Warum 10€-Amazon-Gutschein bei Ebay für über 11 € zu kaufen?

Durch ein Umfragenportal bin ich an einen 10-Euro-Gutschein von Amazon gekommen. Ich habe definitiv mehr Interesse an dem Geld, um mir Lebensmittel und andere grundlegende Dinge zu kaufen. Ich weiß, bei Amazon gibt es so viel und ich könnte den Gutschein einfach einlösen, aber davon brauche ich nichts. Also dachte ich mir, dass ich den Gutschein bei Ebay verkaufe. Dann mache ich ein wenig Verlust, vor allem durch die Ebay- und PayPal-Gebühren, aber der Gutschein ist eben auch kein Gewinn für mich.

Nun habe ich auf Ebay mal nachgesehen, welche Gebote ich da so zu erwarten hätte. Und da sind einige Amazon-Gutscheine drin. Hier ist die Liste. Und da habe ich jetzt echt gestaunt. Die haben alle einen Sofort-Kaufen-Preis, der über dem Wert des Gutscheins liegt. Wer kauft denn einen 10-Euro-Gutschein für 11,95 € oder einen 50-Euro-Gutschein für 59,95 €?

Die Aktionen wurden alle von demselben Anbieter eingestellt. Er versichert, dass der Gutscheincode direkt nach Zahlungseingang versendet wird. Geht es den Käufern also darum, dass sie den Code sehr kurzfristig brauchen? Aber auf Amazon kann man Gutscheine auch zum Ausdrucken kaufen.

Oder sind die Bezahlmöglichkeiten bei Amazon irgendwie nervig? Ich habe schon seit Ewigkeiten nichts bei Amazon gekauft. Ich finde gerade nur die Möglichkeiten mit Kreditkarte, per Bankeinzug oder Rechnung zu zahlen. Das ist keine sonderlich große Auswahl. Nicht jeder hat eine Kreditkarte, für die Zahlung per Rechnung gibt es noch zusätzliche Bedingungen, die man erfüllen muss und so bleibt nur der Bankeinzug, der mehrere Tage dauert. Kauft man also einen Gutschein bei Ebay, zahlt den per PayPal in wenigen Sekunden und kann dann bei Amazon etwas kaufen und es mit dem Gutschein auch in wenigen Sekunden bezahlen?

Demnach könnte ich meinen Gutschein nun auch für mehr als die 10 Euro, die er wert ist, versteigern. Oder ist das Ganze ein Geldwäschesystem von Kriminellen? Wenn Verkäufer und Käufer die gleichen Personen sind, kann man auf diese Weise schön Geld waschen.

Ich denke nicht, dass der Sinn bei den Verkäufern um Geldwäschesysteme geht oder es sich um etwas anderes handelt. Sondern ich habe selber schon die Erfahrungen gemacht, dass diverse Gutscheine höher gehandelt werden, als sie eigentlich wert sind. Wenn du mal die diversen beendeten Auktionen dir anschaust, wie viel Geld manche Verkäufer für ihre Gutscheine bekommen haben, obwohl der Wert des Gutscheins gar nicht so viel Geld wert ist, dann kannst du sehen, dass es viele Käufer und Bieter gibt, die einfach bereit sind mehr Geld für einen Gutschein auszugeben, als er eigentlich wert ist.

Wenn man sich einen Gutschein bei Amazon direkt zum Beispiel kauft, dann hat man auch die Option gleich nach der Bezahlung den Gutschein zum Beispiel per Email zu bekommen. Also eigentlich hat der Verkäufer keine Vorteile, wenn er anbietet, dass der Gutscheincode sofort nach der Bezahlung versendet wird. Weshalb die Leute also mehr Geld für einen Gutschein ausgeben und weniger Gutscheinwert bekommen, kann ich mir auch nicht erklären. Aber vielleicht liegt es tatsächlich an den Zahlungsmethoden.

Vielleicht benötigen viele den Gutschein schnell und sofort, weshalb sie den Gutschein bei eBay kaufen. Dort haben sie nämlich die Möglichkeit den Gutschein sofort mit PayPal zuzahlen und somit wirklich sofort zu bekommen, wobei man meist bei Amazon nur die Möglichkeit hat, den Bankeinzug zu benutzen. Dann dauert es meist, bis Amazon das Geld abgebucht hat und man seinen Gutschein bekommt. So denke ich es auf jeden Fall.

Wenn das wirklich Geldwäsche ist, dann wird die Polizei das vermutlich schon wissen. Schließlich gibt es diese Verkaufsstrategie nicht nur bei Amazongutscheinen. Auch bei Gutscheinen für den Google Play Store fiel mir das neulich auf. Das Thema wurde hier auch schon diskutiert. Allerdings bin ich mir schon unsicher, ob das legal ist, Gutscheine über Wert zu verkaufen, bzw. ob es überhaupt legal ist, Amazon-Gutscheine zu verkaufen.

Neben der Idee der Geldwäsche kann ich mir auch noch einen anderen Grund vorstellen. Wenn ein Käufer X durch schlechte Zahlungsmoral bei Amazon oder einem anderen Onlinehändler aufgefallen ist, wird der kaum noch so gerne die Zahlungsmethode Bankeinzug bei dem zulassen. Bereits gedeckte Geschenkgutscheine sind hingegen eine relativ sichere Nummer für das Versandhaus, so dass man dann vielleicht doch noch Kunde sein kann. Amazongutscheine gibt es zwar mittlerweile in vielen Läden als Hardware zu kaufen, aber vielleicht wissen das potentielle Kunden nicht und greifen dann auf so zweifelhafte Shops zurück. Ich wäre bei solchen Angeboten auf online Marktplätzen jedoch sehr skeptisch.

Da ist jemand ganz clever und will die anfallenden Gebühren an den Käufer weitergeben. Das ist legitim, wenn man es in den Verkaufspreis einkalkuliert. Wenn sich dann jemand findet, der die Gutscheine für diese Preise kauft, dann kann sich der Anbieter freuen. Aber meine Recherchen dazu haben eher gezeigt, dass man Gutscheine nur mit Verlust und den Kosten für die Gebühren verkaufen kann.

Da ist jemand ganz clever und will die anfallenden Gebühren an den Käufer weitergeben. Das ist legitim, wenn man es in den Verkaufspreis einkalkuliert. Wenn sich dann jemand findet, der die Gutscheine für diese Preise kauft, dann kann sich der Anbieter freuen. Aber meine Recherchen dazu haben eher gezeigt, dass man Gutscheine nur mit Verlust und den Kosten für die Gebühren verkaufen kann.

Ja, wegen den Gebühren würde mir das ja auch sehr gut gefallen. Und meine Recherchen haben ergeben, dass diese Gutscheine für mehr Geld durchaus gekauft werden.

Allerdings bin ich mir schon unsicher, ob das legal ist, Gutscheine über Wert zu verkaufen, bzw. ob es überhaupt legal ist, Amazon-Gutscheine zu verkaufen.

Was sollte dagegen sprechen? Wenn der Käufer bereit ist, so viel zu zahlen, ist es seine Schuld. Der Verkäufer hat ihn nicht getäuscht. Comichefte aus den 60ern, Münzen und Briefmarken haben ja eigentlich auch einen viel geringeren Wert, aber der Sammlerwert ist viel höher und die Käufer zahlen ihn. Das ist vollkommen legal. Und warum sollte es verboten sein, überhaupt Gutscheine zu verkaufen? Es gibt sicherlich Gutscheine, die nicht übertragbar sind, aber ich habe nur den Code. Der ist nicht an meine Person geknüpft. Und es ist mein Besitz. Damit kann ich doch machen, was ich will oder etwa nicht?

Wenn ein Käufer X durch schlechte Zahlungsmoral bei Amazon oder einem anderen Onlinehändler aufgefallen ist, wird der kaum noch so gerne die Zahlungsmethode Bankeinzug bei dem zulassen.

Das klingt sehr logisch. Oder wenn man gar kein Konto angeben will oder überhaupt hat. Aber dann hat man auch kein PayPal-Konto.

Und warum sollte es verboten sein, überhaupt Gutscheine zu verkaufen? Es gibt sicherlich Gutscheine, die nicht übertragbar sind, aber ich habe nur den Code. Der ist nicht an meine Person geknüpft. Und es ist mein Besitz. Damit kann ich doch machen, was ich will oder etwa nicht?

Ich wäre mir da nicht so sicher, denn es gibt auch diese Deal-Seiten für Urlaube usw., wo man Gutscheincodes kaufen kann. Dort steht überall drin, dass diese nicht personengebunden, sondern frei übertragbar sind und man sie weiter verschenken kann. Gleichzeitig aber steht in den AGBs ausdrücklich, dass der Weiterverkauf der Gutscheine bzw. der Gutscheincodes ausdrücklich verboten und nur nach Absprache erlaubt ist. Ist das bei Amazon vielleicht ähnlich?

Ich habe zuerst nur gesehen, dass die Auktionen, bei denen Gutscheine für Amazon verkauft werden, ja eben doch nie den Wert des Gutscheines überschreiten. Na gut, vielleicht nicht nie, aber zumindest auf der ersten Seite mit den Angeboten, die hier verlinkt wurde, nicht.

Und bei den Sofort-Kaufen-Artikeln dachte ich erst, dass diese ja ruhig überteuert online gestellt werden können, was ja aber erst einmal nichts aussagt, wenn niemand das Angebot nutzt. Bei genauerem Hinsehen aber stellte sich heraus, dass der 250-Euro-Gutschein, der für annähernd 300 Euro verkauft wird, angeblich tatsächlich schon zweimal erworben wurde. Das kann man ja direkt auf der Artikelseite lesen. Die 20-Euro-Geschenkkarte für 24 Euro ging auch schon viermal weg, und die 10-Euro-Geschenkkarte für 12 Euro bereits achtmal. Das mal, um ein paar Beispiele zu nennen.

Dass der Verkäufer mit dem etwas höheren Preis bewirken will, dass er in Sachen Paypal-Gebühren und Ebay-Provision keinen Verlust macht, ist mir schon klar. Verstehen, wieso jemand dort diese Gutscheine verkauft, kann ich aber trotzdem nicht.

Hier hatte jemand geschrieben, möglicherweise haben diese Leute kein Bankkonto, oder ihre schlechte Zahlungsmoral ist bei Amazon bereits bekannt geworden. Aber ich sehe wirklich keinerlei Grund, wieso man dann Ebay nutzen sollte, um die Amazon-Gutscheine zu erwerben. Jede DM-Drogerie-Filiale bietet Amazon-Gutscheine gegen Bar- oder Kartenzahlung an. Die hängen immer in Kassennähe, wo beispielsweise auch Handy-Prepaidkarten angeboten werden. Ebenso hat die Deutsche Post mittlerweile Amazon-Gutscheine im Angebot in ihren Filialen, und einige Supermärkte bietet die Amazon-Geschenkgutscheine mittlerweile auch an. Also theoretisch sollte es bei fast jedem in der Gegend irgendeinen Laden geben, wo man diese Gutscheine erwerben kann.

Wer einen Amazon-Gutschein haben möchte, braucht sich also bloß einen im Laden kaufen und kann dort ohne irgendwelche Nachfragen bar bezahlen. Extrakosten verursacht es auch nicht, und man hat den Gutschein-Code auch sofort. Falls er als Geschenk gedacht ist, hat man ihn außerdem auch gleich noch auf einer stabilen Plastikkarte, die man beispielsweise in eine Geburtstagskarte einkleben könnte.

Da weiß ich nun wirklich nicht, wieso man dazu auf Ebay einen überhöhten Preis zahlen muss. 4 Euro extra bei einem 20-Euro-Gutschein finde ich ja schon relativ viel, und von den 50 Euro extra beim 250-Euro-Gutschein muss man gar nicht erst anfangen. Wieso man sich das antut, wo es auch viel einfacher und ohne zusätzliche Kosten geht, verstehe ich wirklich nicht im Geringsten.

Warum beispielsweise Amazon etwas dagegen haben könnte? Weil das möglicherweise das Image von Amazon ankratzt. Zumindest bei einzelnen Personen. Wir wissen vielleicht, dass es den Amazon Gutschein im Wert von 25 Euro an der nächsten Tankstelle oder im nächsten Supermarkt auch für genau 25 Euro zu kaufen gibt. Aber vielleicht nicht die nette Omi, die Enkelchen den gewünschten Amazon-Gutschein kaufen kann und auf so ein Angebot eingeht. Die könnte dann denken, dass Amazon möglicherweise dubiose Geschäftspraktiken hat, wenn man beispielsweise erst mal dreißig Euro berappen muss, um eine 25 Euro Kaufkraft zu erwerben. Dass da Amazon nichts mit zu tun hat, das ist uns klar, aber der netten und unerfahrenen Omi vielleicht noch nicht.

Abgesehen davon, wer garantiert mir, dass den Code vom Amazon Gutschein aus dem Internetmarktplatz wirklich frisch ist? Vielleicht hat den Code ja schon mal jemand eingegeben und ich habe mein Geld umsonst rausgeworfen, wenn ich so etwas kaufen würde? Wenn man Gutscheine von seriösen Quellen bekommt, wie hier von Talkteria beispielsweise, dann weiß man, dass sie ganz sicher funktionieren. Aber solche dubiosen wieder verkauften Gutscheine können eben den Käufer ärgern. Der schwört sich dann vielleicht: "Bei Amazon kauf ich nie wieder, das macht Ärger" und auch dafür kann dann Amazon nichts.

Das sind zumindest die Gründe, die mir bei kurzem Nachdenken schon einfallen. Einem Kaufmann fallen sicher noch einige andere Gründe an. Aber ich kann schon verstehen, dass Amazon den Weiterverkauf nicht wünscht.

Ich habe mir die Seite bei eBay soeben auch angeschaut und war auch etwas überrascht, das es doch Leute gibt, die die Gutscheincodes von Amazon überteuert kaufen. Mittlerweile bekommt man die Amazon Gutschein Karten an jeder Tankstelle zu kaufen für den Wert, für den man die Gutschein Karte auch möchte ohne Zusatzkosten wie es bei eBay der Fall ist. Man kauft bei einem eBay-Verkäufer solch einen Amazon-Gutscheincode der 25 € beinhaltet und bezahlt z.B. 27 oder 30 €. In diesem Preis sind eben versteckt die eBay Gebühren enthalten + Gewinn.

Ich würde mir oder jemand anderem nie solch einen Gutscheincode bei eBay ersteigern oder kaufen. Dies ist für mich einfach Abzocke. Ich fahre lieber an die nächstgelegene Tankstelle und kaufe solch eine Gutschein Karte als den überteuerten Gutscheincode bei eBay. Wie man bei eBay erkennen kann, gibt es wohl Menschen, die diese Gutschein Karten kaufen und die sollen sie auch ruhig weiter kaufen, aber ich möchte wenn ich den Gutscheincode kaufe, auch nicht mehr bezahlen als ich einlösen kann mit dem Gutschein.

Ich kann auch verstehen, wenn man etwas bei Amazon kaufen möchte, man jedoch keine Kontodaten etc. angeben möchte. Dafür kann man diese Gutschein Karten nutzen, die man für den Preis des Gutscheins an den Tankstellen käuflich erwerben kann. Mittlerweile ist es auch möglich bei Edeka , Lidl und anderen Supermärkten diese Gutschein Karten zu kaufen.

Ich kann es nicht nachvollziehen, dass man solche Gutscheine überteuert kauft. Vielleicht liegt es an der Bezahlmethode, sonst sehe ich keinen Grund, weil man die Amazon Gutscheine ja auch über Amazon direkt oder im Supermarkt kaufen kann. Natürlich bekommt man den Code dann auch schnell, aber man kann diesen Code ja auch über den Supermarkt schnell bekommen. Wenn man sich aber beispielsweise durch Internetaktivitäten das PayPal Konto füllt möchte man dies sicherlich auch wieder leer machen indem man Sachen wie Gutscheine kauft, warum das dann so überteuert sein muss kann ich aber auch nicht verstehen.