Warum von Kumpel sprechen, wenn es kein Bergmann ist?

Der Begriff Kumpel wird im Ruhrgebiet für Bergmann gebraucht. Man spricht auch in diesem Zusammenhang von einer Kumpelsprache. Nun las ich aber, dass dieser Begriff auch für andere Arbeiter gebraucht wird, zum Beispiel in Chile. Ist das allgemein so oder nur in einzelnen Regionen oder Ländern?

So würde man dann einen Arbeiter in einer Fabrik, nicht nur den Bergmann, auch Kumpel nennen? Ist das auch in Deutschland so? Dann würde es mich wundern, wenn von einer Kumpelsprache gesprochen wird. Denn dieses Kauderwelsch aus verschiedenen Sprachen gemischt, kann nicht jeder verstehen.

In Österreich sagt man auch Kumpel. Das ist weniger als ein echter Freund. Ich würde sagen, das ist ein netter Kerl von nebenan, mit dem man vielleicht irgendwann mal irgendwo hingeht. Auch "guter Kumpel" wird bei uns gesagt. Ob das deutsche Fernsehen daran schuld ist, kann ich nicht sagen.

Also ich habe den Begriff "Kumpel" - außer aus der Jugendsprache für einen Freund - immer nur im Zusammenhang mit Bergarbeitern gehört. Aber ob das nun Bergarbeiter in Deutschland, China oder Chile sind, ist dabei egal. Es ist halt das deutsche Wort für Bergarbeiter und auch chinesische Bergarbeiter sind Bergarbeiter. Aber Fabrikarbeiter würde ich weder in Deutschland noch in Chile als Kumpel bezeichnen. Und so habe ich das auch noch nie gehört.

Das ist halt auch ein wenig die Ruhrpottmentalität, da ist der Kollege ein Kumpel, weil man mit ihm in einen Boot sitzt und die gleiche Arbeit macht. Das gilt dann auch auch für den Rest der Welt, die machen halt den gleichen Job. Das ist doch mittlerweile einfach in die Allgemeingültigkeit übergegangen, weil der Begriff sich sprachlich betrachtet entwickelt hat. Außerdem sind Kumpel hier einfach auch Freunde, was aber bei uns in der Gegend weit verbreitet ist und überhaupt nichts mit Jugendsprache zu tun hat.