen zu können.

Trotzdem ist es denke ich mal auch okay, wenn sich so eine Art "Gemeinschaft" dann auch mal zusammensetzt und etwas Spaß zusammen hat, so lange sie eben auch als richtige Feuerwehr tätig sind.

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» Diablo » Beiträge: 358 » Talkpoints: 0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Na das man dieses Bild von der Feuerwehr hat wundert mich wiederum nicht - ich kenn es auch kaum anders.

Das liegt wohl daran, dass einer meiner Freunde in der Jugendfeuerwehr aktiv war und noch heute bei der FFW ist. Und immer wenn man ihn fragte was ansteht oder was gemacht wird: Bier trinken und Würstchen grillen / essen. Ähm ja. Daraus entwickelte sich schnell der Begriff "Sauf & Grill e. V." was zumindest bei unserer Feuerwehr zutraf.

Auf der anderen Seite: Freiwillige Feuerwehr ist auch keine Berufsfeuerwehr und folglich kann man hier etwas Nachsicht walten lassen wenn das ganze abseits des Dienstes gemacht wird bei gemeinsamen Unternehmungen. Schließlich ist die freiwilliger Feuerwehr eher ein Verein als eine Berufsfeuerwehr die schließlich eine Arbeitsstelle darstellt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


mich wundert die ganze Aufregung jetzt eigentlich auch ziemlich. Der Threadersteller ist wohl in einer ziemlich "langweiligen Feuerwehr". :lol:

Gerade bei uns auf dem Land wird dieses Klischee vom Saufverein nämlich keine einzige Feuerwehr los. Zumal man in Bayern Feuer wie Feier ausspricht, gibt es viele Witzchen die über die "Feierwehr" gerissen werden. Meistens sind diese Sprüche nichts anderes als die Wahrheit. Gerade auf diesen Feuerwehrbällen und -festen wird kräftig gebechert und auch ansonsten trifft man sich abends um mal das ein oder andere Bier zu trinken.

Klar, im Einsatz sind alle nüchtern und man muss Dienst und Privat auch auseinanderhalten können. Aber die FFW ist nunmal keine Berufsfeuerwehr und wenn den Männern nach einem erfolgreichen Einsatz kein Bierchen zusteht (so oft brennt's bei uns nicht, dass die jeden Tag was zu tun hätten und nach einem Einsatz gleich in den Nächsten müssten) weiß ich auch nicht mehr.

» spaxl » Beiträge: 1044 » Talkpoints: 10,25 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eine Sache ist das Feuerwehrfest. Warum sollte es auf diesem Fest kein Alkohol geben? Es ist im Prinzip nichts anderes wie ein Fest vom Musikverein, vom Angelsportverein oder sonst ein Fest. Und dass die Feuerwehrmänner meist die letzten sind die von dem Feuerwehrfest gehen kann man glaub ich auch nachvollziehen, da oft in der Nacht schon mit Aufräumarbeiten begonnen wird.

Nun zum Thema Einsatz und danach. Bei uns ist es eigendlich üblich, dass wir nach einem größeren Einsatz uns im Gerätehaus sammeln, und mal gemütlich ein Bierchen trinken. Das soll aber nicht das erste Bier eines Besäufnisses sein. Aber nach einem oder 2 Bierchen wird man nunmal Redefreudiger und das miteinander Reden nach einem Einsatz gehört dazu. Ich glaube nicht dass man das einfach mal so wegsteckt, soeben eine Leiche geborgen zu haben. Und da ist Reden das Beste was man machen kann und wenn möglich ziemlig bald danach.

» Conna » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,16 »



Das könnte man dann ja aber auch locker leicht auf viele andere 'soziale' Zusammenschlüsse beziehen, oder? Mir fällt da als erstes Mal die Bundeswehr ein. Tut mir leid, aber die Kerle, die ich kenne, die beim Bund waren, die haben da eigentlich nicht viel gemacht als eine Menge Bier getrunken, genau das selbe für auch für (Berufs)Soldaten. Du kannst dich ja mal mit welchen unterhalten und dann können die dir mal erzählen, was die von morgens bis abends noch machen, aber vermutlich wird da auch nicht viel dabei herum kommen außer typische Sauf- und Bordell-Geschichten.

Von daher ist das, wenn es bei der freiwilligen Feuerwehr so sein sollte, für mich eigentlich nichts, das mich vom Hocker haut. Mich stört das eigentlich nur bedingt. Wenn Leute bei dem Verein eben meinen, dass sich sonst nichts bietet außer sich ordentlich einen hinter die Binde zu kippen bei jedem Fest, dann können die das gerne tun. Mir als Bürger ist nur wichtig, dass sie bei den Einsätzen nüchtern sind, der Rest ist mir total egal.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich war auch mal in der freiwilligen Feuerwehr und habe genau die ganzen Klischees dort bestätigt gefunden, die man den freiwilligen Feuerwehren so oft vorwirft. Ich muss dazu sagen, dass diese Einheit in einer nicht allzu großen Stadt war und ich die Erfahrung gemacht habe, dass bei den freiwilligen Feuerwehren auf dem Land überwiegend ein anderer Wind weht als bei denen in der Stadt. Natürlich gibt es auch Ausnahmen.

Selbstverständlich ist die Feuerwehr eine absolut wichtige Einrichtung und gerade auch die freiwilligen Brandschützer leisten eine sehr wertvolle Arbeit. Allerdings wurde in unserer Einheit auch relativ viel getrunken. Es waren immer die gleichen Leute, die nach dem Dienstabend das Gerätehaus betrunken verlassen haben. Selbst während des offiziellen Teils wurde oft getrunken. Hinzu kamen die üblichen Stammtischparolen.

Ich denke allerdings nicht, dass dies nur ein Problem von freiwilligen Feuerwehren ist. Dieses "Kegelclubniveau" trifft man bei einer Vielzahl von Gruppen und Vereinen an.

Solange die Männer und Frauen im Ernstfall richtig handeln können und ihr Training gewissenhaft durchführen, finde ich es nicht schlimm, wenn hin und wieder mal ein Bier getrunken wird. Diese organisierten Besäufnisse hingegen machen einen sehr schlechten Eindruck und müssen meiner Meinung nach auch nicht sein.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie du darauf kommst. Ich kenne niemanden der solche seltsamen Vorurteile gegenüber der freiwilligen Feuerwehr hat.

Im Gegenteil: Ich halte die freiwillige Feuerwehr für eine sehr sinnvolle Einrichtung. Die Mitglieder lernen Verantwortungsbewusstsein, das Gemeinschaftsdenken wird gefördert, man lernt nette Leute kennen. Darüber hinaus lernen die Mitglieder, wie man die Sicherheit anderer Menschen gewährleistet. Und das tolle ist ja auch: Sie machen das alles ehrenamtlich.

Das die freiwillige Feuerwehr einen Ruf als „Saufverein“ haben soll, kann ich nicht nachvollziehen. Aber so wie ich dem Eintrag von „Softeis“ entnehmen kann, kommt es durchaus schon einmal vor, dass sie sich ordentlich betrinken.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ein Bekannter von mir ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und hat selbst zu mir gesagt, dass man wirklich viel trinkt. Selbstverständlich muss das nicht der Regelfall sein, da ich auch in einer ziemlichn kleinen Stadt wohne, in der ohnehin viel getrunken wird(auch ältere Leute trifft ma Abends betrunken in der Stadt).

Ich denke aber nicht, dass die Freiwillige Feuerwehr gleich ein Synonym für "Saufverein" sein sollte, denn wie schon gesagt wäre es absolut nicht richitg, wenn man dort nur mithilft, um sich mit seinen Kollegen zu besaufen. An Wochenenden außerhalb des "Dienstes" ist es meiner Meinung nach auf jeden Fall in Ordnung - man darf ja auch gerne bei seinem privaten Leben ganz klare Grenzen ziehen. Sollte man aber während der Übungen etc. trinken, dann ist das ganz und gar nicht in Ordnung - denn dafür ist es im Grunde ja auch gar nicht gedacht!

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» LastGen » Beiträge: 411 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich bin ganz froh das es die freiwillige Feuerwehr gibt. Allerdings hört man wirklich oft das das alles nur ein Saufverrein ist.

Aber wenn man denkt wie viele Menschen dur die Freiwillige Feuerwehr gerettet worden sind, oder wieviele Brände verhindert wurden, dann hört man nicht mehr viel. Sicher wird es in jeder Feuerwehr auch mal den einen oder anderen Tag geben wo einer über den Durst getrunken wird, aber das ist doch wohl die Ausnahme.

Ich selber weiß es von meinen Onkeln, die ebenfalls alle bei der Feuerwehr sind, das es da sehr viele Regeln gibt, was das trinken betrifft. Ich würde die Leute einfach reden lassen. Viele sind froh das es die Freiwillige Feuerwehr gibt.

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» torka » Beiträge: 4369 » Talkpoints: 5,93 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Natürlich ist das Vorhandensein einer Feuerwehr wichtig, beziehungsweise sogar absolut notwendig. Ich denke, das stellt wirklich niemand in Frage. Nur, das Klischee vom andauernd besoffenen freiwilligen Feuerwehrmann, das gibt es eben wirklich. Und ich denke leider, dass es bei einigen "Dorffeuerwehren" gar nicht mal so weit hergeholt ist. Natürlich nicht bei jeder, jede Feuerwehr wird anders sein. Aber dass es solche gibt, bei denen es nur um Sauferei und Grillen geht, das bezweifle ich absolut nicht.

Was mir persönlich mehr aufstößt, als das Gesaufe, ist allerdings, was für merkwürdige Tendenzen es bei einigen dieser Dorffeuerwehren wohl noch zu geben scheint. Ich habe schon Feuerwehr-Gebäude gesehen, bei denen innen am Fenster glatzköpfige Männer mit Landser- und Lunikoff-T-Shirts herumlungerten. Auch welche in Unterhemden, bei denen aber diverse Neonazi-Musik aus dem offenen Fenster kam, habe ich schon gesehen. Die werden schon irgendwie zur Feuerwehr gehört haben, wie wären sie sonst in das Gebäude hineingekommen, das ja nicht einfach offen steht?

Allgemein scheinen sich wohl viele Neonazis gerne in die freiwillige Feuerwehr einzugliedern, weil dies als Dienst an der lokalen Bevölkerung, als "Heimattreue", und so weiter verstanden wird. Damit will ich garantiert nicht sagen, dass freiwillige Feuerwehren alle total neonaziüberlaufen wären, das garantiert nicht. Aber diese Klientel scheint sich dort trotzdem gerne einzunisten, und das finde ich viel schlimmer, als wenn sie sich nur besaufen würden. Da müssten andere, politisch nicht rechtextreme, Feuerwehrkameraden doch irgendwie mal eingreifen. Ich habe mich sogar schon einmal gefragt, ob so eine Truppe mir als ausländisch aussehende Person überhaupt helfen würde, wenn ich sie rufe? Da sind mir ein paar Feuerwehrleute, die nach dem Einsatz saufen, noch weitaus lieber.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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