Abfindungsangebot unter Zeitdruck annehmen?

vom 09.05.2014, 20:49 Uhr

Im Zuge eines geplanten massiven Stellenabbaus wurde dem Herrn K ein Abfindungsangebot unterbreitet, so er bereit ist einen Aufhebungsvertrag binnen einer Woche zu unterschreiben. Ließe er die Zeit ohne einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben verstreichen, wurde ihm schon die betriebsbedingte Kündigung ohne jeglichen Abfindungszahlungen prophezeit. Wie würdet ihr denn ein derartiges Abfindungsangebot bewerten? Würdet ihr dieses Angebot eher annehmen oder erst einmal ausschlagen und schauen was passiert?

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich persönlich würde aus meiner Situation wohl ein solches Angebot annehmen, weil ich absolut kein Problem hätte, einen neuen und gleichwertigen Job zu finden und ich sowieso schon lange über einen Wechsel nach denke. Ich hätte also im Prinzip die zugehörige Entscheidung schon getroffen, ein solches Angebot würde nur die Umsetzung dieser Entscheidung beschleunigen.

Es hängt also sehr von der persönlichen und beruflichen Situation ab. Wenn man sehr an seiner Arbeit hängt oder der Arbeitsmarkt sehr schlecht ist, sollte man zweimal darüber nachdenken, das Abfindungsangebot anzunehmen. Es hängt auch davon ab, wie ernst die Kündigungsdrohung zu nehmen ist. Wenn sie sehr ernst gemeint ist, wäre es weniger sinnvoll, sein Schicksal hinauszuzögern. Das Abfindungsangebot müsste außerdem natürlich gut genug sein, um mögliche Abzüge beim Arbeitslosengeld auszugleichen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das kommt ja nun wirklich auf die Umstände an. Wenn man sich einigermaßen sicher ist, auch schnell wieder einen Job zu finden, dann kann man auf so ein Angebot eingehen. Ebenso, wenn klar ist, dass das Unternehmen massiv in Schwierigkeiten ist, und betriebsbedingte Kündigungen unausweichlich sind. Ich denke, so was kann auch die Belegschaft abschätzen! Aber das bedeutet letztlich nicht, dass nicht auch später Abfindungszahlungen wirklich ausgeschlossen sind! Außerdem sollte man das auch in Abhängigkeit von der Abfindungshöhe entscheiden. Was spricht gegen so ein Angebot, wenn der Arbeitgeber hier ein Jahreseinkommen verspricht? Auf der anderen Seite hilft einem ein halbes Monatsgehalt sicher weniger.

Was immer unschön ist, ist der Versuch, zeitlich Druck aufzubauen. Wobei die Woche durchaus reichen kann, sich bzgl. der Unternehmenssituation, des Arbeitsmarktes und der eigenen rechtlichen Position zu informieren, so dass eine vernünftige Entscheidung gefällt werden kann. Was man in so einer Situation sicher nicht machen sollte, wäre irgendwas "auf morgen" zu verschieben. Hier sollte man dann auch lieber zu einem Rechtsanwalt gehen, statt noch Überstunden aufzubauen. Und ganz wichtig wäre auch die Anfrage beim Betriebsrat sowie das umhören bei Kolleginnen und Kollegen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Schwierige Entscheidung. Ich habe durch das Umfeld auch Fälle mitbekommen, wo dann die Abfindung abgelehnt worden ist und der Arbeitgeber die Abfindung dann erhöht hat aus lauter Verzweiflung und weil der Mitarbeiter unbedingt weg sollte. Wenn man es darauf anlegt kann man natürlich etwas pokern und schauen, ob die Abfindung steigt. Ich würde jedoch nie unter Zeitdruck eine Entscheidung treffen, die nicht durchdacht ist. Bevor ich überstürzt agiere mache ich lieber gar nichts. Also bei mir hätte es der Arbeitgeber ziemlich schwer.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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