Ist es grausam einen Eid auf andere Menschen zu leisten?

vom 10.12.2013, 22:26 Uhr

Ich kenne jemanden, der auch mehrere Kinder hat und sein Standardspruch ist "Ich schwöre auf das Leben meiner Kinder" und das finde ich immer ganz grausam. Ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll, weil ich auch manchmal nicht das Gefühl habe, dass er die Wahrheit spricht und wenn er dann auf ein Kind oder auf alle Kinder schwört, finde ich es einfach grausam.

Mein Schwager schwört immer auf das Grab seiner Mutter, was ich auch sehr schlimm finde. Denn die Mutter dieses Mannes war auch eine sehr nette Frau und es war die Schwiegermutter meiner Schwester und sie hat viel dieser Frau zu verdanken.

Wieso schwören manche Leute auf andere Menschen? Findet ihr sowas auch grausam oder denkt ihr, dass mit einem Schwur auch nichts passieren kann. Habt ihr dann auch ein komisches Gefühl, wenn jemand auf irgendeinen Menschen schwört?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wirklich grausam finde ich es nicht, denn es ist ja klar, dass niemand ihn zur Durchführung und Einhaltung des Eids zwingen wird, wenn sich rausstellt, dass er gelogen hat. Es ist ein Scherz. Aber witzig finde ich es nicht. Über das Leben seiner Kinder oder irgendwem macht man keine Witze. Es kann ja sein, dass einem so ein Spruch mal rausrutscht. Das fände ich nicht wirklich schlimm. Aber dass man diesen Eid dann auch noch locker flockig zum Standardspruch erhebt, ist noch einmal etwas anderes. Wenigstens nach dem ersten, spontanen Aussprechen sollte dann mal das Denken einsetzen und dann sollte man sich dazu entschließen, es nicht wieder zu sagen.

Also zumindest würde ich diesen Spruch nicht mehr als ein Mal bringen. Auf das Grab meiner Mutter könnte ich mir schon eher vorstellen, mehrmals zu schwören. Weil das einfach gar keine Bedeutung hat. Was schwört man denn "auf das Grab"? Außerdem ist meine Mutter dann in dem Fall schon tot und es kann ihr egal sein. Das hängt ja von der jeweiligen Einstellung zum Tod ab.

Insgesamt muss ich sagen, würde ich die ganze Thematik nicht so ernst nehmen. Auf das Leben der Kinder zu schwören finde ich etwas geschmacklos. Aber letztlich ist es doch ohne Bedeutung. Jeder hat eben einen anderen Humor. Mich würde es aber extrem nerven, wenn jemand in meiner Umgebung den Spruch immer und immer wieder bringen würde. Aber das nervt mich eigentlich bei jedem Spruch. Ich bin da mehr für Vielfalt und nicht für aufgewärmte Lacher.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Grausam ist vielleicht das falsche Wort. Ich finde es befremdlich. Ich würde nie auf das Grab meiner Mutter schwören. Da überkäme mich ein gruseliger Schauer, weil in mir noch ein anerzogener Aberglaube verankert, der außerhalb der Vernunft steht. Auf das Leben der Kinder würde ich daher nie schwören. Das ist in meinen Augen eine Respektlosigkeit und Missachtung der Menschenwürde des Kinder.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde den Begriff „grausam“ hier auch falsch gewählt. Als grausam würde ich solche Lappalien nicht bezeichnen, denn damit wertet man wirklich grausame Dinge ab. Ich finde solche Schwüre einfach ziemlich blöd und inhaltsleer. Das sind einfach Floskeln, auf die ich absolut nichts geben würde. Wenn überhaupt, würde ich durch einen solchen Schwur erst recht am Wahrheitsgehalt der Äußerung zweifeln.

Was meinst du damit, dass man denken könnte, dass durch den Schwur etwas passiert? Das klingt nach irgendwelchen mysteriösen und übernatürlichen Dingen, die dann passieren, wenn sich jemand nicht an seinen Schwur hält. An so etwas glaube ich absolut nicht. Wenn jemand lügt und diese Lüge mit einem Schwur bekräftigen muss, dann bleibt es letztendlich doch auch nur eine Lüge. Diese wird dann eben auf den Lügner zurückfallen und ihn in ein schlechtes Licht rücken. Das ist aber sowohl mit als auch ohne Schwur der Fall.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ein wenig verstehe ich den Sinn bei solchen Schwüren nicht, beziehungsweise weiß ich nicht, wieso man denn nicht lieber auf etwas schwören sollte, wenn überhaupt, das einen nur selber treffen würde? Das wäre doch viel fairer, als gewissermaßen noch andere Menschen mit hinein zu ziehen, die gar nichts mit der Angelegenheit zu tun haben, und die also, würde ein gebrochener Schwur tatsächlich Unglücke verursachen, dann unter etwas leiden müssten, woran sie völlig unschuldig sind. Wobei ich allgemein nicht glaube, dass so ein Schwur überhaupt irgendetwas bringt.

Sicher wäre es auch für den Schwörenden schlimm, wenn seinen Kindern etwas passieren würde. Beim Grab der Mutter mag das vielleicht auch der Fall sein. Aber die große Frage ist doch, wieso man nicht lieber auf das eigene Leben schwören sollte? Das sollte einem doch auch sehr wichtig sein. Oder meinetwegen könnte man auch auf sein Bein oder seinen Arm schwören. Wäre ja nicht so schön, wenn man davon etwas verlieren würde. Also wie gesagt, ich weiß nicht, wieso man da überhaupt andere Leute mit hinein ziehen muss.

Allerdings ist mir gerade der Gedanke gekommen, ob so ein Schwur auf die eigenen Kinder nicht vielleicht gerade aussagen soll, dass diese einem das Allerwichtigste sind, wichtiger als die eigene Gesundheit und das eigene Leben. Von daher schwört man dann auf das, was einem wirklich das Allerwichtigste ist. Das soll die Ernsthaftigkeit des Schwurs vielleicht noch verstärken. Gewissermaßen würde es dann die Kinder vielleicht sogar aufwerten, weil sie eben als das Bedeutendste im Leben des Schwörenden bezeichnet werden. Dieser Schwur drückt vielleicht sinngemäß aus: "Sehr her, ich schwöre auf das, was mir am Allermeisten bedeutet, noch mehr, als Leib und Leben!"

Wobei das natürlich trotzdem noch irgendwie unfair ist, denn man zieht die Kinder trotzdem unschuldig mit hinein. Wobei viele Leute wahrscheinlich sowieso nicht daran denken, den Schwur zu brechen, wodurch sie auch gar keine potentielle Gefährdung durch den Schwur bedenken würden. Von daher finden sie es vielleicht auch gar nicht so schlimm, auf ihre eigenen Kinder zu schwören, denn sie haben sowieso nicht vor, sie irgendwie zu gefährden, weil sie den Schwur auf jeden Fall einhalten.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe den Grundsatz, nicht auf tote Menschen zu schwören. Ansonsten sollte so eine Aussprache wirklich ehrlich gemeint sein. Der negative Aspekt ist natürlich das man andere Menschen mit in Streitigkeiten hineinzieht. Wer erwachsen und reif ist, sollte es unterlassen auf andere Menschen zu schwören. Denn am Ende siegt ja nur eines. Die Ehrlichkeit.

Ein weiterer Negativpunkt ist, das man durch solche Schwüre auch am Wahrheitsgehalt zweifeln kann. Denn diese Aussagen werden ja auch meistens von naiven Jugendlichen getätigt.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe den Grundsatz, überhaupt nicht zu schwören. Egal was passiert und egal auf was. Daran habe ich mich bis heute gehalten. Daher kann ich nicht nachvollziehen, dass man überhaupt etwas schwören muss und das Bedürfnis dazu hat. Vor Gericht musste ich auch noch nicht, daher war ich noch nicht gezwungen, meinen Grundsatz zu missachten und zu übertreten.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich halte von dieser Schwörerei auf andere Menschen auch nichts. Sollte es dennoch einmal vorkommen, dass ich schwöre, dann nur, wenn ich hundert prozentig die Wahrheit sage. Allerdings mache ich das im Normalfall nicht, wie gesagt, weil ich es wirklich dämlich finde.

Aber auf tote Menschen zu schwören, finde ich auch extrem makaber. Also ich würde demnach aber auch einer Person nicht mehr Glauben schenken, wenn sie sich solcher Dinge bedienen muss. Aber noch schlimmer finde ich es, wenn man auf andere Leute schwört, wenn man eigentlich lügt, nur um mehr Glauben zu bekommen.

Es gibt aber auch Menschen, die die ganze Zeit schwören. Das finde ich dann auch wieder übertrieben und das fängt dann auch an voll abzunerven.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Dieses „ich schwöre auf meine Kinder“ ist schon bei mir in der Jugend mit anderen Floskeln allgegenwärtig gewesen. Das habe auch ich mir angewöhnt und viele in meinem Alter machen das bis heute weiter. Sie schwören auf ihre Kinder und mehr. Bei einigen habe ich auch schon erwähnt, wenn das „Schwören“ und Karma war wäre, würden die Kinder schon tot umfallen, weil sie so oft gelogen haben usw. Doch für viele hat das den Wert, dass sie den Leuten glauben!

Bis heute ist das auch in der Jugend so, dass wenn man auf die Mutter schwört, die anderen Kids glauben, dass es eine gewisse Wichtigkeit hat. Mein Freund meint auch immer gerne „ich schwöre“. Mich stört es jetzt nicht, aber diese Leute, die auf ihre Kinder schwören, finde ich unmöglich. Vor allem, wenn sie der Lüge ertappt werden und das ständig. Wenn es Karma geben würde, das wünsche ich nur keinem Kind, wären einige da wirklich bei dem, was die geschworen haben, schon tot. Glücklicherweise passiert das nicht.

Mir ist es egal, wer auf was schwört, ich glaube es sowieso nicht. Ich habe schon so viele Menschen auf ihre Kinder schwören sehen und am Ende war alles gelogen und wenn es so etwas wie Karma in dem Fall gegeben hätten, wären die armen Kids tot umgefallen. Damit gehen mir die Menschen ein wenig zu leichtsinnig um.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde es unpassend, wenn man auf das Leben von Angehörigen oder Familienmitgliedern schwört. Ich habe das noch nie gemacht und würde das auch nicht machen. Das ist für mich etwas, dass sich eben nicht gehört und ich denke, dass man auch anders ausdrücken kann, wie ehrlich man etwas meint.

Aus der Teenagerzeit kenne ich es noch, dass vor allem gern von manchen auf die Mutter geschworen wurde. Das fand ich schon immer total daneben. Ich frage mich auch, ob die Person sich keine Gedanken darüber macht, was es eigentlich heißt, wenn man auf das Leben eines anderen Menschen schwört.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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