Erster Brillenkauf - werden unnötige Dinge vorgeschlagen?

vom 23.12.2013, 23:33 Uhr

Mein Mann bekommt eine schwache Brille, die er für den Computer benötigt. Diese fällt sehr dünn aus, weil es eben fast nur Fensterglas ist, das in diese Brille hinein kommen soll. Da er noch nie in seinem Leben eine Brille gebraucht hat, ist das nun seine erste Brille. Da er keine Ahnung somit hat, wie seine Brille aussehen soll und was für Gläser es sein sollen, ist er zum Optiker gegangen, um sich beraten zu lassen und sich die Brille machen zu lassen.

Beim Optiker hat mein Mann sich dann zunächst selber eine Brille ausgesucht, denn wir wussten bereits, was ihm steht und was ihm wohl eher nicht steht. Das ging relativ schnell, so dass wir dann eine Optikermeisterin schnell hinzuziehen konnten, die dann den Rest übernahm und die Brillengläser meinem Mann vorstellte. Unter anderem ging es um eine Entspiegelung, um ein extra härteres Glas, damit die Kunststoffgläser nicht so schnell und leicht verkratzen und um noch bessere Gläser, die eine Randverzerrung nicht zulassen.

Die Entspiegelung der Brillengläser habe ich noch verstanden und für die härteren Kunststoffgläser hat sich mein Mann dann auch entschieden, denn er ist noch nicht im Umgang mit Brillen gewohnt, so dass härtere Gläser sicherlich Sinn machen. Aber das mit der Randverzerrung habe ich dann doch entschieden abgelehnt, denn das kommt bei Fensterglas nicht vor und betrifft meinen Mann somit nicht. Trotzdem hat die Optikermeisterin versucht diese Gläser meinem Mann schmackhaft zu machen, was ich, ehrlich gesagt, ziemlich dreist fand, denn diese Gläser waren doch noch einmal ein ganzes Stück teurer als die, für die sich mein Mann dann letztendlich entschieden hat.

Wie findet ihr es, dass es im Prinzip von der Optikermeisterin ausgenutzt wurde, dass mein Mann noch keinerlei Erfahrungen mit Brillen hat und ihm unbedingt die teuersten Gläser aufschwatzen wollte? Wie hättet ihr reagiert? Ist das am Anfang bei der ersten Brille immer so, dass einem unnötige Dinge vorgeschlagen werden? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



An meinen ersten Brillenkauf kann ich mich nicht mehr erinnern, weil ich da noch ein Kind war und meine Eltern den Kauf und die Beratung für mich übernommen haben.

Ich halte es aber schon für möglich, dass manche Händler ihren Kunden irgendetwas aufschwatzen, was diese gar nicht benötigen: Ich finde es gut, dass ihr euch vorher informiert habt und somit nicht ganz naiv und unvorbereitet die Beratung aufgesucht habt. Ich würde auch nur dann eine Beratung aufsuchen, wenn ich mich vorher informiert habe. Mir ist das Risiko zu groß, dass ich am Ende zu viel für irgendeinen Schrott bezahlen muss, den ich gar nicht brauche und somit auch gar nicht haben will. Leider gibt es da draußen genug Scharlatane, die die Unwissenheit der Kunden schamlos ausnutzen. Nur leiden dann auch die Menschen darunter, die es wirklich Ernst meinen und den Kunden wirklich nur helfen wollen.

Ich habe auch schon diverse Situationen erlebt, wo mir versucht wurde, etwas aufzuschwatzen, was ich gar nicht brauche und auch gar nicht will. Der Händler war in den meisten Fällen derart stur und beharrlich, dass mir schon fast der Verdacht aufkam, dass er eine Provision für jeden erfolgreichen Verkauf bekommt.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mein erster Brillenkauf ist nun ungefähr zehn Jahre her und ich denke nicht, dass mir der Verkäufer etwas aufgeschwatzt hat, was ich nicht brauche. Zumindest hoffe ich, dass es nicht der Fall ist. Es war von vornherein klar, dass ich die Brille nicht täglich trage, sondern nur beim Autofahren. Darum wusste der Verkäufer auch, dass ich nichts besonderes brauche, sondern einfach eine Brille, die die richtige Stärke hat.

Da ich aber auch nicht wirklich wusste, was bei einer Brille nun wichtig ist, habe ich meinen Vater mitgenommen, der schon länger eine Brille hat und sich ein wenig auskennt. Vielleicht war das mit ein Grund, warum mir keine besonderen und teuren Dinge aufgeschwatzt wurden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ein Optikergeschäft ist eben auch nur ein wirtschaftliches Unternehmen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass eben die ganze Bandbreite an zusätzlichen und vor allem kostenpflichtigen Leistungen angeboten wird. Allerdings hat das nichts mit der Erstbrille zu tun. Diese Angebote bekommt man immer wieder, wenn man sich eine Brille zulegen muss oder will.

Wobei deine Einschätzung, dass es sich ja mehr oder weniger nur um Fensterglas handelt, doch etwas blauäugig ist. Denn dann wäre ja gar keine Brille notwendig. Ich selbst habe schon mehrere Brillen gekauft, aber von einer vermeidbaren Randverzerrung hat man mir bisher noch nichts gesagt. Mit welcher Begründung wurde das denn angeboten?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Man darf nicht vergessen, dass ein Optiker auch nur ein wirtschaftliches Unternehmen ist und die Mitarbeiter dort daher verkaufen müssen, um die Kosten zu decken. Die Mitarbeiter wollen schließlich auch bezahlt werden neben Miete, Nebenkosten und natürlich die Bestellungen an sich. Daher ist es umso wichtiger, dass man sich gründlichst überlegt, was man haben möchte und was man nicht braucht und dann eben daran festhält.

Ich habe zum Beispiel häufiger den Fall, dass man mir unbedingt irgendwelche sich selbst tönenden Gläser andrehen möchte oder aber Gläser, die schmaler geschliffen worden sind. Bei meiner Sehstärke brauche ich aber keine extra schlanker geschliffenen Gläser und lehne das daher immer ab.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Mich überrascht das ehrlich gesagt auch nicht, der Optiker lebt ja davon, dass er verkauft. Da wird sicherlich dem Kund das ein oder andere noch empfohlen oder gesagt. Letztendlich ist es ja die Entscheidung des Kunden, was er da nimmt und was nicht. Wenn man sich unsicher ist, kann man sich ja noch bei einem zweiten Optiker beraten lassen. Ich habe einen ganz guten Optiker gefunden und wurde da bisher gut beraten. Dennoch mache ich mich eben schlau, wenn ich bei etwas unsicher bin.

Einem Neukunden, der bisher keine Brille braucht, kann man sicherlich unter Umständen noch mehr verkaufen, als einem langjährigen Brillenträger, der schon genau weiß, was er möchte und was nicht.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^