Mutter mag Fasching nicht, Kind enttäuscht

vom 15.04.2014, 12:57 Uhr

Ich habe eine Nachbarin, die Fasching so gar nicht mag und ihre Abneigung auch voll auslebt. Leider wohnen wir in einer Faschingshochburg und man kommt an Fasching fast gar nicht vorbei. In der Regel hat diese Nachbarin über die närrischen Tage Urlaub und vermeidet es auch in der Zeit aus dem Haus zu gehen. Meistens klappt das mittlerweile ganz gut.

Hier wurden schon Wochen vor den närrischen Tagen mit den Vorbereitungen begonnen. Auch diverse Verkäufe von Kuchen und Suppen fanden frühzeitig statt. In der Regel beteiligen sich an solchen Veranstaltungen auch diverse Jugendgruppen vor Ort. Die Kinder und Jugendlichen sind dazu nicht alle in diversen Faschingsvereinen, sondern die Jugendgruppen machen diese Arbeiten freiwillig, aber mit großer Begeisterung.

Allerdings ist auch die neunjährige Tochter meiner Nachbarin in einer Jugendgruppe. Diese plant diese Aktivitäten vor Fasching mit ein. Meine Nachbarin ist davon natürlich weniger begeistert. Ihre Tochter war allerdings schon für den Karneval dieses Jahr Feuer und Flamme und hätte gerne geholfen bei den verschiedenen Aktivitäten, hat dies aber von der Mutter verboten bekommen.

Nun lehnt die Mutter kategorisch ab, dass sie ihrer Tochter nur einen Cent für den „Unfug“ gibt. So durfte die Tochter sich auch nicht verkleiden. Das Mädchen hat sich natürlich total ausgeschlossen gefühlt und war bitter enttäuscht. Die Tochter kann ihre Mutter auch so kein bisschen verstehen.

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man die Situation für beide, also Mutter und Tochter, erträglich lösen könnte? Denn das nächste Faschingsfest kommt ja mit Sicherheit. Die Mutter lässt nicht wirklich mit sich reden. Sie hat in ihrer Jugend mal sehr schlechte Erfahrungen an Fasching gemacht, spricht damit aber nicht näher mit jemand. Generell mag sie die erzwungene Heiterkeit ebenfalls nicht. Allerdings hat sie eben das Recht, die Freizeitinhalte ihres Kindes zu bestimmen.

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es ist natürlich sehr schwer, wenn die Mutter nicht wirklich sagt, warum sie den Fasching nicht mag und was sie für schlechte Erfahrungen damit gemacht hat. Aber wenn sie in einer Faschingshochburg lebt, dann sollte ihr schon klar sein, dass die anderen Kinder sich darauf freuen und dass ihre Tochter von der Freude sicher angesteckt wird und mitmachen möchte. Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn sie ihrer Tochter irgendwann mal erzählt, was sie schlimmes in der Faschingszeit erlebt hat. Dann wird die Tochter das Problem der Mutter vielleicht verstehen. Dass sie ihre Mutter im Moment so gar nicht versteht, kann ich auch gut verstehen.

Eine Lösung für beide Seiten zu finden, ist in der Situation natürlich auch nicht gerade einfach. Immerhin sind die beiden Standpunkte schon ziemlich gegensätzlich. Ist deine Nachbarin denn verheiratet? Wenn ja, was sagt denn der Mann zu der Situation? Möchte er der Tochter auch den Fasching verbieten? Dann sieht es natürlich nicht gerade gut für die Tochter aus. Ich muss sagen, dass ich mit Karneval auch nicht viel anfangen kann, aber ich würde es nie den Kindern verbieten, dabei mitzufeiern, wenn ich mal welche habe.

Dass die Mutter nicht erlaubt, dass das Mädchen für ein Kostüm Geld ausgibt, finde ich noch nicht einmal schlimm. Es gibt doch viele Möglichkeiten, sich Kostüme auch selber zu machen. Wenn das Mädchen ein wenig geschickt ist, kann sie doch vielleicht in der Richtung mal etwas überlegen. Oft sehen die selber gestalteten Kostüme auch noch schöner aus als die gekauften.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Das Ding ist ja eigentlich schon damit erledigt, dass die Mutter nicht mit sich reden lassen will. Ich finde, dass eine Mutter das Kind unterstützen muss, wenn dieses Sachen machen möchte. Wie sieht es denn mit den Großeltern aus oder dem Vater? Vielleicht kann man mit denen reden, dass sie mal ein gutes Wort für die Tochter einlegen.

Ansonsten kann man auch als Nachbarin mal mit der Mutter reden. Es muss ihr ja keinen Spaß machen, aber wenn ihre Tochter daran Spaß hat, dann sollte sie das auch ausleben dürfen. Das ist ja auch wichtig für ihre Entwicklung und gerade beim Fasching bekommt man ja Selbstbewusstsein mit. Selber mag ich auch kein Fasching, aber wenn mein Kind das später toll findet, stehe ich in der ersten Reihe zum Unterstützen. Da muss man das einfach mal herunterschlucken.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich glaube man kann es auch verkraften, wenn man in einer solchen Jugendgruppe ausnahmsweise mal die einzige Person ist, die sich nicht verkleidet. Die Tochter braucht notfalls ja auch gar nicht zu der Veranstaltung zu gehen. Es gibt noch so viele andere Aktivitäten im Jahr, die man in einer solchen Jugendgruppe machen kann, da sollte das doch nicht so ins Gewicht fallen.

Ich finde die Einstellung der Mutter nicht besonders schlimm. Karneval muss halt nicht jedem gefallen und irgendwo ist es ja auch so, dass Karneval aus vielen Menschen Monster macht. Wenn man sich um die Karnevalszeit Fernsehbeiträge zu größeren Festen anschaut, finde ich es teilweise schon ein bisschen ekelig, was da so los ist.

Deswegen würde ich gar nicht groß versuchen die Mutter zu überreden, das Kind doch zu lassen. Ich würde es so akzeptieren. Die Tochter kann ja Karneval feiern, wenn sie das Geld dazu hat. Wenn die Tochter jetzt unbedingt Musikunterricht oder einen Sport ausüben wollte, fände ich es unfair. Aber Karneval ist kein sinnvoller Zeitvertreib und das muss die Mutter nicht unbedingt unterstützen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich selbst bin ein absoluter Faschingsmuffel, aber meinem Kind würde ich es nicht verwehren. Ein Kostüm hat man ja recht schnell beschafft und da ich selbst auch nicht mit zur Faschingsfeier gehen würde, würde ich ein anderes Elternteil bitten mein Kind mitzunehmen und später wieder zurückzubringen. So war es auch in meiner Kindheit und ich werde es auch so handhaben.

Ich finde es nicht besonders schlimm, dass die Mutter Fasching nicht mag. Vielleicht sieht man es etwas anders, wenn man selbst ein Faschingsmuffel ist und Faschingsveranstaltungen selbst komplett meidet. Ich schaue mir ab und zu mal eine Veranstaltung zum Teil im Fernsehen an, aber selbst gehe ich nirgends hin. Damit kann ich nichts anfangen, aber ich kann verstehen, dass es Menschen gibt, die den Trubel mögen. Gerade Kinder sind doch begeistert davon.

Als Nachbarin würde ich der Mutter das Angebot machen, dass die Tochter mit meinen Kindern mitziehen kann. Wer sagt, dass Karneval kein sinnvoller Zeitvertreib ist? Es ist nicht jedermanns Sache, aber es ist sinnvoller, als herumzulungern oder anderen Blödsinn zu machen. Außerdem ist der Karneval eine Veranstaltung der Jugendgruppe, also schon eine soziale Aktivität.

Man muss als Mutter auch Ballett und Musikunterricht nicht als sinnvoll erachten. Das ist eine freie Entscheidung, aber ich denke mir schon, dass man das Kind in gewissen Dingen minimal unterstützen kann und sollte. Kostüme bekommt man auch für kleines Geld oder man bastelt sie halt selbst. Aber zu sagen, wie es so mancher User hier tut, dass die Tochter Karneval feiern kann, wenn sie das Geld dazu hat, das empfinde ich als nicht gerechtfertigt. Woher soll ein Kind sich das Geld nehmen? Und komplett verbieten finde ich auch nicht okay.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Traurig, wenn man sein Kind nicht darin unterstützt, was ihm Freude bereitet. Ich bin auch kein Faschingsfan, aber man kann doch dem Kind erlauben, sich zu verkleiden! Und dem Kind zuliebe kann man auch auf solche Veranstaltungen gehen, finde ich.

Das Problem ist wirklich, dass die Dame nicht daran interessiert zu sein scheint, da einen Kompromiss einzugehen. Wieso auch, wenn sie damit gut fährt, das Ganze zu meiden. Natürlich kann man versuchen, mit ihr zu reden, aber wenn sie abblockt, kann man da nicht viel machen. Man könnte dem Kind ein Kostüm spendieren, aber davon halte ich auch nicht viel. Da mischt man sich zu sehr ein und das ist auch nicht sinnvoll.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde diesen organisierten Frohsinn an Fasching auch total fürchterlich. Und öffentlich wird das Ganze ja mehr oder weniger als Besäufnis mit Schlagermusik zelebriert, das ist nun wirklich nichts, was für ein Kind irgendeine Art von Vorbildcharakter hat.

Aber ich würde einem Kind deshalb jetzt nicht verbieten zu einer kindgerechten Veranstaltung zu gehen oder sich für die Schule zu verkleiden. Ein Kind muss doch keine Kopie von mir sein und alles was gut finden, was ich auch mag und umgekehrt. Ich würde dann halt schauen, ob ich mich vielleicht mit den Eltern einer Freundin absprechen kann um zu vermeiden, dass ich selber bei den Aktivitäten anwesend sein muss. Man kann sich dafür ja später revanchieren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Man kann doch hierbei auch Kompromisse eingehen. Niemand sagt, dass die Mutter ein absoluter Fan von Fasching werden muss oder dass die Tochter ab sofort komplett darauf verzichtet, in irgendeiner Art und Weise Fasching zu zelebrieren. Man kann doch aber auch einen Mittelweg finden. So muss die Mutter doch nicht zu solchen Veranstaltungen mitgehen, wenn sie das nicht möchte. Stattdessen kann sie einfach zu Hause bleiben.

Die Tochter kann sich hingegen Freundinnen anschließen und gegebenenfalls können die Eltern der Freunde dann auch ein Auge auf sie haben, wenn sie dann bei den Freundinnen ist. Vielleicht kann sie dann auch für eine Nacht oder gleich ein paar Tage bei Freundinnen übernachten. Im Gegensatz dazu könnten die Freundinnen zu irgendeinem anderen Zeitpunkt bei ihr übernachten.

Ich verstehe nun auch nicht, wieso die Mutter der Tochter da kein Geld geben will. Wie gesagt, die Mutter muss ja nicht mitmachen und kann währenddessen einfach zu Hause bleiben. Wenn sie der Tochter aber kein Geld geben will, dann muss das Kind wohl selbst sein Taschengeld dafür sparen. Da muss sie eben nur frühzeitig daran denken, entsprechend Taschengeld auf die Seite zu legen.

Was die Kostüme angeht, gibt es ja auch viele Möglichkeiten. Mithilfe der ganz normalen Garderobe lassen sich ja auch viele Kostüme machen. Mit einem gestreiften T-Shirt und einer selbstgebastelten Augenklappe und einem ganz normalen Halstuch, das man als Kopftuch verwendet, kann man auch schon als Pirat beziehungsweise Matrose losziehen. Ansonsten kann man sich vielleicht auch Kostüme von Freunden leihen, wenn man als Kind nicht das Geld hat, um sich direkt neue Kostüme zu kaufen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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